Skalierung (Marketing)

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. November 2010 um 12:38 Uhr durch FBE2005 (Diskussion | Beiträge) (+Überarbeiten-Hinweis). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Eine Skalierung bezeichnet in verschiedenen Bereichen den Akt einer Größenveränderung bzw. die Anpassung verschiedener Eigenschaften an eine bestehende Skala. Gelegentlich wird auch die Erstellung einer neuen, zu einem Objekt passende Skala so bezeichnet, oder das Ausdrücken einer Größe in einer anderen Einheit.

Mathematik

In der Mathematik ist eine Skalierung eine Größenänderung eines Wertes um einen Skalierungsfaktor. Es ist die einfachste Lineare Abbildung und zählt damit zu den affinen Abbildungen und Koordinatentransformationen. Weiterhin ist es die einzige lineare Abbildung zwischen eindimensionalen Vektorräumen. Anschaulich handelt es sich um die Multiplikation von Vektoren mit einer (meist reellen) Zahl, die dann auch Skalar genannt wird. Siehe auch Skaleninvarianz.

Statistik

In der Statistik ist die Skalierung oder das Skalenniveau eine wichtige Eigenschaft von Merkmalen. Das Wort wird auch für das Messbarmachen verwendet. Das Ergebnis ist dann eine Skala.

Informatik

In der Informatik und Softwaretechnik bezeichnet Skalierbarkeit das Verhalten von Programmen oder Algorithmen bezüglich des Ressourcenbedarfs bei wachsenden Eingabemengen.

Bildbearbeitung

In der digitalen Bildbearbeitung bezeichnet Skalierung die Vergrößerung oder Verkleinerung einer Rastergrafik.

Marketing

Es gibt folgende Skalierungsverfahren, die im Rahmen von Marketing Anwendung finden:

  • komparative Verfahren: Verfahren, bei denen sich die Merkmalsausprägung für ein Objekt aus einem Vergleich mit einem oder mehreren anderen Objekten ergibt.
    • paarweise Vergleiche: Beurteilung von jeweils zwei von insgesamt n Objekten und Entscheidung für das Bevorzugte
    • Rangordnungsverfahren: Konfrontation der Probanden mit einer Reihe von Objekten, die es nach Präferenz zu ordnen gilt, woraus sich ordinal skalierte Präferenzdaten ohne Angabe der Distanz zwischen den jeweiligen Präferenzen ergeben
    • Konstantsummenverfahren: Verteilung einer konstanten Anzahl von Einheiten auf verschiedene Eigenschaften von Objekten bzw. auf verschiedene Objekte durch die Probanden
  • nicht-komparative Skalierungsverfahren: Verfahren, bei dem die Bewertung des Objekts isoliert und nicht im Vergleich zu anderen Objekten erfolgt
    • kontinuierliche Ratingskalen: Bewertung auf einem Kontinuum zwischen zwei Extrempunkten (unüblich)
    • diskrete Ratingskalen: Bewertung auf einer Skala zwischen zwei Extrempunkten mit verschiedenen Bewertungsniveaus (Skalenpunkten)
      • Likertskalierung: Stellungnahme des Probanden zu bestimmten Fragen/Aussagen über eine bipolare Skala
      • Semantisches Differential: Verwendung von bipolaren Ratingskalen (adjektivische Gegensatzpaare) in Bezug auf bestimmte Objekteigenschaften
      • Stapelskalierung: Modifikation des Semantischen Differentials, bei welcher die Zustimmung der Probanden zu Adjektiven oder Aussagen separat entwickelt wird

Mikroelektronik

Im Bereich der Mikroelektronik versteht man unter Skalierung die Verkleinerung der geometrischen Abmessungen von Digitalbauelementen (in der Regel MOSFETs) und der damit verbundenen Änderung weiterer relevanter Bauelementeparameter (siehe Integrationsdichte). Man unterscheidet zwischen der Skalierung unter Beibehaltung der angelegten Spannung (Constant-Voltage-Scaling) und der elektrischen Feldstärke (Constant-Field-Scaling). Die von der Skalierung beeinflussten Parameter sind neben den lateralen Abmessungen die Dotierung des Halbleitermaterials, die Isolatorschichtdicke (Gateoxid), die Ströme durch das Bauelement, die thermische Verlustleistung sowie die Transitzeit der Ladungsträger (damit verbunden Grenz-, Transit- und Maximalfrequenz). Ursprüngliches Ziel der Skalierung war, den Flächenbedarf auf dem Halbleitersubstrat und damit die Kosten zu reduzieren. Die damit verbundene Verbesserung der dynamischen Eigenschaften (Frequenzen) war ein willkommener Nebeneffekt, der inzwischen v.a. im Bereich der Mikroprozessoren zur treibenden Kraft der Skalierung geworden ist.

Siehe auch