Kernwaffe

Bombe, die ihre Explosionskraft aus Kernspaltung oder Kernfusion bezieht
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Zu den Atomwaffen, auch Kernwaffen genannt, gehören alle Waffen, die ihre Explosionsenergie durch Kernspaltung oder Kernfusion gewinnen. Sie gehören zu den ABC-Waffen.



Strategische Atomwaffen

Strategische Atomwaffen sind Atomwaffen mit großer Sprengkraft, die nicht nicht auf dem Gefechtsfeld eingesetzt werden, sondern Ziele im gegnerischen Hinterland zerstören sollen, wie z.B. ganze Städte oder Silos von Interkontinentalraketen. Ihre Sprengkraft reicht vom Kilotonnenbereich bis zu etwa 25 Megatonnen TNT bei der Wasserstoffbombe.


Strategische Atomwaffen sind

  • Seegestützte Raketen, die von U-Booten gestartet werden


Taktische Atomwaffen

Taktische Atomwaffen, auch atomare oder nukleare Gefechtsfeldwaffen genannt, werden ähnlich wie konventionelle Waffen gezielt gegen gegnerische Verbände oder Einheiten eingesetzt, besitzen aber eine höhere Sprengkraft. Ihre Sprengkraft ist aber für Atomwaffen vergleichsweise niedrig und entspricht der Energie von einigen zehn bis einigen hundert Tonnen TNT.


Taktische Atomwaffen gibt oder gab es als

  • Artilleriegranaten, die von normalen Artilleriegeschützen verschossen werden können
  • Raketen zur U-Boot-Abwehr
  • Luft-Luft-Raketen zur Bekämpfung feindlicher Flugzeuge (heute nicht mehr verwendet)


Bauprinzip von Atomsprengköpfen

Eine klassische Atombombe wird im wesentlichen so gebaut, dass zum beabsichtigten Zeitpunkt mehrere Teile des spaltbaren Materials zusammen kommen, sodass sie gemeinsam die kritische Masse überschreiten, jedes Teil für sich allein jedoch die kritische Masse unterschreitet. Beispielsweise kann man einen Stahlzylinder nehmen, an dessen inneren Enden zwei Halbkugeln des spaltbaren Materials positioniert sind, wobei die flache Seite nach innen zeigt. Zwischen der jeweils runden Seite einer Halbkugel und der Innenwand des Stahlzylinders befindet sich ein konventioneller Sprengsatz. Bei Zündung der Atombombe werden beide Sprengsätze gleichzeitig gezündert, die Halbkugeln rasen aufeinander zu und vereinigen sich zu einer Vollkugel. Diese besitzt die notwendige kritische Masse und es setzt eine nukleare Kettenreaktion ein. Die Uran-Bombe, die über Hiroschima abgeworfen wurde, war so konstruiert. Die Bauweise galt als so sicher, dass auf eine vorausgehende Testzündung verzichtet wurde.


Eine weitere Möglichkeit, das spaltbare Material in einer unkritischen Form zu positionieren, ist eine Kugelschale, die von außen angebrachten Sprengladungen auf eine kleine Kugel zusammengedrückt wird. Das war die Bauweise der Plutonium-Bombe, die über Nagasaki abgeworfen wurde. Da diese Bauweise technisch wesentlich anspruchsvoller ist, wurde sie vorab getestet.


Bei Kernfusionswaffen (Wasserstoffbomben) dient ein herkömmlicher Atomsprengsatz dazu, das sie umgebende Deuterium und Tritium zu zünden, wodurch dann die Hauptenergiemenge freigesetzt wird.