Die Amerikanische Kiefern- oder Zapfenwanze (Leptoglossus occidentalis) ist eine Wanze aus der Familie der Randwanzen (Coreidae). Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Art umfasst den Westen der Nordamerikas westlich der Rocky Mountains. Durch Verschleppung und eigene Ausbreitung hat die Art ihr Areal in Nordamerika seit Mitte der 1950er Jahre nach Osten bis an die Ostküste der USA ausgedehnt, wiederum durch Einschleppung wurde die Art 1999 erstmals in Europa nachgewiesen und hat sich seitdem als Neozoon über weite Teile Europas ausgebreitet.
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Leptoglossus occidentalis | ||||||||||||
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![]() Leptoglossus occidentalis | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leptoglossus occidentalis | ||||||||||||
(Heidemann, 1910) |
Beschreibung
Amerikanische Kiefernwanzen sind vergleichsweise große und auffällige Wanzen. Die Tiere haben eine Körperlänge von 15–20 Millimeter und sind 5 bis 7 mm breit. Die Tibien der Hinterbeine sind auffällig verbreitert. Die Oberseite ist rötlich braun bis schwarz. In der Mitte der Flügeldecken verläuft quer ein charakteristisches, schmal weißes Zickzackband, dieses kann aber auch schwach ausgeprägt sein oder fehlen. Die Oberseite des Abdomens zeigt auf orangem oder gelben Grund fünf schwarze Querbänder. Die Tiere sind gute Flieger, Flugweise und das laute Summen ähneln dem Flug von Hummeln.[1]
Verbreitung
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Art umfasst den Westen der Nordamerikas westlich der Rocky Mountains von der kanadischen Provinz British Columbia bis Mexiko. Vermutlich durch Verschleppung wurde die Art 1956 erstmals weit östlich der Rocky Mountains im Bundestaat Iowa festgestellt, von dort aus breitete sie sich schnell aus und erreichte 1990 im Bundesstaat New York die Ostküste der USA.[2]
In Europa wurde die Amerikanische Kiefernwanze zuerst 1999 in Norditalien gemeldet; wahrscheinlich wurde sie mit Bauholz eingeschleppt. Durch eigene Ausbreitung und weitere unbeabsichtige Einschleppungen hat sie sich seitdem über weite Teile Europas ausgebreitet, unter anderem erreichte die Art die Schweiz 2002, Slowenien und Spanien 2003, Kroatien und Ungarn 2004, Österreich 2005, Frankreich und Deutschland 2006, Tschechien, Polen, Belgien und Großbritannien 2007.[2][3]
Lebensweise
In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet ernährt sich L. occidentalis während des kompletten Lebenszyklus von Säften reifender Zapfen der Pinophyta. Das Saugen an den sich entwickelnden Samen verursacht Misswuchs und bringt diese zum Welken. Die Kiefernwanze wird daher in Nordamerika als leichter Forstschädling eingestuft, wobei das Potential zeitweise zunimmt, z. B. in Koniferen-Monokulturen.[3]
Die Wirtspflanzen im ursprünglichen Verbreitungsgebiet umfassen Nadelbäume wie die Küsten-Kiefer (Pinus contorta), Weiß-Fichte (P. glauca) und Douglasien (Pseudotsuga menziesii). Außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets findet sie sich auch an Arten wie der Weymouth-Kiefer (P. strobus) und P. resinosa (östliches Nordamerika und Europa) sowie an Bergkiefern (P. mugo), Schwarzkiefer (P. nigra), Waldkiefer (P. sylvestris) und Pistazie (Pistacia vera) (Europa).[3]
Die Eier werden in kleinen Gruppen an den Nadeln oder Blattschäften der Wirtspflanzen gelegt, der Schlupf erfolgt im Frühling. Die Kiefernwanze geht durch fünf Larvenstadien, bevor sie sich zum adulten Tier häutet. In den USA ist die Art univoltin (einbrütig), in Südeuropa werden dagegen zwei Generationen pro Jahr durchlaufen, im tropischen Mexiko sogar drei. Im nördlichen Teil ihres Verbreitungsgebietes schwärmen die Wanzen um den September herum aus und suchen nach Rissen und Spalten, in denen sie überwintern, wobei die Männchen ein Aggregationspheromon abgeben.[5] Dabei können sie auffällig werden, wenn sie in größerer Zahl in Häuser eindringen.[3]
Verwechslungen
In Europa ist die Art unverwechselbar.
Quellen
Literatur
- Ishikawa, Tadashi & Kikuhara, Yusaku (2009): Leptoglossus occidentalis Heidemann (Hemiptera: Coreidae), a presumable recent invader to Japan. Japanese Journal of Entomology (New Series) 12 (3): 115–116.
- Lis, Jerzy A., Lis, Barbara & Gubernator, Jerzy (2008): Will the invasive western conifer seed bug Leptoglossus occidentalis Heidemann (Hemiptera: Heteroptera: Coreidae) seize all of Europe? Zootaxa 1740: 66–68.
- Malumphy, Chris, Botting, Joseph, Bantock, Tristan & Reid, Sharon (2008): Influx of Leptoglossus occidentalis Heidemann (Coreidae) in England Het News: 12: 7-12
Einzelnachweise
- ↑ Steve Jacobs Western: Conifer Seed Bug - Leptoglossus occidentalis. Pennsylvania State University, Department of Entomology 2010 Online, abgerufen am 9. November 2010
- ↑ a b Franςois Dusoulier, Roland Lupoli, Henri-Pierre Aberlenc & Jean-Claude Streito: The eastern invasion of Leptoglossus occidentalis (Coreidae) in France, 2007. Het News 12, 2008: S. 10-12. Engl. Übersetzung des französischen Artikels, Original erschienen in: L’Entomologiste, 63, 6, 2007: S. 303-308. [Het News 12 Online als PDF
- ↑ a b c d Lis, Jerzy A., Lis, Barbara & Gubernator, Jerzy: Will the invasive western conifer seed bug Leptoglossus occidentalis Heidemann (Hemiptera: Heteroptera: Coreidae) seize all of Europe? Zootaxa 1740: S. 66–68 Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „lisetal2008“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Ishikawa & Kikuhara (2009)
- ↑ Het News 12: S.10
Weblinks
- Stages of metamorphosis (englisch)
- Status of L. occidentalis in Britain (englisch)