Die Hunnenrede wurde von Wilhelm II. am 27. Juli 1900 in Bremerhaven gehalten. Grund dafür war die Verabschiedung eines Regiments deutscher Soldaten zur Niederschlagung des Boxeraufstands in China. In seiner Rede zu den Soladaten sagte er zum Schluß:
Originaltext
"Aber Ihr sollt auch rächen den Tod unseres Gesandten und so vieler, nicht nur Landsleute, auch anderer Europäer! Kommt Ihr vor den Feind, so wird derselbe geschlagen! Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht! Wer Euch in die Hände fällt, sei Euch verfallen!
Wie vor 1000 Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in Überlieferung und Märchen gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre durch Euch in einer Weise betätigt werden, daß niemals wieder ein Chinese es wagt, einen Deutschen auch nur scheel anzusehen!
Ihr werdet mit einer Übermacht zu fechten haben; doch dies sind wir gewohnt, unsere Kriegsgeschichte beweist es! Ihr habt es gelernt aus der Geschichte des Großen Kurfürsten und aus Eurer Regimentsgeschichte.
Heftet neuen Ruhm an Eure Fahnen; der Segen des Herrn sei mit Euch! Die Gebete der Euren, eines ganzen Volkes begleiten Euch auf allen Euren Wegen!
Meine besten Wünsche für Euch, für das Glück Eurer Waffen!
Eure Leistungen werden Euch folgen, wohin es auch sei! Und Gottes Segen möge sich an Eure Fahnen heften und dieser Krieg den Segen bringen, daß das Christentum in jenem Land seinen Einzug hält, damit solch`traurige Fälle nicht mehr vorkommen! Dafür steht ihr Mir mit Eurem Fahneneid!
Und nun glückliche Reise!
Adieu, Kameraden!"