Das Motorschiff Karlsruhe ist ein Passagierschiff auf dem Bodensee.
Geschichte
Die Karlsruhe wurde im Auftrag der Deutschen Reichsbahn bei der Deggendorfer Werft und Eisenbau GmbH gebaut und ist das erste Passagierschiff auf dem Bodensee, das den Namen der badischen Stadt trägt. Die Indienststellung auf dem Bodensee erfolgte am 28. April 1937, das Schiff erhielt die Schiffsglocke des 1929 ausgemusterten Dampfschiffs Baden.
Geplant war die Karlsruhe als Ersatz für das Dampfschiff Zähringen, doch nach eingehender Prüfung wurde stattdessen die erst 36 Jahre alte Stadt Konstanz ausgemustert und 1939 verschrottet. Die Zähringen blieb noch bis 1960 im Einsatz und wurde 1961 verschrottet.
Wie zuvor die Stadt Konstanz wurde die Karlsruhe im Obersee-Längsverkehr Konstanz – Lindau eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Schiffsbetrieb aufgrund Kraftstoffknappheit eingestellt. Nach dem Krieg diente das Schiff als Unterkunft für französische Soldaten.
Die Deutsche Bundesbahn, Nachfolgerin der Deutschen Reichsbahn und seit 1952 Besitzerin der Karlsruhe, ließ 1965 das Schiff neu motorisieren. 1994 gingen die Schiffe der Deutschen Bundesbahn und damit auch die Karlsruhe auf die Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB) über. Im Winter 2004 wurde das Schiff in der Werft Romanshorn technisch generalüberholt, ein Jahr später erfolgte die Generalüberholung des Innenausbaus. Nur das so genannte „Karlsruher Stübchen“ blieb im Originalzustand.
Einziges bekanntes Schiffsunglück der Karlsruhe war die Kollision mit einem Fischerboot vor Friedrichshafen am 6. August 2002, bei dem ein Fischer ums Leben kam.
Technische Daten
- Länge: 56,3 m
- Breite: 11,38 m
- Tiefgang: 1,65 m
- Größe: 334 t
- Kapazität: 900 Personen
- Antriebsleistung: 2 x 400 PS
- Geschwindigkeit: 27,5 km/h
- Bauwerft: Deggendorfer Werft und Eisenbau GmbH
- Indienststellung: 28. April 1937
- Eigner: BSB
- Heimathafen: Konstanz