Flughafen Leipzig/Halle | |||
---|---|---|---|
Schnellinfo | |||
Typ Flughafen | Interkontinental Flughafen | ||
IATA | LEJ | ||
ICAO | EDDP | ||
Betreiber | Flughafen Leipzig/Halle GmbH | ||
Eröffnung | 1927 | ||
Höhe | 142 m | ||
Breite | 51° 25' 26" N | ||
Länge | 12° 14' 11" O | ||
Startbahn | |||
Richtung | Länge | Oberfläche | |
Meter | Fuß | ||
08/26 | 3.600 | 11.811 | Beton |
10/28 | 2.500 | 8202 | Beton |
Statistik | |||
Passagiere (2003) | 1.955.000 | ||
Davon Linienverkehr | 623.882 | ||
Luftfracht (2003) | 17559 t | ||
Kapazität | 4,5 Mio Passagiere | ||
Fläche | 1000 Hektar | ||
Beschäftigte (Gesamt) | 2.000 | ||
Beschäftigte (Betreiber) | 450 | ||
Der Flughafen Leipzig/Halle ist ein Flughafen in Mitteldeutschland, nahe der Stadt Schkeuditz (Sachsen), auf halbem Wege zwischen den Großstädten Halle (Saale) und Leipzig gelegen.
Fluggesellschaften und Ziele
Im Sommer 2005 fliegt Lufthansa bis zu sechsmal täglich nach Frankfurt, wo die meisten internationalen Anschlußflüge erreicht werden.
Im Linienverkehr fliegt man mit acht Gesellschaften zu 12 Zielen. Insgesamt finden so 142 Touristik- und 168 Linienflüge pro Woche statt.
Gesellschaften sind (in alphabetischer Reihenfolge): Aero Flight, Air Berlin, Air Cairo, Air Europa, Air Via, Atlas Blue, Atlas International, Austrian, Bulgaria Air, Bulgarian Air Charter, Cirrus Airlines, Condor, Croatia Airlines, European Air Express, Eurocypria, Eurowings, Futura, Hapag-Lloyd, Hamburg International, Hemus Air, Luftfahrtgesellschaft Walter, LTU, MNG Airlines, Nordic Leisure, Nouvelair Tunisie, Onur Air, Pegasus, Siberia Airlines, Sky Airlines, Spanair SunExpress und Tunis Air.
Ziele im Charterbereich sind insgesamt 55 mit 25 Airlines. Neu dazugekommen sind 2005 Reus, Bilbao, Lissabon, Porto, Debrecen und Zadar. Außerdem wurde die Frequenz des Mallorca-Shuttles erhöht.
Anfahrt
Der Leipziger Flughafen liegt bei Schkeuditz (Freistaat Sachsen) an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Er ist durch die Fernstrecke Leipzig-Magdeburg der Bahn – es halten derzeit IC- und RE-Züge – und die Autobahn A 14/ A 9 (Schkeuditzer Kreuz) angebunden. Die A 14 ist ein Glied des großen mitteldeutschen Autobahnringes "Mitteldeutsche Schleife").
Geschichte
Der Flughafen Leipzig/Halle wurde am 18. April 1927 nach nur knapp achtmonatiger Bauzeit (erster Spatenstich: 1. September 1926) als Flugplatz für Luftschiffe (kreisrunde Landefläche) nahe Schkeuditz in Betrieb genommen. 1928 wurde eine 400 Meter lange Landebahn angelegt und der bisherige Name Flugplatz Schkeuditz durch den neuen Namen Flughafen Halle/Leipzig ersetzt. Er sollte als Großflughafen für den Ballungsraum Halle/Leipzig den Flugverkehr beider Großstädte übernehmen, nachdem der hallesche Flugplatz in Nietleben (heute Stadtteil von Halle) zu klein für die starke Nachfrage und außerdem nicht ausreichend zu erweitern war. Der vorherige Leipziger Flugplatz in Mockau (heute Stadtteil von Leipzig) wurde hauptsächlich von der Gesellschaft "Junkers-Luftverkehr" getragen, die 1926 in der Deutschen Lufthansa aufging, welche den Flugverkehr auf den neuen Großflughafen in Schkeuditz konzentrierte.
Mitte 1930 bis Anfang 1931 wurde dem Flughafen ein neues Restaurantgebäude hinzugefügt, welches sich durch eine moderne und funktionale Architektur hervorhob und zum beliebten Ausflugsziel in der Bevölkerung und bei den Fluggästen wurde. Zwischen 1936 und 1937 wurde das bisher provisorische Verwaltungsgebäude durch einen repräsentativen Neubau ersetzt und diesem ein neues Abfertigungsgebäude ganz im Stil nationalsozialistischer Architektur hinzugefügt.
Der Flughafen Halle/Leipzig stand im Jahr 1937 mit mehr als 40 Starts pro Tag an vierter Stelle in der Rangliste der verkehrsreichsten Flughäfen Deutschlands. Diese Entwicklung wurde durch den Beginn des 2. Weltkrieges abrupt beendet. Der zivile Flugverkehr wurde eingestellt, der Flughafen samt seiner Anlagen und Werkstätten von der deutschen Luftwaffe übernommen und für militärische, bzw. Kriegszwecke verwendet. So wurden u.a. in den Lufthansa-Werkstätten am Platz Geräte für den militärischen Bedarf hergestellt. Am 16. April 1944 zerstörten alliierte Bomber einen großen Teil der Anlage, darunter auch das Restaurantgebäude.
Nach dem Ende des Krieges arbeiteten in den Produktionsanlagen zunächst noch Teile der Flugzeugindustrie weiter, woraus nach einigen Umwegen 1947 der volkseigene Betrieb Maschinen- und Apparatebau Schkeuditz hervorging. Der Flugplatz wurde während dieser Zeit nur als Werksflugplatz verwendet. Ehrgeizige Projekte zur Entwicklung des Luftverkehrs in der DDR hatten zwischen 1957 und 1960 den Bau einer 2500 m langen Start- und Landebahn zur Folge, die jedoch aufgrund der baldigen Einstellung des defizitären Flugzeugbaus durch die Regierung zunächst kaum Verwendung fand. Der zu dieser Zeit als Messeflughafen genutzte Flugplatz in Leipzig/Mockau genügte Anfang der 60er Jahre immer weniger den technischen Anforderungen, also besann man sich darauf, den Flugverkehr auf die neu gebaute und kaum benutzte Landebahn in Schkeuditz zu verlegen. Der Flugplatz wurde somit ab 1963 zweimal jährlich als Messeflughafen Leipzig genutzt und von der staatlichen Fluggesellschaft der DDR, der Interflug, angeflogen. Bis 1966 wurden zu jeder Saison provisorische Abfertigungsanlagen auf- und wieder abgebaut, die dann aber durch ein neues Abfertigungsgebäude ersetzt wurden, welches eine einmalige Doppelfunktion besaß: Vier Wochen im Jahr diente es als Empfangsgebäude des Messeflughafens, die restliche Zeit als Autobahnraststätte.
Da dies aber kein Dauerzustand sein konnte, wurde die Anlage in den folgenden Jahren in kleinen Schritten erweitert und ausgebaut, so dass am 19. Mai 1972 der Flughafen Leipzig den ganzjährigen Betrieb als Verkehrsflughafen aufnehmen konnte. Trotz finanzieller und kapazitärer Engpässe und wirtschaftlicher Schwierigkeiten in den Folgejahren wurde der Flughafen Stück für Stück erweitert, Flugsicherungsanlagen und eine neue Ankunftshalle errichtet, um den immer weiter steigenden Passagierzahlen gerecht zu werden, die sich von 1972 bis 1988 auf ca. 550000 pro Jahr verzehnfacht hatten.
Nach der deutschen Wiedervereinigung musste sich die Flughafenverwaltung auf die enormen Strukturveränderungen des wirtschaftlichen Umbruchs einstellen und somit wurde am 17. September 1990 die provisorische Flughafen Leipzig GmbH gegründet, die dank der Hilfe einiger westdeutscher Flughäfen den Betrieb aufrecht erhalten konnte.
Nachdem im Verlauf des Jahres 1990 die kommunalpolitischen Verhältnisse geklärt wurden, wurde im Juni 1991 die nunmehr Flughafen Leipzig/Halle GmbH genannte Gesellschaft von den Ländern Sachsen und Sachsen-Anhalt und umliegenden Landkreisen übernommen und es begannen umfangreiche Baumaßnahmen zur Modernisierung der bestehenden Abfertigungshalle und der Landebahn. Ende 1992 wurden erstmals eine Million Passagiere abgefertigt. Nur zwei Jahre später hatte sich diese Zahl bereits nahezu verdoppelt. Ein für 3,5 Millionen Passagiere ausgelegtes neues Abfertigungsgebäude (Terminal B) konnte 1996 nach knapp zwei Jahren Bauzeit eingeweiht werden und die alte Abfertigungshalle wurde für den Post- und Güterfrachtverkehr weiter verwendet.
Am 24. März 2000, einen Tag nach Inbetriebnahme des neuen Towers der deutschen Flugsicherung, wurde, nach einer Bauzeit von 5 Jahren, eine neue 3600 m lange Start- und Landebahn nördlich des Flughafens eingeweiht, womit der Flughafen Leipzig/Halle vom Kontinental- zu einem Interkontinentalflughafen wurde. Tatsächlich sind interkontinentale Verbindungen jedoch bisher nur wenig vorhanden, sondern meist nur Charterflüge in Ferienziele und Zubringerflüge zu den bekannteren Großflughäfen wie Frankfurt am Main. Der Bereich Luftfracht wächst jedoch stark, da es am Flughafen kein Nachtflugverbot gibt. Im September 2000 wurde außerdem mit dem Bau einer neuen zentralen Abfertigungshalle und eines Fernbahnhofs begonnen, die gemeinsam mit dem neuen Parkhaus und Autobahnanschluss das Herzstück des neuen Interkontinentalflughafens bilden sollten.
Am 30. März 2003 nahm das neue Zentralterminal offiziell den Betrieb auf und am 30. Juni des selben Jahres wurde die Anbindung an das Streckennetz der Deutschen Bahn mit einem ICE-fähigen Flughafenbahnhof vollendet.
Statistik (Fluggast-, Fracht- und Postaufkommen)
Jahr | Fluggastaufkommen (in Mio.) | Fracht- und Postaufkommen (in t) |
---|---|---|
1990 | 0,274 | 366 |
1995 | 2,104 | 25225 |
1998 | 2,109 | 12866 |
2000 | 2,289 | 17086 |
2003 | 1,955 | 17559 |
2004 | 2,041 | 12575 |
Informationen für Passagiere und Besucher
Der Flughafen bietet eine Reihe von Services für seine Passagiere. So gibt es den Vorabend-Check-in: Man kann schon am Abend vor dem eigentlichen Flug in der Zeit von 18 bis 22 Uhr einchecken. Dabei fertigen die Lufthansa Airport Services Leipzig GmbH (LASL) und die Aviation Handling Services Group (AHS) die Reisenden ab. Neben den Einrichtungen, die jeder Flughafen bietet, gibt es 7 Parkplätze mit unterschiedlichen Tarifen, zwischen denen zum Teil ein Rufbus verkehrt. Im großen Zentralterminal findet man Einkaufsmöglichkeiten, ein Parkhaus und natürlich die Check-in-Schalter. Für behinderte Fluggäste gibt es weitere Servicemöglichkeiten.
Besucher des Airports können an verschiedenen Rundfahrten teilnehmen. Diese beinhalten zum Teil besondere Events, wie Fahrten über die und Büfetts an der Landebahn. Weiterhin finden Sie eine Auswahl an Konferenzräumen am Flughafen Leipzig/Halle.
Weitere Informationen zum Flughafen gibt es außer im Internet, am Telefon und im MDR-Videotext auf den Tafeln 711/712 und 715/716.
Ausbau
Anfang 2008 soll das internationale Luftdrehkreuz der Post-Frachttochter DHL in Schkeuditz in Betrieb gehen, was die Entstehung von 3.500 Arbeitsplätzen direkt, und möglicherweise bis zu 7.000 indirekt zur Folge haben könnte. Des Weiteren ist ein Neubau der alten südlichen Start- und Landebahn geplant, was dem Flughafen eine aussichtsreiche Zukunft versprechen dürfte.
Weblinks
Vorlage:Navigationsleiste Flughäfen in Mitteldeutschland
Vorlage:Koordinate2