Krankenhaus

Gesundheitseinrichtung
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Blick auf das Bettenhaus der Charité (Campus Mitte) vom Dach des Reichstages

Als Krankenhaus (auch Klinik, Klinikum, Lazarett, Hospital oder Spital) wird eine Einrichtung bezeichnet, in der kranke Menschen untersucht und medizinisch behandelt werden. Eine Sonderform des Krankenhauses ist das Hospiz, das ausschließlich für die palliative Versorgung sterbender Patienten offen steht.

Geschichte des Krankenhauses

Die ersten Einrichtungen, die sich um Kranke kümmerten sind aus Indien bekannt.

Die ersten Lehrkrankenhäuser jedoch stammen aus Persien.

Im Mittelalter diente ein Krankenhaus auch als Armenhaus oder Unterkunft für Pilger. Der Begriff stammt aus dem lateinischen Wort hospes. Meist wurde die Pflege von Mönchen oder Nonnen geleistet (siehe auch Hôtel-Dieu). Im 18. Jahrhundert kamen die ersten modernen Krankenhäuser auf. So wurde im Jahre 1710 die Charité als Pestkrankenhaus gegründet.

Die Krankenhäuser wurden immer weniger eine Versorgung für Arme, sondern ein Platz intensiver medizinischer Diagnostik und Therapie, sowie ein Platz der Lehre und Ausbildung.

Aufgaben eines Krankenhauses

War früher das Krankenhaus mehr ein Aufbewahrungsort für Leute, die keine eigene Pflege organisieren konnten, sind sie jetzt zu Zentren von Lehre und Forschung geworden, die hoch spezialisierte Diagnostik und Therapie anbieten. Fachkliniken bieten nur ein sehr begrenztes Spektrum an. Diese können jedoch örtlich oder organisatorisch mit anderen Krankenhäusern verbunden sein. Durch die zunehmend intensivere Techniken hat sich die Zahl der Ärzte pro Patient erhöht, als auch die Anforderung an die Ausbildung der jeweiligen Fachkräfte hat sich erhöht.

Krankenhäuser können als ein Gebäude geplant sein (meist ein Hochhaus) oder aber in getrennten Bauten als Pavillons, vor allem zum Infektionsschutz. Meist bestehen viele Krankenhäuser aus historischen Gründen aus mehreren Gebäuden unterschiedlicher Größe und Alters.

Da in Krankenhäusern immer neben der Pflege auch eine medizinische Versorgung rund um die Uhr gewährleistet wird, bieten sie auch eine medizinische Notfallversorgung an, meist über eine Rettungsstelle oder über eine zentrale Notaufnahme, Ambulanz oder Poliklinik an.

Die Ausstattung und personelle Kapazität für die Notfallversorgung ist sehr unterschiedlich. So bieten spezialisierte Traumzentren bedingt durch Ausstattung und Übung eine bessere Versorgung an. Mehrere Studien zeigen, dass mit der Anzahl der Fälle auch die Qualität der Versorgung ansteigt.

Neben der Notfallversorgung wird auch bei geplanten Eingriffen zunehmend auf die Fallzahlen geachtet, und Zentren mit spezialisierter Diagnostik werden gebildet (z.B. Brustzentrum). Krankenhäuser die ein großes Spektrum an Patienten adäquat versorgen können, werden immer seltener.

Bedingt durch den medizinischen Fortschritt führen immer aufwendigere Verfahren zu ständig steigenden Kosten trotz Reduktion der Liegedauer, der Bettenanzahl und der Zahl der Krankenhäuser. Durch die Auswahl von Patienten die ausreichende Einnahmen, bei geringen Kosten erwarten lassen, wird versucht den zunehmenden Einsparungsdruck auszuweichen. Ebenso wird durch eine verkürzte Liegedauer versucht mehr in die ambulante Versorgung zu verlagern (siehe auch Blutige Entlassung].

Heutzutage besitzen die Krankenhäuser zunehmend eine Zertifizierung des Hauses oder der einzelnen Abteilungen mit einem Qualitätsmanagement an. Durch Straffung von Prozessen mit Standard Operating Procedures (SOP), schnellen Durchlauf der Patienten mit fast-track wird versucht Kosten einzusparen. Man spricht auch vom Taylorismus der Medizin. Vergleicht man die Krankenhäuser mit anderen Branchen steckt die Medizin in dieser Hinsicht noch in den Kinderschuhen. So ist die Ausstattung mit IT-Technik vergleichsweise gering entwickelt. Da der größte Kostenblock die Personalkosten sind, ist dies eigentlich verwunderlich.

In Deutschland ist die Trennung von stationärer und ambulanter Versorgung historisch bedingt sehr ausgeprägt. Ebenso ist die Hierarchie im internationalen Vergleich sehr ausgeprägt. In Anlehnung an das Militär gibt es Ober- und Unterärzte (heute meist Assistenzärzte genannt) und einen Chefarzt. In größeren Krankenhäusern wird meist Wert auf einen akademischen Titel des Chefarztes Wert gelegt.

Eine zunehmende integrierte Versorgung wird angestrebt, aber bisher ist dies noch nicht sehr entwickelt. Schon lange gab es jedoch Ambulanzen und Polikliniken in denen entweder Patienten vor oder nach der Versorgung im Krankenhaus betreut wurden, oder aber Patienten die von niedergelassenen Fachärzten überwiesen wurden, weil ein Spezialist oder aber spezielle Verfahren notwendig sind.

Die zunehmende Verlagerung in den ambulanten Bereich vermindert die Auswirkungen des Hospitalismus, aber erfordert einen höheren Aufwand für den niedergelassenen Arzt und die zu betreuende Familie oder Freunde.

Jedoch ist auch durch politische Entscheidungen das mögliche Potential noch nicht ausgeschöpft. So wird das ambulante Operieren in anderen Ländern in größerem Umfang durchgeführt, während in Deutschland die finanzielle Situation noch nicht sehr förderlich ist.

Berühmte Krankenhäuser

  • Lambaréné
    • Urwaldkrankenhaus von Albert Schweitzer
  • Groote-Schuur-Krankenhaus in Kapstadt
    • Erste Herztransplantation durch Christian Barnard
  • Charité in Berlin
    • Größtes Universitätklinikum Europas.
  • DKD in Wiesbaden
    • Deutsche Klinik für Diagnostik

Gliederung eines Krankenhauses

Organisatorische Gliederung

Klassische Gliederung

Viele Krankenhäuser sind organisatorisch in verschiedene Abteilungen unterteilt. Wobei die Abteilungen nach medizinischen Fachrichtungen sortiert werden, und als Kliniken bezeichnet werden, z.B.:

  • Chirurgische Klinik
  • Klinik für Innere Medizin
  • Klinik für Gynäkologie
  • Radiologische Klinik
  • Labor
  • usw.

Viele Kliniken vereinen therapeutische, diagnostische und pflegerische Einrichtungen unter sich.

Neuere Gliederung

In einem sogenannten Modulsystem wird nur in therapeutische, diagnostische und pflegerische Bereiche unterschieden.

In der Pflege von Patienten werden in diesem System folgende Bereiche unterschieden:

  • Low Care Station
    Eine Stationen für Patienten, die nur wenig Pflege brauchen.
  • Intermediate Care
    Eine Station, in der Patienten am Monitor überwacht werden können, jedoch keine intensivmedizinische Betreung möglich ist.
  • Intensive Care
    Intensivstation


Es gibt auch eine Bildung von Zentren in den man sich an Krankheitsbildern orientiert. Dadurch sollen die sogenannten Behandlungspfade in der Patientenversorgung optimiert werden.

Funktionelle Gliederung

Ein Krankenhaus lässt sich in sieben Funktionale Bereiche gliedern:

  • Untersuchung und Behandlung (Ambulanzen, Rettungsstelle, Schockraum, Endoskopie, Operationssaal, usw.)
  • Pflege (Bettenstationen)
  • Verwaltung (Leitung, Personalwesen, Technik, Betriebsrat usw.)
  • Soziale Dienste (Pforte, Sozialdienst, Krankenhauskapelle, Cafeteria)
  • Ver- und Entsorgung (Werkstätten, Lager, Sterilisation)
  • Forschung und Lehre (Hörsaal, Unterrichtsräume)
  • Sonstige Bereiche (z.B. Rettungswache, Fremdfirmen, Kindergarten)

In Deutschland regelt die DIN 13080 die Unterteilung eines Krankenhauses, ein Umstand, der bei der staatlichen Förderung von Krankenhäusern eine wichtige Rolle spielt.

Kostenstruktur eines Krankenhauses

Ausgaben

  • Personalkosten: ca. 70 % aller Kosten eines Krankenhauses sind Personalkosten
  • Sachkosten
    • Arzneimittelkosten
    • Kosten für Fremdinstitute, z.B. Spezielle Laboruntersuchungen
    • Medizinische Verbrauchsgüter, z.B.:
      • Implantate wie Herzschrittmacher
      • Knochenprothesen
    • Medizinische Einmalartikel, z.B. Spritzen, Tupfer
    • Strom, Wasser, Energie, Gase
    • Reinigung, Entsorgung
    • Verwaltungskosten
    • Versicherungen, z.B.:
      • Arzt- und Mitarbeiterhaftpflichtversicherung
      • Gebäude- und Geräteversicherungen
    • Instandhaltungskosten
      • Geräteinstandhaltung
      • Umbau von Gebäudeteilen
      • Reparaturkosten an den Gebäuden

Einnahmen

  • In Deutschland meist nichtmonistisch (siehe Monistik) über eine Duale Finanzierung durch öffentliche Hand (Investitionszuschüsse der Länder) und Krankenkassen
  • Abrechnung von Kassen- und Privatpatienten
  • Abrechnung für ambulante Patienten
  • Sonstige Leistungen (z.B. Cafeteria)

Krankenhäuser kann man nach der Zahl der Betten einteilen. Im internationalen Vergleich ist dies jedoch nicht möglich, da beispielsweise durch eine kürzere Liegedauer und mehr ambulante Versorgung die Krankenhäuser außerhalb Deutschlands mit weniger Betten dennoch mehr Patienten versorgen können.

Sie können auch klassifiziert werden nach dem Krankenhausträger, ob öffentlich, freigemeinnützig oder privat, Öffentliche Träger können zum Beispiel, Bund, Länder und Gemeinden sein, freigemeinnützig zum Beispiel religiöse Gemeinschaften oder soziale Vereinigungen (z.B. Wohlfahrtsverbände): Ein Universitätsklinikum, ein städtisches Haus, ein Kreiskrankenhaus, ein Bundeswehrkrankenhaus, ein katholisches, evangelisches, jüdisches Haus, ein Krankenhaus einer privat geführten Krankenhauskette. etc.

Sie können eingeteilt werden nach den angebotenen Leistungen, ob eine Fachklinik, oder ein allgemeines Krankenhaus. Universitätskliniken vergeben an Krankenhäuser die an der Ausbildung beteiligt sind noch den Titel des akademischen Lehrkrankenhauses.

In der Krankenhausplanung wird auch nach verschiedenen Anforderungs- und Versorgungsstufen unterteilt:

Siehe auch: Anforderungen an Krankenhäuser nach Krankenhausklassen

Krankenhaus-Statistik Deutschland 2001

  • Zahl der Krankenhausbetten in 2239 Kliniken: rund 553.000;
  • behandelte Fälle in Krankenhäusern: 16,5 Millionen;
  • durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus: 9,8 Tage;
  • ärztliches Personal in den Kliniken: 132.100 Beschäftigte;
  • nichtärztliches Personal in den Kliniken: 899.300 Beschäftigte;
  • Gesamtpersonal in den Krankenhäusern: 1,1 Millionen Beschäftigte;
  • Gesamtumsatz der Krankenhäuser: rund 54 Milliarden Euro pro Jahr.

In Deutschland liegt der Bettenstand im Vergleich mit anderen Ländern relativ hoch. Wobei ein kontinuierlicher Trend zum Bettenabbau zu verzeichnen ist. Auch bei der Einweisungsquote und Verweildauer sind die deutschen Zahlen vergleichsweise hoch. Eher unterdurchschnittlich sind die Kosten pro Fall, was man einerseits mit der eher niedrigen Personalausstattung, zum anderen mit der Verteilung der Kosten auf viele Fälle erklären kann.

Bei den Trägern der Krankenhäuser in Deutschland zeigt sich ein Trend zugunsten privater Krankenhäuser. Der Anteil privater Kliniken an den Allgemeinen Krankenhäusern stieg von 15,9% im Jahr 1992 auf 22,3% im Jahr 2000. Viele private Krankenhäuser sind Teil von größeren Krankenhausketten z.B. der Rhön Klinikum AG oder der Helios Kliniken GmbH.

Das Krankenhaus entwickelt sich in Deutschland immer mehr weg von seiner ursprünglichen Funktion, in welcher der kranke Mensch längere Zeit von den Belastungen des Alltags befreit wird und so wieder mit medizinischer und pflegerischer Hilfe völlig gesund werden sollte. Der Trend geht in Richtung einer hochspezialisierten Diagnose- und Behandlungseinrichtung, die den Patienten nur abklärt und wieder einigermaßen herstellt. Eine darüberhinaus gehende Behandlung wird in die Rehabilationskrankenhäuser oder in die Zeit nach der Entlassung verlagert. Länger pflegebedürftige Menschen werden in die ambulante Pflege entlassen oder in spezielle Pflegeinrichtungen verlegt.

Siehe auch

Ambulanz - stationär - Belegarzt - Hospital - Hospitalismus - Fachklinik - Poliklinik - Duale Finanzierung - Monistik - Krankenhauskette- Deutsche Krankenhausgesellschaft - Ständiger Ausschuss der Krankenhäuser in Europa (HOPE) - Marburger_Bund - Grenzverweildauer - Diagnosis Related Groups - Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus - Krankenhausbuchführungsverordnung - Visite - Krankenhausbibliothek - Patientenbibliothek - Reha - Anthroposophische Krankenhäuser - Krankenhausseelsorge - Institutsambulanz - Fürsorgerischer Freiheitsentzug - Maßregelvollzug

Literatur

  • Arnold, Michael; Klauber, Jürgen; Schellschmidt, Henner: "Krankenhaus-Report 2002". Schattauer, Stuttgart 2002. ISBN 3-7945-2219-2 (erscheint jährlich)
  • Gesundheitswesen Schweiz 2004-2006 (Hrsg. Gerhard Kocher/Willy Oggier), Hans Huber, Bern, 2004, 336 S.,€ 22.95. ISBN 3-456-84080-2

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Krankenhaus-Gesundheitspolitik

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