Ulrich Goll (* 2. Mai 1950 in Überlingen) ist ein deutscher Politiker (FDP/DVP), Justizminister und Integrationsbeauftragter von Baden-Württemberg.

Leben
Ulrich Goll wuchs in Mimmenhausen, einem Teilort von Salem auf dem Obstbaubetrieb seiner Eltern auf. Er studierte Rechtswissenschaft in an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg und in Konstanz und promovierte anschließend über ein arbeitsrechtliches Thema. Während seines Studiums wurde er Mitglied des Corps Hubertia Freiburg. 1980 trat er der FDP/DVP bei.
Von 1979 bis 1982 war Goll Dezernent im Landratsamt des Bodenseekreises. Danach wurde er im Alter von 32 Jahren zum Professor an der Fachhochschule Weingarten ernannt, wo er vor allem in der Ausbildung von Sozialarbeitern tätig war. Von 1984 bis 1995 war er Gemeinderat in Salem. 1988 wurde Goll zudem in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt, wo er Stellvertreter des neuen Fraktionsvorsitzenden Walter Döring wurde.
Seit 1990 ist er Vorsitzender der Reinhold-Maier-Stiftung. 1992 verpasste Goll den Wiedereinzug in den Landtag und kehrte zunächst in seine Tätigkeit als Professor an der Fachhochschule zurück. Wenig später berief ihn der Südwestfunk zum Leiter der Abteilung für das Personal- und Sozialwesen.
Er ist in zweiter Ehe verheiratet und hat fünf Kinder.[1]
Minister
1996 wurde Goll nach der Bildung der CDU/FDP-Regierung Justizminister des Landes Baden-Württemberg und Ausländerbeauftragter der Landesregierung. Völlig überraschend legte Goll zum Jahresende 2002 sein Amt als Justizminister nieder und wechselte in ein Heidelberger Anwaltsbüro. Am 28. Juli 2004 wurde er erneut zum Justizminister in Baden-Württemberg berufen, nachdem seine Vorgängerin Corinna Werwigk-Hertneck wegen der Döring-Affäre zurückgetreten war. Nach der Landtagswahl 2006 zog Goll erneut als Abgeordneter in den Landtag von Baden-Württemberg ein. Seit 14. Juni 2006 ist Goll zugleich Stellvertretender Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Diese Funktion übernahm er von seinem Ministerkollegen Ernst Pfister.
Im Mai 2010 geriet er in die Kritik, als er sich weigerte, seine Privatwaffen abzugeben. Goll besitzt einen Waffenschein und führt im Gegensatz zu Sportschützen seine großkalibrige Pistole zum Selbstschutz in der Öffentlichkeit mit.[2] Die Gewerkschaft der Polizei kritisiert Goll dabei für seine Doppelmoral. Einerseits fordert er die Bürger zur Abgabe ihrer Sportwaffen auf, will aber auf den Selbstschutz mit seiner Waffe nicht verzichten.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Justizminister schießt aus „Jux und Tollerei“. In: Schwäbische Zeitung. 6. Mai 2010.
- ↑ Goll will seine Waffen behalten. In: Stuttgarter Zeitung. 4. Mai 2010.
- ↑ Wegen Waffenbesitzes: Polizei attackiert Goll. In: Stuttgarter Zeitung.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Goll, Ulrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker, Justizminister von Baden-Württemberg |
GEBURTSDATUM | 2. Mai 1950 |
GEBURTSORT | Überlingen |