Diskussion:Antike
Ist die Antike eine verstaubte Epoche? (Ja/ Nein) Bitte helfen sie mir mit Pro- und Contra- Argumente zu diesem Thema.
(Geschichtsschreibung) im Pauly (RE; KlP; DNP)
Was bedeuten die Abkürzungen? --Schubbay 19:38, 22. Okt 2004 (CEST)
Die stehen bei den Lexika. RE=Paulys Realencyc. der classischen Altertums.; KlP = Kleiner Pauly; DNP= Der Neue Pauly Benowar 13:45, 23. Okt 2004 (CEST)
Antike ungleich Altertum
Als ich den Begriff Altertum eingegeben habe, wurde ich auf die Seite Antike geleitet. Das sit aber falsch. Die Antike ist nur ein Teil des Altertums. Das sit die Klassische Antike. Aber zum Altertum gehören auch noch Ägyptologie, Teile der Prähistorik, Altorientalistik & Vorderasiatik, Altamerikanistik und noch andere.
Mit anderen Worten: Ein Artikel Altertum steht aus und gehört in eine Datenbank wie Wikipedia! Kenwilliams
Das ist richtig und es gab auch mal einen (allerdings sehr, sehr knappen) Artikel Altertum - warum der verschwunden ist, ist mir nicht klar. Im Artikel Antike wird aber auch auf diesen Punkt aufmerksam gemacht, also keine Aufregung...er kann ja neu angelegt werden. --Benowar 12:25, 3. Apr 2005 (CEST)ps:ich habe den Artikel wiederhergestellt und leicht präzisiert (die Antike endet nicht Punkt 476 n.Chr.). Er kann nun ausgebaut werden.
Sehr gut schonmal, Danke :)
"Marc Aurel als Kompaßnadel"
Der Titel kann von mir aus unter "Weitere Literatur zur Antike" stehen o.ä. Aber es ist kein maßgeblicher Titel, kein Handbuch, keine Einführung etc. Ich habe den Titel unter einer neuen Subspalte aufgeführt und erwarte bei Widerspruch an dieser Stelle eine Äußerung - sonst nervt es nur... --Benowar 18:52, 14. Mai 2005 (CEST)
- wenn's kein maßgeblicher Titel ist (und das klingt mir vom Titel her schon sehr danach), dann bitte ganz rausnehmen, siehe Wikipedia:Literatur. --Elian Φ 19:00, 14. Mai 2005 (CEST)
Zeitliche Abgrenzung
Die Wissenschaften, die sich mit dem klassischen Altertum befassen (Alte Geschichte, klassische Archäologie usw.), behandeln mittlerweile auch in Deutschland immer mehr die mykenische Zeit und die griechischen Dark Ages. Bestrebungen Himmelmanns und anderer, diese Perioden abzutrenen, stießen (zum Glück) auf den Widerstrand der überwiegenden Mehrheit der Forscher. Gleiches gilt für Bestrebungen aus einer anderen Richtung (Buchholz und andere), eine eigene Disziplin "Mediterrane Bronzezeit" zu gründen und dabei auch die mykenische Zeit den klassischen Archäologen "wegzunehmen". Der Stoff, der Basis für Homers Epen war, wurde Jahrhunderte lang (mündlich) tradiert und teilweise den Gegebenheiten angepasst. Homerforscher versuchen, anachronistisch anmutenden Passagen die Entwicklung in den Jahrhunderten vor Homer zu entnehmen (auch wenn das vom Ansatz her sehr kritisch ist). Seit der Entzifferung der Linear-B-Texte wissen wir, dass in den mykenischen Palästen griechisch gesprochen wurde. Die sog. Dark Ages, die sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr aufhellen, waren sehr bedeutend für die Entwicklung des "Griechentums der Archaischen und Klassischen Zeit", wie sich immer mehr herauskristalisiert. Neuerdings wird auch der Nachpalatialen SH IIIC-Phase eine immer größere Bedeutung beigemessen. Sowohl, was die Prägung der Gesellschaft, als auch die epische Tradition angeht. Eklatante Brüche finden in der Zeit zwischen 1200 (bzw. 1600) und 700 nicht statt. Zwar bricht das Palast-Wirtschaftssystem Anfang des 12. Jh. zusammen, die mykenische Kultur geht jedoch auf niedrigerem Niveau weiter. Auch der Übergang von Submykenisch (bzw. SH III C Spät) zu Protogeometrisch verläuft im wesentlichen fließend. Zestörungen gab es zwar zu Beginn des 12. Jh und im Laufe des 12. und 11. Jh. vieler Orten; nirgendwo gab es aber in deren Folge schlagartige kulturelle Veränderungen. Warum also 800 v. Chr. eine künstliche Grenzte setzen? Erscheint mir willkürlich und wird auch den Tatsachen (die Lehre setzt eine solche Grenze jedenfalls nicht) nicht gerecht. Das Alphabet wird vermutlich schon im 9. Jh. übernommen, andererseits werden Entwicklungen und Gesellschaftsstrukturen erst im späten 8. Jh. durch Homer und vor allem Hesiod klarer. Man könnte als Grenze - und das erschiene noch etwas logischer - um 750 oder 725 festlegen. Aber das würde den vorangegangenen Entwicklungen natürlich ebensowenig gerecht.
Es erscheint mir angebracht, die untere Grenze auf 1600 (scheinbar unvermitteltes Auftreten der Schachtgräber und damit Beginn der mykenischen Zivilisation) oder wenigstens auf 1200 (ungefähres Datum der Linear-B-Täfelchen = früheste schriftliche Quellen; Ende des Palastsystems und Beginn der Ausprägung der klassischen Gesellschaft) raufzusetzen.
Unverständlich ist mir auch das Enddatum 600 n. Chr. Mit Ostrom (und dem im Text angeführten Justinian) befasst sich die Byzantinistik. Sie zählt höchstens peripher zu den klassischen Altertumswissenschaften (also denen die sich mit der "Antike" beschäftigen). Das weströmische Reich hingegen fällt 476 n Chr. endgültig. Alles was danach kommt (Goten, Langobarde etc.) wird wieder von der Ur- und Frühgeschichte behandelt. 500 n. Chr. als Enddatum der Antike wäre m. E. zutreffender als 600. Minos 02:26, 3. Aug 2005 (CEST)
Es gibt mindestens eine Meinung mehr darüber als es Historiker gibt. Kenwilliams 02:33, 3. Aug 2005 (CEST)
- Das sich nur die Byzantinistik mit Justinian beschäftigt ist außerdem explizit falsch. In allen neueren Darstellungen wird er berücksichtigt (wie übrigens auch in mehreren älteren, siehe Ernst Kornemanns "Geschichte der Mittelmeerwelt"). Sowohl in der neuen Cambridge Ancient History als auch in den neueren deutschen Darstellungen wird er teils sehr intensiv behandelt (Mischa Meier, Alexander Demandt, in Gehrke/Schneider etc.). Siehe auch Spätantike, wo ich und einige anderen versucht haben, diese verstaubte Vorstellung vom Ende der Antike 476 zurecht zu rücken - sie entspricht in keiner Weise mehr dem aktuellen Forschungsstand. --Benowar 10:24, 3. Aug 2005 (CEST)