Coburg

kreisfreie Stadt in Bayern, Deutschland
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Wappen Karte
Deutschlandkarte, Position von Coburg hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 48,3 km²
Einwohner: 42.257 (31. Dezember 2003)
Bevölkerungsdichte: 875 Einwohner je km²
Höhe: 365 m ü. NN
Postleitzahlen: 96401 - 96450
Vorwahl: 09561
Geografische Lage: 50° 16' n. Br.
10° 58' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: CO
Gemeindeschlüssel: 09 4 63 000
Stadtgliederung: 12 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
96450 Coburg
Website: www.stadt.coburg.de
E-Mail-Adresse: info@coburg.de
Politik
Oberbürgermeister: Norbert Kastner (SPD)

Coburg ist eine eine kreisfreie Stadt und gleichzeitig die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Oberfranken im Norden Bayerns. Bis 1918 war Coburg bekannt als Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Coburg, heute u.a. durch die in Coburg ansässige Versicherungsgruppe HUK-Coburg. Über Coburg erhebt sich die zweitgrößte erhaltene Burg Deutschlands, die Veste Coburg, auch als "Fränkische Krone" bezeichnet.

Geografie

Die Stadt liegt zwischen dem südlichen Vorland des Thüringer Waldes, den Langen Bergen, sowie dem Maintal und wird von der Itz durchflossen, in die innerhalb des Stadtgebietes die Lauter mündet. Die nächsten Großstädte sind Erfurt, etwa 80 km Luftlinie nördlich, Würzburg, etwa 90 km südwestlich und Nürnberg, etwa 90 km südlich. Die Höhenlage des Marktplatzes ist 297 m über NN, die der Veste 464 m über NN.

Geschichte

Datei:Coburg-1915.jpg
Coburg 1915

Überblick

Erstmals erwähnt wurde der Name Coburg 1056 in einer Schenkungsurkunde des Landes um Coburg von der Polenkönigin Richeza an den Erzbischof von Köln.

Über den Ausbau und die Veränderungen der Stadt im späten Mittelalter gibt es nur wenige Dokumente. Um 1250 wurde ein Franziskanerkloster an der Stelle der heutigen Ehrenburg gegründet. Die ersten Herrscher von Coburg waren die Meranier, 1265 wurden sie von den Hennebergern abgelöst. Das erste Stadtwappen trug folglich die "Henne auf dem Berg". 1331 erhielt Coburg das Stadtrecht und das Recht der eigenen Gerichtsbarkeit von Kaiser Ludwig der Baier verliehen. Von 1330 bis ins 15. Jahrhundert wurde an der Hauptkirche der Stadt, der St.-Moritz-Kirche gebaut.
1353 erbte Markgraf Friedrich IV. von Meißen und somit das Haus Wettin von dem Henneberger Grafen Heinrich die Herrschaft Coburg; Stadtwappen wurde der Meißener Löwe. Seit 1430 ist der Heilige Mauritius Stadtwappen. 1444 fand in der Stadt erstmals ein urkundlich erwähntes Vogelschießen (heute Schützenfest) statt.

16. bis 18. Jahrhundert

1485 wurde Coburg nach der Leipziger Teilung Land der Ernestiner. Da die sächsischen Kurfürsten die Reformation unterstützen, konnte diese schon 1524 in Coburg eingeführt werden. Im Jahr 1530 verweilte Martin Luther ein halbes Jahr auf der Veste, weil er am Reichstag in Augsburg wegen der über ihn verhängten "Acht" nicht teilnehmen konnnte. Coburg war der nächstgelegene sichere Ort zu Augsburg.

Mit Fürst Johann Ernst wurde Coburg 1542 erstmals als Residenzsitz gewählt. Bis 1547 ließ dieser das aufgelöste Barfüßerkloster zum herzoglichen Stadtschloss Ehrenburg umbauen. Mit dem Tod des kinderlosen Johann Ernsts 1553 endete Coburgs erste Dekade als Residenz. 1576 bis 1579 erfolgte der Bau des neuen, erweiterten Rathauses.

Zwischen 1586 und 1633 war Coburg erstmals Residenz und Hauptstadt des voll selbständigen, eigenstaatlichen Herzogtums Sachsen-Coburg. In dieser Periode gab es unter Herzog Johann Casimir in Coburg eine rege Bautätigkeit. Er ließ zwischen 1597 und 1599 für die herzogliche Behörde das Regierungshaus (heute Stadthaus) am Marktplatz errichten, legte den Grundstein zum 1605 eingeweihten Gymnasium Casimirianum und erbaute von 1616 bis 1621 das Zeughaus in der Herrengasse. Zusätzlich wurde die Veste Coburg zur Festung ausgebaut.

Mit der Besetzung der Stadt durch kaiserliche und bayerische Truppen unter Wallenstein 1632 und der erfolglosen Belagerung der Veste Coburg erreichte der Dreißigjährige Krieg auch Coburg. Zwei Jahre später erfolgte durch kaiserliche Truppen unter dem General Graf Lamboy die erneute Besetzung von Stadt und Belagerung der Veste, die diesmal aber aufgrund einer List erfolgreich war. Nach Ende des Krieges war die Anzahl der Einwohner und Häuser um ungefähr die Hälfte reduziert.

Ab 1680 wurde Coburg wieder herzogliche Residenz, diesmal von Herzog Albrecht, der allerdings 1699 kinderlos starb. Dieser baute das 1690 niedergebrannte Schlosses Ehrenburg als Barockschloss wieder auf. 1714 erfolgte der Neubau eines größeren Schützenhauses auf dem Anger. Mit Beendigung der Erbstreitigkeiten unter den Ernestinern und der Schaffung des neuen Herzogtums Sachsen-Coburg-Saalfeld wurde 1735 Coburg erneut Residenzstadt eines regierenden Herzogs und blieb es nunmehr bis zum Ende der Monarchie 1918. Von 1803 bis 1804 lebte der Dichter Jean Paul in der Stadt. 1806 bekam Coburg seine erste Straßenbeleuchtung. Zwischen 1806 wurde die Stadt durch französische Truppen besetzt und bis 1807 verwaltet, obwohl das Herzogtum Mitglied im Rheinbund war.

19. Jahrhundert

Im Jahr 1826 hatte Herzog Ernst I. bei der letzten Ernestinischen Landesteilung im Tausch für Sachsen-Saalfeld das Herzogtum Sachsen-Gotha erhalten. Das neue Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha wurde immer in Personalunion regiert. Für Coburg bedeutete dies, dass es nicht mehr alleinige Residenzstadt war, der Hof wechselte nunmehr bis zum Ende der Monarchie regelmäßig zwischen Coburg und dem größeren und wohlhabenderen Gotha hin und her. Allerdings behielt Coburg wie Gotha seinen eigenen Landtag und die eigenständige Landesverwaltung. In der Regierungszeit Herzog Ernst I. erfolgte ab 1816 der Neubau der beiden Nordflügel des Residenzschlosses Ehrenburg und mit der Neugestaltung des Schlossplatzes die Schaffung der heutigen Arkaden sowie des Hofgartens. Zusätzlich wurde von 1837 bis 1840 das Hoftheater (heutiges Landestheater) gebaut.

Mit dem Herzoglichen Kunst- und Naturalienkabinett (heutiges Naturkunde-Museum) erhielt die Bevölkerung 1844 einen ersten Zugang zu den Kunstschätzen der Herzöge von Sachsen-Coburg. 1852 wurde in Coburg die herzogliche Baugewerkschule als Vorläuferin der späteren Fachhochschule Coburg gegründet.

Bezüglich der Stadtentwicklung muss 1854 mit der ersten Gasfabrik und 1858 mit dem ersten Eisenbahnanschluss durch die Werrabahn genannt werden. Unter der Regentschaft und dem Patronat des liberalen Nachfolgers Herzog Ernst II. wurde in Coburg 1860 das Erste Deutsche Turn- und Jugendfest veranstaltet. 1862 erfolgte die Gründung des Deutschen Sängerbundes und 1868 des Coburger Conventes (Pfingstkongress).

Der Walzerkönig Johann Strauß kam 1886 von Wien in die Stadt um Coburger Bürger zu werden, damit er sich scheiden lassen konnte. 1894 waren anlässlich der Fürstenhochzeit des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein mit der Tochter von Herzog Alfred, Victoria Melita von Sachsen-Coburg und Gotha, deren Großmutter die Königin Viktoria von England, der Deutsche Kaiser Wilhelm II., der spätere Zar Nikolaus II. von Russland und weitere hocharistokratische Verwandschaft zu Besuch in Coburg.

20. und 21. Jahrhundert

Erst 1903 wurden in Coburg die Elektrizitätswerke in Betrieb genommen, aber schon 1907 das Krematorium, als eines der ersten in Deutschland, und 1913 wurde auf der Brandensteinsebene vom Deutschen Flugverband zur Unterstützung der Militärluftfahrt der Flugstützpunkt Coburg mit Flughallen, als Dritter im Deutschen Reich, eröffnet. Am 14. November 1918 endete mit dem Rücktritt des letzten in Coburg residierenden Herzogs Carl Eduard die Monarchie.

In der ersten freien Volksabstimmung in Deutschland votierten 1919 über 88 % der Wähler gegen den Zusammenschluss des Freistaates Coburg mit dem Land Thüringen. Somit kam es im folgenden Jahr, nach 500 Jahren staatlicher Eigenständigkeit, zur Vereinigung mit dem Freistaat Bayern. 1919 wurde das Metallwerk Max Brose & Co gegründet, heute als Brose Fahrzeugteile GmbH mit 2200 Mitarbeitern zweitgrößter Arbeitgeber in Coburg.

Ab 1922 entwickelte sich Coburg zu einer bekannten Hochburg des Nationalsozialismus und wurde im englischen Sprachraum später mit The first Nazi town tituliert. Schon 1929 erhielt die NSDAP zum ersten Mal in einer deutschen Stadt bei den Stadtratswahlen die absolute Mehrheit. Es begann die Karriere des späteren Bürgermeisters und Gauleiters Franz Schwede. Dieser sorgte unter anderem dafür, dass 1932 Coburg als erste deutsche Stadt Adolf Hitler die Ehrenbürgerrechte verlieh. Im gleichen Jahr wurde das sogenannte Coburger-Ehrenzeichen, eine der höchsten Auszeichnungen des NS-Regimes, eingeführt.

Datei:Coburg 1945.jpg
Coburg 1945

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, den die Stadt relativ unzerstört überstanden hatte, zeigte die Volksabstimmung von 1919 mit dem Anschluss an Bayern unerwartete Folgen. Coburg und der Landkreis Coburg wurden Teil der Amerikanischen Besatzungszone, während das thüringische Hinterland zur Sowjetischen Besatzungszone gehörte und bis 1989 durch die Zonengrenze von Coburg abgeschnitten blieb.
Im Jahr 1950 verlegte die Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a. G., Erfurt ihren Sitz nach Coburg. Heute heißt die Versicherungsgruppe HUK-COBURG und ist mit über 4400 Mitarbeitern in Coburg der größte Arbeitgeber und Gewerbesteuerzahler.
Heute gibt es in Coburg über 27.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und die Stadt hat mit 1240 Euro pro Einwohner die höchsten gemeindlichen Steuereinnahmen in Deutschland.
Am 30. Mai 2005 wurde Coburg zur Europastadt.

Siehe auch: Haus Sachsen-Coburg und Gotha, Ernestinische Herzogtümer, Coburger Taler, Itzgründisch (Coburger Mundart)

Religion

Der Coburger Raum gehörte seit der Christianisierung Frankens und Thüringens, wohl erstmals um 768, bis zur Einführung der Reformation 1524 zum Bistum Würzburg. Danach war die Stadt über viele Jahrhunderte eine fast ausschließlich protestantische Stadt. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis. 1910 waren über 96% der Bevölkerung Mitglied der evangelischen Landeskirche. Oberhaupt der Landeskirche war der jeweilige Herzog von Sachsen-Coburg als "summus episcopus". Dieser ernannte unter anderem die Kirchenregierungen. Die geistliche Leitung hatten die Superintendenten mit Sitz in Coburg. Nach der Vereinigung Coburgs mit Bayern schloss sich 1921 die Evangelische Landeskirche Coburg der Evangelischen-Lutherischen Landeskirche Bayerns an. Innerhalb dieser Landeskirche ist Coburg Sitz des mit über 82.000 Mitgliedern größten Dekanats in Bayern.

Heutige Religionszugehörigkeit in Coburg
Religion (Konfession) Anteil
Evangelisch 60 %
Katholisch 22 %
Sonstige 18 %

Römisch-katholische Gemeindeglieder zogen spätestens im 18. Jahrhundert wieder in die Stadt. Ihnen wurde es ab 1802 gestattet Gottesdienste abzuhalten, zuerst in einem Zimmer in der Ketschengasse 1, ab 1806 in der Nikolaus-Kapelle. 1860 erhielten die ca. 600 Katholiken unter der Protektion von Prinz August von Sachsen-Coburg-Koháry den Kirchenneubau St. Augustin als eigene Kirche. Ab 1826 war die Kirchengemeinde der Erzdiözese Bamberg zugeteilt worden, 1920 dann endgültig.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch heute auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die Adventgemeinde (Adventisten) und die Christengemeinschaft. Ferner sind eine Neuapostolische Gemeinde, eine Alt-Katholische Kirchengemeinde, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage und die Zeugen Jehovas in Coburg vertreten.

Eingemeindungen

1934 erfolgte die Eingemeindung von Ketschendorf, Wüstenahorn, Cortendorf und Neuses, um so wieder Garnisonsstandort werden zu können, wofür 30.000 Einwohner notwendig waren. Die siebziger Jahre waren durch eine größere Zahl von Eingemeindungen gekennzeichnet. 1972 waren dies am Jahresanfang Lützelbuch, Löbelstein, Rögen und Seidmannsdorf sowie in Jahresmitte noch Beiersdorf, Creidlitz und Scheuerfeld. Abgerundet wurden die Eingemeindungen 1976 mit Neu- und Neershof, Neudörfles sowie 1977 mit Bertelsdorf und Glend. Die Fläche der Stadt hatte sich damit seit 1900 von 11,4 km² auf über 47 km² mehr als vervierfacht.


Politik

Wappen

Auf dem Coburger Stadtwappen ist der Heilige Mauritius als Mohr dargestellt, der auch Schutzpatron der Stadt ist. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde ab 1934 der unliebsame Mohr gegen ein Schwert mit Hakenkreuz im Knauf ausgetauscht.

Stadtrat

Datei:CO-Stadtrat.png
Sitzverteilung im Stadtrat

Der Stadtrat Coburgs besteht aus dem Oberbürgermeister und der von der Gemeindeordnung gesetzlich vorgeschriebenen Anzahl von 40 Stadtratsmitgliedern. Seit der Kommunalwahl vom 27. März 2002 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:

1.Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister seit 1900

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater und Kinos

  • Landestheater Coburg
  • Utopolis Kino

lokale Medien

  • Coburger Tageblatt
  • Neue Presse
  • Radio 1
  • Radio Galaxy Coburg
  • TV Oberfranken

Museen

  • Coburger Puppenmuseum
  • Grabungsmuseum Kirchhof
  • Kunstsammlung der Veste Coburg
  • Naturkunde-Museum

Bauwerke

 
Die Morizkirche in Coburg 2003
 
Coburger Altstadt 2003
 
Veste Coburg vom Hofgarten aus gesehen
  • Veste Coburg
  • Der Marktplatz liegt zwischen Rathaus und Stadthaus. In seiner Mitte steht das Prinz-Albert-Denkmal, ein Geschenk der Königin Victoria 1865 an die Heimatstadt ihres Gatten. Bis September 2005 erfolgt eine Neugestaltung.
  • Residenzschloss Ehrenburg (16.-19. Jh.)
  • Zeughaus
  • Das Münzmeisterhaus war ehemaliger Hof des Geschlechtes der Münzmeister genannt von Rosenau, welche 1288 urkundlich erwähnt wurden. Das Haus besteht seit 1333 und ist eines der ältesten Fachwerkgebäude Deutschlands.
  • Die Stadtkirche St. Moriz (1320-1586) ist Hauptkirche der evangelischen Stadtgemeinde. Der älteste Teil der Kirche, der Ostchor, stammt aus 1330. Das Westportal mit den beiden ungleichen Türmen wurde um 1420 gebaut. Und wiederum einhundert Jahre später erfolgte die Aufrichtung des eigentlichen Kirchengebäudes, des Kirchenschiffes. In der Osterwoche 1530 predigte Martin Luther in der Kirche.
  • Gymnasium Casimirianum (1605)
  • Schlosskirche (18. Jh.)
  • Coburger Rathaus (1414)
  • Bürglaßschlösschen
  • Die Katholische Stadtpfarrkirche St. Augustin ist ein neugotisches Gotteshaus mit einer Fürstengruft, welches nach Entwürfen von Vincenz Fischer-Birnbaum zwischen 1855 und 1860 errichtet wurde.
  • Der Schlossplatz, umfasst von Schloss Ehrenburg, den Arkaden mit Hofgarten sowie Palais Edinburgh und Landestheater, wurde 1830 bis 1837 gestaltet. In der Mitte steht ein Denkmal Herzog Ernsts I..
  • Im Hofgarten, zwischen Schlossplatz und Veste liegend und im Stil eines englischen Landschaftsparks gestaltet, das Reiterdenkmal Herzog Ernsts II. von 1899, das Mausoleum für Herzog Franz Friedrich Anton und seine Gemahlin (1816/1817), das Ehrenmal des Coburger Convents (1926) und der Herzog-Alfred-Brunnen (1904).
  • Teilweise erhaltene Stadtmauer mit Juden-, Ketschen- und Spitaltor
  • Viele Denkmäler, Gedächtnisstätten und historische Ensembles

Parks

  • Hofgarten an der Westseite des Festungsberges
  • Rosengarten am Kongresshaus
  • Rückertspark im Stadtteil Neuses
  • Josiasanlage am Bürglaßschlösschen

Regelmäßige Veranstaltungen

 
14. Internationale Samba-Festival Hauptbühne: Schloßplatz

In Coburg findet jedes Jahr das größte Samba-Festival außerhalb Brasiliens statt, das seit 1992 alljährlich im Juli an drei Tagen weit über 100.000 Besucher anzieht. Knapp 90 Sambagruppen mit mehr als 2500 Sambistas aus neun Nationen sorgten vom 8. bis zum 10. Juli 2005 auf neun Bühnen in der Innenstadt für Stimmung. Das 15. Sambafest findet vorraussichtlich vom 7. bis 9. Juli 2006 statt.

 
Coburger Weihnachtsmarkt Dezember 2003

Daneben ist Coburg Gründungs- und Tagungsort des Coburger Convents (CC), eines Verbandes von Studentenverbindungen, weshalb jedes Jahr der Pfingstkongress des Coburger Convents in der Stadt stattfindet.

Mehrmals jährlich werden klassische Konzerte in der St.-Moriz-Kirche durch den Coburger Bachchor veranstaltet. Außerdem wird Ende Juli das Schlossplatzfest, das sich als "Größte Party Nordbayerns" bezeichnet, zwischen Ehrenburg und Landestheater gefeiert.

Auf der Freifläche Anger finden im Frühjahr das Frühlingsfest sowie Anfang August das Schützenfest statt. Dieses wird durch die Schützengesellschaft Coburg 1354 e. V. veranstaltet und hat einen hohen Besuchergrad. Neben dem Weihnachtsmarkt im Dezember finden weitere traditionelle Märkte statt. Der Coburger Flohmarkt, der sich zwei Mal im Jahr über das gesamte Innenstadtgebiet erstreckt, läuft vom Samstag Abend bis Sonntag.

Kulinarische Spezialitäten

Die bekannteste Spezialität aus Coburg ist die Coburger Bratwurst, das Coburger Nationalgericht schlechthin. Eine Besonderheit ist dabei die Art des Grillens, wozu weder Holz noch Holzkohle sondern gut getrocknete Kiefernzapfen verwendet werden. Einen geöffneten Bratwurststand gibt es im ganzen Jahr täglich auf dem Marktplatz. Die Länge der Bratwurst soll der Länge des Marschallstabes entsprechen, den auf dem Rathausgiebel der Stadtheilige Mauritius in der Hand hält. Als weitere Spezialitäten müssen die Coburger Klöße genannt werden. Dies sind Kartoffelklöße je zur Hälfte aus rohen (wie die Thüringer) und aus gekochten Kartoffeln (wie die Fränkischen). Und drinnen müssen geröstete Weissbrotwürfel sein. Nicht unerwähnt sollen auch die Coburger Schmätzchen bleiben, eine Art Honigplätzchen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Coburg ist einer der stärksten wirtschaftlichen Bereiche Bayerns und war in der Vergangenheit weitgehend immun gegen wirtschafliche Schwankungen des Umlandes. Dieses erfolgreiche Wirtschaften hat Coburg vor allem seinem breit gefächertem Portfolio an Branchen und einem mannigfaltigen Mix an verschiedenen Betriebsgrößen zu verdanken.

Statistische Daten

Die folgenden Daten stammen aus den Industriekennzahlen des Kammerbezirkes der IHK zu Coburg und dem Bayerischen Landesamt für Statistik mit einem Stand 31. Dezember 2002 beziehungsweise 30. Juni 2003:

  • 176 Betriebe hatten 24.020 Beschäftigte, die einen Gesamtumsatz von 2.870 Mio € mit einer Exportquote von 37,0% erwirtschafteten.
  • Insgesamt waren im zuständigen Bereich 28.023 Arbeitnehmer beschäftigt und 2.592 Personen arbeitslos gemeldet.

Verkehr

Coburg ist im Verkehrsnetz derzeit schlecht angebunden, da die Region bis zur Deutschen Einheit 1990 kaum Durchgangsverkehr zu bewältigen hatte. Der Straßenverkehr wird geprägt durch die Bundesstrassen B4, die als Nord-Süd-Achse den Nürnberger Raum mit Thüringen und die B303, die als West-Ost-Achse Schweinfurt mit Tschechien verbindet. Der Schienenverkehr ist nur über Lichtenfels an die Fernstrecken angeschlossen, da die Werrabahn als durchgehende West-Ost-Verbindung nicht mehr existiert.

Jetzige Bauprojekte im Rahmen des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit sind die Verlängerung der Bundesautobahn A 73 Nürnberg- Lichtenfels über Coburg nach Suhl und die ICE-Trasse Nürnberg-Lichtenfels-Erfurt-Berlin. Die Autobahn ist zwischen Coburg und Eisfeld schon in Betrieb, 2008 ist voraussichtlich die Strecke durchgehend befahrbar. Ein Zeitpunkt für die Fertigstellung der ICE-Trasse lässt sich derzeit nicht absehen.

Der Verkehrslandeplatz Coburg-Brandensteinsebene hat im Jahr durchschnittlich 13.000 Starts und Landungen und kann auf einer Landebahn von über 860 m Länge mit Flugzeugen bis zu einem maximalen Abfluggewicht von 5,7 Tonnen angeflogen werden.

Ansässige Unternehmen

Die größten Arbeitgeber (bezogen auf die Anzahl der Beschäftigten) der Stadt sind:

Öffentliche Einrichtungen

Neben den Behörden der Stadtverwaltung befinden sich folgende, überwiegend staatliche Einrichtungen in Coburg:

Bildungseinrichtungen

Bibliotheken und Archive

  • Staatsarchiv
  • Stadtbücherei
  • Stadtarchiv
  • Landesbibliothek

Hochschulen

Schulen

Gymnasien
Ober- und Berufsschulen
Grund-, Haupt- und Realschulen
  • Heiligkreuzschule
  • Heimatringschule
  • Jean-Paul-Schule
  • Lutherschule
  • Melchior-Franck-Schule
  • Pestalozzischule
  • Rückertschule
  • Schule am Hofgarten
  • Schule Creidlitz
  • Schule Ketschendorf
  • Schule Neuses (feierte vom 2. bis 4. Juli 2004 ihr 100-jähriges Bestehen)
  • Schule Scheuerfeld
  • Sondervolksschule für Lernbehinerte
  • Staatliche Realschule I
  • Staatliche Realschule II
Privat- und sonstige Schulen
  • ASCO - Auslandskorrespondentenschule
  • Medau Schule - Fachschule für Gymnastik, Physiotherapie und Logopädie
  • Musikschule
  • Rudolf-Steiner-Schule - Waldorfschule
  • Sing- und Musikschule im Landkreis Coburg
Volkshochschulen

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1851: Eduard Hülbig, Privatier
  • 1851: Vinzenz Fischer-Birnbaum, Architekt
  • 1851: Karl Gustav Zeissig, Hofgärtner
  • 1853: Ernst Ludwig Trompheller, Pädagoge
  • 1854: Ludwig August Riedinger, Finanzrat
  • 1861: Ferdinand Freiherr von Rast, Industrieller
  • 1866: Herrmann Julius Meyer, Verleger
  • 1866: Friedrich Hofmann, Schriftsteller
  • 1874: Philipp Schwarzenberg, Industrieller
  • 1874: Richard Camillo von Seebach, Staatsminister
  • 1879: Emil von Pawel-Rammingen, Staatsrat
  • 1880: Eduard Müller, Bildhauer
  • 1880: Gustav Müller, Maler
  • 1883: Hermann Rose, Staatsminister
  • 1884: Karl-Konrad Kraiß, Finanzrat
  • 1884: Friedrich Forkel, Stadtverordneter
  • 1887: Johann F. Emil von Müller, Superintendent
  • 1895: Otto von Bismarck, Reichskanzler
  • 1897: Rudolf Muther, Oberbürgermeister
  • 1917: Paul von Hindenburg, Feldmarschall
  • 1924: Gustav Hirschfeld, Oberbürgermeister
  • 1932: Adolf Hitler, NSDAP-Parteivorsitzender, aberkannt mit einstimmigen Stadtratsbeschluss vom 20. Februar 1946
  • 1933: Franz Ritter von Epp, Reichsstatthalter, aberkannt mit einstimmigen Stadtratsbeschluss vom 20. Februar 1946
  • 1933: Herzog Carl Eduard, Herzog, aberkannt mit einstimmigen Stadtratsbeschluss vom 20. Februar 1946
  • 1939: Franz Schwede, NSDAP-Gauleiter, aberkannt mit einstimmigen Stadtratsbeschluss vom 20. Februar 1946
  • 1941: Ferdinand I. von Bulgarien, Ex-Zar
  • 1970: Walter Langer, Oberbürgermeister
  • 2002: Carl Kaeser, Unternehmer
  • 2005: Simeon Sakskoburggotski, Ministerpräsident Bulgariens

Söhne und Töchter der Stadt

Die folgenden Personen wurden in Coburg geboren. Für die Nennung hier ist es unerheblich, ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Coburg hatten oder nicht. Viele sind andernorts bekannt geworden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit.

Weitere Persönlichkeiten mit Bezug zu Coburg

Hier werden bekannte Persönlichkeiten aufgeführt, die in Coburg einen Teil ihres Lebens verbracht haben oder in Coburg gestorben sind.

Verschiedenes

Schiff Coburg

Unter dem Namen "Coburg" fuhren verschiedene Schiffe. Es waren unter anderem ein Postdampfer des Norddeutschen Lloyds, der 1910 seine Jungfernreise hatte und 1917 von der brasilianischen Regierung beschlagnahmt wurde. Ab 1938 hieß ein Fischtrawler aus Geestemünde "Coburg". Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schiff zur Wetterbeobachtung eingesetzt und ging 1944 im Packeis verloren. Unter dem Namen "Coburg" fuhr darüber hinaus von 1968 bis 1991 bei der Bundesmarine ein Versorgungsschiff (A1412), auch Troßschiff genannt, von dem noch zwei Schwesterschiffe mit dem Namen "Glücksburg" und "Freiburg" in Kiel stationiert sind.

Flugzeug Coburg

Seit 1994 fliegt bei der Lufthansa unter der Registriernummer D-AIRD ein Airbus A321-131, der auf den Namen "Coburg" getauft wurde.

Triebzug Coburg

Ein Triebzug der Baureihe 411 (1115) der Deutschen Bahn trägt seit 2003 den Namen der Stadt.

Coburger Marsch

Der Komponist Johann Michael Haydn widmete dem Prinzen Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld einen Präsentiermarsch, der heute unter dem Namen Coburger-Marsch bekannt ist.

Zitate

Literatur

  • Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert. Die Chronik über die Stadt Coburg und das Haus Sachsen-Coburg und Gotha vom 1. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 1999 - von der "guten alten Zeit" bis zur Schwelle des 21. Jahrhunderts. Gegen das Vergessen, Coburg, 2002
  • Walter Schneier: Coburg im Spiegel der Geschichte. Von der Urzeit bis in die Gegenwart. Auf den Spuren von Fürsten, Bürgern und Bauern, Coburg, 2. Aufl., 1986

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