Christian Doderer (*1753-†1814) | Juditha Eisenmann (*1856-†1831) | Dr. Karl Vogel | Maria Theresia Antonia Maygraber (*1771-†1829) | Franz Niembsch von Strehlenau (*1777-†1807) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gottlieb Doderer (*1782-†1832) | Bernhardine Diruf (Dyruf) (*1790-†1846) | Gustav Adolf von Greisinger (*1793-†1863) | Wilhelmine Vogel (*1811-†?) | Nikolaus Niembsch von Strehlenau (Nikolaus Lenau) (*1802-†1850) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Carl Gottlieb Doderer (*1826-†1893) | Carl Wilhelm von Doderer (*1825-†1900) | Maria von Greisinger (*1835-†1914) | Heinrich von Hügel (*1828-†1899) | Marie Luise Vietor (*1836-†1890) | Heinrich von Ferstel (*1828-†1883) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bertha Michel (*1880-†1957) | Richard von Doderer (*1876-†1955) | Wilhelm Carl von Doderer (*1854-†1932) | Louise Wilhelmine (Willy) von Hügel (*1862-†1946) | Charlotte (Lollo) von Hügel (*1852-†1949) | Max von Ferstel (*1859-†1936) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maria Emma Thoma (*1896-†1984) | Heimito von Doderer (*1896-†1966) | Auguste Leopoldine (Gusti) Hasterlik (*1896-†1984) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Richard Winkler (* 24. Oktober 1898 in Heilbronn, Baden-Württemberg; † 6. Januar 1972 in Rengsdorf, Rheinland-Pfalz) war langjähriger Seniorchef und persönlich haftender Gesellschafter der Firma Winkler & Dünnebier.
Leben
Beruflicher Werdegang und Zweiter Weltkrieg
Richard Winkler wurde 1898 als jüngster Sohn einer Heilbronner Arbeiterfamilie in bescheidenen Verhältnissen geboren. Als sein Vater, Alfred Winkler (1872-1945), sich 1913 gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Max Dünnebier selbständig machte und in Neuwied die Mechanische Werkstätte Winkler & Dünnebier gründete, wurde Richard Winkler erster Lehrling des jungen Unternehmens.
Nach abgeschlossener Lehre diente Richard Winkler im Ersten Weltkrieg als einfacher Soldat. Der französische Kriegsgefangenschaft, folgte 1919 ein Maschinenbaustudium am Rheinischen Technikum in Bingen (heute Fachhochschule Bingen). Mit dem Ingenieurszeugnis in der Tasche arbeitete Richard Winkler drei Jahre bei den Werkzeugmaschienenfabriken Wanderer Werke, Chemnitz, und Ludwig Loewe & Co., Berlin, bis er 1927 nach Neuwied zurückkehrte.
Aus dem einstigen Hinterhofbetrieb Winkler & Dünnebier mit drei Mitarbeitern, war inzwischen ein ansehnliches Maschinenbauunternehmen mit über 200 Beschäftigten geworden. Richard Winkler wurde von der Firma in das In- und Ausland geschickt, um unter der Marke Helios deren Maschinen zur Herstellung von Briefumschlägen zu vertreiben.
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 wurde Winkler & Dünnebier zunehmend zur Produktion von kriegswichtigen Geräten verpflichtet und stellte Lehren, Messwerkzeuge und Prüfvorrichtungen für die Rüstungsindustrie her. Als Mitglied der Geschäftsführung musste Richard Winkler nicht nur diese Umstellung bewältigen, sondern auch mit den Folgen von Materialknappheit, Einberufung von Mitarbeitern in die Wehrmacht und ab 1944 von verschärften Luftangriffen fertig werden.
Wiederaufbau
Als kurz nach Kriegsende 1945 der Vater, Alfred Winkler verstarb, wurde Richard Winkler neben Max Dünnebier geschäftsführender Gesellschafter der Firma und nach dessen Tod 1950 alleiniger, persönlich haftender Gesellschafter.
In dieser Zeit mussten nicht nur die großteils zerstörten Werksanlagen wieder aufgebaut und der durch Demontage verloren gegangene Werkzeugmaschinenpark ersetzt werden, auch die durch den Zweiten Weltkrieg restlos weggebrochenen Auslandammärkte galt es neu zu erschließen. Auf Grund der zurückliegenden Kriegsgreul kein leichtes Unterfangen. Ausserdem musste der in Folge des Kriegs die stark dezimierte Mitarbeiterstamm wieder aufgebaut werden.
Zunächst hielt sich Winkler & Dünnebier mit Ersatzteillieferungen und mit dem Aufarbeiten der durch Kriegseinwirkungen schwer beschädigten Maschinen wirtschaftlich über Wasser. Aber schon Mitte 1946 gelang es Richard Winkler von der französischen Besatzungsmacht die Genehmigung zu erhalten, eine gewisse Anzahl von Briefumschlagmaschinen für das Ausland zu bauen. Weiter begünstigt wurde der Wiederaufbau durch die Währungsreform 1948 und der damit verbundenen wirtschaftlichen Wiederbelebung. Finanzielle Hilfen aus dem Marshallplan halfen bei der Anschaffung neuer Werkzeugmaschinen.
Bereits 1949 waren die Werke I. und II. in Neuwied und die Eisengießerei in Hangelar nicht nur gänzlich wieder aufgebaut, sondern auch mit einem modernen Werkzeugmaschinenpark ausgestattet. Neue Konstruktionen in den Bereichen Briefumschlag- und Süßwarenmaschinen und die Teilnahme an zahlreichen internationalen Ausstellungen (u.a. Drupa seit 1951, Interpack seit 1958) verhalfen Winkler & Dünnebier rasch wieder zur Weltgeltung. Zum fünfzigjährigen Firmenjubiläum 1963 konnte das Unternehmen stolz darauf verweisen, in mehr als 50 Länder zu exportieren und damit rund Dreiviertel seines Umsatzes zu erzielen.
Richard Winklers langjährige Unternehmenspolitik, Gewinne weitgehend wieder im Unternehmen zu reinvestieren, ließen Winkler & Dünnebier rasch wachsen. 1961 wurde ein Werk in Nisterhammer (Ortsteil von Nister, Rheinland-Pfalz) gepachtet und 1966 die erste Auslandsfertigung in Anoeta, Spanien, gegründet. Betrug zu Kriegsende 1945 die Mitarbeiterzahl nur noch 253, so ereichte sie Ende der sechziger Jahre mehr als 1800, darunter rund 220 Auszubildende in einer betriebseigenen Lehrwerkstatt.
Aus einfachen Verhältnissen stammend, vergaß Richard Winkler nie, einen Teil der Unternehmensgewinne für außertarifliche und soziale Leistungen an die Mitarbeiter aufzuwenden.
Ehrungen
- 1959: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland;
- 1968: Ehrenbürger der Stadt Neuwied;
- 1969: „Ehrensenator“ der Technischen Hochschule Darmstadt.
Ehrenämter
- Mitglied des Hauptvorstands des Verein Deutscher Maschinenbauanstalten in Frankfurt am Main;
- Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Rheinhessen im Verein Deutscher Maschinenbauanstalten;
- Vorsitzender der Fachgemeinschaft Nahrungsmittelmaschinen in Düsseldorf;
- Mitglied des Vorstands der Fachabteilung Papierverarbeitungsmaschinen der Fachgemeinschaft Druck- und Papiermaschinen in Frankfurt am Main;
- Ehrenmitglied des Vorstands der Vereinigung der Eisen- und Metallindustrie Rheinland-Rheinhessen;
- Mitglied des Beirats der Deutschen Bank.
Familie
Richard Winkler war der jüngste Sohn von Alfred Winkler (1872-1945) und Karoline Heinrich (1871-1913). In erster Ehe war er mit Käthe Schommertz (1899-1953) und in zweiter Ehe mit Dr. Margarete Haape (1911-1972) verheiratet. Beide Ehen blieben kinderlos.
Literatur
- Klara van Eyll und Renate Schwärzel: Deutsche Wirtschafts Archive. Band 1, Seite 304, Franz Steiner Verlag 1994, ISBN 3-515-06211-4.
- 25 Jahre Helios-Maschinen. Hrsg. Winkler & Dünnebier Maschinenfabrik und Eisengiesserei, Strüdersche Buchdruckerei, Neuwied 1938.
- 50 Jahre Winkler+Dünnebier, 1913–1963. Hrsg. Winkler & Dünnebier Maschinenfabrik und Eisengiesserei, Verlag Hoppenstedts Wirtschafts-Archiv, Darmstadt 1963.
- 75 Jahre Winkler+Dünnebier, 1913–1988. Hrsg. Winkler & Dünnebier Maschinenfabrik und Eisengiesserei, Neuwied 1988.
- Festschrift Richard Winkler zum 70. Geburtstag, Hrsg. Winkler & Dünnebier Maschinenfabrik und Eisengiesserei, Neuwied 1968.
Weblinks
- Internetauftritt des Unternehmens für Briefumschlag- und Hygienemaschinen
- Internetauftritt des Süßwarenmaschinenherstellers
- Archivangabe für Nachforschungen zur Unternehmensgeschichte von Winkler + Dünnebier
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Personendaten | |
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NAME | Winkler, Richard |
ALTERNATIVNAMEN | Winkler, Richard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 24. Oktober 1898 |
GEBURTSORT | Heilbronn |
STERBEDATUM | 6. Januar 1972 |
STERBEORT | Rengsdorf |