Operationssaal

Steriler Raum, indem eine medizinische Behandlung unter Narkose durchgeführt wird
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Bauweise, Eigenschaften, DIN-Normen für Operationssäle --MBq (Disk) 14:40, 27. Jul 2005 (CEST)

Der Operationssaal (kurz: OP) ist ein spezieller Raum in einem Krankenhaus oder einer Arztpraxis, in dem chirurgische Eingriffe, die Operationen durchgeführt werden. Für den Operationssaal kommen spezielle Hygienevorschriften nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) zur Anwendung. In der Regel ist er durch Schleusen von den übrigen Einrichtungen abgetrennt und darf nur mit spezieller Berufsbekleidung, Kopf- und Mundschutz betreten werden, um die Kontamination durch Krankheitserreger möglichst gering zu halten. Häufig wird die OP-Kleidung auch außerhalb eines Operationssaals getragen.

Als noch Ether in der Anästhesie verwendet wurde, mußte man spezielle Schuhe aus Kunststoff, oder Überzieher für die Schuhe tragen.

Da die Operateure häufig durch den OP-Kittel und eventuell noch eine Bleischürze bei der Arbeit unter den OP-Leuchten ins Schwitzen geraten, wird die Raumtemperatur im OP häufig gesenkt. Die dadurch bedingte Auskühlung des Patienten erhöht die Infektionsgefahr. Deshalb ist eine Wärmezufuhr mit einem Warmluftgebläse meist notwendig. Gerade bei sehr kleinen Kindern wird dann jedoch zusätzlich die Raumtemperatur angehoben (Patientenwohl geht vor dem Wohl des Operateurs).

Operationssäle müssen über raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen, DIN 1946, Teil 4, (Raumlufttechnische Anlagen in Krankenhäusern), VDI-Richtlinie 6022) klimatisiert sein. Neben einer konstanten Temperatur und Luftfeuchtigkeit soll die Luft möglichst keimfrei sein, und die Konzentration von Narkosegasen niedrig. Die Luft ist durch mehrere Filterstufen keimarm. Durch einen Überdruck im OP, kann Luft nicht ungeplant von außen eindringen.

Neben dem eigentlichen Operationssaal gibt es im OP-Breich noch Räume zur chirurgischen Händedesinfektion, zur Sterilisation und Aufbereitung von Operationsbesteck und Instrumenten, für die Anästhesie eine zentrale Einleitung (in älteren Häusern sogar einzelne Einleitungsräume pro Saal), einen Aufwachraum, Personalaufenthaltsraum etc.. Toiletten finden sich häufig im Bereich der Schleusen.

Literatur

  • Kontakt & Studium; Band 207; Walter Steuer und 11 Mitautoren; Hygiene und Technik im Krankenhaus; Methoden, Maßnahmen, Erfahrungen; 40 Bilder, 19 Tabellen und 163 Literaturstellen; 3. aktualisierte und erweiterte Auflage; expert-verlag;

Erscheinungsdatum: Januar 1996; ISBN: 3816913709; 205 Seiten; Prof. Dr. med. Walter Steuer Präsident des Landesgesundheitsamtes BW Stuttgart; Betr.-Ing. Hermann Born Filderklinik Filderstadt; Prof. Dr. M. Exner Direktor des Hygiene -Instituts Gelsenkirchen; Ing. grad. F. Goder Münchener Medizin Mechanik GmbH Planegg; E. Groß Forschungsinstitut Hohenstein Bönnigheim; Prof. Dr. med. V. Hingst Präsident des Landesgesundheitsamtes BW Stuttgart; Prof. Dr. U. Junghannß Fachhochschule Anhalt Köthen; Dr. Heike Langmaack Institut für Krankenhaushygiene Krankenhaus Moabit; Prof. Dr. med. Ursula Lutz-Dettinger RMD Med. Landesuntersuchungsamt Stuttgart; Dr. St. Pleischl Hyg. Institut d. Univers. Bonn; Prof. Dr. V. Riethmüller Fachhochschule Sigmaringen Sigmaringen; Dipl.-Ing. (FH) Hermann Windinger Marienhospital Stuttgart