Gibson Les Paul

E-Gitarre
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Die Les Paul ist eine unter der Ägide des damaligen Gibson-Präsidenten Ted McCarty entwickelte E-Gitarre, für deren Name der in den 1950er Jahren populäre Musiker Lester William Polfus ("Les Paul") Pate stand. Die Les Paul ist wahrscheinlich das Gitarrenmodell, das - nach der Fender Stratocaster - am zweithäufigsten nachgebaut wird.

Gibson Les Paul
Gibson Les Paul

Produziert wurde und wird sie von der Firma Gibson.

Der Korpus der Les Paul ist dem der akustischen Gitarre nachempfunden, doch an der Unterseite des Korpus befindet sich eine Aussparung, um dem Gitarristen eine komfortablere Nutzung der hohen Lagen zu ermöglichen, das so genannte Cutaway. Wesentliches Konstruktionsmerkmal der Les Paul ist ein Korpus, der aus einer Mahagoni-Basis, versehen mit einer geschnitzten Ahorndecke besteht und durch einen Mahagoni-Hals ergänzt wird.

Für den Klang sorgen bei der Les Paul zwei Humbucker, also zweispulige Tonabnehmer, einer in der Stegposition, einer in der Halsposition. Einige Modelle (Les Paul Custom, Les Paul Artisan) haben auch in der Mittelstellung noch einen Humbucker.

Die Les Paul stellte für Gibson eine Revolution ihres Modell-Katalogs dar, da sie die erste Solid Body-Gitarre von Gibson war. 1952 kam die erste Variante der Les Paul auf den Markt (Les Paul Model). 1957 wurde mit ihr eine weitere Innovation eingeführt: Der zweispulige Humbucker-Tonabnehmer. Bis dato wurden alle Modelle mit einspuligen (Single-Coil) Tonabnehmern vom Typ P90 ausgerüstet. Ausnahme: Die 1954er Custom hatte in der Halsposition einen speziellen Alnico-Pickup, der nur den Top-Modellen vorbehalten war. Gibson stellte die Produktion der Les Paul aber schon 1961 mangels kommerziellen Erfolgs wieder ein respektive ersetzte das Modell durch die Gibson SG (frühe SGs firmierten noch eine Weile als "Les Paul Model"). 1967 wurde die Produktion wieder aufgenommen und bis heute beibehalten. Noch heute stellt Gibson E-Gitarren des Typs Les Paul her. Die edelste Version, die Gibson Les Paul Custom, besteht aus Mahagoni mit Ahorndecke, ist mit aufwändigen Einlegearbeiten versehen und überzeugt durch einen warmen Klang. Das schwere Holz in Verbindung mit den Humbuckern sorgt für einen charakteristischen warmen Klang mit viel Sustain (d.h. der Ton klingt lange nach). Erst in den 80er Jahren wurden wieder relativ originalgetreue Kopien der Originale aus den 50ern aufgelegt.

Die bekanntesten Varianten der Les Paul sind die Standard und die Custom. Es gab und gibt jedoch noch eine ganze Reihe anderer Varianten. Typischerweise hat die Les Paul einen Mahagoni-Korpus, auf den eine gewölbte Ahorndecke aufgeleimt ist. Der Hals und die Kopfplatte sind ebenfalls aus Mahagoni mit einem aufgeleimten Griffbrett aus Ebenholz oder Palisander. Die Korpus-Form der Les Paul ist dem der akustischen Gitarre nachempfunden, hat aber an der "rechten Schulter" (in Spielposition der Unterseite des Korpus am Hals) eine Aussparung (Cutaway), um dem Gitarristen eine komfortablere Nutzung der hohen Lagen zu ermöglichen. Die meisten Varianten der Les Paul besitzen zwei Tonabnehmer (einer in der Stegposition, einer in der Halsposition). Es gibt aber auch Varianten (z.B. die Custom und ein paar Sondermodelle) mit einem zusätzlichen Tonabnehmer in der Mittelposition, bzw. nur einem Tonabnehmer (Junior). Wegen ihres warmen Tons und der guten Bespielbarkeit ist die Les Paul für viele bekannte Gitarristen die 1. Wahl gewesen. Allerdings ist sie mit etwa vier Kilogramm auch relativ schwer, was viele Gitarristen abschreckt.

Viele Gitarristen haben die Les Paul bekannt gemacht. Nicht nur Les Paul selber, auch Jimmy Page (Led Zeppelin), Michael Bloomfield, Gary Moore, Pat Travers, Duane Allman, Carlos Santana (bevor er zu Gitarren von Paul Reed Smith wechselte), Slash von Guns N' Roses, Pete Townshend von The Who (der anfangs das Nachfolgemodell SG spielte) oder auch Peter Green spielten dieses Modell. Auch Eric Clapton griff in den frühen Jahren seiner Karriere (bei den Yardbirds und Cream) häufig zu einer Les Paul. Ebenso Zakk Wylde oder der verstorbene Dimebag Darrell, der bei Pantera und später bei Damageplan spielte.