Pforzheim

Großstadt in Baden-Württemberg, Deutschland
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Wappen Karte
Wappen von Pforzheim Karte Pforzheim in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Region: Nordschwarzwald
Kreis: Stadtkreis
Fläche: 97,81 km²
Einwohner: 115.777 (30.06.2003)
Bevölkerungsdichte: 1.210 Einwohner/km²
Höhe: 257 m ü. NN
Postleitzahlen: 75101-75181 (alte PLZ 7530)
Vorwahlen: 07231 und 07234
Geografische Lage: 48° 53' 30" n. Br.
08° 42' 20" ö. L.
KFZ-Kennzeichen: PF
Amtliche Gemeindekennzahl: 08 2 31 000
Gliederung des Stadtgebiets: 15 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 1
75175 Pforzheim
Website: www.pforzheim.de
E-Mail-Adresse: poa@stadt-pforzheim.de
Politik
Oberbürgermeisterin: Christel Augenstein (FDP)
Regierende Partei: CDU

Goldstadt Pforzheim - Kurzportrait

Pforzheim, bekannt als die Goldstadt, ist eine kreisfreie Stadt in Baden-Württemberg. Nächst größere Städte sind Karlsruhe, ca. 25 km westlich und Stuttgart, ca. 37 km östlich von Pforzheim. Aufgrund ihrer Einwohnerzahl steht sie gegenwärtig an siebter Stelle unter den Großstädten des Landes. Pforzheim ist Sitz des Enzkreises, von dem sie nahezu ganz umgeben ist. Sie ist ferner das Oberzentrum der Region Nordschwarzwald und damit eines von 14 im Rahmen des Landesentwicklungsplans 2002 des Landes Baden-Württemberg ausgewiesenen Oberzentren. Sie gehört mit ihrem Umland zum "Verdichtungsraum Karlsruhe/Pforzheim" (Umfang siehe unter Karlsruhe). Das Oberzentrum Pforzheim übernimmt für die Städte und Gemeinden Birkenfeld (Enzkreis), Eisingen, Engelsbrand, Friolzheim, Heimsheim, Ispringen, Kämpfelbach, Keltern, Kieselbronn, Königsbach-Stein, Mönsheim, Neuenbürg (Württemberg), Neuhausen, Neulingen, Niefern-Öschelbronn, Ölbronn-Dürrn, Remchingen, Straubenhardt, Tiefenbronn, Wiernsheim, Wimsheim und Wurmberg auch die Aufgaben des Mitteilbereichs.

Die ehemalige badische Residenzstadt überschritt mit der Eingliederung der Gemeinde Huchenfeld zum 1. Januar 1975 die Grenze von 100.000 Einwohnern und wurde damit zur Großstadt.

Nachbargemeinden

(im Uhrzeigersinn von Norden; mit Ausnahme von Unterreichenbach, das zum Landkreis Calw gehört, liegen alle im Enzkreis)
Ispringen, Neulingen, Kieselbronn, Niefern-Öschelbronn, Wurmberg, Wimsheim, Neuhausen (Enzkreis), Unterreichenbach, Engelsbrand, Birkenfeld (Enzkreis), Keltern und Kämpfelbach

Geographie

Pforzheim liegt am nördlichen Rand des östlichen Schwarzwaldes am Übergang zum Kraichgauer Hügelland in einer Talerweiterung am Zusammenfluss von Würm und Nagold bzw. Nagold und Enz.

Wappen

Beschreibung
In gespaltenem Schild vorn in Gold ein roter Schrägbalken, hinten von Rot, Silber, Blau und Gold geteilt. Die Stadtflagge ist Weiß-Blau
Bedeutung
Der Schrägbalken ist schon seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar als Symbol der Stadtherren von Pforzheim, das später auch das Landeswappen von Baden wurde, doch ist die Bedeutung bis heute unklar. Ab 1489 ist das Wappen in seiner ganzen Form nachweisbar, dessen Bedeutung ebenfalls nicht nachgewiesen werden konnte. Die heutige Tingierung ist aber erst seit 1853 gebräuchlich, zuvor war die Farbgebung eine andere.

Geschichte

Die Stadt geht auf eine römische Siedlung an einer Enz-Furt zurück (um 90 n. Chr.), der Name vermutlich auf lat. portus = Hafen. 1067 wird Pforzheim in einer Urkunde Kaiser Heinrichs IV. zum ersten Mal erwähnt, um 1080 erhält die Siedlung das Marktrecht. Von 1535 bis 1565 ist Pforzheim Residenz des badischen Markgrafen Ernst. Danach wird die Residenz nach Durlach (heute Stadtteil von Karlsruhe) verlegt. Die Stadt blieb aber stets Sitz eines badischen Amtes.

1718 wird das Pforzheimer Waisenhaus eröffnet, das später zur Keimzelle des noch heute existierenden Schmuck- und Uhrenindustrie wird.

1809 wird das badische "Amt Pforzheim" in ein "Stadtamt" sowie ein "Erstes und ein Zweites Landamt" aufgeteilt. Die beiden letzt genannten werden jedoch 1813 wieder zum Landamt Pforzheim vereinigt. 1819 wurden Stadt- und Landamt Pforzheim zum "Oberamt Pforzheim" vereinigt, das 1864 in das "Bezirksamt Pforzheim" überführt wurde.

1888 ist Pforzheim Ziel der ersten Überlandfahrt mit einem Automobil, die Bertha Benz (ohne Wissen ihres Mannes Carl Benz) mit ihren beiden Söhnen von Mannheim aus unternahm.

1939 wird Pforzheim Sitz des aus dem Bezirksamt Pforzheim hervorgegangenen Landkreises Pforzheim. Die Stadt selbst wird eine kreisfreie Stadt.

Am 23. Februar 1945 wird Pforzheim bei einem Terrorabgriff britischer Bomber fast völlig zerstört. Innerhalb von 22 Minuten finden 20.000 Menschen den Tod (die offizielle Begründung für die Bombardierung ist die Pforzheimer feinmechanische Industrie, die im Krieg auf die Produktion von Zündern umgestellt war). Nach dem Krieg wurde Pforzheim rasch wieder aufgebaut, wie heute noch im Stadtbild sichtbar. Die Stadt wuchs danach auch durch Eingemeindungen stark an.

Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 geht der Landkreis Pforzheim im neu gebildeten Enzkreis auf, dessen Sitz die Stadt Pforzheim wird. Sie selbst bleibt aber kreisfrei. Pforzheim wird ferner Sitz der neu gebildeten Region Nordschwarzwald.

Am 1. Januar 1975 überschreitet die Einwohnerzahl die 100.000-Grenze, wodurch Pforzheim zur Großstadt wird.

Religionen

Nachdem Markgraf Karl II. von Baden 1556 in der Markgrafschaft Baden, dessen Residenz Pforzheim seinerzeit noch war, die Reformation einführte, war Pforzheim über Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Die Gemeindeglieder in Pforzheim gehören, sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören, zum Dekanat Pforzheim der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Spätestens seit dem 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken nach Pforzheim. Sie gehören zum Dekanat Pforzheim der Erzdiözese Freiburg.

Politik

An der Spitze der Stadtverwaltung stand zunächst der vom Stadtherrn ernannte Schultheiß. Später bestand ein Rat mit einem Bürgermeister an der Spitze, der seit 1849 den Titel "Oberbürgermeister" führt. Die Amtszeiten der Bürgermeister bis 1750 sind nicht bekannt. Es werden in den Geschichtsquellen lediglich die Namen der Bürgermeister erwähnt.

Wirtschaft

Verkehr

Nördlich von Pforzheim verläuft die Bundesautobahn A 8 Karlsruhe-Stuttgart, an welcher die Stadt über 3 Ausfahrten zu erreichen ist. Durch die Stadt selbst führen die Bundesstraßen B 10 Karlsruhe-Stuttgart und B 294 Freudenstadt-Bretten. Ferner beginnt hier die B 463 in Richtung Nagold.

Pforzheim liegt an der Bahnlinie Karlsruhe-Stuttgart. Ferner führen 2 Eisenbahnlinien in den Schwarzwald nach Bad Wildbad und nach Nagold. Pforzheim ist auch an das Stadtbahnnetz von Karlsruhe angeschlossen. Den sonstigen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Stadtgebiet bedienen Busse der Stadtwerke Pforzheim GmbH (Verkehrsbetriebe) und verschiedene andere Verkehrsunternehmen. Sie alle fahren zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbundes Pforzheim Enzkreis (VPE).

Öffentliche Einrichtungen

Pforzheim ist Sitz folgender Behörden und Einrichtungen bzw. Körperschaften des öffentlichen Rechts:

  • Arbeitsamt Pforzheim
  • Arbeitsgericht Pforzheim
  • IHK Nordschwarzwald K.d.ö.R. - Kammerbezirk ist die Region Nordschwarzwald
  • Regionalverband Nordschwarzwald K.d.ö.R.

Bildungseinrichtungen

  • Fachhochschule Pforzheim - Hochschule für Gestaltung, Technik und Wirtschaft mit etwa 4.000 Studierenden. Die Hochschule entstand 1992 durch Zusammenschluss der 1877 gegründeten ehemaligen "Herzoglichen Kunstgewerbeschule und Fachschule für die Metallindustrie" mit der 1963 gegründeten ehemaligen "Staatlichen Höheren Wirtschaftsfachschule". Die Bereiche Gestaltung und Technik/Wirtschaft haben getrennte Standorte.

Städtepartnerschaften und -freundschaften

Stadtgliederung

Die Stadt Pforzheim ist in 15 Stadtteile gegliedert. Die durch die jüngste Gebietsreform der 1970er Jahre eingegliederten Gemeinden Büchenbronn, Eutingen an der Enz, Hohenwart, Huchenfeld und Würm haben gemäß § 8 ff der Hauptsatzung der Stadt Pforzheim als Vertretung ihrer Ortschaft einen eigenen Ortschaftsrat und eine Ortschaftsverwaltung. Der Ortschaftsrat ist zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die Entscheidung über eine Maßnahme liegt jedoch beim Gemeinderat der Gesamtstadt Pforzheim.

  • Innenstadt
  • Nordstadt
  • Oststadt
  • Südoststadt
  • Südweststadt
  • Weststadt
  • Arlinger
  • Brötzingen
  • Buckenberg und Hagenschieß mit Altgefäll, Haidach und Wald-Siedlung
  • Büchenbronn mit Sonnenberg und Sonnenhof
  • Dillweißenstein
  • Eutingen an der Enz mit Mäuerach
  • Hohenwart
  • Huchenfeld
  • Würm

Entwicklung des Stadtgebiets

Eingemeindungen

Ehemals selbständige Gemeinden bzw. Gemarkungen, die in die Stadt Pforzheim eingegliedert wurden

Jahr Orte Zuwachs in ha
01.01.1905 Brötzingen 1.301
01.01.1913 Dillweißenstein 461,2
01.04.1924 Teile der Gemarkung Haidach 76,0
01.10.1929 Teile der Gemarkung Hagenschieß 1623,0
01.09.1971 Würm 822
01.04.1972 Hohenwart 492
01.01.1974 Büchenbronn 1114
01.01.1975 Huchenfeld 947
20.09.1975 Eutingen an der Enz 845

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1789 handelt es sich um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (&sup1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.

Jahr Einwohnerzahlen
um 1500 ca. 800
um 1689 ca. 1.000
1789 4.311
1810 5.572
1830 6.284
1855 10.711
1849 12.377
1. Dezember 1871 &sup1 19.803
1. Dezember 1890 &sup1 29.988
1. Dezember 1900 &sup1 43.373
1. Dezember 1910 &sup1 69.082
16. Juni 1925 &sup1 78.859
16. Juni 1933 &sup1 79.816
17. Mai 1939 &sup1 79.011
1946 46.752
13. September 1950 &sup1 54.143
6. Juni 1961 &sup1 82.524
27. Mai 1970 &sup1 90.338
30. Juni 1975 108.635
30. Juni 1980 106.500
30. Juni 1985 104.100
27. Mai 1987 &sup1 106.530
31. Dezember 1990 112.944
30. Juni 1997 118.300
31. Dezember 2000 117.156

&sup1 Volkszählungsergebnis

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Theater Pforzheim (Oper, Operette, Musical, Schauspiel)

Orchester

  • Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
  • Sinfonieorchester der Stadt Pforzheim

Museen

  • Archäologischer Schauplatz Kappelhof - Römische und mittelalterliche Ausgrabungen
  • Bäuerliches Museum Eutingen
  • DDR-Museum
  • Haus der Landsmannschaften
  • Mineralienmuseum Pforzheim
  • Pforzheim Galerie
  • Reuchlinhaus
  • Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus
  • Stadtmuseum Pforzheim (Stadtgeschichte)
  • Technisches Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie
  • Bahnhof Weißenstein - Eisenbahngeschichte im Raum Pforzheim

Bauwerke

  • Altes und Neues Rathaus am Marktplatz
  • Archivbau
  • Aussichtsturm auf der Büchenbronner Höhe
  • Bogenbrücke in Dillweißenstein
  • Burgruine Liebeneck
  • Kirchen:
    • Schloss- und Stiftskirche St. Michael (Wahrzeichen der Stadt)
    • Altstadtkirche St. Martin (evang.)
    • Auferstehungskirche (evang.)
    • Barfüßerkirche (kath.)
    • Christuskirche Brötzingen (evang.)
    • Evangelische Stadtkirche
    • Herz-Jesu-Kirche (kath.)
    • Matthaeuskirche (evang.)
    • St. Franziskus Kirche (kath.)
  • Leitgastturm
  • Seehaus
  • Villa Rustica (römischer Gutshof)

Sonstige Sehenswürdigkeiten

  • Alpengarten Pforzheim
  • Hauptfriedhof
  • Pforzheimer Seckel
  • Rassler Denkmal
  • Stadion Brötzinger Tal

Klassisches Fußball-Stadion des 1.FC Pforzheim von 1896, das 1913 eröffnet wurde. Zuschauerrekord "15.000 bis 20.000" Besucher beim Spiel Süddeutschland gegen Zentralungarn 1920. Nachkriegszeit: Je 12.000 Zuschauer bei den Pokalspielen 1.FC Pforzheim - 1.FC Nürnberg 2:1 n.V. (1961) und 1.FCP - Werder Bremen 1:1 n.V. (1988). Der Verein, genannt "der Club", der den ersten Spielführer der Nationalelf und insgesamt elf A-Nationalspieler stellte, musste im Februar 2004 Insolvenz anmelden und spielt 2004-05 erstmals in seiner Geschichte "nur" in der 5.Liga.

  • Wildpark Pforzheim

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

(kleine Auswahl)

  • 1939 Alfons Kern, Historiker
  • 1965 Dr. Johann Peter Brandenburg, Oberbürgermeister a.D.
  • 1985 Dr. Willi Weigelt, Oberbürgermeister a.D.
  • 1991 Richard Ziegler, Maler

Söhne und Töchter der Stadt

Sonstiges

In Pforzheim ist die Freimaurerloge "Reuchlin" ansässig.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Februar: Faschingsumzug in Dillweißenstein
  • Mai: Internationales Pfingstturnier des VfR Pforzheim
  • Juni: "Pforzemer Mess"
  • Juli: Pforzheimer Goldschmiedemarkt
  • Juli: "Gruschtelmarkt" (Flohmarkt)
  • Juli: Internationales Pforzheimer Musik- & Theaterfestival
  • August: "Oechsle-Fest"
  • September: "Brötzinger Samstag"
  • November: Weihnachtsbastelmarkt
  • November/Dezember: Weihnachtsmarkt in der Innenstadt

Internet-Adressen


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