Moosthenning

Gemeinde im Landkreis Dingolfing-Landau in Deutschland
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Moosthenning (Bairisch: Moosdenning) ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau.

Wappen Deutschlandkarte
Moosthenning
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Moosthenning hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 41′ N, 12° 30′ OKoordinaten: 48° 41′ N, 12° 30′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Dingolfing-Landau
Höhe: 368 m ü. NHN
Fläche: 70,4 km2
Einwohner: 5281 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84164
Vorwahl: 08731
Kfz-Kennzeichen: DGF, LAN
Gemeindeschlüssel: 09 2 79 128
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausweg 2
84164 Moosthenning
Website: www.moosthenning.de
Bürgermeister: Markus Baierl (Aktive Bürgervereinigung)
Lage der Gemeinde Moosthenning im Landkreis Dingolfing-Landau
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Karte

Geografie

Moosthenning liegt in der Region Landshut in etwa 100 km Entfernung nordöstlich von München, unweit der Kreisstadt Dingolfing, im landschaftlich reizvollen Isartal.

Es existieren folgende Gemarkungen: Dornwang, Lengthal, Moosthenning, Ottering, Rimbach, Thürnthenning. Der Verwaltungssitz der Gemeinde liegt im Ortsteil Unterhollerau, Gemarkung Lengthal.

Wichtige Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten bilden das Königsauer Moos und die südexponierten Hänge zum Isartal.

Geschichte

 
Darstellung des untergegangenen Schlosses Thürnthenning im Gewölbe der Pfarrkirche Thürnthenning. Bemerkenswert ist, dass in Thürnthenning nachweislich während des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit Baierwein angebaut wurde. Darstellung zeigt Weinstöcke am Berghang unterhalb der Pfarrkirche und ist damit auch ein Bildbeleg für diese heute in Niederbayern verschwundene Sonderkultur

Moosthenning gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Dingolfing des Kurfürstentums Bayern. Die Herren von Aythalb und andere besaßen hier gefreite Edelsitze. 1818 entstanden im Vollzug des Zweiten bayerischen Gemeindeedikts die Gemeinden Rimbach, Dornwang, Lengthal, Moosthenning, Thürnthenning und Ottering, die im Zuge der Gebietsreform in den 1970er Jahren des 20. Jahrhunderts zur Gemeinde Moosthenning zusammengefasst wurden.

Im Ortsteil Thürnthenning befand sich eine Hofmark, die seit dem 14 Jahrhundert nachgewiesen ist. Nach verschiedenen Besitzerwechseln unterstand sie im 18. Jahrhundert dem niederadeligen Geschlecht der Auer vom Winkel. Diese erbauten nach einem Brand im Jahre 1732 ein neues Schloss, das 1851 abgebrochen wurde. Das Andenken an diesen Bau lebt im Hausnamen Schlossbauer weiter. Im zugehörigen nunmehr bäuerlichen Anwesen sind Fragmente des Schlosses inkorporiert. Das Aussehen des Schlossbaus ist bildlich überliefert, da es im Gewölbe der Pfarrkirche Thürnthenning im Ensemble mit der Kirche dargestellt ist.


Sehenswürdigkeiten

 
Pfarrkirche St. Johannes von Nepomuk in Thürnthenning, westliches Langhausgewölbe mit Fresko von Joseph Anton Merz
Datei:Dreifaktigkeitsberg-Moosthenning.JPG
barocke Wallfahrtskirche Dreifaltigkeitsberg, Anfang 18. Jahrhundert

Unter den Dorfkirchen der Großgemeinde befinden sich zwei bemerkenswerte barocke Bauten: Die 1693 bis 1714 erbaute Wallfahrtskirche Dreifaltigkeitsberg (Turm von 1739, nach Blitzschlag erneuert 1770) sowie die dem St. Johannes von Nepomuk geweihte Kirche in Thürnthenning. Letztere wurde durch den Dingolfinger Stadtbaumeister Georg Weigenthaler 1732 fertiggestellt und durch den Straubinger Maler Joseph Anton Merz mit qualitätvollen Deckenfresken ausgestattet. Die Kirche besticht wegen ihrer Lage auf den Nordhängen des Isartals durch ihre architektonische Fernwirkung.

Daneben sind in den Ortsteilen Lengthal und Rimbach noch einige der für die Region einstmals typischen traufseitig erschlossene Bauernhäuser in Blockbauweise in situ erhalten, die die vermehrten Abbrüche und Neubauten der 60er und 70er Jahre überstanden haben. In Dornwang (Dorfstr. 28) finden sich an einem Haus zwei Steinfiguren, die den Hl. Mauritius und den Hl. Florian darstellen. Sie wurden beim Abbruch des barocken Hochaltars der Kirche St. Johannes in Dingolfing 1884 von einem ansässigen Landwirt ersteigert und fanden hier neue Aufstellung.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 3.259, 1987 3.736, 2000 4.392, 2006 dann 4.691, und im Jahr 2008 4.895 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Markus Baierl (Aktive Bürgervereinigung)

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2009 3.327.100 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 314.600 €.

Wappen

Das Gemeindewappen zeigt auf weißem Grund einen roten Sparren über einem Löwenkopf. Die Basis des Wappens zeigt das fruchtbare Grün des Isartals.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 2003 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 147 und im Bereich Handel und Verkehr 89 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1.897. Im verarbeitenden Gewerbe (mehr als 20 Beschäftigte) gab es einen, im Bauhauptgewerbe sieben Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2003 169 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 5.106 ha.

Verkehr

Die Gemeinde ist über die Bundesautobahn 92 (München - Deggendorf) von Landshut (34 km), von Deggendorf (48 km), auf Staatsstraßen von Straubing (32 km) und von Eggenfelden (45 km) zu erreichen.

Bildung

Im Jahr 2003/2004 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 135 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 19 Lehrern und 331 Schülern

Im Jahr 2008 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 140 Kindergartenplätze mit 145 Kindern
  • Grund- und Hauptschulen: 1 mit 26 Lehrern und 298 Schülern

Persönlichkeiten

Joseph Sturm (1888-1962), Politiker (Bayerische Volkspartei)

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
Commons: Moosthenning – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien