Mäander (Begriffsklärung)

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Mäander sind Flussschlingen, die im Mittel- und Unterlauf von Flüssen natürlicherweise auftreten.

Das Wort stammt von den Flüßen Kleiner Mäander und Mäander, zwei stark gewundenen Flüssen in der heutigen Türkei. Der Kleine Mäander hieß in der Antike Kaystrios (auch Kaystros) und heute türkisch Kuecuek Menderes und mündete bei der antiken Stadt Ephesos in die Ägäis. Der türkisch "Büyük Menderes" genannte Mäander mündete bei der antiken Stadt Milet in das Mittelmeer. Beide Flüsse führen grosse Mengen Sediment mit sich, was zur Verlandung der Flußdelta führte - die Ruinen der ehemaligen Hafenstädte Milet und Ephesos sind heute ca. 10 km von der Küste entfernt.

In Anlehnung an die Flussschlingen bezeichnet Mäander auch eine seit der Antike verwendete Ornamentik, z.B. in den Bordüren von Gewändern oder als strukturbetonendes Relief in der Architektur.

Das Verb "mäandern " wird in Österreich benutzt für "unentschlossen sich herumwinden".