Rethe

Wasserstraße im Hamburger Hafen
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Die Unterelbe beginnt an der Staustufe Geesthacht (siehe dazu Diskussion). Diese wurde geschaffen, um unabhängig vom Wasserstand der Elbe für die Binnenschiffe eine ausreichende Wassertiefe und für das Pumpspeicherkraftwerk Geesthacht ein ausreichendes Unterwasser zu schaffen. Außerdem sollte der Tidestrom begrenzt werden. Der gesamte Bereich der Unterelbe (also bis zum Wehr Geesthacht) ist der Tide unterworfen und kann von Sturmfluten der Nordsee in Mitleidenschaft gezogen werden.

Lauf der Unterelbe

Zeittafel

Im Jahre 12 vor Christus entdecken die Römer die Elbe-Mündung. Sie nannten die Gegend links und rechts der Elbe Albingia. Wie weit sie die Elbe hochgefahren sind ist nicht überliefert. Als erster Geschichtsschreiber der Region gilt Tacitus.

  • 1297   Harburg, welfischen Herzögen untertan, bekommt das Stadtrecht.
  • 1394   Hamburg erwirbt eine Ritterschaft an der Elbmündung als "Amt Ritzebüttel", zur bessere Kontrolle über Elbe-Mündung und Nordsee(-Piraten).
  • 1460 (bestätigt 1510)   Hamburg wird Freie Reichsstadt.
  • 1543   Beginn der Anlage Cuxhavens (1577 "Dikshave") als kleine Deichreihensiedlung im Amt Ritzebüttel.
  • 1664   Friedrich III., König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein, verleiht Altona das Stadtrecht.
  • 1722 - 1724   Bau des Neuen Holzhafens in Altona. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat Altona zeitweise mehr Tonnage unter Segel als Hamburg.
  • 1847   Fertigstellung der Bahnlinie von Hannover nach Harburg. Die bis dahin unbedeutende Stadt wird zum wichtigsten hannoverschen Hafen.
  • 1866   Nach dem Krieg zwischen Preußen und Österreich werden Schleswig-Holstein und das Königreich Hannover preußische Provinzen.
  • 1899   Erste feste Straßenverbindung über die Elbe von Hamburg nach Harburg.
  • 1927   Die pinnebergischen Elbgemeinden Othmarschen, Klein und Groß Flottbek, Blankenese und Rissen werden nach Altona eingemeindet.
  • 1937   Altona, Harburg und Wandsbek werden hamburgisch (und 1938 in die Stadt Hamburg eingemeindet), Cuxhaven und Geesthacht dafür preußisch (Groß-Hamburg-Gesetz).
  • 1962   Verheerende Sturmflut an der ganzen deutschen Nordseeküste. In Hamburg werden große Teile des Stadtteils Wilhelmsburg überflutet. Bei der anschließenden Deichverstärkung wird die untere Süderelbe abgedeicht. Die Obere Süderelbe fließt seither durch den Köhlbrand ab.
  • 1969   Neuwerk und Scharhörn kommen wieder an die Freie und Hansestadt Hamburg (Staatsvertrag mit Niedersachsen).
  • 2002   Eröffnung des 2. Elbtunnels

Vier- und Marschlande

In Hamburg bildet die Elbe quasi ein Binnendelta, indem sie sich für etwa 15 Kilometer in die Norder- und Süderelbe aufteilt. Zuvor grenzt der Fluss in einem nach Süden ausholenden Bogen die Vier- und Marschlande gegen den niedersächsischen Landkreis Harburg ab.

Die Vier- und Marschlande bestanden aus zahlreichen Elbinseln, die vom 12. Jahrhundert bis in die 1950er Jahre eingedeicht wurden. Die Gose Elbe wurde zu einem „toten“ Nebenarm, die Dove Elbe ist über Schleusen zu passieren.

Siehe auch:Geschichte Hamburg-Kirchwerder

Binnendelta

 
Binnendelta :
Elbinsel Wilhelmsburg
 
Norderelbbrücken - Hier geht es nur mit Binnenschiffen weiter.

An der Bunthäuser Spitze teilt sich die Elbe in Norder- und Süderelbe. Dazwischen liegt die Elbinsel Wilhelmsburg.

Nach den Hamburger Elbbrücken beginnt der bedeutende Seehafen Hamburgs, und obwohl die Nordsee noch über 100 Kilometer entfernt ist, ist dieser Abschnitt schon deutlich maritim geprägt. Große Containerschiffe und Kreuzfahrtschiffe werden mit Hilfe von Lotsen und mit Schleppern durch den Hafen bugsiert.

Vom Mühlenberger Loch bis zur Mündung wird die Elbe auch Niederelbe genannt.

Norderelbe

Sehenswürdigkeiten

In den historischen Lagerhäusern der Speicherstadt, die sich heute nicht mehr im Freihafen-Gelände befindet, gibt es mehrere Museen. An der Überseebrücke liegt der Frachter Cap San Diego. Die Landungsbrücken wurden als repräsentativer Schiffsbahnhof gestaltet. Der Altonaer Fischmarkt findet am Sonntagmorgen statt. Im Museumshafen Oevelgönne liegen historische Arbeitsschiffe.

Die Norderelbe im Hamburger Hafen:

Süderelbe

 
Alte Süderelbbrücke

Geschichte

An der Süderelbe entstand der Hafen von Harburg-Wilhelmsburg. Bis ins 16. Jahrhundert war die Süderelbe der tiefere, mehr Wasser führende Arm der Elbe. Durch die Eindeichung der Vier- und Marschlande, die Begradigung der Elbe bei Spadenland im Jahre 1570 und dem Durchstich des Grasbrooks im Jahre 1604 versandete die Süderelbe immer mehr. 1878 leitete Hamburg zudem die Norderelbe um Kaltehofe herum.

Mit dem Staatsvertrag zwischen Preußen und Hamburg vom 14. November 1908 (Köhlbrandvertrag) wurde der Streit schließlich beigelegt.

Nach der Sturmflut 1962 wurden Finkenwerder und Waltershof erhöht eingedeicht, diese Stadtteile verloren jedoch durch die Absperrung der Süderelbe ihren Inselcharakter. Neben einer Straßenverbindung nach Neuenfelde / Cranz verläuft jetzt über diese Absperrung die Start- und Landebahn der Luftwerft der Airbus Deutschland GmbH (EADS). Der abgedeichte Teil der Süderelbe, der zuvor in das Mühlenberger Loch mündete, wird Alte Süderelbe genannt. Auf Waltershof liegt auch die Südrampe des Neuen Elbtunnels.

Köhlbrand

 
Die Köhlbrandbrücke
 
Die Kattwykhubbrücke

Der Köhlbrand ist eine mehr als 300 Meter breite Fahrrinne, durch die die Süder- in die Norderelbe abfließt.

Er entstand im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts. Durch schwere Sturmfluten wurde die Elbinsel Gorieswerder in zwei Teile getrennt. An seinen Ufern wurde Holzkohle gebrannt, die von dort ansässigen Köhlern an die Schiffer verkauft wurde (daher der Name Köhlbrand). Über den Köhlbrand führt eines der Hamburger Wahrzeichen, die Köhlbrandbrücke, die das alte Trajekt überflüssig machte sowie eine Hubbrücke, die Kattwyk-Brücke.

Nach dem 3. Köhlbrandvertrag zwischen Preußen und Hamburg von 1908 wurde der Elbarm vom heutigen Kohlenschiffhafen 600 Meter westlich verlegt und auf damals 8,40 Meter vertieft. Die Landzunge Köhlbrandhöft mit dem 1961 errichteten Klärwerk trennt die alte von der neuen Durchfahrt.

Reiherstieg, Rethe

Der Reiherstieg ist ein schiffbarer Seitenarm der Elbe. Er verlässt die Süderelbe (Flusskilometer 615) bei Hamburg-Harburg, durchschneidet die Elbinsel Wilhelmsburg und mündet nach sieben Kilometern beim Stadtteil Steinwerder in die Norderelbe.

Die Rethe verbindet wiederum den Reiherstieg mit dem Köhlbrand.

Niederelbe

Als Niederelbe bezeichnet man den unteren Lauf der Elbe vom Staatsgebiet Hamburgs bis zur Mündung bei Cuxhaven. Beim Mühlenberger Loch weitet sich die Elbe und ist dort ca. zwei Kilometer breit. Ab hier gibt es eine Vielzahl an Inseln entlang der Ufer und mitten im Strom. Bei Cuxhaven ist die Elbe ca. 18 Kilometer breit. Von Hamburg bis zur Mündung ist der Fluss immer noch ca. 108 Kilometer lang.

Nebenflüsse der Unterelbe

 
Karte 1910

Nebenflüsse und die an ihnen liegenden Orte:

Nordseite (rechtselbisch):

Südseite (linkselbisch):

Kanäle:

Elbvertiefung

 
Schaufelbagger „Heimdall“

Die Elbmündung ist permanent für Schiffe bis zwölf Meter Tiefgang befahrbar. Durch die schon eintretenden Tiden lässt die Unterelbe auch höheren Tiefgang bei Flut zu. Der Tidenhub beträgt normalerweise 3,7 Meter, weshalb sich der maximale Tiefgang bei Flut etwa um 1,8 Meter erhöht. Die Mündung muss ständig ausgebaggert werden, damit die Tiefe erhalten bleibt. Zwölf Meter Tiefgang sind gerade für moderne Containerschiffe nicht mehr ausreichend, weshalb ein tieferes Ausheben der Elbe diskutiert wird und an der Niederelbe auf Widerstand trifft, da schon durch die erste Vertiefung die kleinen Häfen an der Elbemündung zusehends verschlicken, die Kosten der Ausbaggerung aber zu Lasten den betroffenen Gemeinden geht.

 
Brandgans - Geschützte Brutstätten im Wattenmeer

Kultur- und Wirtschaftsraum "Unterelbe"

Integrierte Station Unterelbe

Ein Erlebnis- und Informationszentrum in Haseldorf. Besucher können eine Ausstellung über die Natur- und Kulturlandschaft der Elbmarschen anschauen und sich über Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten entlang der Elbe informieren. Es befindet sich in einem denkmalgeschützten Rendantenhaus.

Natureum Niederelbe

Das Natureum Niederelbe ist ein Freilichtmuseeum zwischen Balje und Neuhaus (Oste)

Elbmündung

Die Elbmündung besitzt eine hohe Bedeutung für die Seeschifffahrt: Zum einen ist der Trichter der Zugang zum Hamburger Hafen, zum anderen befindet sich in der Mündung auf rechter Seite der Zugang zum Nord-Ostsee-Kanal. Der untere Teil der Elbmündung gehört deshalb zu den am stärksten befahrenen Wasserstraßen in Europa. Die Elbmündung ist über drei bis zu 45 Meter hohe Feuerschiffe von offener See her markiert.

Obwohl der Mündungstrichter bis zu 15 km breit ist, bleibt dem Schiffsverkehr auch dort nur eine relativ enge Fahrrinne; den Rest nehmen breite Wattbänke wie der Medemsand ein.

Das Mündungsgebiet in die Nordsee nennt man Helgoländer Bucht. Diese ist wiederum ein Teil der Deutschen Bucht.

Commons: Elbe – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien