Perm (russisch Пермь) ist eine Binnenhafenstadt an der Kama in Russland nahe dem Gebirge Ural mit 981.200 Einwohnern (Stand: 2004). Die Stadt liegt 1.385 km östlich von Moskau.
Geschichte
Perm wurde nach Kupfererzfunden 1723 gegründet. Der Name der Stadt ist finnischen Ursprungs. 1780 erhielt Perm das Stadtrecht, 1878 bekam die Stadt einen Bahnanschluss. Berühmtester Besucher der Stadt im 19. Jahrhundert war wohl Alexander von Humboldt.
Von 1940 bis 1958 hieß die Stadt Molotow (Молотов; nach Wjatscheslaw Molotow). Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Perm zu einem bedeutenden Industriezentrum.
Wirtschaft und Verkehr
Lukoil, das derzeit größte Ölunternehmen Russlands ist in Perm ansässig. In der Stadt werden Flugzeugturbinen (Perm Engine Company) industriell produziert, daneben Telefone, Textilien, Fahrräder und Motorsägen. Weiterhin gibt es große Industriebetriebe in den Bereichen Chemie, Holzverarbeitung und Elektronik.
Perm ist an die Transsibirische Eisenbahn angeschlossen. Wichtige Fernstraßen führen von hier nach Jekaterinburg, Kasan und Kirow. Der Öffentliche Nahverkehr der Stadt wird durch die Permawtotrans durchgeführt. Sie betreibt Bus-, Obus- und Straßenbahnlinien in der Stadt.
Bildung und Kultur
Die Stadt verfügt über eine Oper, ein Theater und ein berühmtes Puppentheater. Über einen guten Ruf verfügt vor allem die in der Oper beheimatete Balletttruppe und die für diese ausbildende Ballettschule, an der zahlreiche in ganz Russland bekannte Tänzerinnen und Tänzer ausbildeten und ausbilden.
Weiterhin existiert seit 1922 die Staatliche Kunstgalerie Perm in einer ehemaligen Kirche, in der vor allem wertvolle Holzskulpturen, aber auch Malerei des 15. bis 18. Jahrhunderts ausgestellt sind (unter anderem Bilder der Maler Ilja Jefimowitsch Repin, Iwan Iwanowitsch Schischkin und Iwan Nikolajewitsch Kramskoi). In einem großen Heimatmuseum befinden sich 360.000 Exponate aus der Geschichte der Stadt Perm, vor allem Urkunden aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Weitere kulturelle Einrichtigunen in der Stadt sind die Gorki-Bücherei (etwa 2 Mio. Bücher), der staatliche Permer Zirkus (mit etwa 2.000 Plätzen), ein Planetarium und ein Zoologischer Garten.
In der Stadt vorhandene weiterführende Bildungseinrichtungen:
- Fakultät des Juristischen Instituts des Innenministeriums Russlands Perm
- Filiale der Russischen Akademie für Malerei, Bildhauerei und Baukunst
- Geisteswissenschaftliches Institut des Uralgebiets
- Institut für Ökonomie und Recht des Westuralgebiets
- Permer Filiale der Akademie für Staatsdienst des Uralgebiets
- Permer Militärinstitut für Raketentruppen
- Permer Staatliches Handelsinstitut der Moskauer Staatlichen Handelsuniversität
- Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Perm
- Staatliche Medizinakademie Perm
- Staatliche Pädagogische Universität Perm
- Staatliche Pharmazeutische Akademie Perm
- Staatliche Technische Universität Perm
- Staatliche Universität Perm
- Staatliches Institut Perm für Kunst und Kultur
Die 1916 gegründete Staatliche Universität von Perm ist die älteste Universität in der Uralregion. Die größte Bildungseinrichtung in der Stadt ist jedoch die Technische Universität mit über 11.000 Studenten.
Berühmte Söhne und Töchter der Stadt:
- Sergei Pawlowitsch Djagilew (* 1872 in Perm) war ein russischer Herausgeber, Kunstkritiker, Kurator, Impresario und Gründer des Ballets Russes. Erhielt als Jurjatino Eingang in die Literatur im Roman Doktor Schiwago von Boris Pasternak.
- Mehrere Jahre lebte Galina Sergejewna Ulanowa, eine weltweit berühmte Balletttänzerin in der Stadt.
- an der örtlichen Universität studierte der russische Physiker Alexander Stepanowitsch Popow
Weblinks
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