7,5-cm-leichtes Infanteriegeschütz 18

Feuerwaffe
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. November 2010 um 13:45 Uhr durch Xqbot (Diskussion | Beiträge) ([r2.5.2] Bot: Ändere: it:7,5 cm leIG 18). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das 7,5-cm-leichtes Infanteriegeschütz 18 oder kurz leIG 18 war ein leichtes Feldgeschütz der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges.

7,5-cm-leichtes Infanteriegeschütz 18


Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung 7,5-cm-leichtes Infanteriegeschütz 18
Entwickler/Hersteller Rheinmetall, Böhmische Waffenfabrik / Habämfa
Entwicklungsjahr 1927
Produktionszeit 1932 bis ?
Stückzahl ~ 12.000
Mannschaft 6
Technische Daten
Rohrlänge 0,783 m
Kaliber 75 mm
Kaliberlänge L/11,8
Kadenz 8–12 Schuss/min
Höhenrichtbereich –10° bis +75 Winkelgrad
Seitenrichtbereich 11°

Entwicklung und Produktion

Das leIG 18 wurde durch Rheinmetall in Düsseldorf 1927 entwickelt. 1932 wurde das Geschütz als 7,5-cm-leichtes Infanteriegeschütz 18 in Dienst gestellt und bei der Böhmischen Waffenfabrik in Strakonice und der Habämfa in Halle/Ammendorf gebaut.

Beschreibung

Das leIG 18 hatte einen niedrigen Aufbau mit einfacher Kastenlafette und ein ganz kurzes Rohr. Das hydropneumatische Rücklauf und Vorholsystem lag in der Wiege unter dem Rohr. Das Geschütz besaß einen Kippverschluss und wurde ähnlich wie ein Schrotgewehr geladen. Dabei wurde das Rohrende über einen Hebel angehoben.

Um Stabilität bei Abschuss des Geschützes zu gewährleisten, wurde der Holm mit einem Erdspaten versehen. Dieser grub sich beim Abschuss in die Erde. Zum Schutz der Besatzung war es mit einem Kanonenschild versehen. Dieser Schild bot indes lediglich Schutz gegen Beschuss aus Handwaffen und gegen Splitterwirkung.

Als Richtmittel diente das Rundblickfernrohr Z.E.34. Eine bauliche Unterscheidung der Geschütze entstand durch die Art der Transportmöglichkeiten. Das Geschütz für den bespannten Pferdezug hatte Holzräder; das Geschütz für den Kfz-Zug hatte gummibereifte Metallräder.

Munition

Die Splitterwirkung der Sprenggranate betrug bis zu 20 Meter nach den Seiten. Bei direkten Treffern konnte ein Meter Erddeckung durchschlagen werden.

Einsatz

Eine der Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg war, dass die Infanterie stark von eigener Artillerieausstattung profitierte. Dies führte zu der Entwicklung leichter Feldgeschütze, die diese Rolle ausführen konnten. So wurde die Divisionsartillerie entlastet. Das leIG 18 fand Verwendung bei den Infanteriegeschützkompanien der Infanterie- und Schützenregimentern, später auch in den schweren Kompanien der Infanterie- und später Panzergrenadierbataillone. Obgleich die Reichweite des Geschützes gering war, erzielte es gute Resultate im Feld und erwies sich als zuverlässig. Trotz des kurzen Laufs konnte es auch gegen leicht gepanzerte Ziele erfolgreich eingesetzt werden, sofern Hohlladungsgeschosse verfügbar waren. Das änderte sich allerdings schlagartig, als der T-34 in größeren Massen auf dem Schlachtfeld auftauchte. Hier erwies sich die geringe Mündungsgeschwindigkeit der Waffe als untauglich zu Panzerbekämpfung.

Für die Munitionsversorgung eines Geschützes verwendete die Wehrmacht umgebaute SPW (Sd.Kfz. 251/4). Dieses transportierte Munition und Zubehör sowie die Besatzung eines Geschützes. Insgesamt waren bei Kriegsbeginn 2993 Geschütze vorhanden. Fast 12.000 wurden gebaut.


Varianten

Es wurden zwei in Teillasten zerlegbare Varianten für den Einsatz bei der Gebirgstruppe und den Fallschirmjägern geplant.

Das für die Gebirgsjäger gebaute 7,5-cm-leichte Gebirgsinfanteriegeschütz 18 war in zehn (im Mannschaftstransport) oder sechs (Packtiertransport) Teillasten zerlegbar und konnte auch mit einer Schlittenlafette gefahren werden.

Von dem für die Fallschirmjäger geplanten 7,5-cm-leichtes Infanteriegeschütz 18F wurden nur acht Stück gebaut und erprobt. Durch das Weglassen des Schutzschildes konnte eine Gewichtsersparnis von 75 kg erreicht werden und das Geschütz in vier Abwurfbehältern mit dem Fallschirm abgeworfen werden. Insgesamt erwies es sich als unpraktisch und man gab die Herstellung zugunsten des LG 40 auf.

Literatur

  • Ian Hogg: Artillerie des 20. Jahrhunderts, Gondromverlag, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1878-6
  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen 1939–1945, Spezialausgabe, 2. Auflage. Motorbuchverlag,Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0, (Motorbuch-Verlag spezial).