Zum Inhalt springen

Überproduktionskrise

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. März 2004 um 16:49 Uhr durch 217.184.99.11 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

In der marxistisch-leninistischen Gesellschaftstheorie ist die Überproduktionskrise eine gesetzmäßig wiederkehrende Wirtschaftskrise des Kapitalismus und des Imperialismus.

Ursache dieser Krise ist der im Laufe der Zeit immer größer werdende Widerspruch zwischen privater Aneignung der Produktionsgewinne und dem gesellschaftlichen Charakter der Produktion.

Dieser Gegensatz führt im Verlaufe des Wachstums der Arbeitsproduktivität durch Automatisierung, Rationalisierung, Effizienzsteigerung, Lohndumping, Arbeitszeiterhöhungen, unbezahlte Überstunden Billiglohnkräfte, Sonderschichten usw. in allen Bereichen der Volkswirtschaft zu einer Produktion mit immer weniger Arbeitskräften, so daß gleichzeitig die Kaufkraft der produzierenden Bevölkerung immer weiter abnimmt und die Eigentümer der Produktionsmittel, die Kapitalisten, immer weniger Produkte verkaufen können. (Denn die durch Entlassungen kurzfristig angestiegenen Gewinne werden vom Kapitalisten privat angeeignet und nicht an die von ihm wegrationalisierten Arbeitskräfte weitergegeben.)

Es wird dann mehr produziert als verkauft werden kann, wodurch die Produktion eingeschränkt wird, weitere Arbeitskräfte entlassen werden, deren Kaufkraft dann auch sinkt, so daß ein sich selbst verstärkender Teufelskreis entsteht.

Die Kapitalisten und die marktwirtschaflich orientierten Politiker versuchen zunächst, diese Absatzkrise durch Preissenkungen, Lohnsenkungen und vorwiegend durch Ausweitung des Exportes in andere Länder zu überwinden. Dies ist jedoch während einer Weltwirtschaftskrise nicht mehr möglich, da dann in nahezu allen Ländern eine zu geringe Kaufkraft entstanden ist. Ein nächster Schritt des Kapitalismus kann dann eine gewaltsame Eroberung neuer Märkte und Rohstoffquellen sein, sowie die massenhafte gewaltsame Vernichtung von füher produzierten Werten mittels Krieg oder Bürgerkrieg , um die Nachfrage nach Waren und Erzeugnissen wieder zu steigern. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Rüstungsgütern.

Vor oder spätestens nach einem solchen Krieg oder Weltkrieg wird aber zumeist ein verlustloser friedlicher Weg begangen werden: Denn wenn die private Aneignung der Gewinne durch eine gesellschaftliche Aneignung ersetzt wird (durch Steuererhöhungen und Enteignungen für Kapitalisten, Verstaatlichungen), kann dieser Teufelskreis schnell durchbrochen werden.