Die Bark ist ein Segelschiffstyp mit drei Masten, der an den vorderen Masten Rahsegel trägt, am letzten Mast dagegen Gaffelsegel. Die Bark war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Hochseefrachtschiff weit verbreitet.
Im Vergleich zu den an allen Masten mit Rahsegeln getakelten Vollschiffen hatte die Bark ein deutlich günstigeres Verhältnis zwischen Segelfläche und damit Geschwindigkeit einerseits und der zur sicheren Bedienung notwendigen Größe der Schiffsbesatzung andererseits.
Der Begriff „Bark“ benennt einen Dreimaster. Eine Bark mit einer größeren Anzahl an Masten heißt der Anzahl der Masten entsprechend Viermastbark beziehungsweise Fünfmastbark. Eine zweimastige Variante bezeichnet man dagegen als Schonerbrigg oder Brigantine. Nicht zu verwechseln ist die Bark mit der Barke, insbesondere, da der Plural von beiden Wörtern identisch ist.
Aufbau
Bei der Bark heißen die Masten, von vorne nach achtern: Fockmast, Großmast und zuletzt Besanmast. Die Viermastbark hat an dritter Position den Kreuzmast. Bei der Fünfmastbark gibt es verschiedene Systeme:
Fockmast, Großmast, Mittelmast, Achtermast, Besanmast; (z. B. bei der Potosí üblich).
Manche Marineautoren sagen, bei der Potosí, einem frachtfahrenden Segelschiff der ReedereiF. Laeisz, sei auch die Bezeichnung Laeisz-Mast für den vierten Mast in Gebrauch gewesen. Barken mit mehr als fünf Masten gab es nicht, wohl aber Schonerbarken.
Es gab circa 440 Viermastrahsegler in der Welthandelsflotte, von denen um die 130 als Vollschiffe bei Lloydsregistriert waren. Ein Großteil davon wurden als Viermastbarken von Anbeginn an geführt, da Lloyds bis 1887 nicht generell zwischen den beiden Viermast-Besegelungsarten unterschied. 40 – 50 Viermaster fuhren bis zu ihrem Ende als Viermastvollschiffe, die übrigen, 390 – 400 waren Viermastbarken, sei es von Anbeginn an oder als umgebaute Vollschiffe. Acht von ihnen waren aus Holz und fuhren anfänglich ausnahmslos unter US-amerikanischer oder kanadischerFlagge
Das erste Schiff mit dem Rigg einer Viermastbark lief am 28. Juli 1824 auf der Werft von Charles Wood in Anse-du-Fort (Île d'Orléans) in der kanadischen Provinz Québec vom Stapel. Das auf den Namen Columbus getaufte, 3.690 Bruttoregistertonnen (BRT)) große Schiff war ein grob gezimmertes (engl. log ship = „Holzschiff“ bzw. „Klotzschiff“), nicht kalfatertes Holzschiff, das bei Ankunft zerlegt und wie die Ladung (6.300 tons) als Bauholz verkauft werden sollte. Entgegen ursprünglichen Plänen wurde es nach Kanada zurückbeordert und ging verloren. Inzwischen wurde mit der Baron of Renfrew ein weiteres deutlich größeres Exemplar gebaut (5.250 BRT) und 1825 nach Europa geschickt. Es strandete im Ärmelkanal und zerbrach. Das nächste Exemplar einer Viermastbark war die Great Republic, eine Klipperbark von vorher nicht erreichten 4.555 BRT. Neben einer kleinen hölzernen Viermastbark aus Frankreich, dem einzigen Holzschiff dieses Typs aus Europa, wurden bis in die 1860er Jahre einige Dampfer in Viermastbarken umgebaut. Erst 1874 erfolgte wieder ein Holzneubau einer Viermastbark, die Ocean King. In den darauf folgenden Jahren wurden zunächst eiserne Viermastvollschiffe, dann 1877 die erste eiserne Viermastbark Tweedsdale gebaut. Sie war die kleinste je gebaute Einheit mit diesem Rigg (1.460 BRT). Die ersten Eisen- und Stahlschiffe kamen zunächst ausnahmslos von britischen, meist schottischen Werften. Rekordhalter ist Russell & Co. in Port Glasgow und Greenock (Schottland). 1882 wurden die ersten Eisenschiffe dieser Größe in Deutschland gebaut. Die Schiffsgröße stieg von anfänglich unter 2.000 BRT auf über 3.000 BRT. So waren alle für die Reederei F. Laeisz gebauten Viermastbarken waren über 3.000 BRT groß, bis auf die beiden ersten von knapp unter 3.000 BRT. Die größten Exemplare des Typs Viermastbark waren Brilliant (3.765 BRT, 1901) und Daylight (3.756 BRT, 1902). Erstere fuhr als Perkeo auch für F. Laeisz.
Rickmer Rickmers, 1896 als Vollschiff gebaut, 1904 nach Kreuzmastbruch zur Bark umgetakelt, war als Sagres portugiesisches Segelschulschiff, heute Museumsschiff in Hamburg, Deutschland
HMS Endeavour, 1764 als Kohlenschiff gebaut (bis 1768 Earl of Pembroke), diente von 1768–1771 James Cook bei seiner ersten Entdeckungsreise, getakelt war sie als Vollschiff