Das Stift Tepl liegt am Fluss Tepl im in Westböhmen (Tschechische Republik) westlich von Marienbad.
Stift Tepl wurde 1193 vom Hroznata als Prämonstratenserkloster gegründet und vom Kloster Strahov aus besiedelt. Unter Abt Johann wurde 1232 die Klosterkirche unter Teilnahme des böhmischen Königs vom Prager Bischof eingeweiht. 1380 wurde das Kloster durch die Pest völlig entvölkert. 1381 siedelten sich deutsche Kolonisten in der Umgebung an. In der Hussitenzeit blieb Tepl von Plünderungen verschont. Unter Abt Sigismund Hausmann (1458 - 1506) blühte das Kloster auf. Schwieriger wurde es für das Kloster in der Zeit der Reformation und während des Dreißigjährigen Krieges. Nach dem Prager Fenstersturz fanden der Kanzler Wilhelm Slavata und Erzbischof Johannes Lohelius auf ihrer Flucht vorübergehend Asyl in Tepl. Daraufhin wurde das Kloster 1641 und 1648 völlig ausgeplündert. 1659 brannte dann das Stift völlig nieder. Der heutige Bau wurde unter Abt Raimund II. Wilfert (1688 - 1722) initiiert. Der Bibliothekstrakt stammt erst aus der Zeit des Abtes Gilbert Helmer zu Beginn dieses Jahrhunderts.
Um das 17. und 18. Jahrhundert wurde das Kloster von Kilian Ignaz Dientzenhofer im Barockstil umgebaut. Ähnlich wie andere böhmische und mährische Klöster wurde auch Teplá nach der gewaltsamen Vertreibung der Mönche im Jahre 1950 vom kommunistischen Regime aufgelöst. Nur die Bibliothek und die Kirche überlebten in der Verwaltung des Staates in relativ gutem Zustand. 1990 kamen die Prämonstratenser ins Kloster zurück. Die Stiftsbibliothek ist durch ihren großen Bücherbestand von etwa hunderttausend Bänden, die Zweitgrößte im Lande. Im Kloster findet man wertvolle Handschriften, Inkunabeln sowie Bücher in allen europäischen Sprachen. Die Aktskirche Mariä Verkündigung ist ein Beispiel des Übergangs des romanischen Stils in die Gotik.
Weblinks
Ausführliche Geschichte des Klosters
Siehe auch Portal Tschechien - Liste historischer Gebäude in Tschechien – Liste bekannter Kirchengebäude