Diskussion:Hans Globke

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Rücktritt

Weiß jemand wann Globke aus seinem Amt ausschied?

MfG --Florian.Keßler 23:41, 6. Jan 2005 (CET)

Rücktritt am 15. 10. 1963 --MMG 23:03, 14. Feb 2005 (CET)

Bundesverdienstkreuz

Weiß jemand denn zufällig, wann Globke das Bundesverdienstkreuz erhalten hat? Ich weiß, dass er es erhalten hat (aus Konkret-Artikel und Google-Suche), nur ein Datum ist nicht auffindbar... Leider hatte eine frühere Suche nach diesem netten Menschen wenig bis nichts gebracht, jedoch schien die Universitäts- und Landesbibliothek D'Dorf einiges zu haben, nur kostet ein Ausweis bei denen mittlerweile 10 Euro (und ich weiß nicht, ob ich dafür Zeit finden könnte) Danke, --Swoon 20:53, 26. Jan 2005 (CET)

Globke generell

Globke scheint mir eine schwierige Figur zu sein. Einerseits war er wohl wichtiges Rädchen im Innenministerium während der Nazizeit und an der juristischen 'Absicherung' der Nazi-Verbrechen beteiligt, andererseits ist er wohl auch dem Umkreis des nationalkonservativen Widerstands zuzurechnen und hat sich auch gegen das Regime gestellt. Schwierig, beiden Seiten gerecht zu werden. Ich habe zumindest versucht, den NPOV einzuhalten. Soll sich jeder selbst ein Urteil machen. --MMG 23:07, 14. Feb 2005 (CET)

mich würde mal interessieren, woher man so genau weiß daß er auch mit dem Widerstand verbandelt war, Informant gar usw. Kommt mir so in der jetzigen Form ein wenig "dahingestellt" vor. -- Hartmann Schedel 13:12, 8. Jun 2006 (CEST)
Nein, das Ganze ist gut dokumentiert. Abschriften entsprechender Ehrenerklärungen von Mitgliedern des christlichen Widerstandes wie Jakob Kaiser und Otto Lenz finden sich in dem von Klaus Gotto herausgegebenen Sammelband, der ja in der Literaturliste des Artikels aufgeführt ist. Hier ein Zitat aus einer entsprechenden Erklärung des Katholischen Bischofs von Berlin, Kardinal Konrad von Preysing, aus dem Jahr 1946: "Über [...] seine grundsätzliche Ablehnung [des Nationalsozialismus] hinaus war Herr Dr. Globke stets bemüht, Übergriffe, Ungerechtigkeiten und Gewaltakte des Nationalsozialismus zu verhindern und zu unterbinden, soweit es ihm innerhalb seines Arbeitsbereiches möglich war. [...] Eine Zeit hindurch mußten wir Herrn Dr. Globke fast täglich in Anspruch nehmen. Stets stand er uns in opferbereiter Weise zur Verfügung. Oft hat er auch selbst die Initiative ergriffen. Besonders unserer Hilfsarbeit für die verfolgten Juden und Halbjuden hat er durch seine Mitteilungen und rechtzeitigen Warnungen die wertvollsten Dienste geleistet. Wenn er auch umsichtig, besonnen und klug handelte, setzte er dabei doch jedesmal seine Freiheit, ja sein Leben aufs Spiel. So hat er in selbstloser Weise Verfügungen und Gesetzesvorlagen des Judendezernates im Innenministerium wirkungsvoll sabotiert." (Gotto, S. 266-7). - Man muß das gewiss nicht für bare Münze nehmen, vielleicht hat Globke sich durch entsprechende Hinweise (die ja nun wirklich nicht den Holocaust verhindert haben) auch nur persönlich absichern wollen. Aber bei einer Gesamtbewertung seiner Rolle im Dritten Reich müssen solche Wortmeldungen halt eben auch berücksichtigt werden. Übrigens hat auch Robert Kempner, bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen stellvertretender Anklagevertreter der Amerikaner, eine Globke sehr positiv charakterisierende Skizze zu dem Gotto-Sammelband beigesteuert (S. 213-229). Interessant ist dabei aus aktueller Sicht vor allem ein Zitat von Seite 226: „Als Adolf Eichmann in Jerusalem von dem Vernehmungsoffizier, Hauptmann Avner Less, über Globke befragt wurde, erklärte er, Globke sei ihm überhaupt kein Begriff im Zusammenhang mit der Judenausrottung.“ -- Beek100 16:02, 8. Jun 2006 (CEST)
ok -- Hartmann Schedel 17:10, 8. Jun 2006 (CEST)

Laut AFP vom 07.06.06 wußte der BND (spätestens) seit 1952 und der CIA seit 1958 den Tarnnamen Eichmanns, man war aber an einer Verfolgung Eichmanns nicht interessiert, angeblich um zu verhindern, daß Eichmann über Globke's (schlechter?) Vergangenheit im Dritten Reich zu plaudern. Ich meine, seine bekannte Mitwirkung an den Rassegesetzen ist doch schon schlimm. Daß man dennoch Eichmann fürchtete, läßt doch schlimmes ahnen. Aber natürlich ist dies bloß Vermutung. 87.193.64.34 18:29, 7. Jun 2006 (CEST)

Widerstand

Der Verweis auf Globkes Kontakte zum nationalkonservativen Widerstand wird vom unbedarften Leser so interpretiert, als sei damit irgend etwas widerständisches verbunden. Zum Vergleich: Heinrich Himmler unterhielt diese Kontakte, in Sonderheit zu Goerdeler, ebenfalls. Und was die Persilscheine anbelangt, die ihm ausgestellt wurden, so muss man sich den Kontext vergegenwärtigen, der darin bestand, dass Globke Berater der britischen Militärregierung war.

Globkes Kontakte bestanden weniger zum national-konservativen als zum ihm weltanschaulich nahestehenden christlichen Widerstand. Es gibt solche und solche Persilscheine und die Ehrenzeugen, die Globke anführen konnte, ergeben eine eindrucksvolle Liste. Bei einer Gesamtbewertung seiner Persönlichkeit sollte dieser Aspekt genauso herangezogen werden wie - natürlich - der Kommentar zu den Nürnberger Gesetzen. Das ist im übrigen auch der Tenor des von mir oben bereits erwähnten Beitrags von Robert Kempner zu dem Gotto-Sammelband, den zu lesen sich in diesem Zusammenhang lohnt. Der Artikel stammt aus den 70er Jahren, kann also kaum noch etwas mit Gefälligkeiten für in der Besatzungszeit geleistete Dienste zu tun haben. Wer Kempners Lebenswerk kennt, sollte überdies ahnen, dass ihm nichts ferner gestanden hätte als einen willfährigen Bürokraten der Nazis weißzuwaschen. Zu guter Letzt: Warum gehst Du davon aus, dass andere Leser die sachlich offenbar unstrittige Information im Artikel weniger kontextualisieren können als Du? --beek100 20:47, 9. Okt. 2006 (CEST)
Davon gehe ich aus, weil es Menschen wie Dich gibt, die sich von "Ehrenzeugen" wie Jakob Kaiser oder Robert Kempner beeindrucken lassen, die gar meinen, in den 70er Jahren hätten Aussagen von Zeitzeugen nur noch der Wahrheitsfindung gedient. Dabei werden sowohl der Kalte Krieg als auch die Bedeutung von Seilschaften und Allianzen in der Politik völlig ausgeblendet. Ich weiss aus der jahrelangen Beschäftigung mit dem Nachlass eines ranggleichen Zeitgenossen Globkes, was derartige Bezeugungen wert sind. Kaiser spielt darin eine unrühmliche Rolle. Von Kempner ist öffentlich geworden, dass er 40 Kartons voller Nazi-Akten in seinem Eigenheim gehortet hat, statt sie Staatsanwaltschaften und Archiven zu übergeben. Kempners Verhalten verweist vermutlich auf ein weiteres Element menschlichen Handelns, das bei den üblichen Betrachtungen ignoriert wird: "The Human Factor".
Genauso wenig wie ich annehme dass Aussagen von Zeitzeugen in den 70er Jahren - oder irgendwann sonst - "nur noch der Wahrheitsfindung" dienten (wieder diese Tendenz, anderen unbegründet Naivität zu unterstellen...) oder dass die Ehrenerklärungen per se Globke charakterlich entlasteten, sehe ich ein warum das, was in den Erklärungen ausgeführt wird, durch Deine Andeutungen über das, was Kaiser und Kempner sonst angeblich im Leben getrieben haben, diskreditiert würde. Anders formuliert: Wenn Du die Darstellungen in den Ehrenklärungen für falsch oder zumindest irreführend hälst, solltest Du schon konkret bezogen auf deren Inhalt argumentieren und nicht ein allgemeines "Weiß doch jeder, was das für Konsorten und Zeiten waren!"-Statement abgeben. --beek100 20:12, 10. Okt. 2006 (CEST)

Ich kann der Argumentation nicht folgen. Selbst wenn Globke ein paar Kontakte zur Kirche hatte (die hatten insbesondere zum Ende des NS-Regimes viele NS-Täter (Stichwort Rattenlinie), macht ihn das nicht zum Widerstandskämpfer. Für NS-Verfolgte und Widerstandskäpfer diese ist es eine Beleidigung, den überzeugten Antisemiten Globke und andere NS-Anhänger als nachträglich als Widerstandskämpfer zu bezeichnen und ihn damit den Verfolgten des NS-Regimes gleichzustellen. Seine Mitarbeit und Mitwirkung an den Nürnberger Gesetzen und ihre Auslegung kann jedenfalls unter Hinweis auf eine irgenwie geartete "Widerstandstätigkeit" auch nicht wiedergutgemacht werden. 83.135.227.60 14:13, 27. Okt. 2008 (CET)Beantworten

Eichmann-Tagebuch

nun würden doch wirklich einmal diese bewußten Passagen in dem Eichmann-Tagebuch bzgl. Globke interessieren. So wie es bisher dasteht, sind es reine Behauptungen (die ich jetzt mal nicht anzweifle, die ich aber auch nicht für belegt halte solange es keine authorisierten Auszüge gibt). Könnte mal jemand entsprechende Auszüge nachreichen? Ich denke doch, daß dies in Hinblick auf die bundesdeutsche Nachkriegsgeschichte von enormer Wichtigkeit ist und irgendwo werden sich diese Dinger doch wohl finden lassen. Danke -- Hartmann Schedel 16:42, 7. Jun 2006 (CEST)

Hier zeigt sich mal wieder, wie problematisch es ist, Darstellungen in Wikipedia, die einen historischen Anspruch haben, aufgrund aktueller Pressemeldungen mit heißer Nadel zu überarbeiten. Denn die Journalisten, die entsprechende Artikel verfassen, haben sich ihr Halbwissen im Zweifelsfall oft selbst lediglich zusammen gegoogelt bzw. elementare Punkte falsch verstanden oder voneinander abgeschrieben.
So wie der Artikel im Moment formuliert ist, ist die Erklärung des Motivs warum „die deutsche Regierung“ Informationen über den Aufenthalt von Eichmann nicht veröffentlicht hat, vollkommener Schwachsinn. Eichmann hat seine Memoiren erst nach seiner Verhaftung 1960 als apologetische Schrift verfasst, warum hätte die Bundesregierung also im Zeitraum zwischen 1958 und 1960 „eine direkte Belastung Globkes durch Aufzeichnungen aus Adolf Eichmanns Tagebuch“ verhindern wollen? Die überparteiliche Widerspenstigkeit in der frühen Bundesrepublik, NS-Verbrecher selbst zu verfolgen oder zumindest dafür zu sorgen, dass sie im Ausland vor Gericht gestellt werden, ist allgemein bekannt, warum soll das ausgerechnet in diesem konkreten Fall etwas mit Globke zu tun haben? Hier handelt es sich wohl weniger um eine durch Quellen belegbare Tatsache als um eine recht windige Motiv-Spekulation (Online-SPIEGEL: „…nach Ansicht…“) des an der Herausgabe der neuen CIA-Dokumente beteiligten Historikers Timothy Naftali, der nach seiner Publikationsliste jedenfalls alles andere als ein Deutschland-Experte ist.
Und was hätte über Globkes reale Rolle im Dritten Reich auch von Eichmann enthüllt werden können, das in der Bundesrepublik nicht ohnehin hinlänglich bekannt gewesen und so etwa bereits 1950 kontroverses Thema einer Bundestagsdebatte gewesen war? Nämlich vor allem dass Globke als Ministerialrat im Reichinnenministerium an der Abfassung mehrerer „Rechtskommentare“ (vor allem zu den Nürnberger Gesetzen und zum Erbgesundheitsgesetz) beteiligt gewesen ist, welche versuchten, inhärentes Unrecht durch scheinjuristische Spitzfindigkeiten zu adeln. Man darf jedenfalls nicht übersehen dass eine mögliche Beschuldigung Globkes durch Eichmann NACH 1960 Teil der Verteidigungsstrategie des Letzteren war (Motto: „Wenn andere NS-Bürokraten in der Bundesrepublik Staatssekretäre werden dürfen, warum soll ich dann zum Tode verurteilt werden?“), dass sie also zweckgesteuert gewesen ist und deswegen mit Skepsis betrachtet werden muss.
Gibt es irgendwelche verlässlichen Erkenntnisse über Kontakte von Eichmann und Globke in der Nazi-Zeit? Soweit ich weiß nicht. Oder höchstens „Beweise“ aus der Anfang der 1960er Jahre hochproduktiven Stasi-Fälscherwerkstatt. Siehe etwa die hinlänglich bekannten Propagandaschriften „Globke und die Ausrottung der Juden“ (Ost-Berlin: Ausschuß für deutsche Einheit, 1960) und „Globke, der Bürokrat des Todes“ (Ost-Berlin: Ausschuß für deutsche Einheit, 1961), in welchen der wahnwitzige Versuch gemacht wurde, anhand gefälschter Dokumente zu beweisen, dass Globke die rechte Hand Eichmanns gewesen sei. - -- Beek100 20:09, 7. Jun 2006 (CEST)
wow was für eine schnelle und ausführliche Antwort - ein echtes Essay :-) - zugegeben das hat alles was (sofern ein nach 1960 geschriebenes Buch überhaupt "Tagebuch" genannt werden darf). Das ganze ist aus eben dem genannten Grund ein wenig seltsam, ein Tagebuch führt man doch schließlich so "tagesweise während der Ereignisse" oder nicht? Reden wir hier vielleicht von zwei verschiedenen Büchern? nach 1960 kann er ja höchstens sowas wie "Erinnerungen" verfasst haben und ob ihm soviel Zeit für solche Sperenzchen nach der Verhaftung durch die Israelis blieb, wage ich zu bezweifeln. Übrigens kenne ich keine der o.a. "hinlänglich bekannten" Propagandaschriften und ehrlich gesagt... eine Ostberliner Propagandaschrift der 60er Jahre würde ich eh nicht ernst nehmen (sorry) -- Hartmann Schedel 21:39, 7. Jun 2006 (CEST)
Von einem wirklichen Tagebuch Eichmanns weiß ich nichts, mir ist aber bereits öfters aufgefallen, dass seine Selbstverteidigungsschrift falsch als „Memoiren“ oder als „Tagebuch“ bezeichnet worden ist; es handelt es sich aber immer um das gleiche, ja auch online einsehbare Dokument, das definitiv nach 1960 entstanden ist. Vgl. http://www.nizkor.org/ftp.cgi/people/e/eichmann.adolf/memoire/Eichmann.txt -
Selbst wenn es ein regelrechtes Tagebuch gegeben hätte, stellte sich doch die Frage, warum ausgerechnet die Adenauer-Regierung vor 1960 von dessen Existenz oder gar vom Inhalt hätte wissen sollen. Diese ganzen Spekulationen scheinen mir recht unlogisch zu sein, ebenso nach wie vor die betreffenden Stellen im Wikipedia-Artikel zu Globke. Nahe liegend ist vielmehr die Annahme, dass die Bundesregierung (und nicht nur sie in Deutschland!) befürchtete, dass eine Ergreifung Eichmanns das Thema der scheinbar erfolgreich verdrängten deutschen Verbrechen wieder aufs Tapet bringen würde – was dann ja auch tatsächlich eintrat. Und dass verschiedene Dienststellen in Deutschland wussten, wo Eichmann sich befand, ist ja wohl kaum eine Neuigkeit. Wie hätte sonst der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer dem Mossad den entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort von „Ricardo Klement“ geben können? -
Aus heutiger Sicht ist es sicher einfach, die DDR-Pamphlete als durchschaubare Propagandaschriften abzutun, aber für Zeitgenossen war es schon schwerer, auf Anhieb nachzuweisen, dass die betreffenden Dokumente tatsächlich gefälscht worden waren. Soweit ich weiß, war Globkes Personalakte aus dem Reichsinnenministerium den Sowjets als Kriegsbeute in die Hände gefallen, 1960 aber als nützliches Propagandawerkzeug gegen Adenauer an Ost-Berlin zurückgegeben worden. Diese Zugriffsmöglichkeit auf im Westen nicht bekannte Dokumente nährte auch bei vielen seriösen Journalisten und Historikern den Verdacht, an den Veröffentlichungen könnte doch was dran sein. Und sage niemand, die entsprechenden Kampagnen Albert Nordens hätten keinerlei Langzeitwirkungen hinterlassen! Beispielsweise war eine der Kernbehauptungen der DDR-Fälscherkolonne, natürlich mit „Dokumenten“ belegt, dass Globke die antisemitischen Nürnberger Gesetze nicht nur kommentiert, sondern sogar mitverfasst habe. Wie oft liest man auch heute noch Variationen dieser m.W. nicht belegbaren Beschuldigung (siehe beispielsweise weiter oben, wo von Globkes „bekannter Mitwirkung an den Rassegesetzen“ die Rede ist). -- Beek100 01:54, 8. Jun 2006 (CEST)
also mir fällt irgendwie auf, daß du immer extrem wortgewaltig in ganzen Sturzbächen antwortest. Natürlich verstehe ich grundsätzlich die Tendenz, sehr ausführlich alles darzustellen um nicht mißverstanden zu werden... aber dein Engagement ist doch irgendwie... auffällig. Es dürfte doch ohne besonderes Wissen um Dinge durch den Lauf der Geschichte belegt sein, daß eine ganze Menge Leute Aufzeichnungen über ihr Tun und Lassen führen. Wäre ich ein Bankräuber mit Komplizen würde ich alleine daher schon vermuten das einer von denen mit Sicherheit so etwas führt. Ohne es zu "wissen". In der Welt der Führungsschichten jeder Coleur sind Kontakte jeder Art unter "Führenden" in jedem Fall so normal wie das tägliche Brot. Ich lass mich freiwillig erschießen wenn Eichmann und Globke KEINE Kontakte gepflegt hätten. Deine Verteidigungsrede in allen Ehren... aber Tagebuchaufzeichnungen von Eichmann VOR 1960 dürften für die deutsche Geschichte ziemlich spannend werden - Globke hin oder her - Er war so oder so nur einer von vielen Tausenden, deren Fett nach 1945 wieder oben schwamm. Insofern wäre er gar nicht mal so wichtig wenn man sich die braune Latte anschaut, die bis heute aus dem Sumpf ragt (entschuldige bitte die Ausdrucksweise) -- Hartmann Schedel 02:19, 8. Jun 2006 (CEST)
"also mir fällt irgendwie auf [...] aber dein Engagement ist doch irgendwie...auffällig" Du liebe Güte! Womit aber wieder mal bewiesen wäre, dass man mit festem Willen selbst aus den harmlosesten Dingen etwas Obskures stricken kann ("Schreibt der aus der CDU-Parteizentrale?" - "Ist er ein Verwandter von Globke?" etc.etc.). Ich wünsche recht unauffällige Träume von Sturzbächen! -- Beek100 03:08, 8. Jun 2006 (CEST)
don't panic - ich stricke gar nichts obskures. Es war nur eben auffallend, daß Deine Antworten länger waren als der ganze Artikel - das ist alles. Das Wort "auffällig" war wohl auch unglücklich gewählt und "auffallend" wäre treffender gewesen -- Hartmann Schedel 12:11, 8. Jun 2006 (CEST)

Okay, inzwischen begreife ich, was mit Eichmanns "Memoiren" gemeint ist, nämlich seine Interviews mit dem Holländer Willem Sassen. Habe den Artikel demgemäß mal präzisiert und hoffe, dass er so dem Sachverhalt gerecht wird. -- Beek100 11:16, 8. Jun 2006 (CEST)


Lässt sich mit Quellen belegen, dass es, wie im Diskussions-Abschnitt "Eichmann-Tagebuch" behauptet, "Anfang der 1960er Jahre" eine "hochproduktive Stasi-Fälscherwerkstatt" gegeben hat, dass also tatsächlich, und sogar in erheblichem Umfang, gefälschte Akten als Beweismittel veröffentlicht wurden? Nach meinem Kenntnisstand ist die einzige tatsächlich erfolgte Fälschung nicht die einer Akte, sondern die eines Aktendeckels betreffend Lübkes Tätigkeit als "KZ-Baumeister" gewesen. Soweit ich Angaben in solchen Publikationen geprüft habe, waren sie oft schlampig recheriert und unvollständig, aber niemals auf Fälschungen basierend.

Time oder Life?

Im Artikel steht, dass es die Time war, die die Tagebücher veröffentlichen wollte. Heute habe ich einen Artikel bei Spiegel Online gelesen, der angibt, dass es Life war: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,420097,00.html Was ist richtig? --Christoph Schall

Life dürfte richtig sein. Hatte mich verlesen.--Coredump 13:06, 8. Jun 2006 (CEST)

Nachkriegspartei

also war er vor, während und nach dem Reich nie irgendwo in einer Partei? lediglich im 3.Reich "zentrumsnah"? passiert auch nicht so wahnsinnig oft -- Hartmann Schedel 14:27, 29. Jun 2006 (CEST)

ich wäre eigentlich immer noch an einer Antwort diesbezüglich interessiert. -- Hartmann Schedel 16:52, 18. Jul 2006 (CEST)
nach wie vor besteht mein Interesse an einer Antwort bzgl. etwaiger Parteizugehörigkeiten (und ich meine durchaus auch Nachkriegsparteien wie z.B. CDU), oder war er als Parteiloser Chef des Bundeskanzleramtes? Kommt mir irgendwie seltsam vor -- Hartmann Schedel Prost 20:08, 20. Sep 2006 (CEST)
Globke war von 1922 bis 1933 Mitglied der Zentrumspartei, über eine Parteimitgliedschaft nach dem Krieg (in Frage käme hier ja nur die CDU, allein weil Adenauer dem Mitglied einer anderen Partei nie so enges Vertrauen geschenkt hätte) ist mir nichts bekannt. Soweit ich mich erinnere, lautete einer der vielen gegen Globke in den 1950er Jahren erhobenen Vorwürfe, er habe sehr wohl im Dritten Reich einmal einen Antrag auf NSDAP-Mitgliedschaft gestellt, sei aber abgewiesen worden - vielleicht wegen der zeitweise gültigen Aufnahmesperren). Allerdings kann ich jetzt weder eine Quelle für diesen Vorwurf nennen noch verifizieren ob er berechtigt ist. Die Info zu seiner Mitgliedschaft im Zentrum ergänze ich im Artikel. --beek100 22:53, 20. Sep 2006 (CEST)
Danke Dir. Sein Antrag auf NSDAP-Mitgliedschaft vom 24.Okt.1940 wurde im Feb.1943 (nach reiflicher Prüfung offenbar) von Bormann abgelehnt - könnte natürlich mit seiner ehemaligen Zentrums-Zugehörigkeit zusammenhängen. Allerdings intressiert mich im Grunde genommen mehr die Nachkriegszeit. Aber so ganz nebenbei hast Du mich noch auf etwas Interessantes gestoßen: hast Du eine Ahnung von wann bis wann diese ominösen Aufnahmesperren dauerten und wodurch sie bedingt waren? Ich weiß leider nur, daß es sie gab aber sonst nichts darüber -- Hartmann Schedel Prost 09:37, 21. Sep 2006 (CEST)
Soweit ich mich erinnere, wurde die Mitgliedersperre bereits 1933 erlassen. Auslöser waren die so genannten "Märzgefallenen" oder "Märzhasen", also die Leute, die unmittelbar nach der Bestätigung der Hitler-Regierung durch die Reichstagswahlen vom März 1933 massenhaft in die Partei eingetreten waren. Die Nazis verstanden sich als nationale Elite, der man aus Überzeugung und nicht aus Opportunismus angehörte, daher waren alle Späteingetretenen zunächst mal suspekt und mußten ihre nationalsozialistische Gesinnung erst noch beweisen. Sie standen unter zweijähriger Bewährungsfrist und auch später haftete ihnen stets das 'Stigma' an, nicht zu den "Alten Kämpfern" (Mitglieder vor dem 1. März 1933) oder gar zur "Alten Garde" (Mitglieder mit Parteinummer unter 100.000), die ihren Status beispielsweise mit entsprechenden exklusiven Ehrennadeln am Revers zur Schau tragen durften, zu gehören. Die Sperre galt offiziell bis 1939, war aber dazwischen mal gelockert worden. Bzgl. Globke: Wenn sein Antrag 1943 abgelehnt wurde, kann die Sperre wohl keine Rolle mehr gespielt haben. Hast Du für die Info eine Quellenangabe? --beek100 20:10, 21. Sep 2006 (CEST)
erstmal danke - die Info habe ich aus einem Artikel aus "die Zeit" allerdings weiß ich die URL nicht mehr. Ich habe den Artikel aber als *.pdf-Datei irgendwo abgespeichert. Hm, aber die Sache mit der Sperre intressiert mich jetzt wirklich weil ich serienweise Eintritte in den genannten Jahren habe. Allerdings ist es natürlich auch durchaus möglich, daß diese ihre Gesinnung bereits anderweitig bewiesen hatten. Was war eigentlich am 1.März? (ich kannte übrigens nur den Begriff "Märzveilchen" und "Märzgefallenen") -- Hartmann Schedel Prost 13:25, 22. Sep 2006 (CEST)
Danke, habe den Beitrag über das ZEIT-Archiv selbst gefunden. Zwei Sachen fallen mir auf: Es findet überhaupt keine Erwähnung, dass Globke auf zahlreiche "Gesinnungszeugen" verweisen konnte, die seine Haltung im Dritten Reich zumindest ambivalent erscheinen lassen. Dadurch wirkt Adenauers Festhalten an ihm wie reine Kaltschnäuzigkeit. Zweitens muss bei Globke immer genau überprüft werden, woher bestimmte Dokumente stammen, denn ein Großteil des Materials wurde im Zuge des DDR-Schauprozesses gegen ihn veröffentlicht. Und dass in diesem Zusammenhang auch Fälschungen vorgekommen sind, dürfte keine Neuigkeit sein. NSDAP-Beitritte: Wie gesagt, die Bestimmungen wurden zwischenzeitlich (ich glaube schon 1935) gelockert und sie sollten ja auch als Ansporn dienen, damit der betroffene Personenkreis sich durch sein Verhalten beweisen durfte. Insofern könnte (nur eine Hypothese) ein erfolgter Parteieintritt zwischen 1933-1939 tatsächlich für besonderen Nazi-Eifer zeugen. Außerdem vermute ich, dass Personen, die 1933 noch keine 21 waren, ohnehin von der Regel ausgenommen waren. 1. März: Keine Ahnung, vielleicht nur ein leicht zu merkendes Datum. Vielleicht hängt's aber auch mit der Reichstagsbrand-Notverordnung zusammen, die tags zuvor erlassen worden war... -- beek100 13:52, 22. Sep 2006 (CEST)
erm... ja das klingt durchaus irgendwie einleuchtend - frei nach dem Motto "Nachtigall ick hör dir trapsen" und dann schnell noch in die NSDAP rein. Aber ambivalent, ja, hm, stimmt schon. Trotzdem ist das natürlich immer so eine Sache, da antisemitische Prinzipien von ihm schon vor der Machtergreifung bekannt sind (Zitat: "Bestrebungen jüdischer Personen, ihre jüdische Abkunft durch Ablegung oder Änderung ihrer jüdischen Namen zu verschleiern, können nicht unterstützt werden." Menschen, die während des Kriegs bei ihm um Hilfe für Verwandte nachsuchten, wurden barsch zurückgewiesen und bedroht, sollten sie weiterhin Juden und "Pollacken" unterstützen" Zitat Ende. Dies kommt aus der Zeit im Preußischen Innenministerium, leider weiß ich hiervon nicht mehr, woher ich das habe, aber irgendwie fand es sich, als ich allgemein nach Globke gesucht habe) -- Hartmann Schedel Prost 14:12, 22. Sep 2006 (CEST)
Beim Namensrecht bin ich mir nicht sicher. Du hast den Kontext nicht zitiert:
"Der Standpunkt, dass es einer Persönlichkeit jüdischer Herkunft zur Unehre gereiche, einen jüdischen Namen zu führen, kann nicht gebilligt werden. Bestrebungen jüdischer Personen, ihre jüdische Abkunft durch Ablegung oder Änderung ihrer jüdischen Namen zu verschleiern, können daher nicht unterstützt werden. Der Übertritt zum Christentum bildet keinen Grund, den Namen zu ändern. Ebensowenig kann die Namensänderung mit dem Hinweis auf antisemitische Strömungen oder auf das Bestreben eines besseren wirtschaftlichen Fortkommens begründet werden." [1])
Das ganze im Rahmen einer längeren Durchführungsverordnung, in der es um die Frage geht, wann Reichsbürger (nicht nur Juden) ihre Namen ändern dürfen und wann nicht. Nach deutschem Namensrecht kann man ja bis heute nur einen Namenswechsel beantragen, wenn der angestammte Name als beleidigend empfunden werden kann. Zu sagen, dass ein jüdischer Name nicht per se beleidigend ist, halte ich nicht für antisemitisch oder sonstwie problematisch. Wir müssen uns da auch um Empathie bemühen und können den Text nicht einfach aus heutiger Perspektive lesen, die uns natürlich verrät, dass Juden es nach einer solchen Namensänderung mutmaßlich einfacher gehabt hätten, dem Holocaust zu entkommen. In dem Schriftsatz der DDR-Justiz dient das Zitieren dieser Passage dann ja auch vor allem der Vorbereitung der später aufgestellten Behauptung, es sei Globke gewesen, dem die Idee gekommen sei, Juden müssten durch die Vornamen "Israel" und "Sara" klar identifizierbar sein. Ich kenne die Spezialliteratur nicht, daher weiß ich nicht, ob letzterer Vorwurf heutiger wissenschaftlicher Überprüfung stand hielte, vermute aber dass dies nicht der Fall ist. -- beek100 15:36, 22. Sep 2006 (CEST)


Absatz hängt in der Luft

"Globke hat sich zusammen mit Stuckart nach 1935 für eine Verschärfung der Nürnberger Rassegesetze erfolgreich eingesetzt: nicht nur der eigentliche Geschlechtsverkehr wurde bestraft, sondern bereits "beischlafähnliche Handlungen, z.B. gegenseitige Onanie." Insgesamt wurden durch solche offiziellen Urteile wegen "Rassenschande" bis 1940: 1911 Personen verurteilt."

Soll jetzt WAS sagen? <eg>

Bei mehreren automatisierten Botläufen wurde der folgende Weblink als nicht verfügbar erkannt. Bitte überprüfe, ob der Link tatsächlich down ist, und korrigiere oder entferne ihn in diesem Fall!

--Zwobot 23:18, 6. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Quellen & Literatur im Artikel

Ein unangemeldeter Benutzer hatte folgende (inzwischen gelöschten) Fragen in den Artikel statt hier auf der Diskussionsseite eingestellt:

"Sind Bücher des DDR-Propagandaministeriums, erstellt von der Stasi-Desinformationsabtlg. 1961, wie hier zitiert, Quellen? Leben wir in der DDR? Ist das Wikipedia DDR oder haben wir bereits 2007 und die DDR ist seit 17 Jahren zusammengebrochen und die Stasi enttarnt? Was ist der Unterschied zwischen Quellen und Literatur? Warum kann ich hier nichts editieren, bei Literatur aber schon? Seit wann ist ein Zeitungsauaschnitt mit drei oder fünf Zeilen eine Quelle?"

Da die Angabe zu der aus der DDR stammenden Publikation von mir stammt, möchte ich hier antworten:

Mit Quellen sind nach Wikipedia-Richtlinien "Materialien gemeint, die beim Verfassen und Erweitern eines Artikels benutzt wurden, sowie diejenigen, die geeignet sind, die Aussagen des Artikels zu belegen." [2] Zu unterscheiden ist zwischen Primär- und Sekundärquellen. Quellen, bei denen keine (wissenschaftliche) Objektivität vorliegt, können nur als Primärquellen benutzt werden, das heißt, sie dienen als Beleg einer Aussage im Text, sind aber selbst nicht objektiv. Die Quellenangabe belegt in diesem konkreten Fall nur, dass es die Zitate in der DDR-Publikation tatsächlich gibt, nichts weiter. Dass die Aussagen dieser Publikation selbst fragwürdig sind, wird durch den Kontext des Artikels klar (Ergänzung von "angeblich" und Hinweis auf Nordens Auftrag, dass Belastungsmaterial gegen Globke gegebenenfalls "hergestellt" werden sollte). Summa summarum: Eine DDR-Propagandapublikation ist defintiv eine Primärquelle und kann bzw. muss als solche angeführt werden.

Unter "Literatur" [3] sollten dahingegen nur verlässliche Publikationen aufgeführt werden, das heißt zum einen für den Artikel verwendete Sekundärquellen und zum anderen weiterführende Literatur, die für Thema des Artikel relevant und zentral ist. Die Nichtaufführung der DDR-Publikation unter "Literatur" weist darauf hin, dass es sich nicht um verlässliche Literatur nach den Wikipedia-Kriterien handelt. Wie angesichts dessen Fragen wie "Ist das Wikipedia DDR [...]?" gestellt werden können, erscheint mir rätselhaft.

Primär- oder Sekundärquelle kann im übrigen alles sein, was für den Artikel sinnvoll herangezogen wird, die Länge spielt dabei keine Rolle. Das Edieren der Fußnoten erfolgt im Artikeltext, aber das Löschen eines Quellenbelegs ohne den Artikeltext zu verändern, ist illegitim. Insgesamt sollte man nicht versuchen, Artikel zu edieren, bevor man sich mit elementaren Wikipedia-Grundsätzen (nicht nur zu "Quellen" und "Literatur") nicht vertraut gemacht hat. --beek100 15:05, 4. Mai 2007 (CEST)

das buch Dr. Hans Globke. Aktenauszüge, Dokumente gibt es das noch wqo oder ist es nun vernichtet und weg?--Japan01 03:45, 17. Jan. 2009 (CET)Beantworten

„Vernichtet“ ist eine etwas unglückliche Wortwahl im vorliegenden Kontext. Ein Neudruck wird sich wohl nicht finden, aber wenn Du den KVK konsulierst, findest Du schnell heraus, in welchen Bibliotheken man das Buch bekommt. Vorsicht ist allerdings angesagt: es stammt aus einer Zeit, als der Markt mit DDR-Aktenfälschungen bezüglich Globke überschwemmt wurde. Eine jüngere wissenschaftliche Publikation wäre vorzuziehen. --beek100 12:14, 17. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Anmerkungen zur Literatur

Nachdem im Artikel Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ein extra Abschnitt für kritische Literatur eingefügt wurde, sollte doch auch hier die Wertung einzelner Literaturquellen möglich sein.--Rita2008 19:09, 31. Mai 2007 (CEST)Beantworten

werke?

kann man denn für die nazistischen äusserungen globkes, der ja mit seinen kommenataren massgeblich beteiligt war die rassengesetze umzusetzen nicht mit etwas anderem benennen, wie mit dem wort "werk"? für mich ist schon allein der ausdruck werk so etwas wie ein auszeichnung, goethe schuff ein werk oder was weiss ich wer, aber doch nicht ein globke!

'Werke' ist - nicht nur bei Globke - viel zu pathetisch und meistens auch völlig unpassend; so wie hier. Ich habe es deshalb mal in 'Veröffentlichungen' geändert. --TMFS 15:49, 29. Okt. 2007 (CET)Beantworten

NSKK-Mitglied?

Im Artikel Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps steht, Globke sei dort Mitglied gewesen. Kann das jemand bestätigen? --Asthma 15:07, 6. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Beleg ?

Beleg erbeten für den Satz in Teil 2: Globke hat sich zusammen mit Stuckart nach 1935 für eine Verschärfung der Nürnberger Rassengesetze erfolgreich eingesetzt...
Dies steht im Gegensatz zu den Aussagen Bernhard Löseners (siehe: Das Reichsministerium des Inneren und die Judengesetzgebung. Die Aufzeichnungen von Dr. Bernhard Lösener: Als Rassereferent im Reichsministerium des Inneren. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 9 (1961) S. 262-313) Lösener und andere stellen die Rolle Globkes und Stuckarts 1935 und folgend als eher mäßigend dar; Adam folgte diesem Urteil uneingeschränkt...
--Holgerjan 13:51, 23. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Behauptung

Die Behauptung im Artikel, wonach Globke Kontakte zum Widerstand pflegte, ist unbelegt.--Spiros 14:43, 26. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Ich zitiere mal aus eidesstattlichen Erklärungen von Jakob Kaiser und Otto Lenz, die als Mitglieder des Goerdeler-Kreises verhaftet wurden:
„Ab 1940 brachte ich Dr. Globke mit dem Kreis um Oberbürgermeister Dr. Goerdeler und die Generale Beck und von Hammerstein in Verbindung, dem ich selbst angehörte und dessen Ziel die Selbstbefreiung des deutschen Volkes vom Naziregime war. Dr. Globke wurde in die Pläne eingeweiht. Er unterrichtete uns fortlaufend über Vorgänge im Innenministerium und im Reichssicherheitshauptamt. Er arbeitete auch an sachlichen und personellen Dispositionen mit, wie sie für die Zeit unmittelbar nach dem geplanten Sturz des Hitlersystems vorgesehen waren. Dr. Globke, dem unser unbedingtes Vertrauen gehörte, war von uns (den Männern des 20. Juli) als Staatssekretär im Erziehungsministerium vorgesehen.“ (Jakob Kaiser, 31. Dezember 1945)
„Auf Grund meiner engen persönlichen Beziehungen zu Herrn Globke habe ich dessen politische Einstellung auf das Genaueste kennengelernt. Herr Globke war stets ein überzeugter Gegner des Hitler-Regimes. Er hat mit einem Kreis von Leuten, die schon seit Jahren das Regime aufs Schärfste bekämpften und die sich später zur Beseitigung Hitlers zusammenschlossen, auf das Engste zusammengearbeitet, so insbesondere mit dem bekannten christlichen Gewerkschafter Jakob Kaiser, dem im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler am 20. 7. 44 hingerichteten Rechtsanwalt Josef Wirmer und mir. [...] Er war in die Pläne der Kreise um Goerdeler und Jakob Kaiser, die auf die Beseitigung des Regimes hinzielten, auf das genaueste eingeweiht. Er hat an zahlreichen Vorbesprechungen über die nach dem Sturz des Regimes zu ergreifenden Maßnahmen teilgenommen. Als nach dem 20.7. 44 die Angehörigen des Kreises um Goerdeler, darunter ich selbst, verhaftet wurden, schwebte er ebenfalls in größter Gefahr. Er ist trotzdem hier in Berlin verblieben und hat während meiner Haft bei der Gestapo laufend in Verbindung mit mir gestanden. [...] Die einwandfreie politische Haltung von Herrn Globke war allgemein bekannt. Er war für den Fall des Gelingens des Putsches gegen das Hitler-Regime von uns als Staatssekretär für das Kultusministerium vorgesehen worden oder für eine leitende Stelle im Innenministerium.“ (Otto Lenz, 3. Januar 1946; beide zitiert nach: Klaus Gotto (Hrsg): Der Staatssekretär Adenauers. Persönlichkeit und politisches Wirken Hans Globkes. Klett-Cotta, Stuttgart 1980, S. 259–262.)
Ähnlich äußerten sich weitere Mitglieder des konservativ-christlichen Widerstandes über Globke. Auch Globkes Tätigkeit als Informant von Kardinal Preysing ist durch Zeugnisse des Letzteren belegt. Die Bundesregierung unter Adenauer verwies später wiederholt auf diese entlastenden Zeugnisse, wenn Kritik an Globke geäußert wurde. Das heißt nicht, dass man ihnen unbedingt Glauben schenken muss bzw. dass sie die ganze Geschichte von Globkes Rolle in der NS-Zeit erzählen. Solche persönlichen Zeugnisse sind zu perspektivieren und kritisch zu hinterfragen. An den Kontakten Globkes zum Widerstand (was immer sich auch bedeuteten) kann es aber keinen ernsthaften Zweifel geben. Ich werde den Gotto-Band als Belegstelle in den Artikel einbauen. Es wäre zwar besser, statt Primärquellen eine wissenschaftliche Darstellung angeben zu können, aber eine solche liegt mir zur Zeit nicht vor. Grüße, --beek100 16:00, 26. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

ich sehe, du hast zitate für die behauptung in den artikel eingebaut. mehr wollte ich eigentlich gar nicht. um deine quellen zusammenzufassen: es gibt erklärungen von kaiser und lenz, die in der tat kritisch zu hinterfragen sind (siehe auch die wikipedia-artikel über "persilscheine" und über "entnazifizierung") und deinen angaben zufolge eine von preysing. dass die adenauer-regierung zur verteidigung globkes auf diese aussagen verwies, steigert nicht eben ihre glaubwürdigkeit. aber das ist meine einschätzung, auf wikipedia nennt man das theoriefindung, vlt findet sich ja noch eine ausseinandersetzung mit diesen erklärungen.--Spiros 22:03, 26. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Richtig, sie sind zu hinterfragen und einige Aussagen in den Erklärungen sind auch sehr zweifelhaft. So schreibt Lenz, Globke sei „trotz ständiger Aufforderung des Ministeriums nicht der NSDAP beigetreten“ (Gotto, S. 261), dabei wurde Globkes Aufnahmeantrag tatsächlich abgelehnt. Insgesamt enthält der (nicht zufällig von der Konrad-Adenauer-Stiftung herausgegebene) Gotto-Band ein einseitig schmeichelhaftes Porträt von Globke, das kritisch zu bewerten ist. Andererseits stammen die zitierten Erklärungen von 1945/1946, können also nicht bereits mit Blick auf Globkes Rolle im Bundeskanzleramt von Parteifreunden Adenauers verfasst worden sein. Persilscheine sind besonders dann problematisch, wenn sie von Personen stammen, die selbst verstrickt waren. Kaiser und Lenz sind diesbezüglich aber wohl unverdächtig. Grüße, beek100 22:42, 26. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Globke und Antisemitismus

Ich habe gestern abend auf Phönix eine Dokumentation über Globke gesehen, in der seine antisemitische Gesinnung sowie seine Bestrebungen, sich immer noch ein Hintertürchen offenzuhalten, von Historikern und Zeitzeugen geschildert wurden, es wurden auch Quellen genannt. Demnach hätte er eigentlich als Schreibtischtäter verurteilt werden müssen, hat sich aber sogleich als Kronzeuge im Nürnberger Prozeß zur Verfügung gestellt. Es wurde auch gezeigt, daß die Bundesregierung im Eichmannprozeß interveniert hat, um den Namen Globke aus der Verhandlung rauszuhalten. Die eichmannschen Aufzeichnungen sind inzwischen im Bundesarchiv aufgetaucht. Also eigentlich müßte der Artikel jetzt komplett überarbeitet werden - jedenfalls war Globke nicht einfach nur ein Mitläufer, sondern ein Überzeugungstäter. Er war eben nur clever genug, sich über seine alten Bekannten aus der Zentrumspartei abzusichern und später durch großzügige Zahlungsbewilligungen an Israel im Rahmen des Wiedergutmachungsabkommens sich der israelischen Justiz zu entziehen (so in dem Stil: Globke bewilligt alles, auch Waffenlieferungen, also sollte man so einen wichtigen Mittelsmann nicht vor Gericht stellen).--87.188.199.88 12:00, 18. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

Wo genau wird Globke im Artikel als „Mitläufer“ bezeichnet? Die Dokumentation gibt's auch in Buchform: Jürgen Bevers: Der Mann hinter Adenauer, Links-Verlag, Berlin 2009. Ich habe mir das Buch neulich besorgt, weil ich hoffte, endlich mal eine umfassende Biographie Globkes zu finden, anhand derer man den Artikel grundlegend überarbeiten und Lücken schließen könnte. (Die Notwendigkeit dazu sehe ich auch.) Leider ist das Buch alles andere als eine verlässliche zeitgeschichtliche Studie, die auf seriöser Quellenarbeit beruhte. Eher ähnelt es einem Pamphlet, das teilweise die alte Propaganda von Albert Norden nachbetet (Globke als einer der Schlüsselfiguren im Holocaust und als Mann, der Adenauer „kontrollierte“ etc.). Als Quellen werden hauptsächlich journalistische Arbeiten herangezogen, mit Vorliebe auch die eigenen. Primärquellen aus dem Bundesarchiv werden hingegen kaum zitiert. Auch verlässt der Autor sich teilweise auf DDR-Publikationen, ohne das Material auf Fälschungen zu hinterfragen. Entschuldigung, aber die Arbeit eines Historikers sieht anders aus. Ich hoffe mal, dass die ebenfalls neue Studie des Politikwissenschaftlers Erik Lommatzsch: Hans Globke (1898-1973). Beamter im Dritten Reich und Staatssekretär Adenauers, Campus, Frankfurt am Main 2009, seriöser ist. Nach dieser Rezension scheint sie zumindest zu einer deutlich differenzierteren Einschätzung von Globke zu kommen. So sieht Lommatzsch Globke beispielsweise nicht als Antisemiten. Wenn jemand den Artikel ganz überarbeiten will, sollten dafür also zumindestens beide Bücher konsultiert werden. --beek100 15:14, 18. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

weitere Schriften

noch zu belegen:

  • Staatsangehörigkeit der volksdeutschen Umsiedler aus Ost- und Südosteuropa, in: Zeitschrift für osteuropäisches Recht, Jg. 10, 1943
  • Der Kommentar zu: Verordnung über den Erwerb der Staatsangehörigkeit im Elsaß, in Lothringen und in Luxemburg vom 23. August 1942 (RGBl. I. S. 533), ist wo abgedruckt ?

--Goesseln 17:18, 20. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

WSK

Änderungen im Satz: Globke schuf somit die verwaltungstechnischen Voraussetzungen zur möglichst vollständigen Erfassung der als jüdisch angesehen Bevölkerung, ohne die der, in der späteren Wannsee-Konferenz beschlossene, Holocaust nicht in der bekannten Form umgesetzt hätte werden können. a) Der Holocaust wurde n i c h t bei der Wannsee-Konferenz beschlossen - siehe Lemma ebendort. b) Die "möglichst vollständige" Erfassung der als Juden definierten Personen war nicht nicht allein Globkes "Verdienst" - siehe z. B. auch Judenkartei und Volkszählung 1939 --Holgerjan 22:23, 11. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

Problematische Aussagen im Artikel zu Globke im Nationalsozialismus

Hallo zusammen, bereits weiter oben, wird auf folgenden Punkt verwiesen, den ich nochmals aufgreifen möchte:

"Globke hat sich zusammen mit Stuckart nach 1935 für eine Verschärfung der Nürnberger Rassengesetze erfolgreich eingesetzt: Nicht nur der eigentliche Geschlechtsverkehr wurde bestraft, sondern bereits „beischlafähnliche Handlungen, z. B. gegenseitige Onanie“."

WO ist das in irgendeiner Form belegt? In der Forschung wird, soweit ich es übersehe, mehrheitlich der mäßigende Charakter der Kommentierungen vermerkt. Auch die neue Biographie von Lommatzsch (Hans Globke, 2009) urteilt in diese Richtung. Wie kann sowas hier so lange ohne Beleg stehen bleiben???

Problematisch ist auch folgendes "Laut CIA-Unterlagen war Globke möglicherweise auch für die Deportation von 20.000 Juden aus Nordgriechenland zu Vernichtungslagern in Polen mitverantwortlich."[3][4]

Auch von dieser angeblichen Verantwortung ist in der Biographie von Lommatzsch keine Rede. Das zitierte CIA-Dokument spricht im letzten Absatz unscharf davon, dass die griechische Regierung erwarte, dass im Eichmann Prozess die Deportation von 20.000 Juden aus Nordgriechenland und Globkes Verwicklung darin thematisiert wird. Es geht hier alos augenscheinlich nicht um die Meinung der CIA, sondern im eine Wiedergabe der griechischen Position. Die zitierte Dissertation über Dr. Max Merten - "ein Militärbeamter der deutschen Wehrmacht im Spannungsfeld zwischen Legende und Wahrheit" (v.a. S. 93 ff.) referiert die von Merten in den 60er Jahren gegenüber Globke erhobenen Anschuldigungen, hat also nichts mit der CIA zu tun. Danach habe er (Merten) in einem persönlichen Gespräch mit Eichmann die Zusage erreicht, dass 20.000 Juden in Griechenland nicht deportiert sondern nach Palästina verschifft würden. Die telefoniosche Intervention Globkes bei Eichmann habe dies aber verhindert, weswegen Gobke die Verantwortung für den Tod der Juden trage. Hierzu zwei Einwände: Erstens muss man die Glaubwürdigkeit des Zeugen Mertens massiv in Zweifel ziehen,wie auch die Dissertation im nächsten Absatz ausführt. Es erscheint zudem abwegig, dass Globke als untergeordneter Mitarbeiter im Innenministerium irgendwelchen Einfluss auf Judendeportation in Griechenland hatte.

Hat sich noch irgendjemand in der wissenschaftlichen Literatur mit diesem Komplex befasst??? --Ulukai 17:24, 31. Okt. 2010 (CET)Beantworten

Du mahnst eine neutrale Überarbeitung mit reputablen Belegen an. Dies ist sicher keine leichte Aufgabe bei einer umstrittenen Person wie Globke.
Du weist explizit darauf hin, dass es sich bei Lommatzsch um eine Dissertation handelt. Dein letzter Frage-Satz lässt darauf schließen, dass du seine Veröffentlichung als vorrangig empfiehlst. Ohne seine Arbeit grundsätzlich abzuwerten zu wollen, möchte ich auf Rezensionen hinweisen, denen zu Folge hierbei eine kritische Distanz anzuraten ist:
  • Die hypothetische Überlegung Lommatzschs, dass Globke heute womöglich dem Widerstand zugerechnet würde, wenn er bei Kriegsende beispielsweise durch einen Unfall umgekommen wäre, geht allerdings wohl zu weit. = Hans-Heinrich Jansen: Rezension zu: Lommatzsch, Erik: Hans Globke (1898-1973). Beamter im Dritten Reich und Staatssekretär Adenauers. Frankfurt am Main/New York 2009, in: H-Soz-u-Kult, 10.02.2010, [4].
  • Lommatzsch weiß zu alledem nichts Substantielles zu sagen. Seine wissenschaftliche Neugier endet dort, wo es für den Leser interessant und für seinen Protagonisten unangenehm werden könnte. Rez. Süddeutsche Zeitung
  • Verhalten äußert sich Rezensent Matthias Becker zu Erik Lommatzsch' Untersuchung über Hans Globke. Die fundierte Studie über den einstigen NS-Funktionär und späteren Staatssekretär von Adenauer, die er sich gewünscht hätte, ist das Buch jedenfalls nicht. Und im Unterschied zu Jürgen Bevers' Globke-Biografie scheint ihm diese von der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung geförderte Arbeit eher bemüht, die Tätigkeiten Globkes während des Dritten Reichs zu relativieren. Zudem hält er dem Autor vor, die Version, die aus den Quellen von Globke oder Kollegen hervorgeht, "über weite Strecken als Tatsache" zu präsentieren. (Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension / 24.11.2009)
  • Und obwohl Lommatzsch betont, dass nur Quellen vorliegen, die von Globke selbst oder seinen Kollegen stammen, präsentiert er deren Version über weite Strecken als Tatsache. Rezension in FR
  • s. auch Rez.Literaturkritik.de
Dies spricht keineswegs dagegen, eine Überarbeitung des Lemmatextes anzugehen und dabei Lommatzsch' Buch heranzuziehen. Nur: Auch dies ist nicht "ultima ratio" - kritische Distanz und neutrale Gegenüberstellung von Deutungen sind gefordert. Viel Erfolg bei der Überarbeitung --Holgerjan 18:43, 31. Okt. 2010 (CET)Beantworten