Der Rostfarbige Dickkopffalter (Ochlodes venatus) ist eine Schmetterlingsart (Tagfalter) aus der Familie der Dickkopffalter.
Rostfarbiger Dickkopffalter | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Ochlodes venatus | ||||||||||||||
Esper, 1778 |
Beschreibung
Die Flügel des Rostfarbenen Dickkopffalters sind, wie der Name schon verrät, rostbraun gefärbt. Die Hinterflügelunterseiten sind mehr oder weniger grünlich und weisen undeutliche gelbe Flecke auf. Die Männchen zeichnen sich auf der Vorderflügel-Oberseite durch einen schwarzen Duftschuppenfleck aus (Sexualdichroismus). Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 28 - 32 mm. Die auch häufig als Synonym verwendete lateinische Bezeichnung Ochlodes sylvanus stellt ein ungültiges Homonym dar.
Ähnliche Arten sind:
- Komma-Dickkopffalter (Hesperia comma) (Hesperiidae)
Flugzeit
Die Falter fliegen in einer Generation von Mai bis Juli und August. In Spanien sollen zwei Generationen von Mai bis August auftreten.
Lebensraum
Ochlodes venatus ist verbreitet in naturnahen feuchten und trockenen Biotopen. Dazu gehören u. a. sonnige, grasige Waldränder und Lichtungen mit einigen Laubbäumen oder Sträuchern wie Rubus fructicosus. Die Lebensräume sind meistens feucht und verfügen über reichlich Farne wie Pteridium aquilinum.
Lebensweise
Die Weibchen legen nach der Paarung die halbkugelig flachen, cremefarbenen Eier einzeln an der Blattunterseite der Raupenfutterpflanzen ab. Dazu gehören Dactylis glomerata, Molinia caerulea, Brachypodium pinnatum, Poa pratensis, Festuca arundinacea, Calamagrostis epigejos, Luzula pilosa, Holcus lanatus, Agropyron repens, Juncus effusus, Agrostis capillaris, Phleum pratense, Bromus erectus [1]. Die Raupen ziehen einzelne Grasblätter mit feinen Fäden zu einer Röhre zusammen und fressen in diesen. Die halberwachsenen Raupen sind grün gefärbt mit einem dunkelbraunem Kopf und überwintern in den zusammengesponnenen Gräsern (einer sogenannten "Überwinterungstüte") und fressen im Frühjahr bis Ende Mai weiter. Die Verpuppung erfolgt in einem Seidenkokon aus dem nach ca. drei Wochen die Falter schlüpfen. Zu den Nektarpflanzen der Falter zählen Händelwurz (Gymnadenia), Vogel-Wicke (Vicia cracca), Kratz-Disteln (Cirsium), Tauben-Skabiose (Skabiosa columbaria), Knautia und Brombeeren.
Verbreitung
Die Art ist weit verbreitet und häufig in Europa. Sie kommt jedoch nicht in Nord-Afrika, Irland, auf den Mittelmeerinseln (außer Sizilien und Korfu) vor. Die nördliche Verbreitungsgrenze liegt bei etwa 64° N. Ochlodes venatus fehlt also in Nordskandinavien und im Norden der Britischen Inseln.
Literatur
- [1] Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
- [2] Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen, Naturbuch-Verlag Augsburg 1995, ISBN 3-894-40115-X
- [3] Günter Ebert, Erwin Rennwald: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 2, Tagfalter II. Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-8001-3459-4