Tulpenmanie

Periode der Niederlande, in der Tulpen beziehungsweise deren Zwiebeln zum Spekulationsobjekt wurden
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Bei der Großen Tulpenmanie (auch Tulipomanie, Tulpenwahn, Tulpenfieber oder Tulpenhysterie; niederl.: tulpenwoede, tulpengekte oder bollengekte) handelt es sich um eine Periode im Goldenen Zeitalter der Niederlande, in der Tulpenzwiebeln zum Spekulationsobjekt wurden. In den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts steigerten sich die Preise für Tulpenzwiebeln auf ein vergleichsweise sehr hohes Niveau, bevor der Markt am 7. Februar 1637 abrupt einbrach.[1] Die Tulpenmanie wird als die erste gut dokumentierte Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte angesehen[2] und sie wird heute auch metaphorisch zur Charakterisierung anscheinlich irrationaler und riskanter Finanzentwicklungen gebraucht.[3]

Zeitgenössisches Aquarell (17. Jahrhundert) einer Tulpe der Sorte Semper Augustus. Sie erzielte bei einer Auktion im Februar 1637 den höchsten je gehandelten Preis für Tulpen.

Vorgeschichte

Tulpen (Tulipa) stammen ursprünglich aus dem südöstlichen Mittelmeerraum, wahrscheinlich aus dem Süden des Kaukasus.[4] Von der Persern übernahmen die Türken die Kultivierung der Tulpe im 15. Jahrhundert. Im Osmanischen Reich galt sie als eine der edelsten Blumen und wurde spätestens im 18. Jahrhundert in großen Mengen in den Gärten des Sultans gepflanzt.[5][6] Aus dem Osmanischen Reich gelangten sie um 1555-60 über Konstantinopel (heute Istanbul) nach Wien.[7] Wahrscheinlich wurden Tulpensamen und -zwiebeln erstmals von Ogier Ghislain de Busbecq, einem flämischen Edelmann und Botschafter Kaiser Ferdinand I. am Hofe Süleyman I., importiert. Von ihm hat sich auch eine der frühesten, möglicherweise sogar die erste, 1555 in einem Brief angefertigte Beschreibung eines Westeuropäers von einer Tulpe überliefert. Darin gab er ihr den Namen Tulipan.[8][9] Bereits 1559 sah der schweizer Gelehrte Conrad Gesner im Garten des Augsburger Bankiers Johannes Heinrich Herwarth eine rote Tulpe, die er in seiner Abhandlung De Hortis Germaniae Liber Recens (1561) als Tulipa Turcarum beschrieb.[10] Ihre Einführung leitet in der Geschichte der Gartenkunst die sogenannte orientalische Periode ein, in der neben Tulpen auch Hyazinthen und Narzissen in die westeuropäische Gartenkultur Eingang fanden und sich dort großer Wertschätzung erfreuten.

Der Botaniker Carolus Clusius, 1573 Präfekt des Kaiserlichen Heilkräutergartens (Hortus botanicus medicinae) in Wien, kultivierte die Tulpe erstmals 1574 in großem Stile, als er die importierten Zwiebeln im Garten Maximilians II. auspflanzen ließ.[11] In der Folgezeit wurden blühende Tulpen in Brüssel (1577), in Leiden (1590), in Breslau (1594) und in Montpellier (1598) beschrieben.[12] Abkömmlinge der Tulpen aus den kaiserlichen Gärten in Wien wurden in den Niederlanden wiederum durch Clusius eingeführt, als dieser über eine Station in Frankfurt am Main 1593 zum Professor für Botanik in Leiden berufen wurde und dort dem hortus academicus vorstand.[13][14]

 
Holzschnitt einer Tulpe (aus einem separaten Anhang („Pflanzen aus Thrakien“) zu Clusius' Werk über die Flora Spaniens (Rariorum aliquot stirpium per Hispanias obseruatarum historia, libris duobus expressa, Antwerpen 1567)[15]

Die fremdartige Blume gewann schnell an Beliebtheit und wurde aufgrund ihrer Kostbarkeit und kurzen Blütedauer zum raren Statussymbol. Als Beleg dafür mag gelten, dass Clusius man allein 1569 zweimal beraubte und ihm dabei über 100 Tulpen stahl.[16] Ihre Seltenheit gründet sich nicht nur in ihrer klimabedingten Anfälligkeit, sondern auch ihre Art der Vermehrung setzte einer massenhaften Verbreitung Grenzen: Zwar können Tulpen über Samen verbreitet werden, doch benötigt in dieser Form das Heranwachsen einer blühfähigen Pflanze mehrere Jahre. Daher ist die Standardvariante die Kultivierung durch Tochterzwiebeln. Nach der Blüte wachsen im Frühjahr bis zum Sommer an den Mutterzwiebeln Tochterzwiebeln, die im Oktober „gerodet“ werden können. In den Niederlanden trieben die professionellen Züchter neben der mengenmäßigen Vergrößerung des Tulpenbestandes zudem die Zucht von Varianten voran. In der Zeit zwischen 1630 bis 1650 kannte man rund 800 namentlich unterschiedene Tulpensorten.[17]

 
Frühling (Ausschnitt), Gemälde von Pieter Breughel d.J. (1635, Privatsammlung). Dargestellt sind Gartenarbeiten zur Zeit der Tulpenmanie. In den Beeten sieht man die blühenden Tulpen.

Die verschiedenen in diesen Zuchtversuchen entstandenen Tulpentypen (Cultivars) wurden in Gruppen klassifiziert: So zählten beispielsweise unter die Couleren alle einfarbigen roten, gelben und weißen Tulpen, die Rozen zeigten eine violette bzw. lila Färbung auf weißem Grund, während zu den Bizarden alle Tulpen gerechnet wurden, die eine rote, braune oder violette Färbung auf gelbem Grund aufwiesen.[18] Die farblichen Merkmale der bizarren Tulpen, sind indessen oftmals nicht auf einen besonderen Zuchterfolg zurückzuführen. Vielmehr sind die gemusterten Blütenblätter („das Brechen“) Resultat eines Mosaikvirus', der von Blattläusen übertragen wird und nur über Tochterzwiebel weitergezüchtet werden kann. Dementsprechend unberechenbar und selten waren erfolgreiche Zuchtlinien, insbesondere deshalb, weil der Grund für die plötzliche Farbmutation den damaligen Züchtern unbekannt war und erst 1924 erforscht wurde, und weil die gebrochenen Tulpen schwächer und anfälliger sowie in ihrem Farbmuster weniger konstant waren als gesunde Tulpen.[19][20] Es waren besonders die mehrfarbig geflammten, gestrichelten, gestreiften, geränderten oder gesprenkelten Tulpen, welche heute zumeist ausgestorben sind, die im Zentrum der Spekulationsgeschäfte der Tulpenmanie standen. So ist von der damals wertvollsten Tulpe, Semper Augustus (die „Immer Erhabene“), kein Exemplar erhalten, weil in jüngerer Zeit die befallenen Tulpen von den Züchtern vernichtet werden, damit sie nicht die gesamten Bestände infizieren.

Organisation des niederländischen Tulpenhandels

Zunächst wurden die Zwiebeln nur während der Pflanzzeit gehandelt. Die gerodeten Zwiebeln wurden dabei in Spotmärkten verkauft. Da sich aber der Handel mit Tulpen nicht auf diese kurze Periode beschränken ließ, gingen die Händler dazu über, auch solche Zwiebeln zu kaufen und zu verkaufen, die sich noch in der Erde befanden. Diese Börsen- bzw. Terminkontrakte wurden notariell beglaubigt.[21] Als Konsequenz entwickelte sich der Tulpenhandel zum Spekulationsgeschäft, da niemand in der Lage war, verbindliche Aussagen darüber zu leisten, wie die gehandelten Tulpen aussehen, noch ob sie in der neuen Saison überhaupt blühen würden. Aufgrund der unklaren Handelsgrundlage wurde das Geschäft mit Tulpen auch als windhandel bezeichnet.[22]

Zu dem Zweck der Veranschaulichung des zu erwartenden Aussehens einer Tulpe gaben die Züchter und Händler daher Stiche, Aquarelle undGouachen von Tulpensorten in Auftrag und sammelten diese in Handels- bzw. Versteigerungskatalogen, so genannten Tulpenbüchern, von denen sich 45 erhalten haben. Die Besonderheit dieser Tulpenbücher ist, dass neben den Illustrationen selbst auch die Namen und gelegentlich zudem das Gewicht und die Preise der abgebildeten Sorten am Rand der Blätter verzeichnet sind.[23]

 
Blatt aus dem Florilegium des Blumenhändlers und -züchters Emanuel Sweerts. Das 1612 in Frankfurt am Main herausgegebene Tulpenbuch war der erste Verkaufs- bzw. Versandkatalog für Zwiebelpflanzen.
 
Ein Blatt aus dem Tulpenbuch des Züchters Pieter Cos (Haarlem 1637). Wie bei vielen Exemplaren auch, ist hier unbekannt, wer die meisten der insgesamt 54 Gouachen des Manuskriptes anfertigte.

Diese Form des Handels mit Tulpenzwiebeln wandelt sich wiederum mit der steigenden Beliebtheit der Pflanze. Dem Mechanismus von Nachfrage und Angebot folgend, zogen die Preise für Tulpenzwiebel ab 1633 im Vergleich zu anderen Produkten deutlich an. Der Handel wurde intensiver, die Konkurrenz größer.[24] Spätestens um das Jahr 1634 betraten Spekulanten den Markt, die Tulpen in der Hoffnung kauften, sie bei weiterhin steigenden Preisen mit Gewinn weiterzuverkaufen.[25] Die Option des Leerverkaufs wurde bereits 1610 untersagt und das Verbot auch in den Folgejahren, 1621, 1630 und 1636, bestätigt. Dies bedeutete, dass entsprechende Verträge gerichtlich nicht einklagbar waren, die Händler jedoch auch nicht daraufhin verfolgt wurden.[26] Indessen konnte dieses Verdikt nicht verhindern, dass Optionsscheine auf Tulpenzwiebelanteile gehandelt wurden. 1636 konstituierte sich in den Niederlanden eine Terminbörse für den Handel mit Tulpenzwiebeln. Der Handel fand nicht in Börsengebäuden statt, sondern die Händler trafen sich in so genannten Kollegs (college, collegie bzw. de comparitje) in bestimmten Herbergen und Schankhäusern. Tulpenzwiebeln wurden zum Teil als Zwiebel, zum Teil nach Gewicht gehandelt, im Speziellen nach der Goldschmiedeeinheit Aasen bzw. azen (0,08 Gramm). Bei dieser Art des Handels hatte der Verkäufer die Möglichkeit einer Auktion (in het ootjen) oder aber beide Seiten schrieben ihren Preiswunsch auf einen Zettel und zwei jeweils gewählte Unterhändler einigten sich auf einen Preis (met de Borden).[27] In beiden Fällen fand die Transaktion direkt zwischen den beiden Handelsparteien statt, ohne dass diese Sicherheitsleistungen erbringen mussten. Käufer waren aber verpflichtet, eine Gebühr von 2,5 Prozent des Verkaufspreises bzw. bis zu drei Gulden (das sog. „Weingeld“ bzw. drietjen in holländischen Gulden, also in florins (Dfl) bzw. guilders) zu zahlen. Mitunter wurde die Verpflichtung, eine Zwiebel zu liefern, über mehrere Zwischenhändler weiterverhandelt.

Jedoch wurde keiner dieser 1636 abgeschlossenen Verträge erfüllt, weil bereits zu Beginn des Februars 1637 der Markt kollabierte. Das Zentrum des Tulpenhandels und der Tulpenzucht bildete Haarlem, in dem während jener Zeit zudem eine Beulenpestepidemie grassierte, was in einigen Erklärungsversuchen als zusätzliche Begründung für die enorme Risikobereitschaft der Händler angeführt wird.[28] Eines der prominentesten Opfer der Tulpenmanie war der Maler Jan van Goyen, der bei seinen Tulpengeschäften 894 Gulden (eine heutige Kaufkraft von ca. 10.000 Euro) verlor.[29]

Preisdaten für die Tulpenmanie

Weil sich für den Zeitraum von 1630 bis 1637 keine vollständigen Preisdaten erhalten haben, ist es schwer möglich, exakte Aussagen über den Preisverlauf und das Ausmaß des Wertverlusts von Tulpenzwiebel zu machen. In der Mehrzahl stammen die Daten aus dem spekulationskritischen Pamphlet Samen-spraek, welches einen satirischen Dialog der beiden Weber Gaergoedt („Habgier“) und Waermondt (“Wahrmund“) wiedergibt und kurz nach dem Ende der Spekulationsblase von Adriaen Roman aus Haarlem verbreitet wurde. Die Aufstellung des Wirtschaftshistorikers Garber, der die Informationen zu Verkäufen von 161 Zwiebeln von 39 Sorten zwischen 1633 und 1637 zusammengetrug, zeigt, dass selbst gleiche Tulpensorten zum selben Zeitpunkt zu unterschiedlichen Preisen gehandelt wurden. Der Grund hierfür liegt in denen verschiedenen möglichen Handelsweisen: in den Terminbörsen der Kollegs, den Spotmärkten beim Züchter und den notariell beglaubigten Terminkontrakten, die alle drei zum Handel genutzt wurden.[30]

 
Ein standardisierter Preisindex für Tulpenzwiebelverträge. Es fehlen die Daten zwischen dem 9. February 1637 und dem 1. Mai 1637.[31]

Schon in den 20er Jahren des 17. Jahrhunderts war es unter Umständen möglich, für einzelne Tulpensorten sehr hohe Preise zu erzielen. Beispielhaft hierfür steht die Tulpe Semper Augustus, welche später, im Jahr 1637, als teuerste Tulpe aller Zeiten gehandelt wurde. So wird bereits 1623 berichtet, dass alle damals existierenden 12 Tulpen dieser Sorte dem Amsterdamer Bürger Adriaen Pauw auf seinen Gut Heemstede bei Haarlem gehörten und dass jede 1.000 Gulden kosten würden. 1624 stand der Preis bei 1.200 Gulden, 1633 war er auf 5.500 Gulden gestiegen und 1637 wurden für drei Zwiebeln 30.000 Gulden geboten. Zum Vergleich: Das Durchschnittsjahreseinkommen in den Niederlanden lag bei etwa 150 Gulden, die teuersten Häuser an einer Amsterdamer Gracht kosteten rund 10.000 Gulden.[32]

Ihren Höhepunkt erreichte die Tulpenspekulation bei der so genannten Weeskamer (Waisenkammer)-Versteigerung am 5. Februar 1637 in Alkmaar. Für diese Zeit nicht unüblich, wurde sie von den Rektoren des dortigen Waisenhauses veranstaltet. Auf der Auktion wurden für 99 Posten Tulpenzwiebeln insgesamt rund 90.000 Gulden erzielt. Doch bereits zwei Tage zuvor hatte die Krise in Haarlem ihren Anfang genommen, als bei einer der regelmäßigen Wirtshausversteigerungen keine der angebotenen Tulpen verkauft werden konnte. In den nächsten Tagen brach dann in den gesamten Niederlanden der Tulpenmarkt zusammen. Am 7. Februar 1637 stoppte der Handel schließlich, weil das System des spekulativen Handels so lange funktionierte, wie die Händler mit steigenden Preisen und der Option rechneten, dass am Ende der Handelskette ein Käufer bereit wäre, die reale Tulpenzwiebel zu erwerben. Als sich keine neuen Käufer fanden, die in die Preispirale einsteigen wollten, fiel der Wert von Tulpen über Nacht um geschätzt mehr als 95 Prozent. In der Befürchtung, die vereinbarten Verträge könnten nicht erfüllt werden, kam es zu Panikverkäufen. Am Ende der Spekulationsblase fanden sich Händler mit Verpflichtungen, Tulpen zu einem Preis weit über dem aktuellen Marktpreisen zu erwerben, während andere Tulpenzwiebeln besaßen, die nur noch einen Bruchteil des Wertes besaßen, für den sie erworben wurden.

 
Die Preisliste der 99 bei der Weeskamer-Versteigerung 1637 in Alkmaar versteigerten Posten Tulpenzwiebeln.

Da in der Hochphase der Spekulation Zwiebeln an einem Tag oft mehrmals den Besitzer gewechselt hatten, gab es eine große Anzahl an Kaufverträgen, die hätten bedient werden müssen, wenn jeder Käufer seiner Verpflichtung nachgekommen wäre, was jedoch angesichts des rapiden Preisverfalls ein utopisches Unternehmen war. Um einen Weg aus der Krise zu finden, favorisierten die Delegierten der Züchter, die sich am 23. Februar in Amsterdam trafen, eine Lösung, die allen Kaufverträgen Gültigkeit zusicherte, wobei aber jeder Käufer das Recht hatte, Käufe zu annullieren, die nach dem 30. November 1636 (dem Ende der vorherigen Pflanzsaison) getätigt worden waren. Als Ausgleich hätten in diesem Fall nur 10 Prozent des Kaufpreises gezahlt werden müssen. Für die meisten Floristen, wie die Händler genannt wurden, hätte das den Ruin bedeutet. Sie favorisierten daher eine Lösung, die die Annullierung aller Transaktionen des Winters 1636/1637 vorsah. Die beiden Interessengruppen wandten sich an die Staaten von Holland und Westfriesland, damit diese eine Entscheidung träfen. Die Staaten fühlten sich indessen überfordert und richteten eine Petition an die Generalstaaten, um eine landesweite Lösung zu finden. Zweieinhalb Monate nach dem Kurseinbruch verfügten die Staaten der Provinzen Holland und Westfriesland am 27. April 1637, dass die Städte und deren Obrigkeit selbst für eine Lösung sorgen sollten und verlagerten so die Verantwortung zurück.[33]

 
Titelblatt der Schrift Samen-spraeck tusschen Waermondt ende Gaergoedt (Adriaen Roman, Haarlem 1637 (Nachdruck))
Güter, die für eine Zwiebel der Sorte Viceroy getauscht wurden.[34]
120 Scheffel Weizen 448 Gulden
240 Scheffel Roggen 558 Gulden
Vier fette Ochsen 480 Gulden
Acht fette Schweine 240 Gulden
Zwölf fette Schafe 120 Gulden
Two Oxhofte Wein 70 Gulden
Vier Funder Bier 32 Gulden
Zwei Fässer Butter 192 Gulden
1,000 Pfund Käse 120 Gulden
Ein Bett 100 Gulden
Ein Anzug 80 Gulden
Ein silberner Drinkbecher 60 Gulden
Total 2500 Gulden

Die meisten Städte setzten die Resolution dahingehend um, dass sie untersagten, Tulpengeschäfte gerichtlich zu klären. Das Verbot zeigte sofortige Wirkung: Züchter und Floristen waren gezwungen, sich untereinander zu einigen. Das bot den Floristen die Möglichkeit, die Zahlung von Ausgleichssummen zu umgehen. Wenn Floristen doch zahlten, dann selten die von den Züchtern geforderten 10 Prozent. Allein in Amsterdam blieb es gerichtlich erlaubt, Tulpenprozesse zu führen. Doch kam es nur zu wenigen Prozessen, da die wenigsten Floristen in der finanziellen Lage gewesen wären, eventuelle Forderungen zu begleichen. Ein Jahr nach dem Zusammenbruch setzten einige Städte Schlichtungskommissionen ein, die die Streitigkeiten gütlich regeln sollten. Doch versuchten zahlreiche Floristen weiterhin, ihre Verpflichtungen zu umgehen. Erst im Mai 1638 erließen zum Beispiel die Regenten von Haarlem, wo der Kurssturz seinen Anfang genommen hatte, eine Richtlinie: Käufer, die vom Kauf zurücktreten wollten, hätten einen Ausgleich von 3,5 Prozent des Kaufpreises zu zahlen.[35]

Erklärungen für die Tulpenmanie

Die wenigen und unzusammenhängenden Preisinformationen für die Hochphase der Tulpenmanie machen es schwer, eine abschließende Erklärung für den dramatischen Preisabstieg und -verfall zu finden. Entscheidend für die Verbreitung der Geschichte von der Tulpenmanie als exzessiver und leichtsinniger Verrücktheit war das Buch Extraordinary Popular Delusions and the Madness of Crowds, das der schottische Journalist Charles Mackay 1841 veröffentlichte. Mackay vertrat darin die These vom irrationalen Massenverhalten und unterstützte diese durch die Beispiele der South Sea Bubble und desSkandals um John Laws französische Mississippi-Kompanie. Die Grundelemente seiner Darstellung, die in den daran anschließenden Auseinandersetzungen vielmals weitergetragen wurden, sind zum einen die Behauptung, die Tulpenmanie hätte alle Bevölkerungsschichten der Niederlande erfasst und in kommerzielle Spekulationen getrieben, und zum anderen die Behauptung, sie hätte die Beteiligten ruiniert, was der Wirtschaft insgesamt einen schweren Schlag zugefügt hätte.[36]

Rationale Erklärungen

Ein wichtiger Faktor für den raschen Preisverfall scheint der vertrauensbasierte Handel mit „immateriellen“ Gütern gewesen sein. Nicht reale Tulpenzwiebeln wurden ver- und gekauft, sondern die Option auf eine zukünftig nach einem bestimmte Muster blühende Tulpe. Eine Ursache des Preisverfalls könnte vor diesem Hintergrund das Gerücht einer Überproduktion in Folge der Nachfragesteigerung gewesen sein, denn der Preis bemaß sich auch an der Seltenheit der Tulpensorte.[37][38] Für den grundsätzlichen rasanten Anstieg der Preise wiederum wird der wirtschaftliche Aufstieg der Niederlanden nach dem Achtzigjährigen Krieg, die zunehmende Wichtigkeit des Seehandels über Amsterdam und eine Abschwächung der Auseinandersetzungen des Dreißigjährigen Krieges angeführt, die alle zusammen einen wachsenden Wohlstand im Land förderten.[39][40]

Institutionelle Erklärungen

Seit den 1980er Jahren haben sich Ökonomen jedoch an einer positiveren Sicht auf spekulatives Verhalten versucht, die auch Mackays Deutung kritisch in Frage stellt. Hinterfragt werden dabei das Ausmaß, in dem die Spekulationswelle die Bevölkerung erfasste und das Ausmaß der negativen ökonomischen Auswirkungen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs zum Ende der Tulpenmanie. Anhänger der Effizienzmarkthypothese halten die von Mackay überlieferten Fakten für unvollständig und ungenau.[41] Goldgar vertritt beispielsweise die Idee, das Phänomen habe nur eine kleine Gruppe der Bevölkerung, vor allem wohlhabende Kaufleute und Handwerker erfasst, und meint, dass die einschlägigen Berichte über wahnhaften und massenhaften Handel auf zeitgenössische Propaganda und religiös motivierte Sozialkritik zurückgingen. Demnach war der Tulpenhandel auch während der Tulpenmanie ein Phänomen der bürgerlich-gelehrten Schichten. Der Handel war zudem, auch dies zeigen die Dialoge in den Samenspraeken, ein geordnetes System an Verpflichtungen und Prozedere, wie sie in den Kollegs gepflegt wurden. Die moralisierende Propaganda der zeitgenössischen Kritik, wie sie auch in den Samenspraeken zu finden ist, machte daraus erst eine irrationale Manie. Auch ließen sich die Behauptungen, die Tulpenmanie hätte den Ruin ärmerer Leute, besonders der Weber, bedeutet, nicht belegen. So wird am Beispiel Jan van Goyens unterschlagen, dass dieser mehr Schulden aus Landspekulationen als aus dem Tulpenhandel hatte.[42] Real scheinen nur wenige Personen ernsthaft betroffen gewesen zu sein, weil die in den Tulpenhandel verstrickten Akteure zum einen gewöhnlich in verschiedene Optionen investierten und weil das System des Tulpenhandels darauf angelegt war, dass der Kaufpreis erst bei Lieferung der Tulpen fällig wurde. Demnach musste in den Ketten von Käufern und Verkäufern nur derjenige Verluste hinnehmen, der die Tulpe auch real besaß.

 
Eine Tulpe der SorteViceroy aus einem niederländischen Blumenkatalog (1637). Eine Zwiebel dieser Art kostete zu Beginn des 17. Jahrhunderts zwischen 3000 und 4200 Gulden in Abhängigkeit ihrer Größe.

Vergleichende Erklärungen

Garber hebt den Aspekt der spielerischen Zerstreuung in Pestzeiten hervor.[43] Die davon herrührende Untergangsstimmung in Städten wie Haarlem hätte dazu beigetragen, dass die Händler riskante Spekulationen eingegangen wären. Außerdem zeigt Garber, dass die Behauptung, die Tulpenmanie sei ein einmaliges Geschehen, hervorgerufen durch eine singuläre Konstellation, nicht aufrechterhalten werden kann. Sein Vergleich mit den zugänglichen Preisdaten für Hyazinthen zu Beginn des 19. Jahrhunderts zeigt, dass deren Entwicklung deutliche Parallelen aufweist. So fiel der Preis der teuersten Sorten auch in diesem Fall innerhalb von 30 Jahren auf 1 bis 2 Prozent ihres einstigen Höchstpreises.[44]

Juristische Erklärungen

Garbers vergleichender Argumentation widerspricht Thompson, der darauf hinweist, dass der Preisverfall von Tulpen in den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts um mehr als 95 Prozent nicht mit den sonst feststellbaren Änderungen um rund 40 Prozent für anderen Blumensorten vergleichbar ist. Die von ihm gelieferte Erklärung setzt dagegen an einem [[Dekret] an, welches zwischen den Jahren 1636 und 1637 zwischen der Gilde der Blumenzüchter und den Generalstaaten verhandelt wurde. Ähnlich wie die Maßnahmen, welche nach dem Preissturz ergriffen wurden, sah das Dekret eine Ausstiegsklausel für Kaufverträge vor: Dem Käufer von Tulpenzwiebel stand es frei, aus eingegangenen Verträgen auszusteigen und in diesem Fall eine Vertragsstrafe in Höhe von 3,5 Prozent des Handelswertes zu zahlen. Diese Möglichkeit begünstigte die preistreibende Spekulationen der Händler, welche diese mit steigenden Preisen und Weiterverkaufsgewinnen rechneten und die bei Gefahr eines Preisverfalls unter Verlust nur eines Bruchteils der Vertragssumme aussteigen konnten. In diesem Sinne war die Manie nur eine ökonomisch-rationale Antwort auf die Änderung rechtlicher Rahmenbedingungen.[45]

 
Tooneel van Flora (etwa: „Bühnenstück von Flora“). Pamphlet zur Tulpenmanie in den Niederlanden, in dem die religiöse Hysterie vieler Kritiker belacht wird (Cornelis van der Woude, 1637)

Indessen verweisen Kritiker des neoliberalen Konzeptes unbedingter Effizienz und Rationalität der Marktentscheidung dagegen nach wie vor auf die Tulpenmanie als Paradebeispiel einer durch Massenhysterie fehlgeleiteten Marktentwicklung.[46] In dieser Form findet sie auch Eingang in populärwissenschaftlichere Betrachtungen zu Finanzmärken und Finanzkrisen, wie etwa Burton Malkiels A Random Walk Down Wall Street (1973) oder Kenneth Galbraiths A Short History of Financial Euphoria (1990). In dieser Form taucht die Tulpenmanie auch in Oliver Stones Film Wall Street: Geld schläft nicht (2010) auf. Darin nutzt der Spekulant Gordon Gekko eine historische Darstellung des sich wandelnden Marktwerts von Tulpen, um anhanddieser die Finanzkrise ab 2007 zu messen.

Die Tulpenmanie in der Kunst

 
Floras Mallewagen (Gemälde von Hendrick Gerritsz. Pot (um 1640))

Der aus den Fugen geratene Tulpenhandel zog unmittelbar künstlerische Folgen nach sich. Am bekanntesten und auch durch einen Kupferstich von Crispin van der Passe d.J. verbreitet, ist das um 1640 von Hendrik Gerritz Pot gemalte satirische Bild von Floras Narrenwagen (Floras Mallewagen, Haarlem, Frans-Hals-Museum). Es beruht auf einer anonymen Karikatur mit dem Titel De Mallewagen alias het valete der Bloemisten (Der Wagen der Verrückten oder der Abschied der Blumenliebhaber). Abgebildet sind ein Segelwagen, in dem die Göttin Flora mit Tulpensträußen in der Hand sitzt. Ihr zu Füßen sieht man eine trinkende Figur mit Narrenkappe, die Leckebaerd (Schleckmaul, Leckerbeck) genannt wird und die Völlerei symbolisiert. Diesem Bildmuster nach versammelt der Wagen noch weitere Laster, so heißt der mit einer tulpengeschmückten Narrenkappe versehene Mann Liegwagen (das Lügenmaul), der ältere Mann mit der Stockbörse und der Uhr wird als Graegreich (Gernereich) gedeutet, die Frau mit der Waage in der Hand ist die Vergaer al (Häufe an) und die Figur mit den zwei Gesichtern, die vorne auf dem Wagen sitzt, ist die Ydel Hope (Eitle Hoffnung). Sie streckt die Hand nach einem Vogel aus, der Ydel Hope ontflogen (Enflogenen eitlen Hoffnung). Im linken Hintergrund des Bildes ist Haarlem mit der Kirche St. Bavo zu sehen, während im Bildvordergrund ein Webstuhl und ein Gesetzbuch mit Füßen getreten werden. Im rechten Hintergrund sieht man bereits das Schicksal des Gefährts und seiner Insassen: unlenkbar geworden stürzt es ins Meer.[47]

 
De Mallewagen alias het valete der Bloemisten (Kupferstich von Crispin van der Passe d.J. (1637))

Der Kupferstich gleichen Themas von Crispin van der Passe d.J. enthält wie das Gemälde eine moralisierende Kritik, die zur Deutung der Tulpenmanie als Phase zügelloser Spekulationssucht wesentlich beigetragen hat. Den Tulpen, die Flora auf dem Segelwagen trägt, sind Namen von Tulpensorten beigegeben, welche stellvertretend für die Kostbarkeit der gehandelten Blumen stehen: Semper Augustus, Generael Bol und Admirael van(n) Horn. Die Bürger, die dem Wagen nachrennen rufen: Wy willen mee vaeren („Wir wollen mitfahren“). Ein Affe, der sich an den Mast klammert, beschmutzt Flora, die in manchen Schmähschriften als Bloemenhoertje (Blumenhure) bezeichnet wurde. Der Wagen selbst steuert auf die Laetus vloet, die Flut des Vergessens, zu. Am Strand versucht ein Bauer (Santvorder Boer, ein Bauer aus Zandvoort), den Schout, also den Schulzen, auf die Katastrophe hinzuweisen. Die Wappen am Wagen können möglicherweise in Zusammenhang mit bestimmten Schankhäusern gebracht werden, da die angegebenen Bezeichnungen wie Witte Wambuis oder Bastart Pyp typische Namen für solche Örtlichkeiten waren. In den vier Darstellungen in den Ecken des Stiches wiederum werden Szenen aus dem Tulpenhandel gezeigt: links oben ein Tulpenbeet mit einem Käufer, rechts oben die Compariti der Bloemisten, unten links nochmals eine Handelsszene im Wirtshaus. Rechts unten ist das abrupte Ende der Spekulationen illustriert. Als is geschiet een Sotte daet soo wort gesocht een wysser raet („Wenn die Tat der Narren geschehen ist, wird weiser Rat gesucht“). Die Händler sitzen und stehen in Konfusion ausgelöst, während ein Handwerker am rechten Bildrand bemerkt: Wie hat dat gemeent („Wer hätte das gedacht“).[48]

 
Floraes Gecks-kap (Kupferstich von Cornelis Danckerts, nach Pieter Nolpe (1637))

Noch deutlicher wird der Bezug zwischen Narrentum und Tulpenspekulation in dem Stich Flora's Geckskap von Cornelis Danckerts. Es zeigt eine überdimensionierte Narrenkappe, in der ein Wirtshaus Raum gefunden hat, in welchem wiederum eine Tulpenauktion im Gange ist. Die Waage auf dem Tisch scheint zum Abwiegen der Tulpen zu dienen. Hinter der Kappe wird Flora, auf einem Esel sitzend, von einer wütenden Menge bedrängt. Im Vordergrund links und rechts werden die verblühten Tulpen zum Abfall gebracht. Der lachende Dritte ist der Wirt, der an den handelnden Tulpenliebhabern und Spekulaten verdient hat. Der Teufel im linken Bildhintergrund hält an einer Angelrute die Narrenkappe und als Köder einen Stapel von Einschreibungen für die Tulpenversteigerung.[49] Wiederum ander geht Jan Breughel d.J. das Thema an. Seine Persiflage auf die Tulpomanie (Haarlem 2. Viertel 17. Jahrhundert, Frans-Hals-Museum) stellt in mehreren narrativen Einzelszenen Affen in Menschenkleidern dar. In ihren Rollen als Tulpenmakler und Tulpenkäufer verweisen sie auf den Irrwitz des Tulpenhandels. So sieht der Betrachter ein Festmahl, mit dem potentielle Käufer amüsiert werden sollten und die verschiedenen Stadien des Handels bis zur Verzweiflung der ruinierten Käufer. In der Preisliste, die einer der Affen im Vordergrund studiert, ist unter anderem zu lesen: "Preis von / Blumen / viceroy 300 / asen 1500". Der Name der Tulpensorte Viceroy, die bei einer Versteigerung 1637 4.600 Gulden einbrachte, findet sich auch im Giebelstein der Herberge wieder. Zudem sind Affen dargestellt, die das Gewicht von Tulpenzwiebeln prüfen, ein Affe wird von seiner Frau verpügelt, weil er das Geld für die teurer Tulpenzwiebeln vergeudet hat, ein anderer wird von Wegelagerern überfallen, ausgeraubt und getötet.[50]

 
Persiflage auf die Tulpomanie (Gemälde von Jan Brueghel der Jüngere, 2. Viertel 17. Jahrhundert)

In jüngerer Zeit wurde die Tulpenmanie insbesondere als historischer Hintergrund für Erzählungen genutzt, etwa in Deborah Moggachs Buch Tulpenfieber (2001), Enie van Aanthuis' Roman Die Tulpenkönigin (2007) oder Olivier Bleys' Werk Semper Augustus (2007).

Literatur

Commons: Tulipomania – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mike Dash: Tulipomania: The Story of the World's Most Coveted Flower and the Extraordinary Passions it Aroused. Gollancz, London 1999, S. 1-3.
  2. Robert J. Shiller: Irrational Exuberance. 2. Aufl. Princeton University Press, Princeton 2005, S. 85 u. S. 247-248.
  3. Charles P. Kindleberger, Robert Aliber: Manias, Panics, and Crashes. A History of Financial Crises 5. Aufl. Wiley, Hoboken 2005, S. 16.
  4. Sam Segal: Die Botanik der Tulpe. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 29.
  5. Anna Pavord The Tulip. (Paperback Ed.), Bloomsbury, London 2004, S. 30-31.
  6. Yildiz Demirez: Die Tulpe in der osmanisch-türkischen Kunst und Kultur. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 9. Laut Demirez erreichte die osmanische Begeisterung für Tulpen ihren Höhepunkt, als diese in Westeuropa bereits am abebben war. So erlangten Tulpen erst zur Regierungszeit Ahmed III. und seines Großwesirs Ibrahim Pascha eine „gleichsam lebenswichtige Bedeutung“ (S. 10) und diese Periode wird demgemäß auch als „Tulpenzeit“ (lâle devri) bezeichnet.
  7. Anna Pavord The Tulip. (Paperback Ed.), Bloomsbury, London 2004, S. 31-55.
  8. Anna Pavord The Tulip. (Paperback Ed.), Bloomsbury, London 2004, S. 56-62.
  9. Holger Schuckelt: Der Weg der Tulpe nach Europa. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 18. Problematisch an diesen Datierungen von Busbecqs Beschreibungen und Sendungen ist die unklare Entstehung der Briefe und damit auch der in ihnen bezeugten Geschehnisse. Zwar versah Busbecq jeden seiner Briefe mit Datum und Ort, doch kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob er diese Schreiben auch in der entsprechenden Situation verfasst, oder aber erst kurz vor dem Erscheinen des ersten Bandes seines Reiseberichts 1581 (Legationis Turciae Epistolae Quattuor, Antwerpen) niedergeschrieben hat. Auch sitzt Busbecq einem Fehler bei der Namensnennung auf: die persischen Begriffe Tul-band bzw. dulband (Transkription im osmanischen Türkisch: tülbend oder dülbend) bezeichnet bei den Osmanen den Turban bzw. den Turbanstoff, während die Tulpe korrekt lâle heißt.
  10. Holger Schuckelt: Der Weg der Tulpe nach Europa. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 20.
  11. Holger Schuckelt: Der Weg der Tulpe nach Europa. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 22-23.
  12. Holger Schuckelt: Der Weg der Tulpe nach Europa. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 25.
  13. Anna Pavord The Tulip. (Paperback Ed.), Bloomsbury, London 2004, S. 62-63.
  14. Mike Dash: Tulipomania: The Story of the World's Most Coveted Flower and the Extraordinary Passions It Aroused. Gollancz, London 1999, S. 59-60.
  15. Die Abbildung selbst entstammt dem Bildervorrat des Druckers Christoph Plantin und wurde auch in einem Buch von Rembert Dodoens (Florum, et coronarium odoratarumque nonnullarum herbarum historia. Antwerpen, 1568) und einem Werk von Mathias de L'Obel (Plantarum seu Stirpium Historia, 1576) verwendet.
  16. Holger Schuckelt: Der Weg der Tulpe nach Europa. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 25.
  17. Sam Segal: Die Botanik der Tulpe. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 31. Segal weißt auch darauf hin, dass es schwer festzustellen ist, inwiefern die damals gezogenen Tulpentypen genetisch unterschiedliche Sorten waren, weil die Zuweisung von neuen Sorten keinem festen Merkmalskatalog folgte.
  18. Mike Dash: Tulipomania: The Story of the World's Most Coveted Flower and the Extraordinary Passions It Aroused. Gollancz, London 1999, S. 66.
  19. Sam Segal: Die Botanik der Tulpe. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 33.
  20. Anna Pavord The Tulip. (Paperback Ed.), Bloomsbury, London 2004, S. 7-13.
  21. Peter M. Garber: Tulipmania. In: Journal of Political Economy, 97(3), 1989, S. 541-542
  22. Anne Goldgar: Tulimania: Money, Honor, and Knowledge in the Dutch Golden Age. The University of Chicago Press, Chicago, London 2007, S. 322.
  23. Sam Segal: Die Botanik der Tulpe. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 31.
  24. Pieter Biesboer: Tulpomanie - Tulpenzucht un Tulpenhandel in den Niederlanden. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 50.
  25. Peter M. Garber (1989): Tulipmania. In: Journal of Political Economy, 97(3), 1989, S. 543.
  26. Peter M. Garber: Famous First Bubbles: The Fundamentals of Early Manias. MIT Press, Cambridge, Mass. 2000, S. 33-36.
  27. Anna Pavord The Tulip. (Paperback Ed.), Bloosmbury, London 2004, S. 163.
  28. Peter M. Garber: Famous First Bubbles: The Fundamentals of Early Manias. MIT Press, Cambridge, Mass. 2000, S. 37-38.
  29. Pieter Biesboer: Tulpomanie - Tulpenzucht un Tulpenhandel in den Niederlanden. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 51. Zum Kaufkraftvergleich: Dem International Institute of Social History in Amsterdam zufolge hatte im Jahr 2002 ein Gulden eine Kaufkraft von umgerechnet 10.28 Euro.
  30. Peter M. Garber: Famous First Bubbles: The Fundamentals of Early Manias. MIT Press, Cambridge, Mass. 2000, S. 49-59.
  31. Earl A. Thompson: The Tulipmania: Fact or Artifact? In: Public Choice, 130 (1/2), 2007, S. 101.
  32. Sam Segal: Die Botanik der Tulpe. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 34-35. Die Tulpe Semper Augustus selbst ist zwar zum Symbol für den überhitzten Handel geworden, doch taucht sie selbst nur selten in den Preislisten aus. Der Samen-spraek selbst bekennt, dass kaum einer sie zu Gesicht bekomen hat.
  33. Anna Pavord The Tulip. (Paperback Ed.), Bloomsbury, London 2004, S. 169-171.
  34. Anna Pavord The Tulip. (Paperback Ed.), Bloomsbury, London 2004, S. 165. Dieser Warenkorb findet sich in Mackays Schrift zur Tulpenmanie, doch wird von einigen die Faktizität des Vorgangs bestritten. So erklärt Garber (2000, S. 81-83), dass diese Waren nie real für eine Viceroy getauscht wurden, sondern das Pamphlet, auf welches sich Mackay beruft, die nur zur Veranschaulichung der Kaufkraft holländischer Gulden gebraucht.
  35. Anne Goldgar: Kunst und Natur: Sammellust und Tulpenhandel in den Niederlanden. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 61.
  36. Anne Goldgar: Kunst und Natur: Sammellust und Tulpenhandel in den Niederlanden. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 56-57.
  37. Anne Goldgar: Kunst und Natur: Sammellust und Tulpenhandel in den Niederlanden. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 60.
  38. Anne Goldgar: Tulimania: Money, Honor, and Knowledge in the Dutch Golden Age. The University of Chicago Press, Chicago, London 2007, S. 141.
  39. Anna Pavord The Tulip. (Paperback Ed.), Bloomsbury, London 2004, S. 159-161.
  40. Earl A. Thompson: The Tulipmania: Fact or Artifact? In: Public Choice, 130 (1/2), 2007, S. 103.
  41. Earl A. Thompson: The Tulipmania: Fact or Artifact? In: Public Choice, 130(1/2), 2007, S. 99.
  42. Anne Goldgar: Kunst und Natur: Sammellust und Tulpenhandel in den Niederlanden. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 60.
  43. Peter M. Garber: Famous First Bubbles: The Fundaments of Early Manias. In: MIT Press, Cambridge, Mass. 2000, S. 81.
  44. Peter M. Garber: Tulipmania. In: Journal of Political Economy, 97(3), 1989, S. 553-554.
  45. Earl Thompson: The Tulipmania: Fact or Artifact? In: Public Choice, 130(1/2) 2007, S. 101-111.
  46. Charles P. Kindleberger, Robert Aliber: Manias, Panics, and Crashes. A History of Financial Crises. 5. Auflage, Wiley, Hoboken 2005, S.
  47. Pieter Biesboer: Flora's Mallewagen (Katalognr. 83). In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 185
  48. André van der Goes: De Mallewagen alias het valete der Bloemisten (Katalognr. 84). In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 186
  49. André van der Goes: Floraes Gecks-Kap. (Katalognr. 86). In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 187-188.
  50. Pieter Biesboer: Tulpomanie – Tulpenzucht und Tulpenhandel in den Niederlanden. In: André van der Goes (Hg.): Tulpomanie. Die Tulpe in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Uitgeverij Waanders, Zwolle 2004, S. 52.

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