Die niederländische Schiffswerft Rotterdamsche Droogdok Maatschappij NV (RDM) bestand von 1902 bis 1996. Das Rotterdamer Unternehmen betrieb Schiff- und Maschinenbau mit einem Schwerpunkt auf der Schiffsreparatur.


Geschichte
Die Wurzeln der RDM gehen auf die 1856 vom schottischen Schiffbauer Duncan Christie im Rotterdamer Delfshaven gegründete Werft Maatschappij „De Maas“ zurück. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts musste der Platz am Delfshaven geräumt werden und am 23. Januar 1902 wurde die Rotterdamsche Droogdok Maatschappij in Heijplaat am Südufer der Maas gegründet.
Von Beginn an konzentrierte sich das Unternehmen auf Schiffsreparaturen, erst 1905 nahm man den ersten Neubauauftrag an. Am 14. Januar 1925 übernahm man die 1914 am gegenüberliegenden Nordufer in Schiedam gegründete Scheepsbouw Maatschappij Nieuwe Waterweg, führte diese aber als selbständiges Unternehmen weiter. Diese Anordnung mit zwei Betriebssitzen behielt die RDM bis zur Schließung des Betriebes am Nieuwe Waterweg im Jahr 1978 bei. 1938 erwarb die RDM gemeinsam mit der Nachbarwerft Wilton-Fijenoord den Mitbewerber Machinefabriek en Scheepswerf van P. Smit Jr. vom Rotterdamer Geschäftsmann D.G. van Beuningen. Auch diese Werft wurde als selbständiges Unternehmen weitergeführt.
Am 4. März 1966 fusionierte die RDM mit der Werft Koninklijke Maatschappij De Schelde (KMS) und der Motorenfabriek Thomassen zur Rijn-Schelde Machinefabrieken en Scheepswerven (RSMS). Auf Druck der Regierung schloss sich die in finanzielle Schieflage geratene Verolme Verenigde Scheepswerven (VVSW) aus Rotterdam zum 1. Januar 1971 der Gruppe an, die daraufhin als Rijn-Schelde-Verolme Machinefabrieken en Scheepswerven (RSV) firmierte. Am 6. April 1983 ging die RSV und mit ihr die RDM in Konkurs. Nach weiteren Neugründungen und Konkursen von Nachfolgeunternehmen wurde das Werftgelände schließlich von der Gemeente Rotterdam übernommen. Seit Februar 2009 befindet sich der RDM-Campus der Hogeschool Rotterdam auf dem Gelände.
Bekannte Schiffe der Werft (Auswahl)
Baunummer | Name | Baujahr | Schiffstyp | Auftraggeber |
---|---|---|---|---|
? | Simon Bolivar | 1927 | Passagierschiff | Koninklijke Nederlandsche Stoomboot Maatschappij |
200 | Nieuw Amsterdam | 1938 | Passagierschiff | Holland Amerika Lijn |
222 | Tero | 1949 | Stückgutschiff | Maatschappij Vrachtvaart |
269 | Ampenan | 1951 | Stückgutschiff | Koninklijke Rotterdamsche Lloyd |
279 | Arca | 1959 | Öltanker | Shell Tankers |
284 | Van Linschoten | 1953 | Stückgutschiff | Nederlandsche Tank- en Paketvaart Maatschappij |
285 | Katelysia | 1954 | Öltanker | Shell Tankers |
287 | Westertoren | 1954 | Öltanker | Nederlandsche Tank- en Paketvaart Maatschappij |
289 | Kabylia | 1955 | Öltanker | Shell Tankers |
294 | Maas Lloyd | 1956 | Stückgutschiff | Koninklijke Rotterdamsche Lloyd |
299 | Onoba | 1962 | Öltanker | Shell Tankers |
300 | Rotterdam | 1959 | Passagierschiff | Holland Amerika Lijn |
330 | Sea-Land McLean | 1972 | Containerschiff | Sea-Land Corporation |
331 | Sea-Land Exchange | 1973 | Containerschiff | Sea-Land Corporation |
332 | Sea-Land Resource | 1973 | Containerschiff | Sea-Land Corporation |
Weblinks
- RDM bei nedships (englisch)
- RDM bei buurtatlas (niederländisch)
- RDM bei shipmotions (niederländisch)
Koordinaten: 51° 53′ 47,8″ N, 4° 25′ 14,4″ O