Common ISDN Application Programming Interface

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Das Common ISDN Application Programming Interface (CAPI) ist eine ISDN-konforme standardisierte Programmierschnittstelle. Mit Hilfe der CAPI-Schnittstelle kann Computer-Software für die Nutzung von ISDN bereitgestellt werden, ohne dass Kenntnisse der eingesetzten, herstellerspezifischen ISDN-Karte notwendig sind.

Entworfen wurde CAPI ab 1989 von deutschen Herstellern (AVM, Systec, Stollmann). Seit 1991 wird CAPI von der CAPI Association e.V. weiterentwickelt. Implementierungen gibt es für verschiedene Betriebssysteme wie Linux und Microsoft Windows.

Vom ETSI wurde die CAPI 2.0 als Standard ETS 300 325 (Profil B) übernommen.

Ursprünglich wurde CAPI für die Datenübertragung über ISDN entwickelt. Im Laufe der Zeit wurde die Spezifikation für die Nutzung im Bereich der Sprach- und Faxkommunikation erweitert. Bedingt durch den Trend, dass reine Datenübertragung in neuerer Zeit überwiegend über IP-basierende Netze stattfindet, wird CAPI inzwischen auch im Anwendungsbereich der Sprachapplikationen (z. B. Voicemail, IVR, Callcenter, Sprachkonferenzsysteme), für Fax-Server sowie in kombinierten Systemen (UMS) eingesetzt.

Die CAPI-Schnittstelle unterstützt in der aktuellen Version (CAPI 2.0) eine Vielzahl von Signalisierungsprotokollen (D-Kanal-Protokolle), zum Beispiel die in Deutschland gebräuchlichen DSS1. Sie ist im OSI-Schichtenmodell zwischen Schicht 3 und Schicht 4 anzusiedeln, steuert aber nur Schicht 1 bis 3.

Neben den gängigen Signalisierungsprotokollen für ISDN gibt es mittlerweile auch Implementierungen von CAPI für ATM, GSM und IP-Telefonie (H.323 und SIP), so dass CAPI-Anwendungen auch direkt in den aktuellen Kommunikations-Infrastrukturen verwendet werden können. Spezielle Erweiterungen von CAPI, die auf protokollspezifische Eigenschaften eingehen, sind bereits seit einigen Jahren für ATM definiert. Seit 2006 wird bei der CAPI Association an Spezifikationserweiterungen für IP-Telefonie (z. B. Codec-Aushandlung, erweiterte Adressierungsarten) gearbeitet.

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