José Luis Aragonés Suárez Martínez (* 28. Juli 1938 in Hortaleza, Stadtteil von Madrid) ist ein ehemaliger spanischer Fußballspieler und heutiger -trainer.
Luis Aragonés | ||
![]() Luis Aragonés im Juli 2008
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Personalia | ||
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Voller Name | José Luis Aragonés Suárez Martínez | |
Geburtstag | 28. Juli 1938 | |
Geburtsort | Madrid, Spanien | |
Position | Stürmer |
Karriere
Aragonés verbrachte als Spieler die meiste Zeit seiner Karriere bei Atlético Madrid. Meist wird Aragonés nur Luis genannt. In den späten 1960ern und den frühen 1970ern war er ein bedeutender Spieler und danach Trainer der erfolgreichen Mannschaft Atlético Madrids. Das Team gewann 4-mal die Primera División, und erreichte das Finale im Europapokal der Landesmeister. Außerdem gewann sie den Weltpokal. Zwischen 1964 und 1975 spielte Aragonés 265 Mal für Atlético in der spanischen Primera División, und erzielte 123 Tore. Aragonés trainierte den Klub (1974–1980, 1982–1987, 1991–1993 und 2002–2003).
Aragonés spielte jedoch auch bei anderen Klubs, wie z. B. bei Real Betis, außerdem spielte er 11 Mal für die spanische Nationalmannschaft und schoss drei Tore. Er coachte Teams in der Primera División wie den FC Barcelona, FC Sevilla, Valencia CF, Espanyol Barcelona, Real Betis, Real Oviedo und RCD Mallorca.
Nachdem Aragonés 2004 bei einem Training für ein Fußball-WM-Qualifikationsspiel den Arsenal-Spieler Thierry Henry als „negro de mierda“ („beschissener Schwarzer“) bezeichnet hatte, wurde dies als Ausdruck von Rassismus interpretiert.[1] Aragonés hingegen gab an, er habe damit nur den Stürmer José Antonio Reyes motivieren wollen.[2] Der spanische Fußballverband RFEF verhängte im März 2005 eine Strafzahlung von 3000 Euro wegen Rassismus, mit der Ankündigung im Wiederholungsfall drastischere Maßnahmen zu ergreifen. Die von der spanischen Regierung eingesetzte Kommission gegen Gewalt hatte sich für eine härtere Bestrafung ausgesprochen. Die Strafe wurde jedoch nach einem Einspruch später aufgehoben.[3]
Aragonés' Engagement bei der spanischen Nationalmannschaft endete nach der Euro 2008, bei der sein Team durch einen 1:0-Finalsieg gegen Deutschland den Titel gewinnen konnte. Mit diesem Sieg, der Spanien erst seinen zweiten EM-Titel nach 1964 bescherte, wurde Luis Aragonés vier Wochen und einen Tag vor seinem 70. Geburtstag der älteste Sieger-Trainer der Europameisterschaftsgeschichte. Der bis dato gültige Rekord war erst beim vorausgegangenen Turnier von Otto Rehhagel aufgestellt worden. Nachfolger von Luis Aragonés als spanischer Nationaltrainer wurde Vicente del Bosque, dem das Kunststück gelang, mit dem Team zwei Jahre später auch ältester Nationaltrainer der Weltmeisterschaftsgeschichte zu werden.
Zuletzt war Luis Aragonés in der Saison 2008/09 Trainer des türkischen Erstligisten Fenerbahçe Istanbul, wurde jedoch im Juni 2009 vorzeitig entlassen.
Erfolge
als Spieler
Atlético Madrid
- Spanischer Meister: 4
- 1966 1970 1973
- Copa del Generalísimo: 2
- 1965 1972
als Trainer
Atlético Madrid
- Spanischer Meister: 1
- 1977
- Copa del Rey: 3
- 1976 1985 1992
- Weltpokal: 1
- 1974
- Supercopa de España
- 1985
FC Barcelona
- Copa del Rey: 1
- 1988
Spanische Nationalmannschaft
- Fußball-Europameisterschaft: 1
- 2008
Zitate
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Cultural divide at heart of race row
- ↑ Spaniens Nationalcoach unter Beschuss
- ↑ RFEF spricht Aragones im „Fall Henry“ frei
- ↑ a b Raue Schale, weicher Kern? In: Rhein-Main.Net. 27. Juni 2008, abgerufen am 22. August 2008.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Amancio Amaro, José Eulogio Gárate | Torschützenkönig der Primera División 1969/70 | José Eulogio Gárate, Carles Rexach |
Personendaten | |
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NAME | Aragonés, Luis |
ALTERNATIVNAMEN | Aragonés Suárez Martinez, José Luis |
KURZBESCHREIBUNG | spanischer Fußballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 28. Juli 1938 |
GEBURTSORT | Hortaleza, Stadtteil von Madrid |