Valencia (spanisch [ ]; valencianisch/katalanisch València [ ], deutsch veraltet: Valentz) ist eine Großstadt im östlichen Teil Spaniens. Die Hauptstadt der autonomen Region Valencia und der gleichnamigen Provinz liegt rund 320 km südöstlich der Landeshauptstadt Madrid an der Mündung des Turia zum Mittelmeer und ist mit ca. 805.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes. Im Großraum Valencia leben rund 1,8 Millionen Menschen.
Valencia | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
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Basisdaten | ||
Land: | ![]() | |
Autonome Gemeinschaft: | ![]() | |
Provinz: | Valencia | |
Comarca: | Valencia | |
Gerichtsbezirk: | Valencia | |
Koordinaten: | 39° 29′ N, 0° 22′ W | |
Höhe: | 16 msnm[1] | |
Fläche: | 139,32 km²[2] | |
Einwohner: | 825.948 (Stand: 2024)[3] | |
Bevölkerungsdichte: | 5.928 Einw./km² | |
Gründung: | Römer; 138 v.Chr. | |
Postleitzahl(en): | 46000–46099 | |
Gemeindenummer (INE): | 46250 | |
Nächster Flughafen: | Aeropuerto de Manises (Valencia) | |
Verwaltung | ||
Amtssprache: | Kastilisch, Valencianisch | |
Bürgermeister: | Rita Barberá Nolla (PP) | |
Website: | www.valencia.es | |
Lage der Stadt | ||
Geographie
Valencia liegt an der spanischen Mittelmeerküste, ca. 350 km südlich von Barcelona an der Mündung des Flusses Turia. Der Fluss selbst wurde nach verheerenden Überschwemmungen in den 1950er Jahren (letztmals 1957) aus der Stadt heraus verlegt; das ehemalige Flussbett wurde in einen Park umgewandelt.
Das Klima in Valencia ist vom Mittelmeer geprägt. Die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt 17,8 °C und schwankt dabei zwischen 11,5 °C im Januar sowie 25,5 °C im August. Im Winter fallen die Temperaturen fast nie unter 4–8 °C, tagsüber kann es 18–25 °C warm werden. Im Sommer sind bis zu 40 °C möglich, während sie nachts auf 20–25 °C fallen.
Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt etwas weniger als 470 mm. Es regnet vor allem im Frühjahr und Herbst, jeweils ca. fünf Tage im Monat. Die erste Oktoberwoche ist für ihre starken Niederschläge „berühmt“. Die Sommermonate Juni, Juli und August sind nahezu niederschlagsfrei.
Die mittlere Wassertemperatur in Valencia liegt von Juni bis Oktober über 20 °C und sie erreicht im August mit 25 °C ihr Maximum. In den Wintermonaten beträgt die mittlere Wassertemperatur 13–15 °C.
Gliederung
Einige der heutigen Stadtteile waren früher eigenständigen Siedlungen, bzw. Dörfer, die vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Stadt Valencia angegliedert wurden, darunter Beniferri, Benimaclet, Patraix und Ruzafa um 1877; Benimámet und Orriols um 1887; Borbotó, Campanar, Mauella, Pueblo Nuevo del Mar und Villanueva del Grao um 1897; und Benifaraig, Carpesa und Masarrochos um 1900.
Ciutat Vella | La Seu - La Xerea - El Carme - El Pilar - El Mercat - Sant Francesc |
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Eixample | Russafa - El Pla Del Remei - Gran Vía |
Extramurs | El Botànic - La Roqueta - La Petxina - Arrancapins |
Campanar | Campanar- Tendetes - El Calvari - Sant Pau |
La Saïdia | Marxalenes - Morvedre - Trinitat - Tormos - Sant Antoni |
El Pla del Reial | Exposició - Mestalla - Rei Jaume - Ciutat Universitària |
Olivereta | Nou Moles - Soternes - Tres Forques - La Fuensanta/la Fontsanta - La Llum |
Patraix | Patraix - Sant Isidre - Vara De Quart - Safranar - Favara |
Jesús | La Raiosa - L'Hort De Senabre - La Creu Coberta - Sant Marcel.lí - Cami Reial |
Quatre Carreres | Montolivet - La Font d'En Corts - Malilla - La Fonteta de Sant Lluïs - Na Rovella - La Punta - Ciutat de les Arts i les Ciències |
Poblats Marítims | El Grau - El Cabanyal-El Canyamelar - La Malvarrosa - Beteró - Natzaret |
Camins al Grau | Aiora - Albors - La Creu Del Grau - Cami Fondo - Penya-Roja |
Algirós | L'Illa Perduda - Ciutat Jardí - L'Amistat - La Vega Baixa - La Carrasca |
Benimaclet | Benimaclet- Cami de Vera |
Rascanya | Orriols - Torrefiel - Sant Llorenç |
Benicalap | Benicalap - Ciutat Fallera |
Poblats del Nord | Benifaraig - Poble Nou - Carpesa - Cases de Bàrcena - Mauella - Masarrojos - Borbotó |
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Poblats de l'Oest | Benimàmet - Beniferri |
Poblats del Sud | Forn d'Alcedo - Castellar-L'Oliveral - Pinedo - El Saler - El Palmar - El Perellonet - La Torre - Faitanar |
Geschichte
138 v. Chr. wurde die Stadt Valentia (/Konsul Decimus Iunius Brutus Callaicus gegründet, berichtet der Historiker Titus Livius. Etwa hundert Jahre später wird Valentia als eine der ersten hispanischen Städte römische Kolonie.
/) von dem römischenUnter westgotischer Herrschaft kaum entwickelt, machte die Stadt nach der arabischen Eroberung 711 rasche Fortschritte und erreichte im Kalifat von Córdoba 15.000 Einwohner. In der Zeit der Taifa-Königreiche herrschten die Amiriden und die Dhun-Nuniden in „Balansiya“. 1094 eroberte El Cid die Stadt für das Christentum, doch nach acht Jahren fiel sie erneut an die Muslime unter den Almoraviden.
Nachdem die Stadt, nach einem Zwischenspiel unter Ibn Mardanisch unter die Herrschaft der Almohaden geraten war, gewann König Jakob I. von Aragonien 1238 die Stadt endgültig für die Christenheit zurück und machte sie zur Hauptstadt des Königreiches Valencia, das zur Krone von Aragonien gehörte.
Valencianische Banker haben Königin Isabella I. von Kastilien Kapital für Kolumbus' Seeweg-Suche nach „Hinterindien“ 1492 geliehen.
Im 15. und 16. Jahrhundert war Valencia eine der wichtigsten Städte im Mittelmeerraum. Joanot Martorell, Autor von Tirant lo Blanch und der Dichter Ausiàs March sind berühmte Valencianer aus dieser Zeit.
Die erste Druckerpresse auf der iberischen Halbinsel stand in Valencia. 1478 wurde die erste Bibel in einer romanischen Sprache (Valencianisch) gedruckt. Dies wird Bonifaci Ferrer zugeschrieben.
1520 – gleichzeitig mit dem Comuneros-Aufstand gegen König Karl I. (der deutsche Kaiser Karl V.) in Toledo und anderen Städten – kam es in Valencia zur Rebellion der in Bruderschaften (Germaníes) zusammengeschlossenen Zünfte. Nachdem im April 1521 bei Villalar die königliche Reiterei über die aufständischen Comuneros siegte, wurde auch der Germanías-Aufstand niedergeschlagen.
Während des spanischen Sukzessionskriegs von 1701 bis 1714 stand Valencia auf der Seite Karl von Österreichs. Nach dem Sieg der Bourbonen in der Schlacht von Almansa am 25. April 1707 verlor die Stadt ihre Privilegien.
Während des spanischen Bürgerkrieges 1936–1939 gehörte Valencia zu dem von den Republikanern kontrollierten Gebiet und war ab November 1936 anstelle des unmittelbar in der Kampfzone gelegenen Madrid Regierungssitz der Republik; im November 1937 verlegte die republikanische Regierung ihren Sitz jedoch weiter nach Barcelona. Die Stadt litt sehr unter der Blockade und Belagerung durch Francos Armee.
Eine der bedeutendsten urbanistischen Leistungen Spaniens (und Europas) wurde in den 1970er bis 1990er Jahren in Valencia vollbracht: die oben kurz erwähnte Ausgestaltung des ehemaligen Turia- Flussbettes als Park. Erste Pläne hatten eine Nutzung als Stadtautobahn vorgesehen. Diese hätte auch hochpreisige Stadtviertel mit Luxuswohnbauten nach sich gezogen. Eine Bürgerbewegungung kämpfte dagegen unter dem Schlachtruf „El llit del riu és nostre i el volem verd!“ („Das Flussbett ist unser und wir wollen es grün“) – und sie erwies sich als siegreich. Im Oktober 1981 erhielt der bekannte katalanische Architekt Ricardo Bofill den Auftrag für die Grundsatzplanung des neuen Großparks. Eine der grünärmsten Städte Spaniens erhielt so (mit Baubeginn 1985) eine wertvolle „Grüne Lunge“.
In den 1980er und frühen 1990er Jahren wurde Valencia mit der Straße Ruta Destroy, auch bekannt als Ruta del Bakalao, zur Party-Hauptstadt Spaniens. Bekannte Diskotheken waren in den 1980ern Barraca, Spook Factory, Chocolate, Espiral, NOD, Puzzle und ACTV; später kamen Heaven, Villa Adelina, Zona und Templo hinzu. Gespielt wurden neben U2 die Musikrichtungen EBM, Synthie Pop, House, Gothic Rock. Dabei waren die aktuellen Bands aus Deutschland, Großbritannien und anderen westeuropäischen Ländern angesagt. Es bildeten sich auch lokale Gruppen wie Megabeat, Amnesia,[5] Athualpua, Antico, Hypnosis, Nova, die trotz vergleichbarer Qualität meist nur in Spanien bekannt wurden. Cetu Javu aus Deutschland mit einem spanischen Sänger war auch eine der damals bekannten Bands. Auf der Ruta Destroy fand das Geschehen nicht nur in den Clubs statt, sondern auch im Freien bei Autoparties. Die Partymeile zog an den Wochenende bis zu 30.000 jüngere Leute an, die aus ganz Spanien anreisten. [6] Die Parties waren auch für erotische Freizügigkeit und Drogenkonsum bekannt.[7]
Von konservativen Politikern und Medien wurden sie daher abgelehnt. Diese brachten auch das Verbrechen von Alcácer (die Entführung, Vergewaltigung, Folter und Ermordung von drei 14- bis 15-jährigen Mädchen in einem Vorort von Valencia im Jahre 1992) in Verbindung mit der Party-Szene[8].
In den späteren 1990er Jahren nahm die Popularität der Ruta Destroy ab. Die musikalische Qualität nahm ab, es wurden meist nur noch primitive Techno-Varianten gespielt. Etliche Diskotheken existieren aber bis heute.
Anfang Juli 2006 besuchte Papst Benedikt XVI. die Stadt im Rahmen des V. Weltfamilientreffens.
Politik
Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2007:
- PP: 21 Sitze
- PSOE: 12 Sitze
593.980 Wahlberechtigte, Wahlbeteiligung 68,4 %.
Bürgermeisterin ist Rita Barberá Nolla (Partido Popular).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Seidenbörse (span. Lonja de la Seda; val. Llotja de la Seda) wurde zwischen 1482 und 1533 unter der Leitung des Steinmetzmeisters Pere Compte erbaut und gilt als eines der bedeutendsten Gebäude der profanen Gotik in Europa. Sie besteht aus vier Teilen: dem Turm, dem Saal Consulado del Mar, dem Orangenbaum-Innenhof und dem Säulensaal. Der gesamte Komplex mit bebauten und unbebauten Zonen ist über 2000 m² groß. Seit 7. Dezember 1996 zählt die Lonja de la Seda zum UNESCO Weltkulturerbe.
Kathedrale von Valencia
Der Bau der Kathedrale von Valencia begann im Jahre 1262, auf den Grundmauern einer alten Moschee. Bis Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude oftmals umgestaltet. Auffällig sind die Puerta de los Apóstoles, aus dem 14. Jahrhundert, die Puerta del Palau, das älteste Portal der Kathedrale, romanisch mit Einflüssen aus dem Mudéjar, und die Puerta Barroca. Sehenswert auch der emblematische, an die Kathedrale angebaute, gotische Torre del Miguelete Turm, aus dem 14. Jhd., der als eines der Wahrzeichen der Stadt gilt.
Zudem wird in der Kathedrale von Valencia in einer Seitenkapelle ein Kelch aus Achat als Reliquie aufbewahrt, der von den Gläubigen als Heiliger Kelch (Heiliger Gral) verehrt wird. Er könnte auch Ursprung der Sage um den Heiligen Gral sein. Experten datieren den mörserförmigen Steinbecher in das 1. Jahrhundert vor Christus.
Vor dem Apostelportal der Kathedrale tagt jeden Donnerstag das Wassergericht, ein einzigartiges öffentliches Verfahren, bei dem u.a. Streitigkeiten unter den Bauern des Umlandes (Huerta) über die Bewässerung der Felder geschlichtet werden.
Museen, Zoos und botanische Gärten, Parks
- Ciudad de las Artes y de las Ciencias Stadt der Künste und der Wissenschaften
- Die „Stadt der Künste und der Wissenschaften“ wurde vom valenzianischen Architekten Santiago Calatrava entworfen. Sie ist im ehemaligen Flussbett des Turia gelegen und umfasst folgende Sehenswürdigkeiten:
- Palau de les Arts Reina Sofía
- Eine extravagante Oper und Musikpalast mit vier Sälen und 37.000 m2 Gesamtfläche.
- L'Oceanogràfic
- Größtes Aquarium Europas, mit einer Vielzahl von Ozeanbewohnern z.B. aus dem Mittelmeer, Fische der freien Ozeane und Riffbewohner, Haie, Makrelenschwärme, Delfinarium, Arktis- und Antarktis-Bewohner (Weißwale, Pinguine), Küstenbewohner (z.B. Seelöwen), etc. Das L'Oceanogràfic stellt mittlerweile auch niedere Tiere wie Korallen, Quallen, Seeanemonen, etc. aus.
- Museo de las Ciencias Príncipe Felipe Prinz Philipp-Museum der Wissenschaften
- Hier werden eine Auswahl von Naturgesetzen anschaulich illustriert, insbesondere für Kinder ab etwa 8–10 Jahren geeignet. Die Architektur des Museums orientiert sich an einer Kauri-Muschel.
- L'Hemisfèric
- 3D-Kino, konstruiert als sich öffnendes und schließendes Auge.
- L'Umbracle
- Botanischer Garten neben dem Museum der Wissenschaften. Besonders abends – zur Blauen Stunde – beliebt.
- Palau de les Arts Reina Sofía
- Die „Stadt der Künste und der Wissenschaften“ wurde vom valenzianischen Architekten Santiago Calatrava entworfen. Sie ist im ehemaligen Flussbett des Turia gelegen und umfasst folgende Sehenswürdigkeiten:
- Museu de Prehistòria de València Museum der frühen Geschichte Valencias
- Museu Valencià d'Etnologia Valencianisches Museum für Ethnologie
- Casa Museo Blasco Ibáñez
- Casa Museo Concha Piquer
- Casa Museo José Benlliure
- Casa Museo Semana Santa Marinera
- Galería del Tossal
- IVAM – Instituto Valenciano de Arte Moderno – Centro Julio González Zentrum Julio González – Valencianisches Institut der Modernen Kunst
- Museo Casa de las Rocas
- Museo del Arroz Reis-Museum
- Museo de Bellas Artes Museum der schönen Künste
- Museo de Ciencias Naturales Naturwissenschaftliches Museum
- Museo de Informática Informatik-Museum
- Museo de la Asociación Valenciana de Arte y Tecnología Eléctrica – ARTTEL
- Museo de la Catedral Museum der Kathedrale
- Museo de la Ciudad Städtisches Museum
- Museo del Colegio Arte Mayor de la Seda
- Museo del Gremio de Artistas falleros Museum des Komitees der Fallas-Künstler
- Museo del Juguete Spielzeug-Museum
- Museo del Patriarca Museum des Patriarchen
- Museo del Siglo XIX Museum des 19. Jahrhunderts
- Museo Fallero Fallas-Museum
- Museo de Historia de la Medicina Museum der Medizingeschichte
- Museo de Historia de Valencia Museum der Geschichte Valencias
- Museo Histórico Militar Museum der Militärgeschichte
- Museo Histórico Municipal
- Sala de Exposiciones del Museo Histórico Municipal
- Museo Marítimo Joaquín Saludes Maritim-Museum Joaquín Saludes
- Museo Municipal de Ciencias Naturales
- Museo Municipal del 'Trenet'
- Museo Nacional de Cerámica „González Martí“ González Martí-Nationalmuseum für Keramik
- Museo Taurino de Valencia – Stierkampfmuseum
- Museo Valenciano de Historia Natural Valencianisches Museum der Naturgeschichte
- MUVIM – Museo Valenciano de la Ilustración y la Modernidad Valencianisches Museum der Illustration und der Moderne
- Botanischer Garten
- Zoologischer Garten
- Stadtpark im alten Bett des Flusses Turia
- El Tribunal de las Aguas ältestes Wassergericht in Europa
Sport
- Valencia CF, Fußballmannschaft der ersten spanischen Liga, der Primera División.
- Levante UD, Fußballmannschaft der ersten spanischen Liga, der Primera División.
- Pamesa Valencia, Basketballmannschaft der ersten spanischen Liga, der ACB.
- 2007 und 2010 fand der America’s Cup, die bekannteste und prestigeträchtigste Segel-Regatta der Welt, in Valencia statt.
- El Bosque Club de Golf, einer der besten 5 Golfplätze Spaniens, konzipiert von Robert Trent Jones Sr., ist nur wenige Kilometer außerhalb von Valencia gelegen.
- Circuit Ricardo Tormo, eine Rennstrecke in der Nähe von Valencia
- Im Jahr 2008 hat erstmalig der Große Preis von Europa am Hafen von Valencia stattgefunden. Das Formel-1-Event auf der neuerbauten Rennstrecke wurde vom 22. bis 24. August 2008 ausgetragen. Der Kurs ist 5,440 Kilometer lang und verfügt über elf Rechts- und 14 Linkskurven. Die zu erwartende Rundenzeit liegt um 1:37 Minuten, der Topspeed bei 320 km/h, die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 200 km/h. Zum Vergleich: Der Schnitt in Monaco liegt bei knapp 160 km/h. Baubeginn der neuen Rennanlage am America's-Cup-Hafen war Oktober 2007, im Juli 2008 wurde die Strecke vom Automobilweltverband FIA homologiert.[9]
Veranstaltungen
Bekannt ist die Stadt durch die jährlich stattfindenden „Fallas“. Die Fallas sind Feiern der Stadtvierteln zu Ehren von Josef, dem Zimmermann. Dabei stellen die einzelnen Stadtviertel übergroße Figuren aus Holz und Pappmaché aus, die „fallas“. Die fallas karikieren z.B. herausragende Ereignisse aus dem gesellschaftlichen und politischen Leben auf oftmals recht satirische Art.
Die Fallas beginnen mit Anfang März und erreichen am 16.–19. März ihren Höhepunkt. Sie werden mit Umzügen durch die Stadtviertel in traditioneller Tracht, Festessen und Feuerwerken, gefeiert. Es gibt zwei verschiedene Kategorien von Feuerwerken: das eine sind die mascletàs die täglich um 14 Uhr auf der Plaça de l'Ajuntament stattfinden. Das andere sind die Castillos de fuegos artificiales die in den vier Nächten vor dem 19. März in den Nachthimmel geschossen werden. Am 17. und 18. März werden der Virgen de los Desamparados mit Umzügen Blumen dargeboten. Die Blumen werden vor der Basilika auf der Plaça de la Virgen zu einem 10 m hohen Marienbild zusammengesteckt. In der Nacht vom 19. zum 20. März werden die fallas-Pappfiguren zu Ehren von St. Josef in einem Akt namens cremà verbrannt. In der Nacht vom 18. auf den 19. März findet um 1.30 ein großes Feuerwerk statt, die sogenannte Valencianer nit del foc (span. noche del fuego/Nacht des Feuers).
Im Juli 2006 fand in Valencia das katholische Weltfamilientreffen mit Papst Benedikt XVI. statt, bei dessen Veranstaltungen bis zu 2 Millionen Menschen teilnahmen.
Kulinarische Spezialitäten
Die Küche Ostspaniens, der Levante, ist vom Reis, lokalen Gemüse und Fischfang geprägt. So kennen die Valencianer zahlreiche Varianten des traditionellen Reisgerichts Paella, das auf dem offenen Feuer zubereitet wird:
- Paella Valenciana mit Huhn, Kaninchen, Riesenbohnen und grünen Bohnen
- Paella marinera mit Fisch und Meeresfrüchten
- Paella de verduras mit Gemüse
Die Paella ist ein traditionell valencianisches Gericht. Obwohl die spanische Küche sehr regional geprägt ist, hat die Paella in Spanien einen sehr hohen Bekanntheitsgrad. Da die spanische Küche einen recht regionalen Bezug hat, werden jedoch in den verschiedenen Regionen Spaniens von der traditionellen Paella Valenciana abweichende Versionen zubereitet. So wird beispielsweise die von den (Zentral-)Katalanen an ihre eigene regionale Küche angepasste Paella mit Huhn und Meeresfrüchten von der überwiegenden Mehrheit der Valencianer abgelehnt. Der zu verwendende Reis stammt aus dem Anbaugebiet La Albufera, ein See südlich von Valencia. Neben einer einzigartigen Artenvielfalt von Vögeln und Insekten wird dort auch Reis angebaut.
Natürlich gibt es in der valencianischen Küche auch eine Nudel-Paella. Sie wird Fideuà genannt und basiert auf Fisch und Faden-Nudeln.
Gern gegessen wird auch „Arroz al Horno“ (Reis aus dem Ofen) oder „Arroz a la Banda“ (Reis aus der Pfanne).
Typisch für Valencia ist auch die Horchata, ein Getränk aus Erdmandeln. Zur Horchata werden Fartons gegessen. Ebenso typisch ist die Cebada, ein Malzgetränk, das sich aus der Römerzeit erhalten hat.
Hochgelobt wird auch das „Agua de Valencia“, ein Mischgetränk aus spanischem Sekt Cava, frisch gepreßtem Orangensaft und anderen Zutaten.
Im Sommer wird gerne „Leche merengada“ gegessen, eine Art Sorbet auf Basis von Milch und Baiser („Merengue“), aromatisiert mit Zitronenschale und Zimt. Eine Kugel Leche merengada Eis (wahlweise auch Nata (Sahne-Eis) auf Kaffee-Sorbet) wird als „Blanco y Negro“ bezeichnet. Mit einer Kugel Mantecado (Vanille-Sahne-Eis) wird daraus das für Valencia typische „Nacional“.
Valencia ist außerdem für den Serrano-Schinken bekannt.
In der Umgebung Valencias, besonders in nördlicher Richtung, werden die Straßen von Orangenfeldern gesäumt. Valencia war und ist immer noch ein Zentrum für Zitrusfrüchte, doch immer öfter weichen die Felder in Meernähe größeren Baugebieten für Touristen. Außerdem kümmert sich häufig die folgende Generation nicht mehr um den Betrieb der Felder, lässt sie verkümmern oder spekuliert auf hohe Grundstückspreise. Viele Plantagen findet man deshalb heute in den angrenzenden Bergen, oft von Familien betrieben.
Costa de Valencia
Costa de Valencia ist die Küstenregion der Provinz Valencia. Traditionell gehört dieser Küstenabschnitt, wie auch die Provinz Catellion, zu der Costa del Azahar. Im Zuge der touristischen Entwicklung von Valencia hat sich allerdings im Laufe der Zeit die touristische Bezeichnung Costa de Valencia für die Küstenregion von Valencia eingebürgert, die heute eine der drei Haupt-Urlaubszonen Spaniens ist. Der Tourismus in dieser Region gliedert sich dabei –neben dem dominierenden sogenannten „Sol y Playa“ (Sonne und Strand) in verschiedene Bereiche auf:
Aktivurlaub
Besonders Wassersport ist in Valencia weit verbreitet. Die anhaltenden mediterranen Winde bieten optimale Bedingungen für Wasserportarten, wie Segeln oder Surfen, aber auch für Sporttaucher, Kanufahrer etc. gibt es in Valencia viele Möglichkeiten ihrem Hobby nachzugehen. Auch große Wassersportevents fanden in Valencia statt. So wurden beispielsweise die 32. und 33. America’s Cup Segelregatten 2007 und 2010 in den Gewässern vor Valencia durchgeführt.
Golf ist ebenfalls eine weit verbreitete Sportart in dieser Region Spaniens. In der Provinz Valencia gibt es über 20 Golfplätze, auf denen sowohl Anfänger als auch Profis ihre Schläge verbessern können.
Einmal im Jahr findet zudem das Formel 1 Rennen Großer Preis von Europa im Valencia Street Circuit statt. Auch ein Motorrad Grand Prix Rennen, das Springreitturnier der Global Champions Tour, ein ATP 500 Tennisturnier, oder die Deutsche Tourenmeisterschaft können in Valencia besucht werden.
Wellnessurlaub
In der Region Valencia gibt es mehrere hundert Hotels und Apartments, die verschiedene Wellness-Angebote in ihrem Programm haben, wie zum Beispiel Shiatsu, Aromatherapie, Massagebehandlungen. Die Wellness-Zentren, die auch Balenario genannt werden, befinden sich sowohl in den Bergen Valencias, als auch an der Küste.
Familienurlaub
Die Costa de Valencia ist durch ihre vielen familiengerechten Angebote ein sehr beliebtes Urlaubsziel für Familien. Breite Strände, preisgünstige und gemütliche Familienhotels, verschiedenste Themenparks so wie Ausflüge in Naturschutzgebiete und Freizeitparks (Terra Mítica, Dinopolis, Aqualandia, etc.) sorgen für Abwechslung bei Eltern und Kindern. Besonders die Ciudad de las Artes y de las Ciencias (Stadt der Künste und Wissenschaften), größtenteils von dem valencianischen Architekten Santiago Calatrava konstruiert, bietet Unterhaltung für Groß und Klein. Dort haben Besucher die Möglichkeit Europas größtes Aquarium zu besuchen, Delphinshows anzusehen und im Wissenschaftsmuseum verschiedene Naturgesetze auf spielerische und interaktive Weise demonstriert zu bekommen.
Sprachurlaub
Die Costa de Valencia ist ein begehrtes Ziel von Sprachreisen. Dies liegt an den vielen Vorteilen, die diese Region den Sprachschülern aus aller Welt bietet. Neben der Möglichkeit von Muttersprachlern in der spanischen Sprache unterrichtet zu werden, sind es die vielen Sehenswürdigkeiten, die Sprachschüler nach Valencia locken, ebenso wie die Gelegenheit den Sprachurlaub mit einem Strandurlaub zu verbinden..
Städtereise
Valencia bietet viele Sehenswürdigkeiten, die für Städtereisende interessant sind. Zudem schafft es die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz die Spuren der Vergangenheit, die bis ins Jahr 138 v. Chr. zurückreichen, harmonisch mit den Bauten der Gegenwart in Einklang zu bringen. Dabei beeindruckt die Stadt vor allem durch ihr abwechslungsreiches Design, das auch in der Fachwelt international bekannt ist. Eine Städtetour in Valencia bedeutet Sightseeing, Kultur, Museen, Shopping, Theater und Kino. Besonders Kunst und Musikliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Neben vielen unterschiedlichen Kunstmuseen präsentieren der Palacio de la musica und die Opera Reina Sofia Konzerte und Opernaufführungen. Des Weiteren ist Valencia für sein ausgelassenes Nachtleben bekannt. Unzählige Restaurants, Bars und Diskotheken geben die Möglichkeit bis in die frühen Morgenstunden zu feiern. Gleichzeitig findet man hier aber auch eine der Städte Europas mit der größten Messe- und Kongresstätigkeit.
Wirtschaft
Ein großer Arbeitgeber ist das nahe Kernkraftwerk Cofrentes sowie das Automobilwerk von Ford in Almussafes 20 km südlich der Stadt. Letzteres produzierte seit Gründung im Jahr 1976 über neun Millionen Automobile. Derzeit werden die Modelle Focus und Fiesta sowie der Mazda2 gefertigt. Das Ford-Werk beschäftigt 7.000 Menschen direkt und sorgt für 21.000 weitere indirekten Arbeitsplätze in Zulieferbetrieben. Außerdem wird in der Region auch Reis u.ä. angebaut.
Bildung
In Valencia gibt es insgesamt über 80.000 Studenten an den zwei Universitäten Universität Valencia und Polytechnische Universität Valencia.
Verkehr und Logistik
Valencia ist aus der Luft über den 8 km vom Stadtzentrum entfernten Flughafen Manises zu erreichen, der aus Deutschland von Ferienfliegern, aber auch im Linienflugverkehr angeflogen wird. Von dort gibt es eine Metro- und Busverbindung in die Stadt. Gelegentlich kann die Anreise über den benachbarten Flughafen Alicante jedoch günstiger sein.
Per Eisenbahn ist die Hafenstadt im Fernverkehrsnetz (Grandes Líneas) der spanischen Staatsbahn RENFE mit Alicante, Barcelona und Madrid verbunden. Im Nahverkehr verbindet die Bahn auf sechs Linien die nähere Umgebung:
- C1: Silla und Gandia
- C2: Silla, Xàtiva, Moixent, Albacete und Alicante
- C3: Buñol, Utiel, Requena und Cuenca,
- C4: Quart de Poblet,
- C5: Sagunt und Teruel,
- C6: Sagunt, Castellón de la Plana und Barcelona.
Der Nordbahnhof (Estación de Norte) befindet sich im Stadtzentrum. 1988 wurde das erste Teilstück der Metro Valencia, der U-Bahn der Stadt eingeweiht.
Im Straßenverkehr ist Valencia in westlicher Richtung über die E-901 (Europastraße) mit der Landeshauptstadt Madrid verbunden, die gleichzeitig Zubringer zur E-15, einer bedeutenden Nord-Süd-Achse entlang der Küste in Richtung Barcelona, ist. Im Bau befindet sich derzeit die A-23 Sagunt–Somport (Pyrenäenpass), die Valencia mit Teruel und Saragossa verbinden wird.
Hafen
Valencia verfügt über einen bedeutenden Seehafen mit Containerterminals, Fähr- und Eisenbahnanschluss. Der Port Valencia fertigte 2008 ein Frachtvolumen von 59,1 Millionen Tonnen ab, was einer Steigerung von 11,48% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Er ist der größte Containerhafen in Spanien und einer der wichtigsten im Mittelmeerraum.
Im regelmäßige Fährverkehr mit den Balearen und Italien wurden im selben Zeitraum 199.335 Passagiere verzeichnet. Das gesamte Aufkommen einschließlich Kreuzfahrtschiffe betrug 474.814 Passagiere. [10]
Öffentlicher Nahverkehr
Die Stadt Valencia verfügt über ein über 60 Linien umfassendes, sehr dichtes Busnetz (EMT Valencia), das das Stadtbild stark prägt. Dieses wird seit 1988 durch inzwischen 6 Metro- und Straßenbahnlinien ergänzt, die insbesondere in den letzten Jahren stark ausgebaut wurden. Manche Metrolinien verbinden sogar umliegende Ortschaften mit der Innenstadt. Andere Ortschaften werden durch diverse Busunternehmen erreicht, die sich Ende der 1990er Jahre zu einem Verkehrsverbund (MetroBus) zusammengeschlossen haben.
Reisende nutzen üblicherweise die recht günstigen Zehnerkarten (Bonobus), es gibt aber auch Tages- und Monatskarten.
Schutzpatron
Der auch hier geborenen Heilige Vinzenz Ferrer ist der Schutzpatron der Stadt (Stadtpatron).
Partnerstädte
Söhne und Töchter der Stadt
- Vinzenz Ferrer (1357–1419), heiliger Dominikanermönch
- Alexander VI. (1430–1503), Papst
- Juan Luis Vives (1492–1540), Humanist
- Baltasar von Marradas (1560–1638), Adliger, Malteserritter, kaiserlicher Feldmarschall, Statthalter in Böhmen
- Antonio José Cavanilles (1745–1804), Botaniker
- Vicente Martín y Soler (1751–1806), Komponist
- Francisco Domingo (1842–1920), Maler
- Ignacio Pinazo (1849–1916), Maler
- Enrique Reig y Casanova (1858–1927), Erzbischof von Toledo und Kardinal
- Joaquín Sorolla (1863–1923), Maler
- Juan Kardinal Benlloch y Vivó (1864–1926), Erzbischof von Burgos
- Vicente Blasco Ibáñez (1867–1928), Schriftsteller und Politiker
- Ricardo María Kardinal Carles Gordó (* 1926), Erzbischof von Barcelona
- José Evangelista (* 1943), Komponist
- Santiago Calatrava (* 1951), Architekt, Künstler und Bauingenieur
- Adrián Campos (* 1960), Formel-1-Rennfahrer
- Rafael Font de Mora (* 1968), Tennisspieler
- Francisco José Camarasa (* 1969), Fußballspieler
- José Francisco Molina (* 1970), Fußballspieler
- Andrés Palop (* 1973), Fußballspieler
- Javi Navarro (* 1974), Fußballspieler
- José Enrique Gutiérrez (* 1974), Radrennfahrer
- Juanfran (* 1976), Fußballspieler
- José Manuel Lara (* 1977), Profigolfer
- Vicente Rodríguez (* 1981), Fußballspieler
- Francisco Bosch (* 1982), Tänzer und Filmschauspieler
- Victoria Francés (* 1982), Künstlerin und Buchautorin
- Arantxa Parra Santonja (* 1982), Tennisspielerin
- Roberto Soldado (* 1985), Fußballspieler
- Raúl Albiol (* 1985), Fußballspieler
- Jaime Gavilán (* 1985), Fußballspieler
- Daniel Gimeno-Traver (* 1985), Tennisspieler
- Adrián Campos jr. (* 1988), spanischer Rennfahrer
Literatur
- ↑ Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:MUNICIIOS.csv Spalte:ALTITUD
- ↑ Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:MUNICIIOS.csv Spalte:SUPERFICIE
- ↑ Instituto Nacional de Estadística Municipal Register of Spain
- ↑ Geoklima 2.1
- ↑ http://www.rutadestroy.com
- ↑ http://www.whattoseeinvalencia.com/de/die-ruta-del-bacalao-die-geile-meile-in-spanien/
- ↑ http://es.wikipedia.org/wiki/Ruta_Destroy
- ↑ http://es.wikipedia.org/wiki/Crimen_de_Alc%C3%A1cer
- ↑ FIA gibt grünes Licht für Valencia-Stadtkurs
- ↑ Hafenverwaltung auf valenciaport.com (spanisch)
Weblinks
- Umfangreiche Darstellung (deutsch)
- allgemeine Informationen über Valencia – offizielle Website für den Tourismus in Spanien (deutsch)
- Touristeninformationen über Valencia, englisch
- Offizielle Seite der Communitat Valencia (deutsch)
- Tourismusinformationen über die Costa de Valencia (deutsch)
- Seite der Spanischschule Costa de Valencia
- Seite der Sprachschule Taronja in Valencia
- Offizielle Seite der Ciudad de las artes y ciencias
- Tourismusinformationen über Valencia