Das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) ist eine Polizeibehörde des Landes Hessen mit Sitz in der Landeshauptstadt Wiesbaden. Das HLKA ist dem Hessischen Innenministerium nachgeordnet und hat 680 Beschäftigte.

Aufgaben
Die Zuständigkeiten des HLKA ergeben sich aus § 92 HSOG (Hessisches Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung). Danach ist es in kriminalpolizeilichen Angelegenheiten Zentralstelle der Landespolizei. Es regelt den Nachrichtenaustausch zwischen den Landeskriminalämtern und dem Bundeskriminalamt. Ihm obliegt bei Aufgaben der Kriminalitätsbekämpfung die Fachaufsicht über die dem Landespolizeipräsidium nachgeordneten Polizeidienststellen.[1]
Gemäß einer Verordnung des Landes Hessen[2] wird das HLKA selbst auch strafverfolgend tätig und führt eigene Ermittlungen bei
- umfangreichen und schwierigen Wirtschaftsstrafsachen,
- Staatsschutzdelikten (sofern diese vom Generalbundesanwalt verfolgt werden),
- überörtlich organisiertem, ungesetzlichem Handel mit Betäubungsmitteln, Waffen, Munition und Sprengstoff,
- organisierter Herstellung oder Verbreitung von Falschgeld und totalgefälschten unbaren Zahlungsmitteln,
- Umweltstrafsachen mit überörtlicher Bedeutung,
- Nuklearkriminalität
durch.
Besonderheiten
- Der Leiter des Landeskriminalamtes trägt den Titel Präsident. Bis Januar 2010 war dies Peter Raisch, der dieses Amt von Oktober 2003 bis zu seinem Tod bekleidete. Seine Nachfolgerin war Sabine Thurau, die schon im November 2010 ihrer Aufgaben enthoben wurde.[3]
- Die übliche Konvention für die Namen der Landeskriminalämter lautet: Landeskriminalamt Landesname (z.B. "Landeskriminalamt Bremen"). Von dieser Konvention weichen Hessen und Bayern ab.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Internet-Portal der Hessischen Polizei
- ↑ Verordnung über die Organisation und Zuständigkeit der hessischen Polizei (PolOrgVO), hier § 5
- ↑ Thomas Holl und Katharina Iskandar: „Immer neue Vorwürfe“ - FAZ vom 09. November 2010
Koordinaten: 50° 4′ 1,7″ N, 8° 13′ 41,7″ O