
Die Herren von Griessen, auch Griessheim, waren ein Süddeutsches Rittergeschlecht die ihren Ursprung in Grießen (Klettgau) hatten.
Herkunft
Das Rittergeschlecht von Griessen erscheint urkundlich in der Zeit von 1124 (1096) bis in das 16. Jahrhundert. Ihren Ursprung haben die Herren von Griessen im gleichnamigen Ort im Klettgau. Das Geschlecht war sowohl in Tiengen als auch in Waldshut sesshaft. Ihre Besitzungen lagen zerstreut im Klett- und Albgau.
Wappen
Geschichte
Urkundlich wird das Geschlecht derer von Griessen erstmals 1124 genannt, dabein machte Bernhard von Grießheim eine umfangreiche Schenkung an Wilperz von Rheinau "de Alpegau nobilitate".[1] Anderen Aussagen zur Folge erscheint bereits 1096 ein Hiltiboldus von Grießheim.
In einer Urkunde betreffend den Herren von Griessen aus dem Jahre 1229 birgt eine Seltenenheit. Seine Frau Gertraut trennte sich von ihrem Mann Ulrich und beschloss in das Kloster Berau einzutreten. Dabei nahm sie die Pfründe ihres Wittumguts in Anspruch, welches ihr Mann Ulrich und dessen Sohn nicht herausgeben wollten, was schlussendlich zum Streit zwischen den Herren von Griessen und dem Kloster Berau führte. Grund für den Streit war nicht etwa die Trennung sondern die durch den Beitritt in das Klosters verbundene Schenkung Gertrauts. Die Pfründe die Gertraut in Anspruch nahm, war zugleich die Pfründe des Klosters in das sie selbst beitrat. Unter Abt Hermann II. des Klosters St. Blasien konnte schliesslich zwischen dem Kloster Berau und den Edlen von Griessen ein Vergleich erzielt werden. Ulrich erhielt die Pfründe zurück, musste im Gegenzug auf das Vogtrecht für gewisse Klostergüter verzichten. Wie es scheint waren die Einkommensverhältnisse derer von Griessen zu dieser Zeit recht gering was den Ausschlag dafür gegeben hatte, dass sich seine Frau von ihm trennte um im Kloster mit dem nötigsten versorgt zu werden. Dies war zur damaligen Zeit keine Seltenheit und mit dem erzielten Vergleich konnte somit die Familie überleben. Ulrich und dessen Sohn hielten sich jedoch nicht an die Absprache und gaben die Vogteirechte nicht auf. Darüberhinaus beuteten sie die Klosterleute aus, wodurch es nun zur öffentlichen Verhandlung in Tiengen kam.[2]
In den Jahren 1251, 1262, 1264, 1266, 1270, 1276, 1279, 1282, 1285, 1286, 1290[3] treten die Herren von Griessen in diversen Urkunden als Zeugen in Urkunden der Herren von Höwen, der Herren von Krenkingen, Gottfried III. von Habsburg-Laufenburg, der Herren von Gutenburg, des Kloster St. Blasien, der Stadt Waldshut und der Herren von Tiefenstein, auf.
Am St. Lorenztag des Jahres 1350 verkaufte Gotfried von Griessen und dessen Tochter Anna ihren Hof in Steinbach für 60 Mark Silber der Deutschordenskommende in Klingnau. In der Regeste heisst es: „Gotfrid von Griezheim ze Tüngen sesshaft, und seine Tochter, frow Anna, wirthine herr Johan Wernhers von Rynach, versetzen für 60 M.S. ihren Hof zu Steinbach. Geben am mitwuchen nach St. Lorenz.“[4] Dieser Hof wurde vermutlich später in zwei Höfe aufgeteilt wovon Bastian Schäfer eine Hälfte im Jahre 1538 erwarb.[5]
Mit der Heirat Wilhelm von Griessen und der Appolonia von Erzingen kamen die Herren von Griessen an Besitzungen direkter Nachbarschaft. Am 16. November 1489 verkaufte das Ehepaar Besitzungen in Birkingen. Eine Regeste dieser Urkunde lautet wie folgt: "Wilhelm von Griessen und seine Gattin Appolonia, geborene von Ertzingen, bekennen, dass sie mit Zustimmung ihrer Schwiegermutter bzw. Mutter, der Frau Urselen von Ertzingen, geborene von Höwdorff, an Hans Mutz zu Waldshut einen Vogtrechtszins von 3 Pfd. 7 Schilling Heller auf dorf und ganzer Gemeinde zu Birckingen, wie diese von ihrem Schwäher bzw. Vater Jörg von Ertzingen an sie gekommen sind, um 67 Pfund Heller Konstanzer Währung verkauft haben. Es siegeln der Aussteller, Hans Imhoff, Altschultheiss, und Greorgius Autenriet, genannt Vogt, Schultheiss zu Waldshut. Geben mentag nach Sant Martins tag.“[6][7] Durch seine Gemahlin Appolonia von Erzingen erhielt Wilhelm von Griessen durch Kaiser Maximilian I. im Jahre 1499 das Lehen in Gurtweil verliehen. 1502 wurde Wilhelm sanktblasianischer Vogt zu Gutenburg. 1520 musste Wilhelm von Griessen von Geldnöten verfolgt das Lehen Gurtweil an St. Blasien verkaufen.[8]
Mit Wilhelm von Griessen erlosch das Geschlecht derer von Griessen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Burgen und Sitze der Herren von Griessen
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ van der Meer: Historia Monast. Rhenaug. I. s. 467
- ↑ ZGORh, Bd. 5, s. 224
- ↑ Codex Diplomaticus Alemanniae Et Burgundiae Trans-luranae Intra Fines Dioecesis Constantientis, Band 2, Trudpert Neugart, S. 329ff
- ↑ ZGORh, Bd. 1, S. 466 und ZGORh, Bd. 5, S. 227
- ↑ ZGORh, Bd. 13, S. 357
- ↑ ZGORh, Bd. 30, 1878, S. 278
- ↑ ZGORh, Band 5, S. 228
- ↑ ZGORh, Bd. 5, S. 228