Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen

Deutschland vertretende Frauenfußballnationalmannschaft
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Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen ist die von der verantwortlichen Bundestrainerin betreute Auswahl der deutschen Fußballspielerinnen. Sie repräsentiert den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf internationaler Ebene sowohl in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände, als auch bei der Europameisterschaft des europäischen Kontinentalverbandes UEFA, der Weltmeisterschaft der FIFA und den Olympischen Spielen.

Deutschland
Bundesrepublik Deutschland
Logo des DFB
Verband Deutscher Fußball-Bund
Konföderation UEFA
Technischer Sponsor adidas
Cheftrainer Silvia Neid, seit Juli 2005
Kapitänin Birgit Prinz, seit November 2003
Rekordspielerin Birgit Prinz (206)
Rekordtorschützin Birgit Prinz (126)
Heimstadion Wechselnde Stadien
FIFA-Code GER
FIFA-Rang 2. (2.151 Punkte) (13. August 2010)
Heim
Auswärts
Bilanz
340 Spiele
231 Siege
45 Unentschieden
64 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Vorlage:Flagicon Deutschland 5:1 Schweiz Vorlage:Flagicon
(Koblenz, Deutschland; 10. November 1982)
Höchster Sieg
Vorlage:Flagicon Deutschland 13:0 Portugal Vorlage:Flagicon
(Reutlingen, Deutschland; 15. November 2003)
Höchste Niederlage
Vorlage:Flagicon USA 6:0 Deutschland Vorlage:Flagicon
(Decatur, USA; 14. März 1996)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaften
Endrundenteilnahmen 5 (Erste: 1991)
Beste Ergebnisse Weltmeister 2003, 2007
Europameisterschaften
Endrundenteilnahmen 8 (Erste: 1989)
Beste Ergebnisse Europameister 1989, 1991,
1995, 1997, 2001, 2005, 2009
Olympische Spiele
Bronze 2000
Bronze 2004
Bronze 2008
(Stand: 15. September 2010)

Die deutsche Frauenfußballnationalmannschaft ist neben den USA die erfolgreichste der Welt. Die Auswahl ist zweifacher und amtierender Weltmeister und siebenfacher Europameister. Allein die letzten fünf Europameisterschaften wurden in Folge gewonnen. Deutschland ist das erste und bislang einzige Land, welches sowohl mit den Frauen als auch mit den Männern Fußballweltmeister und -europameister wurde. Rekordnationalspielerin und -torschützin ist Birgit Prinz, die 2003 auch Torschützenkönigin bei der Weltmeisterschaft wurde.

In den Jahren 2003 und 2009 wurde die Nationalmannschaft zu Deutschlands Mannschaft des Jahres gewählt. Bis März 2009 belegte die Mannschaft Platz zwei in der FIFA-Weltrangliste, fiel am 27. März aber erstmals nach fünfeinhalb Jahren auf Platz 3. Nach dem Gewinn der Europameisterschaft wurde wieder Platz 2 erreicht.

Die Bundestrainerin ist seit Juli 2005 Silvia Neid, welche Tina Theune nach neun Jahren abgelöst hat.

Für Ihre Leistungen bei den Weltmeisterschaften 2003 und 2007 sowie der Europameisterschaft 2009 wurde die Mannschaft für den Laureus World Sports Awards der Jahre 2004, 2008 und 2010[1] nominiert.

Geschichte

Vorgeschichte

1955 beschloss der DFB auf seinem Verbandstag das Fußballspielen mit Damenmannschaften zu verbieten. In der damaligen Begründung hieß es, dass „diese Kampfsportart der Natur des Weibes im wesentlichen fremd ist“, dass „Körper und Seele unweigerlich Schaden erleiden“, und dass das „Zuschaustellen des Körpers Schicklichkeit und Anstand verletzt“.[2] Trotz des Verbotes wurden in den Fünfziger und Sechziger Jahren über 70 inoffizielle Länderspiele ausgetragen. Erst am 30. Oktober 1970 wurde auf dem Verbandstag in Travemünde dieses Verbot aufgehoben. Zu dieser Zeit gab es nach Schätzungen 40–60.000 Spielerinnen, die mehr oder weniger subversiv in DFB-Vereinen spielten.[3] Beim DFB befürchtete man, dass die Frauen einen eigenen Verband gründen könnten.[4]

Während andere Verbände bereits in den Siebziger Jahren offizielle Nationalmannschaften gegründet hatten, tat sich beim DFB noch lange Zeit nichts. 1980 weilte der Verbandsfunktionär Horst R. Schmidt mit der männlichen B-Jugend von Eintracht Frankfurt in Taiwan, als er für den DFB eine Einladung für die inoffizielle Frauenfußballweltmeisterschaft in die Hand gedrückt bekam. Schmidt nahm die Einladung an, verschwieg aber, dass man derzeit in Deutschland gar keine Frauennationalelf hatte. Um sich nicht völlig zu blamieren, schickte der DFB einfach den amtierenden Meister SSG 09 Bergisch Gladbach nach Fernost, der das Turnier auch gewann.[5] Nun bemerkte der DFB Handlungsbedarf und gründete 1982 die Nationalmannschaft. Der damalige DFB-Präsident Hermann Neuberger beauftragte Gero Bisanz, damals Trainerausbilder an der Sporthochschule Köln, mit dem Aufbau des Teams. Bisanz war erst skeptisch, nahm dann aber das Traineramt an. Da die UEFA die Europameisterschaft eingeführt hatte und für 1983 die ersten Qualifikationsspiele angesetzt waren, drängte die Zeit.[6]

1982–1993: Schwierige Anfangsjahre und erste Erfolge

Gero Bisanz veranstaltete im September 1982 zwei Sichtungslehrgänge, aus denen er einen 16-köpfigen Kader herausfilterte. Die so gebildete Mannschaft bestand zum großen Teil aus Spielerinnen des damaligen Spitzenvereins SSG 09 Bergisch Gladbach.[7] Anne Trabant wurde zur spielenden Trainerassistentin bestimmt. Am 10. November 1982 fand das erste offizielle Länderspiel statt. Gegner war, einer Tradition folgend, die Schweiz, gegen die auch schon die Herren ihr erstes Länderspiel bestritten hatten. Das erste Länderspieltor erzielte Doris Kresimon in der 25. Minute. In der zweiten Halbzeit wurde die damals 18-jährige Silvia Neid eingewechselt, die zwei Tore zum 5:1-Sieg beisteuerte. Neid wurde später 1996 Co-Trainerin und 2005 Bundestrainerin der Nationalmannschaft.

Erste Nationalmannschaft: Marion Isbert (36. Claudia Reichler) – Gaby Dlugi-Winterberg (52. Christel Klinzmann); Petra Landers; Monika Degwitz; Brigitte KlinzRike Koekkoek (41. Silvia Neid); Anne Trabant; Bettina Krug (47. Birgit Offermann) – Birgit Bormann; Doris Kresimon; Ingrid Gebauer (47. Petra Bartelmann)
Tore: Neid (2), Bormann, Gebauer, Kresimon[8]

Aufgrund der hohen Belastung gab Anne Trabant derweil nach einem Jahr ihr Amt als Assistenztrainerin 1983 auf. Ihre Nachfolgerin wurde Tina Theune, die Bisanz von der Sporthochschule Köln kannte. Die erste Europameisterschaft fand ohne die deutsche Mannschaft statt, da sie in der Qualifikation scheiterte. Fünf Unentschieden und eine Niederlage gegen Dänemark bedeuteten nur den dritten Platz in der Qualifikationsgruppe. Bisanz vordergründigstes Ziel war zunächst, den Rückstand gegenüber den skandinavischen Ländern und Italien – zur damaligen Zeit die stärksten Nationen in Europa – mit verstärkter Grundlagen- und Jugendarbeit wettzumachen. Ab 1985 verjüngte Bisanz das Team kontinuierlich, was zunächst aber das Scheitern bei der Qualifikation zur Europameisterschaft 1987 bedeutete. Zu dieser Zeit erarbeitete Tina Theune ein verbessertes Sichtungssystem, um neue talentierte Spielerinnen in die Mannschaft einzubauen.

Spieldaten des EM-Endspiels 1989

Ungeschlagen und ohne Gegentor konnte sich die deutsche Mannschaft erstmals 1988 für eine Europameisterschaft qualifizieren. Am 17. September wurde mit einem 10:0-Sieg über die Schweiz der erste zweistellige Sieg perfekt gemacht. Das Turnier 1989 fand im eigenen Land statt. Im Halbfinale traf man in Siegen auf Italien. Es war das erste Länderspiel der deutschen Frauennationalmannschaft, das live im Fernsehen übertragen wurde. Die ARD verzeichnete dabei mehr Zuschauer als die Konkurrenz mit einem gleichzeitig übertragenden Tennismatch von Steffi Graf. Es entwickelte sich eine spannende Partie. Im Elfmeterschießen wurde die Torfrau Marion Isbert zur Heldin, als sie erst drei Elfmeter parierte und dann den entscheidenden Strafstoß selber verwandelte. Am 2. Juli 1989 traf die deutsche Mannschaft im Finale auf die favorisierten Norwegerinnen. 23.000 Zuschauer sahen das Spiel in Osnabrück, ein bis zum 22. April 2009 gültiger Rekord für ein Heimspiel der deutschen Nationalelf. Die DFB-Elf spielte überlegenen Fußball und gewann am Ende mit 4:1 Toren. Dieser Sieg bedeutete den ersten echten Durchbruch für den deutschen Frauenfußball. Silvia Neid führte im Mittelfeld Regie, in der Abwehr ging der Stern von Doris Fitschen auf und Heidi Mohr gehörte zu den weltbesten Stürmerinnen ihrer Zeit.

Zwei Jahre später konnte die deutsche Mannschaft ihren Titel erfolgreich verteidigen. In der Qualifikation konnte die DFB-Elf alle Spiele gewinnen. Im Halbfinale ging es wieder gegen Italien. Diesmal konnte die deutsche Mannschaft klar mit 3:0 gewinnen. Heidi Mohr (2) und Sissy Raith sorgten für die deutschen Tore. Am 14. Juli 1991 stand die deutsche Mannschaft im dänischen Aalborg erneut dem norwegischen Team gegenüber. Norwegen ging durch Hegstad in Führung. Heidi Mohr konnte ausgleichen, so dass das Spiel in die Verlängerung ging. Noch in der ersten Halbzeit der Verlängerung trafen Heidi Mohr und Silvia Neid zum 3:1 Endstand. Zur erfolgreichen Mannschaft gehörte auch Bettina Wiegmann, die bis heute einzige Ehrenspielführerin der Nationalmannschaft.

Spieldaten des EM-Endspiels 1991

Das erste Länderspiel nach dem EM-Triumph ging ebenfalls in die Geschichtsbücher ein. Mit Gertrud Regus aus Hallstadt leitete erstmals eine Schiedsrichterin ein Frauenländerspiel.[9] Im November 1991 fuhr die deutsche Elf zur erstmals ausgetragenen Weltmeisterschaft in die Volksrepublik China. Nach Siegen über Italien, Taiwan und Nigeria zog die Mannschaft ohne Gegentor ins Viertelfinale ein. Silvia Neid erzielte am 17. November 1991 im Spiel gegen Nigeria das erste deutsche WM-Tor.[10] Das Viertelfinale gegen Dänemark wurde erst nach Verlängerung 2:1-Sieg gewonnen. Im Halbfinale erwiesen sich die USA als zu stark. 5:2 hieß es am Ende für den späteren Weltmeister. Nach einer 0:4-Niederlage gegen Schweden im kleinen Finale belegte Deutschland Platz vier.

Die Europameisterschaft 1993 wurde zur Enttäuschung. Im Halbfinale unterlag man Italien nach Elfmeterschießen und im kleinen Finale gab es eine Niederlage gegen Dänemark. Bisanz baute mit Steffi Jones, Maren Meinert und Silke Rottenberg neue, hochtalentierte Spielerinnen in die Mannschaft ein und legte den Grundstein für viele kommende Erfolge.

1994–2001: Seriensiege in Europa, Enttäuschung bei der WM und Olympia

 
Birgit Prinz debütierte 1995

1995 erreichte die Mannschaft wieder das Finale der Europameisterschaft. Zuvor wurden alle Qualifikationsspiele gewonnen. Bemerkenswert war das Torverhältnis von 55:0 Toren in sechs Spielen. Dreimal gewann die deutsche Elf zweistellig. Der 12:0-Sieg gegen Wales am 31. März 1994 wurde zum neuen Rekordsieg. Wenige Monate später feierte die damals 16jährige Birgit Prinz ihr Debüt in der Nationalmannschaft. Beim EM-Turnier blieb die deutsche Elf bis zu den Halbfinalspielen gegen England ohne Gegentor. Das Finale am 26. März 1995 wurde im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern ausgetragen. Der Gegner aus Schweden ging durch Andersson früh in Führung. In einem packenden Spiel drehten die Deutschen durch Tore von Maren Meinert, Birgit Prinz und Bettina Wiegmann das Spiel. Die Schwedinnen konnten durch Andelen zwar noch den Anschlusstreffer erzielen, am Ende durften die Deutschen zum dritten Male jubeln.

Spieldaten des EM-Endspiels 1995

Im Sommer 1995 fand in Schweden die zweite Weltmeisterschaft statt. Deutschland tat sich in der Vorrunde schwer. Nach einem knappen Sieg über Japan vergab man gegen den Gastgeber eine 2:0-Führung und verlor mit 2:3. Durch den abschließenden 6:1-Sieg über Brasilien wurde die deutsche Elf noch Gruppensieger. Im Viertelfinale gab es einen klaren 3:0-Sieg über England. Das Halbfinale gegen China wurde zu einer Nervenschlacht. Erst kurz vor Schluss gelang Bettina Wiegmann der entscheidende Treffer zum 1:0-Sieg. Doch mit dem Weltmeistertitel sollte es nichts werden, denn die Norwegerinnen gewannen das Finale mit 2:0.[11]

Spieldaten des WM-Endspiels 1995

Im gleichen Jahr fanden in Frankfurt am Main die Eurogames, ein schwul-/lesbisches sportliches Großereignis statt. Einige der deutschen Nationalspielerinnen wollten am Badmintonturnier teilnehmen. Als der DFB von diesem Vorhaben erfuhr, kam es zu einem Eklat. Der Verband untersagte die Teilnahme an den Eurogames und drohte bei Zuwiderhandlung mit dem Ausschluss aus der Nationalmannschaft.[12]

Ein Jahr später war Frauenfußball in Atlanta erstmals eine olympische Sportart. Bettina Wiegmann schoss im Eröffnungsspiel gegen Japan das erste olympische Tor. Nach dem Sieg über Japan folgte eine Niederlage gegen Norwegen. Im letzten Gruppenspiel führte die deutsche Elf lange gegen Brasilien mit 1:0, bis Sissi kurz vor dem Abpfiff den Ausgleich erzielte, was zum Ausscheiden der deutschen Mannschaft führte. Nach dem Turnier trat Gero Bisanz zurück. Unter seiner Regie war die deutsche Mannschaft eine der stärksten Nationalmannschaften der Welt geworden. Seine Nachfolgerin wurde Tina Theune, die seit 1983 Bisanz’ Assistenztrainerin war und als erste Frau die Fußballlehrerlizenz erwarb. Theune sorgte für einen weiteren Generationenwechsel. Silvia Neid beendete ihre Karriere, Heidi Mohr musste jüngeren Spielerinnen Platz machen. Dafür sorgten Spielerinnen wie Ariane Hingst, Kerstin Stegemann oder Sandra Smisek für Aufsehen.

Zur ersten Bewährungsprobe für die neue Bundestrainerin wurde die Europameisterschaft 1997 in Norwegen. In der Qualifikation traf die DFB-Auswahl auf die Norwegerinnen, die in Deutschland gewannen und auf heimischen Terrain ein Unentschieden holten. Deutschland wurde nur Gruppenzweiter und musste gegen Island in die Relegation. Durch zwei klare Siege war Deutschland bei der EM dabei. Zunächst gab es Unentschieden gegen Italien und den Gastgeber. Durch einen 2:0-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Dänemark wurde noch das Halbfinale erreicht, wo Schweden mit 1:0 besiegt wurde. Im Finale traf die theune-Elf wieder auf Italien. Sandra Minnert und Birgit Prinz sorgten mit ihren Toren für den vierten Europameistertitel. Enttäuschend war nur die magere Kulisse von ca. 2.200 Zuschauern.

Spieldaten des EM-Endspiels 1997
 
Kerstin Stegemann spielte 191 Mal für die Nationalmannschaft

Mit Mühe qualifizierte sich die deutsche Mannschaft für die dritte Weltmeisterschaft in den USA. Im letzten Qualifikationsspiel verlor die deutsche Mannschaft mit 2:3 in Norwegen, die wiederum nach einem Sieg gegen England die direkte Qualifikation schafften. Es war die bisher letzte Niederlage der deutschen Nationalmannschaft bei EM- oder WM-Qualifikationsspielen. Deutschland setzte sich schließlich in der Relegation gegen die Ukraine durch. Zum Auftakt der WM gab es ein Unentschieden gegen Italien. Es folgte ein problemloser 6:0-Sieg über Mexiko. Inka Grings erzielte in diesem Spiel drei Tore und stellte damit einen WM-Rekord auf. Im letzten Gruppenspiel gab es ein 3:3 gegen Brasilien. Der Ausgleichstreffer für Brasilien fiel erst in der letzten Minute und kostete den Gruppensieg. So traf man im Viertelfinale auf den Gastgeber. 55.000 Zuschauer in Washington D.C., darunter der damalige US-Präsident Bill Clinton, waren die größte Kulisse, vor der die deutsche Elf je gespielt hat. Trotz zweimaliger Führung durch ein Eigentor von Brandi Chastain und Bettina Wiegmann scheiterte die deutsche Elf an den eigenen Nerven und verlor mit 2:3.

Während eines Trainingslagers zur Vorbereitungen auf die Olympischen Sommerspiele 2000 kam es zu einem Streit zwischen Martina Voss und Inka Grings, wodurch die jahrelange Beziehung des Paares beendet wurde. Tina Theune sorgte sich um das Klima innerhalb der Mannschaft und strich Voss ohne nähere Begründung aus dem Kader.[12][13] Im Sommer veranstaltete der DFB ein Turnier mit den Nationalmannschaften der USA, Norwegens und Chinas. Mit drei Niederlagen belegte die deutsche Elf den letzten Platz. Bei den Olympischen Spielen lief es besser. In der Vorrunde schlug die deutsche Elf Australien, Brasilien und Schweden. Im Halbfinale war die deutsche Elf gegen Norwegen deutlich überlegen, schied jedoch durch ein unglückliches Eigentor von Tina Wunderlich aus. Im kleinen Finale sicherte sich die deutsche Mannschaft durch ein 2:0 über Brasilien die Bronzemedaille. Für den DFB war es die erste olympische Medaille seit 1988, als die Olympiamannschaft der Männer ebenfalls Bronze holte.

2001 qualifizierte sich die deutsche Elf erneut für die Europameisterschaft. Das 4:4-Unentschieden in Italien war das bisher letzte Qualifikationsspiel für ein großes Turnier, das die deutsche Mannschaft nicht gewann. Der DFB bewarb sich erfolgreich um die Ausrichtung der Meisterschaft. In der Vorrunde gab es klare Siege gegen Schweden, Russland und England. Nach einem 1:0-Halbfinalsieg über Norwegen – den Siegtreffer erzielte Sandra Smisek mit einem sehenswerten Flugkopfball – stand die deutsche Auswahl wieder im Finale. Im Ulmer Donaustadion traf man vor 18.000 Zuschauern erneut auf Schweden. Bei strömenden Regen entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, die nach 90 Minuten keinen Sieger fand. Pünktlich zu Beginn der Verlängerung stoppte der Regen. In der 98. Minute schickte Maren Meinert Claudia Müller in Richtung schwedisches Tor. Müller überwand die schwedischen Abwehrspielerinnen und erzielte per Golden Goal den Siegtreffer, der Deutschland zum fünften EM-Titel verhalf.

Spieldaten des EM-Endspiels 2001

2002–2005: Weltmeister Deutschland

 
Nia Künzer erzielte bei der WM 2003 den Siegtreffer per Golden Goal

Die Weltmeisterschaft 2003 sollte eigentlich in der Volksrepublik China stattfinden. Aufgrund der SARS-Epidemie wurde das Turnier jedoch kurzfristig in die USA verlegt. Alle Qualifikationsspiele zur WM wurden im Vorfeld gewonnen und Conny Pohlers schrieb während des 9:0-Sieges gegen Portugal Geschichte, als sie als erste Spielerin fünf Tore in einem Spiel erzielte. In der Vorbereitung absolvierte die deutsche Auswahl unter anderem auch ein Testspiel gegen die männliche B-Jugend des VfB Stuttgart, das mit 0:3 verloren ging.[14] Nach einer überzeugenden Vorrunde mit klaren Siegen gegen Kanada, Japan und Argentinien deklassierte die deutsche Elf im Viertelfinale die Russinnen mit 7:1. Im Halbfinale wartete der Gastgeber auf die deutsche Mannschaft. Kerstin Garefrekes brachte die deutsche Mannschaft in Führung. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Silke Rottenberg über sich hinauswuchs. In den Schlussminuten sorgten Maren Meinert und Birgit Prinz für den 3:0-Sieg. Das Spiel gilt bei vielen Experten als das beste Frauenfußballspiel aller Zeiten.[15] Im Finale stand die deutsche Mannschaft dem schwedischen Team gegenüber. Schweden ging nach 41 Minuten nach einem Abwehrfehler in Führung. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit erzielte Maren Meinert den Ausgleich. In der Verlängerung erzielte Nia Künzer per Kopfball den Siegtreffer und Deutschland wurde durch die Golden-Goal-Regel Weltmeister. Damit schaffte der DFB es als erster und bisher einziger Verband sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen den WM-Titel zu erringen. Mit diesem Triumph gelang dem Frauenfußball in Deutschland sein endgültiger Durchbruch. Die Weltmeisterinnen wurden von tausenden begeisterter Fans in Deutschland willkommen geheißen. Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft schloss der DFB für die Frauen- und Juniorinnen-Nationalmannschaften einen Sponsoring-Vertrag mit der Firma Katjes ab.[16]

Spieldaten des WM-Endspiels 2003

Das erste Spiel nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft war ein EM-Qualifikationsspiel gegen Portugal. Der 13:0-Sieg gegen die völlig überforderten Portugiesinnen ist bis heute der höchste Sieg der DFB-Auswahl. Das Rückspiel in Portugal wurde mit 11:0 ebenfalls sehr hoch gewonnen. Inka Grings war bei diesem Spiel fünfmal erfolgreich. Im Folgejahr fuhr die Nationalelf zu den Olympischen Spielen nach Athen. Im ersten Gruppenspiel gab es einen überraschend hohen 8:0-Sieg über China. Birgit Prinz erzielte in diesem Spiel vier Tore. Im zweiten Gruppenspiel wurde Mexiko mit 2:0 geschlagen. Das Viertelfinale gegen Nigeria gestaltete sich schwerer, als zu erwarten gewesen wäre. Eine Führung der Afrikanerinnen konnte durch Tore von Steffi Jones und Conny Pohlers in einen Sieg umgewandelt werden. Im Halbfinale nahmen die USA erfolgreich Revanche für die WM ein Jahr zuvor. Die US-Girls gingen durch Kristine Lilly in Führung. Isabell Bachor konnte kurz vor Schluss noch die Verlängerung erzwingen, in der die USA den Siegtreffer erzielen konnten. Im kleinen Finale siegte Deutschland durch ein Tor von Renate Lingor gegen Schweden und sicherte sich die zweite deutsche Bronzemedaille.

2005–heute: Neuaufbau, leichte Krisen und Titelverteidigungen

2005 fand die Europameisterschaft in England statt. Nach einem mühsamen 1:0-Auftaktsieg über Norwegen siegte die deutsche Mannschaft überzeugend gegen Italien und Frankreich. Im Halbfinale hieß der Gegner Finnland. Die Überraschungsmannschaft aus dem hohen Norden wurde durch drei schnelle Tore von Inka Grings (2) und Conny Pohlers überrascht. Nach dem Anschlusstreffer sorgte Birgit Prinz für die Entscheidung. Norwegen hieß der Gegner im Finale. Mit einem Doppelschlag durch Inka Grings und Renate Lingor ging die deutsche Elf in Führung. Dagny Mellgren erzielte kurz vor der Pause den Anschlusstreffer. Nach ca. einer Stunde sorgte Birgit Prinz für den entscheidenden Treffer zum 3:1-Endstand. Tina Theune trat nach dem Turnier zurück und übergab an ihre bisherige Assistentin Silvia Neid.

Spieldaten des EM-Endspiels 2005

Mit Silvia Neid als Trainerin gewann die deutsche Elf 2006 erstmals den prestigeträchtigen Algarve-Cup. Die Mannschaft wurde wieder verjüngt und neue Spielerinnen wie Annike Krahn oder Célia Okoyino da Mbabi wurden trotz ihres jungen Alters zu Führungsspielerinnen. Die Qualifikation für die Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2007 in der Volksrepublik China wurde erfolgreich absolviert. Das Team von Silvia Neid gewann alle acht Spiele. Zum ersten Mal erhielt die deutsche Auswahl eine Prämie vom DFB für die erfolgreiche Qualifikation für ein großes Turnier. Die Mannschaft bekam insgesamt 200.000 Euro.

Der Start ins WM-Jahr 2007 war dagegen wenig erfolgreich. Beim Vier-Nationenturnier in der Volksrepublik China Ende Januar reichte es nur zu drei torlosen Unentschieden gegen China, England und die USA. Beim Algarve-Cup im März gab es in vier Spielen nur einen Sieg gegen Dänemark, aber drei Niederlagen gegen Norwegen, Frankreich und Italien, sodass am Ende nur der 8. Platz belegt werden konnte. Dabei dominierte die Mannschaft in allen Spielen, konnte jedoch eine Vielzahl von Torchancen nicht verwerten. Das schlechte Abschneiden beim Algarve-Cup führte dazu, dass Deutschland im März 2007 nach mehr als dreieinhalb Jahren die Führung in der FIFA-Weltrangliste an die USA abgeben musste.

Mit Beginn der Qualifikationsspiele für die Europameisterschaft 2009 konnte dann aber wieder an die früheren Erfolge angeknüpft werden. Die Niederlande wurden mit 5:1 geschlagen. Am 22. August 2007 kehrte die Nationalmannschaft nach Koblenz zurück. Beim EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz feierte die DFB-Elf ihr 25-jähriges Jubiläum und konnte durch den 7:0-Erfolg ihren 200. Länderspielsieg erzielen.[17]

 
Simone Laudehr erzielte im WM-Finale 2007 das 2:0 gegen Brasilien

Bei der Weltmeisterschaft 2007 traf die deutsche Elf in der Vorrunde auf Argentinien, England und Japan. Gleich zum Auftakt wurden die überforderten Argentinierinnen mit 11:0 deklassiert. Es war der höchste jemals erzielte Sieg in einem WM-Spiel überhaupt und Birgit Prinz sowie Sandra Smisek stellten mit je drei Toren den deutschen WM-Rekord von Inka Grings ein. Es folgte ein torloses Remis gegen England sowie ein 2:0-Arbeitssieg gegen Japan. Durch das Ausscheiden der Schwedinnen in der Vorrunde sicherte sich das DFB-Team die Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Im Viertelfinale traf Deutschland erstmals auf Nordkorea und gewann mit 3:0. Mit dem gleichen Ergebnis im Halbfinale gegen Norwegen zog die Mannschaft in das Endspiel gegen Brasilien ein. Im Finale am 30. September in Shanghai brachte Birgit Prinz die deutsche Elf in Führung. Torfrau Nadine Angerer hielt kurze Zeit später einen von Marta geschossenen Elfmeter. Kurz vor dem Abpfiff machte Simone Laudehr mit dem 2:0 den Sieg perfekt. Mit dieser Leistung gelang zum ersten Mal einem Weltmeister die erfolgreiche Titelverteidigung und ebenfalls zum ersten Mal blieb eine Mannschaft bei einer Fußball-WM (Frauen und Männer) ohne Gegentor. Angerer wurde zur besten Torhüterin des Turniers gewählt. Birgit Prinz erhielt den silbernen Ball als zweitbeste Spielerin des Turniers. Neben Angerer und Prinz wurden Ariane Hingst, Renate Lingor und Kerstin Stegemann in das All-Star-Team berufen. Einen Tag nach dem Finale wurde die Nationalmannschaft von ca. 20.000 Menschen am Frankfurter Römer empfangen.

Spieldaten des WM-Endspiels 2007

Nach der Weltmeisterschaft wurde der Vertrag mit der Bundestrainerin Silvia Neid bis zur Europameisterschaft 2013 verlängert. Ihre Assistentin Ulrike Ballweg wurde fest angestellt und ist seit dem 1. Januar 2008 Trainerin der U-23-Nationalmannschaft.[18] Am 5. Dezember erhielten die Spielerinnen das Silberne Lorbeerblatt sowie Silvia Neid das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking konnte Deutschland nicht an die Leistungen der Weltmeisterschaft anknüpfen. Zwar wurde in den ersten vier Spielen kein Gegentor kassiert und auch im Halbfinale gegen Brasilien ging man früh mit 1:0 in Führung, aber Brasilien kam immer besser ins Spiel und konnte schon vor der Pause ausgleichen. Durch zwei Konter nach deutschen Ecken ging Brasilien in der 2. Halbzeit mit 3:1 in Führung, und führte die deutsche Mannschaft in der Folgezeit vor. Das 4:1 besiegelte dann die erste Niederlage der deutschen Frauen gegen die Brasilianerinnen. Auch im Spiel um Platz 3 gegen Japan tat sich die Mannschaft lange Zeit schwer gegen die schnellen Japanerinnen, ehe dann durch zwei Tore von Fatmire Bajramaj noch der Sieg gelang.

 
Inka Grings wurde Torschützenkönigin der EM 2009

Bei der Europameisterschaft 2009 traf Deutschland bereits im ersten Gruppenspiel auf den alten Rivalen Norwegen, gegen den das letzte Europameisterschaftsendspiel gewonnen wurde. Der deutschen Mannschaft gelang eine schnelle Führung durch einen von Linda Bresonik verwandelten Strafstoß, danach vergab die Mannschaft viele gute Chancen und hätte in der Nachspielzeit fast noch Ausgleich kassiert, konnte aber im Gegenzug und in der weiteren Nachspielzeit noch 3 Tore erzielen. Nachdem auch das zweite Gruppenspiel gegen Frankreich mit 5:1 gewonnen wurde und aufgrund der Konstellation mit dem anderen Gruppenspiel, stand Deutschland nach zwei Spielen bereits als Gruppensieger fest. Daraufhin schonte die Bundestrainerin im dritten Gruppenspiel einige Stammspielerinnen, die zudem "gelb-gefährdet" waren. So tat sich die Mannschaft gegen die bereits ausgeschiedenen Isländerinnen lange schwer und konnte erst in der 50. Minute durch die zur Halbzeit eingewechselte Inka Grings den 1:0 Siegtreffer erzielen. Grings verletzte sich dabei und musste wenige Minuten später wieder ausgewechselt werden. Der medizinischen Abteilung gelang es jedoch, sie für die K.o.-Spiele wieder fit zu machen, weshalb sie im Viertelfinale gegen Italien mitwirken und in der 4. und 47. Minute die entscheidenden Tore zum 2:1 Sieg erzielen konnte. Im Halbfinale traf man erneut auf Norwegen, das ursprünglich nur als einer der beiden besten Gruppendritten das Viertelfinale erreicht hatte und sich dort überraschend mit 3:1 gegen die favorisierten Schwedinnen durchsetzte. Gegenüber dem 1. Spiel waren die Norwegerinnen nicht wieder zu erkennen und konnten in der 10. Minute nach einem Eckball, bei dem mehrere Norwegerinnen die deutsche Torfrau sperrten, mit 1:0 in Führung gehen. Die deutsche Mannschaft tat sich in der Folgezeit schwer und kurze Zeit nach dem Führungstor - wieder nach einem Eckball - nur der Pfosten ein zweites Tor der Skandinavierinnen verhinderte. Erst in der 2. Halbzeit konnten drei eingewechselte Spielerinnen das Spiel drehen und den Weg ins Endspiel durch ein letztendlich deutliches 3:1 bereiten. Dieses entwickelte sich zum torreichsten Finale der EM-Geschichte, in dem die Engländerinnen lange mithalten und immer wieder, nach den deutschen Führungstreffern, auf 1:2 bzw. 2:3 verkürzen konnten. Durch das 4:2, das 5. Turniertor von Inka Grings war die Gegenwehr der Briten jedoch gebrochen und am Ende fiel der Sieg mit 6:2 überaus deutlich aus. Nach dem Finalsieg, zu dem unter anderem der Bundespräsident Horst Köhler angereist war, gab Kerstin Stegemann ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt. Mit 191 Länderspielen hat sie die zweitmeisten Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft bestritten. Nach einer langwierigen Verletzung konnte sie ihren Stammplatz auf der rechten Seite aber nicht mehr zurück erobern und kam während der EM nur zu einem Halbzeiteinsatz im Spiel gegen Island.

Spieldaten des EM-Endspiels 2009

Bisherige Trainerinnen und Trainer

Siehe Hauptartikel: Bundestrainer (DFB)
 
Silvia Neid
  • Gero Bisanz (1982–1996), geboren am 3. November 1935, war der erste Bundestrainer der Frauen-Nationalmannschaft. Der Chef-Trainerausbilder des DFB führte die Mannschaft 1989, 1991 und 1995 zum Europameistertitel. 1993 belegte die Mannschaft lediglich den vierten Platz, welches seit 1989 das schlechteste Abschneiden der Nationalmannschaft bei einer Europameisterschaft ist. Bei den Weltmeisterschaften führte Bisanz sein Team 1991 zum vierten und 1995 zum zweiten Platz. Sein letztes Turnier waren die Olympischen Spiele 1996, wo die Mannschaft allerdings bereits nach der Vorrunde ausschied. Neben seiner Trainertätigkeit baute er zusammen mit seiner Assistentin Tina Theune ein Sichtungsnetz auf und stellte die Weichen für die erfolgreiche Jugendarbeit.
  • Tina Theune (1996–2005), geboren am 4. November 1953, übernahm nach den Olympischen Spielen 1996 das Traineramt. Theune erwarb als erste Frau die Fußballlehrer-Lizenz. Unter ihrer Führung gewann die deutsche Elf die Europameisterschaften 1997, 2001 (vor heimischen Publikum) und 2005. Bei den Olympischen Spielen 2000 und 2004 gewann die deutsche Mannschaft jeweils die Bronzemedaille. Größter Erfolg war der Gewinn der Weltmeisterschaft 2003 in den USA. Damit ist Tina Theune die bisher erfolgreichste Bundestrainerin. Sie profitierte von der erfolgreichen Jugendarbeit und baute viele ehemalige U-19-Nationalspielerinnen in die Mannschaft ein. Nach der erfolgreichen Europameisterschaft 2005 trat sie zurück.
  • Silvia Neid (seit 2005), geboren am 2. Mai 1964, war zuvor die Assistentin von Tina Theune und Trainerin der U-19-Nationalmannschaft, mit der sie 2004 Weltmeister wurde. Im Jahr 2006 wurde unter ihrer Führung der prestigeträchtige Algarve Cup gewonnen. Die Weltmeisterschaft 2007 war ihr erstes großes Turnier. Neid war als Bundestrainerin zunächst nicht unumstritten. Nach dem enttäuschenden Abschneiden beim Algarve Cup 2007 wurde sie wegen ihrer Methoden und ihrer Nominierungen von Seiten der Fans hart kritisiert. Bei der WM 2007 gelang ihr aber die erfolgreiche Titelverteidigung, was zuvor keiner Mannschaft gelungen war. Während der WM verlängerte sie ihren Vertrag mit dem DFB bis 2011. Assistenztrainerin ist Ulrike Ballweg.

Spielkleidung und Trikot

In der Regel tragen die Spielerinnen weiße Trikots, schwarze Hosen und weiße Stutzen. Die Farben weiß und schwarz sind die Farben Preußens. Das weiße Trikot ist mit schwarzen adidas-Streifen auf den Schultern versehen und zeigt einen über die rechte Körperhälfte vom Hals abwärts laufenden geschwungenen Farbeinsatz in den Landesfarben Schwarz, Rot und Gold. Die vom Ausrüster Adidas gefertigten Trikots bestehen aus einem Spezialgewebe, das Feuchtigkeit leichter nach außen transportieren soll und so für eine bessere Körpertemperatur sorgt. [19] Auf dem Trikot tragen sie zudem auf der rechten Seite das FIFA-Trophy-Badge für den aktuellen Weltmeister. Die Ausweichgarnitur besteht aus roten Trikots mit ebenfalls am Hals beginnenden Streifen, identisch mit denen des Haupttrikots, jedoch Schwarz statt Gelb. Dazu tragen sie weiße Hosen und rote Stutzen. Früher benutzte die Nationalmannschaft grüne Trikots, weiße Hosen und grüne Stutzen als zweite Garnitur.

Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2003 trugen die Nationalspielerinnen zunächst einen Stern auf dem Trikot. Zuvor prangten drei Sterne für die drei Weltmeistertitel der Männer-Nationalmannschaft auf den Trikots. Nach der erfolgreichen Titelverteidigung 2007 spielte die Mannschaft erstmals im EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien am 28. Oktober in Lübeck mit zwei Sternen über dem Verbandswappen. Ausrüster der Nationalmannschaft ist wie bei allen DFB-Teams die Firma adidas. Für die Frauen werden aber neuerdings die Trikots extra angefertigt und etwas auf Taille geschnitten. Wie bei den Herren können auch die Frauen mittlerweile Schuhe eines individuellen Ausrüsters tragen. Auf den Trainingsjacken macht die Mannschaft Werbung für die Sponsoren Mercedes-Benz und Alno.

Spielorte

Häufigste Heimspielstätten
Stadt Spiele Zeitraum
Osnabrück 5 1989–2005
Ulm 5 2001–2005
Bochum 3 1990–2009
Kaiserslautern 3 1988–1995
Koblenz 3 1982–2007
Lüdenscheid 3 1984–2002
Rheine 3 1990–1998
Siegen 3 1983–2005
Weil am Rhein 3 1991–1999

Die deutsche Nationalmannschaft hat genau wie ihre männlichen Kollegen kein Nationalstadion. Die Heimspiele finden in wechselnden Spielorten statt. Bei Turnieren ergibt sich der Spielort durch den Turnierverlauf.

Bis heute (Stand: 29. Oktober 2009) spielte die deutsche Auswahl in 83 verschiedenen deutschen Städten; die Männer dagegen – obwohl sie insgesamt mehr Spiele ausgetragen haben – nur in 40. Die meisten Heimspiele wurden in Osnabrück und Ulm ausgetragen. Fünfmal waren die beiden Städte bisher Gastgeber. Je dreimal spielte die DFB-Elf in Koblenz, Lüdenscheid, Rheine, Siegen und in Weil am Rhein. Das erste Spiel in den neuen Bundesländern fand in Aue statt.

In den Achtziger und Neunziger Jahren fanden die Heimspiele in der Regel in kleineren Städten, in denen es keinen höherklassigen Fußball gab, statt. Da zur damaligen Zeit nur wenige Tausend Zuschauer zu den Länderspielen kamen bestand keine Notwendigkeit, in größeren Stadien zu spielen. Auf diese Weise kamen Städte wie Helmstedt, Warendorf oder Spremberg zu Länderspielehren. Durch die Erfolge der Nationalmannschaft stiegen die Zuschauerzahlen bei Länderspielen. Mehr als 10.000 Zuschauer wurden zum Regelfall, so dass größere Stadien notwendig wurden. Heute spielt die DFB-Elf in Stadien, die zwischen 10.000 und 25.000 Zuschauer fassen.

In den deutschen Metropolen fanden dagegen nur sehr selten Länderspiele statt. In Berlin, Frankfurt am Main und Hamburg wurde jeweils nur einmal gespielt, in einigen Großstädten wie Bremen, Dortmund, Essen, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart fanden noch nie Länderspiele statt.

Die meisten Länderspiele außerhalb Deutschlands fanden in Faro (Portugal) und Guangzhou (Volksrepublik China) statt. Zehnmal spielte die deutsche Auswahl in Faro und neunmal in Guangzhou. Die hohe Zahl erklärt sich durch die Teilnahme der DFB-Elf am Vier-Nationen-Turnier und dem Algarve-Cup, die jedes Jahr in China bzw. Portugal stattfinden. Dabei trat man nie gegen den Gastgeber an. Je viermal spielte die deutsche Mannschaft in Minneapolis und Washington D.C..

 
Vor dem Länderspiel gegen Brasilien am 22. April 2009 in Frankfurt

Das erste Auswärtsspiel fand am 19. März 1983 im niederländischen Venray statt. Am 5. August 1990 spielte die DFB-Elf in Minneapolis zum ersten Mal außerhalb Europas. Das erste Spiel in Asien wurde am 17. November 1991 in Jiangmen ausgetragen. In Ozeanien wurde erstmals am 13. September 2000 in Canberra gespielt. In Südamerika und Afrika fanden bisher noch keine Länderspiele statt.

Die größten Triumphe feierte die deutsche Auswahl in Carson und Shanghai, wo die DFB-Elf 2003 und 2007 Weltmeister wurde. Die Europameistertitel wurden in Osnabrück (1989), Aalborg (1991), Kaiserslautern (1995), Oslo (1997), Ulm (2001), Blackburn (2005) und Helsinki (2009) gefeiert. Die olympischen Bronzemedaillen wurden in Sydney (2000), Athen (2004) und Peking (2008) gewonnen. Der Sieg im prestigeträchtigen Algarve Cup wurde 2006 in Faro unter Dach und Fach gebracht.

Die höchste Zuschauerzahl bei einem Spiel der deutschen Mannschaft wurde am 1. Juli 1999 verzeichnet. 54.642 Zuschauer sahen das WM-Viertelfinale gegen die USA in Washington D.C.. Mit 44.825 Zuschauern wurden am 22. April 2009 in Frankfurt beim Freundschaftsspiel gegen Brasilien die meisten Zuschauer bei einem Heimspiel gezählt. Dies ist gleichzeitig die höchste Zuschauerzahl bei einem Frauenländerspiel in Europa.

Die Mannschaft

Kader

Stand: 11. Oktober 2010, Kader für das Länderspiel gegen Australien am 28. Oktober 2010.

Nummer Name Geburtsdatum Debüt Verein Einsätze Tore Letzter Einsatz
Tor
1 Nadine Angerer 10.11.1978 1996 1. FFC Frankfurt 93 15.09.2010
12 Ursula Holl 26.06.1982 2007 FCR 2001 Duisburg 4 01.03.2010
Abwehr
3 Saskia Bartusiak 29.09.1982 2007 1. FFC Frankfurt 35 15.09.2010
33 Verena Faißt 22.05.1989 - VfL Wolfsburg - - -
15 Sonja Fuss 05.11.1978 1996 1. FC Köln 67 3 15.09.2010
29 Lena Goeßling 08.03.1986 2008 SC 07 Bad Neuenahr 17 15.09.2010
30 Josephine Henning 08.09.1989 2010 1. FFC Turbine Potsdam 1 15.09.2010
34 Tabea Kemme 14.12.1991 - 1. FFC Turbine Potsdam - - -
4 Babett Peter 12.05.1988 2006 1. FFC Turbine Potsdam 45 1 15.09.2010
Mittelfeld
19 Fatmire Bajramaj 01.04.1988 2005 1. FFC Turbine Potsdam 41 8 15.09.2010
7 Melanie Behringer 18.11.1985 2005 1. FFC Frankfurt 60 17 15.09.2010
18 Kerstin Garefrekes 04.09.1979 2001 1. FFC Frankfurt 120 38 15.09.2010
17 Ariane Hingst 25.07.1979 1996 1. FFC Frankfurt 167 10 15.09.2010
14 Kim Kulig 09.04.1990 2009 Hamburger SV 19 3 15.09.2010
6 Simone Laudehr 12.07.1986 2007 FCR 2001 Duisburg 35 7 15.09.2010
13 Célia Okoyino da Mbabi 27.06.1988 2005 SC 07 Bad Neuenahr 50 7 15.09.2010
Angriff
8 Inka Grings 31.10.1978 1996 FCR 2001 Duisburg 85 58 15.09.2010
31 Dzsenifer Marozsan 18.04.1992 1. FFC Frankfurt
11 Anja Mittag 16.05.1985 2001 1. FFC Turbine Potsdam 66 10 15.09.2010
16 Martina Müller 18.04.1980 2000 VfL Wolfsburg 88 29 03.03.2010
27 Alexandra Popp 06.04.1991 2010 FCR 2001 Duisburg 7 3 15.09.2010
9 Birgit Prinz   25.10.1977 1994 1. FFC Frankfurt 206 126 15.09.2010
Trainerstab
Trainerin Silvia Neid 02.05.1964 2005 Deutscher Fußball-Bund
Co-Trainerin Ulrike Ballweg 17.09.1965 2005 Deutscher Fußball-Bund

Ehrenspielführerinnen

Bettina Wiegmann wurde am 22. Oktober 2004 zur ersten Ehrenspielführerin der Frauen-Nationalmannschaft ernannt. Sie war lange Zeit mit 154 Einsätzen Rekordnationalspielerin des DFB (nun ist es Birgit Prinz) und hat vier Länderspiele mehr absolviert als Lothar Matthäus, der Rekordnationalspieler der Herren. Mit der Frauen-Nationalmannschaft wurde sie 2003 Weltmeister sowie 1991, 1995, 1997 und 2001 Europameister.

Rekordspielerinnen

Meiste Einsätze

Siehe Hauptartikel: Liste der deutschen Fußballnationalspielerinnen

Folgende Spielerinnen haben mindestens 100 Länderspiele bestritten:[20]

Spiele Name Erstes Länderspiel (Datum/Gegner) Letztes Länderspiel (Datum/Gegner)
206
Birgit Prinz 27. Juli 1994 (Kanada) noch aktiv
191
Kerstin Stegemann 13. April 1995 (Polen) 30. August 2009 (Island)
167
Ariane Hingst 27. August 1996 (Niederlande) noch aktiv
154
Bettina Wiegmann 1. Oktober 1989 (Ungarn) 12. Oktober 2003 (Schweden)
149
Renate Lingor 25. Oktober 1995 (Slowakei) 21. August 2008 (Japan)
147
Sandra Minnert 28. Mai 1992 (Jugoslawien) 1. November 2007 (Niederlande)
144
Doris Fitschen 4. Oktober 1986 (Dänemark) 7. Juli 2001 (Schweden)
133
Sandra Smisek 13. April 1995 (Polen) 1. Oktober 2008 (Schweiz)
126
Silke Rottenberg 7. April 1993 (USA) 29. Mai 2008 (Wales)
125
Martina Voss 3. Oktober 1984 (Finnland) 16. März 2000 (Niederlande)
120
Kerstin Garefrekes 17. November 2001 (Niederlande) noch aktiv
111
Steffi Jones 3. Juli 1993 (Dänemark) 14. März 2007 (Italien)
Silvia Neid 10. November 1982 (Schweiz) 25. Juli 1996 (Brasilien)
104
Heidi Mohr 19. Mai 1986 (Norwegen) 29. September 1996 (Island)
102
Pia Wunderlich 7. Dezember 1993 (Russland) 1. März 2006 (China)

Es gibt drei Hauptgründe dafür, dass die deutschen Nationalspielerinnen in der Regel mehr Länderspiele absolviert haben als ihre männlichen Kollegen. Im Durchschnitt sind die Spielerinnen jünger, wenn sie erstmals im Nationaltrikot auflaufen. Birgit Prinz z.B. war bei ihrem Debüt erst 16 Jahre alt. Zweiter Grund ist, dass die deutsche Frauennationalmannschaft in der Regel mehr Länderspiele pro Jahr austrägt. Neben Welt- und Europameisterschaften (und den dazugehörigen Qualifikationsspielen, von denen die Männer wegen der größeren Anzahl teilnehmender Länder mehr zu bewältigen haben) nimmt die deutsche Frauenauswahl im Gegensatz zu den Männern an den Olympischen Spielen teil. Schließlich kommen noch Turniere wie der Algarve Cup in Portugal oder das Vier-Nationen-Turnier in der Volksrepublik China dazu. Zudem kam die Frauen-Mannschaft bei den letzten Europameisterschaften immer bis ins Finale, während die Männer 2000 und 2004 jeweils in der Vorrunde ausschieden und erst 2008 wieder das Finale erreichten. So bestritten die Frauen in den Jahren 2003 bis 2006 66 Spiele, die Männer aber 60. Ein wesentlicher Grund ist auch, dass bei Männern Verletzungen auf Grund des körperbetonteren Spiels häufiger auftreten. So fehlte Michael Ballack seit der WM 2002 in mehr als 40 Spielen.

 
Länderspiel Deutschland-Tschechien am 2. August 2007 in Gera: Spielszene

Rekordhalterinnen

  • Silvia Neid vom 23. August 1984 bis 26. August 1984 mit 13 Spielen (vorher gab es mehrere mit gleich vielen Spielen)
  • Silvia Neid und Marion Isbert vom 26. August 1984 bis 1. Mai 1985 mit 13 bis 17 Spielen
  • Silvia Neid vom 7. September 1985 bis 17. September 1998 mit 18 bis 111 Spielen
  • Silvia Neid und Martina Voss am 17. September 1998 mit 111 Spielen
  • Martina Voss vom 11. Oktober 1998 bis 14. Oktober 1999 mit 112 bis 125 Spielen
  • Martina Voss und Doris Fitschen am 14. Oktober 1999 mit 125 Spielen
  • Doris Fitschen vom 11. November 1999 bis 17. April 2003 mit 126 bis 144 Spielen
  • Doris Fitschen und Bettina Wiegmann am 17. April 2003 mit 144 Spielen
  • Bettina Wiegmann vom 22. Mai 2003 bis 25. Oktober 2006 mit 145 bis 154 Spielen
  • Bettina Wiegmann und Birgit Prinz am 25. Oktober 2006 mit 154 Spielen
  • Birgit Prinz ab 23. November 2006 mit 155 Spielen (derzeit 206)

Die meisten Einsätze ohne Unterbrechung:

  1. Kerstin Stegemann (2001–2005): 61
  2. Steffi Jones: 60
  3. Kerstin Stegemann (2005–2008): 55
  4. Doris Fitschen und Heidi Mohr: 38
 
Silke Rottenberg ist mit 126 Einsätzen Rekordtorhüterin

Die längsten Pausen zwischen zwei Einsätzen:

  1. Christine Chaladyniak: 10 Jahre (102 Spiele zwischen dem 1. und 2. Spiel)
  2. Sonja Fuss: 4 Jahre (61 Spiele zwischen dem 16. und 17. Spiel)
  3. Inka Grings: 3 Jahre (51 Spiele zwischen dem 64. und 65. Spiel)
  4. Linda Bresonik: 3 Jahre (51 zwischen dem 20. und 21. Spiel)

Rekordtorhüterinnen

Meiste Tore

Folgende Spielerinnen haben mindestens 25 Länderspieltore erzielt:[21]

Tore Elfmeter Name Erstes Tor (Datum/Gegner) Letztes Tor (Datum/Gegner)
126
3
Birgit Prinz 27. Juli 1994 (Kanada) noch aktiv
83
0
Heidi Mohr 27. Juli 1986 (Island) 29. September 1996 (Island)
58
0
Inka Grings 28. Mai 1998 (Neuseeland) noch aktiv
51
14
Bettina Wiegmann 14. Oktober 1990 (Ungarn) 27. September 2003 (Argentinien)
48
0
Silvia Neid 10. November 1982 (Schweiz) 25. Oktober 1995 (Slowakei)
38
0
Kerstin Garefrekes 27. Januar 2002 (Norwegen) noch aktiv
35
8
Renate Lingor 14. Februar 1999 (Türkei) 7. März 2008 (Finnland)
34
0
Sandra Smisek 13. April 1995 (Polen) 1. Oktober 2008 (Schweiz)
33
1 Maren Meinert 3. Juli 1993 (Dänemark) 12. Oktober 2003 (Schweden)
30
0 Patricia Brocker (geb. Grigoli) 18. April 1992 (Italien) 28. Juni 1996 (Island)
29
0 Martina Müller 10. Mai 2001 (Italien) noch aktiv
28
0
Conny Pohlers 25. Oktober 2001 (Portugal) noch aktiv
27
0
Martina Voss 27. Juli 1986 (Island) 14. Oktober 1999 (Island)

Zwei Spielerinnen ist es bisher gelungen, in einem Länderspiel fünf Tore zu erzielen. Am 25. Oktober 2001 erzielte Conny Pohlers fünf Tore im Länderspiel gegen Portugal.[22] Ebenfalls gegen Portugal war Inka Grings am 7. Februar 2004 fünfmal erfolgreich.[23]

Erfolgreichste Elfmeterschützin ist Bettina Wiegmann mit 14 verwandelten Elfmetern. Ihr folgen Renate Lingor (8), Linda Bresonik und Birgit Prinz (je 3), Britta Unsleber und Melanie Behringer (je 2) sowie Birgitt Austermühl, Melanie Hoffmann und Maren Meinert mit je einem Treffer vom Elfmeterpunkt.

Das bisher einzige Eigentor der deutschen Nationalmannschaft unterlief Tina Wunderlich im Halbfinale des olympischen Fußballturniers 2000 in Sydney gegen Norwegen. Es war das einzige Tor des Spiels.[24]

Die Nationalmannschaft bei internationalen Turnieren

 
Empfang auf dem Römerbalkon nach der WM 2007

Weltmeisterschaft

Siehe Hauptartikel: Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen/Weltmeisterschaften

Deutschland ist mit zwei Weltmeistertiteln und einer Vizeweltmeisterschaft die erfolgreichste Mannschaft bei Weltmeisterschaften. Die Weltmeistertitel wurde in den Jahren 2003 und 2007 gewonnen. 1995 stand die deutsche Elf bereits im Finale, unterlag jedoch der norwegischen Mannschaft. Bei der ersten Weltmeisterschaft belegte die deutsche Auswahl den vierten Platz. Insgesamt dreimal stand die DFB-Elf im Finale und viermal im Halbfinale. Sie nahm bisher an allen Weltmeisterschaften teil.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis… Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1991 VR China Spiel um Platz 3 Schweden 4. Platz Deutschland gewinnt die Fair Play-Wertung.
1995 Schweden Finale Norwegen 2. Platz Erstmals Vizeweltmeister.
1999 USA Viertelfinale USA Aus im Viertelfinale nach zweimaliger Führung.
2003 USA Finale Schweden Weltmeister Nia Künzer köpft das Golden Goal.
Birgit Prinz wird Torschützenkönigin und beste Spielerin.
2007 VR China Finale Brasilien Weltmeister Höchster WM-Sieg aller Zeiten (11:0 gegen Argentinien).
Erste erfolgreiche Titelverteidigung eines Weltmeisters.
Erster WM-Teilnehmer ohne Gegentor während eines Turniers.
2011 Deutschland Als Ausrichter bereits qualifiziert.

Europameisterschaft

Siehe Hauptartikel: Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen/Europameisterschaften

Für die ersten zwei Europameisterschaften konnte sich die DFB-Elf nicht qualifizieren. Seitdem nahm die deutsche Mannschaft an jeder weiteren EM teil und ist mit sieben Titeln Rekordeuropameister. Die letzten fünf Europameisterschaften wurden in Folge gewonnen. Das schlechteste Abschneiden bisher war der vierte Platz 1993.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis… Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1984 keine Endrunde nicht qualifiziert
1987 Norwegen nicht qualifiziert
1989 Deutschland Finale Norwegen Europameister Erster Titel für die DFB-Elf.
1991 Dänemark Finale Norwegen Europameister Erste erfolgreiche Titelverteidigung. Heidi Mohr wird mit 4 Toren Torschützenkönigin
1993 Italien Spiel um Platz 3 Dänemark 4. Platz Bislang einzige EM-Teilnahme ohne Titelgewinn.
1995 keine Endrunde Finale Schweden Europameister
1997 Norwegen Finale Italien Europameister
2001 Deutschland Finale Schweden Europameister Claudia Müller erzielt das Golden Goal und wird zusammen mit Sandra Smisek mit je 3 Toren Torschützenkönigin.
2005 England Finale Norwegen Europameister Vierter Titel in Folge. Inka Grings wird Torschützenkönigin.
2009 Finnland Finale England Europameister Fünfter Titel in Folge. Inka Grings wird erneut Torschützenkönigin.

Olympische Spiele

Siehe Hauptartikel: Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen/Olympische Spiele

Die Deutsche Mannschaft konnte sich für alle bisherigen olympischen Fußballturniere der Frauen qualifizieren. Der Titel „Olympiasieger“ ist aber der einzige noch fehlende Titel. Im Gegensatz zum Männerfußball nahmen bei den Frauen immer die A-Nationalmannschaften an den Olympischen Spielen teil. Deutschland fuhr 2004 und 2008 als amtierender Weltmeister nach Athen bzw. Peking, sowie 1996 und 2000 als Europameister nach Atlanta bzw. Sydney. Beim ersten olympischen Frauenfußballturnier erzielte Bettina Wiegmann das erste Tor überhaupt. Nach der Vorrunde kam jedoch das Aus. Bei den Spielen 2000, 2004 und 2008 gewann die deutsche Elf jeweils Bronze.

Jahr Austragungsort (Spielorte) Teilnahme bis… Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1996 Atlanta (Washington/Birmingham) Vorrunde Brasilien, Norwegen Vorrunde Bettina Wiegmann erzielt das erste olympische Tor.
2000 Sydney (Canberra/Melbourne) Spiel um Platz 3 Brasilien Bronze
2004 Athen (Iraklion/Patras) Spiel um Platz 3 Schweden Bronze Höchster Sieg bei einem olympischen Frauenfußballspiel (8:0 gegen China).
2008 Peking Spiel um Platz 3 Japan Bronze Dritte Bronzemedaille in Folge.

Algarve Cup

Siehe Hauptartikel: Algarve Cup

Die deutsche Nationalmannschaft nimmt 2010 zum siebten Mal am prestigeträchtigen Algarve Cup teil. Jedes Jahr im März treffen bei diesem Turnier die stärksten Nationalmannschaften der Welt aufeinander. 2006 konnte die Mannschaft das Turnier gewinnen. 2005 und 2010 unterlag die Mannschaft im Finale der Mannschaft der USA. Bei der ersten Teilnahme im Jahre 2002 wurde die DFB-Auswahl ebenso wie 2008 und 2009 Vierter. 2007 belegte die DFB-Auswahl nur einen enttäuschenden achten Rang. 2008 verlor die Mannschaft das Auftaktspiel gegen Dänemark mit 0:1, es war die erste Niederlage nach 15 Spielen ohne Niederlage und das erste Gegentor nach neun Spielen ohne Gegentor. Im zweiten und dritten Spiel konnten Finnland mit 3:0 und Schweden mit 2:0 besiegt werden und somit erreichte Deutschland das Spiel um Platz 3 gegen Norwegen. Dieses konnten die Norwegerinnen mit 2:0 gewinnen. Dabei endete auch die Serie von 1022 Minuten in denen Torfrau Nadine Angerer keinen Gegentreffer kassierte. Im ersten Spiel war Angerer nicht eingesetzt worden. 2009 belegte Deutschland nach zwei Siegen gegen Finnland und China sowie zwei Niederlagen gegen Schweden und Dänemark wieder den vierten Platz. 2010 wurde nach drei klaren Siegen gegen Dänemark, Finnland und China in den Gruppenspielen erneut das Finale erreicht. In diesem unterlag man der USA mit 2:3 Toren.[25]

Vier-Nationen-Turnier

Siehe Hauptartikel: Vier-Nationen-Turnier

Deutschland nahm bisher viermal am Vier-Nationen-Turnier teil, das Anfang Januar in China stattfindet. 2002 konnte der zweite Platz und 2003, 2005 und 2007 der dritte Platz belegt werden. 2008 und 2009 nahm Deutschland nicht teil.

Länderspiele

siehe Hauptartikel: Liste der Länderspiele der deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen

Länderspiele 2010

Datum Spielort Gegner Anlass Ergebnis Torschützen
17. Februar 2010 Duisburg Korea Nord  Nordkorea Freundschaftsspiel 3:0 (2:0) Bajramaj (21.), Laudehr (30.), Okoyino da Mbabi (50.)
24. Februar 2010 Parchal (Portugal) Danemark  Dänemark Algarve-Cup 4:0 (1:0) Behringer (36.), Prinz (56.), Grings (58.), Grings (82.)
26. Februar 2010 Parchal (Portugal) Finnland  Finnland Algarve-Cup 7:0 (1:0) Grings (34.), Popp (61.), Grings (65.), Popp (66.), Grings (70.), Keßler (77.), Müller (84.)
1. März 2010 Faro (Portugal) China Volksrepublik  Volksrepublik China Algarve-Cup 5:0 (3:0) Garefrekes (2.), Mittag (16.), Mittag (42.), Peter (75.), Zietz (90.)
3. März 2010 Faro (Portugal) Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Algarve-Cup (Finale) 2:3 (1:2) Lloyd (18.), Wambach (22.), Cheney (69.); Grings (40.,75.)
22. Mai 2010 Cleveland (USA) Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Freundschaftsspiel 0:4 (0:2) Wambach (30./FE), O'Reilly (35.), Lilly (63.), Wambach (64.)
15. September 2010 Dresden Kanada  Kanada Freundschaftsspiel 5:0 (1:0) Grings (2./FE), Bajramaj (54.), Popp (76.), Behringer (79.), Okoyino da Mbabi (83.)
28. Oktober 2010 Wolfsburg Australien  Australien Freundschaftsspiel 2:1 (1:1) Samantha Kerr (28.), Grings (36.), Martina Müller (71.)
25. November 2010 Leverkusen Nigeria  Nigeria Freundschaftsspiel

Länderspiele 2009

Datum Spielort Gegner Anlass Ergebnis Torschützen
25. Februar 2009 Bielefeld China Volksrepublik  Volksrepublik China Freundschaftsspiel 1:1 Grings (2.); Xu (20.)
4. März 2009 Albufeira (Portugal) Finnland  Finnland Algarve-Cup 2:0 Behringer (69.), Garefrekes (90.)
6. März 2009 Albufeira (Portugal) China Volksrepublik  Volksrepublik China Algarve-Cup 3:0 Garefrekes (37.,67.), Kulig (58.)
9. März 2009 Faro (Portugal) Schweden  Schweden Algarve-Cup 2:3 Fischer (28.), Schelin (36.,38.); Grings (77.), Kulig (81.)
11. März 2009 Faro (Portugal) Danemark  Dänemark Algarve-Cup-Spiel um Platz 3 0:1 Rydahl Bukh (42.)
22. April 2009 Frankfurt Brasilien  Brasilien Freundschaftsspiel 1:1 Mittag (24.); Maurine (36.)
25. Juli 2009 Sinsheim Niederlande  Niederlande Freundschaftsspiel 6:0 Geurts (9., Eigentor), Grings (16.), Behringer (37.), Prinz (39.), Laudehr (57.), Okoyino da Mbabi (90.)
29. Juli 2009 Mannheim Japan  Japan Freundschaftsspiel 0:0
6. August 2009 Bochum Russland  Russland Freundschaftsspiel 3:1 Garefrekes (52.), Bresonik (64.), M.Müller (90.); Kurotschkina (53.)
24. August 2009 Tampere (Finnland) Norwegen  Norwegen Europameisterschaft – Gruppenspiel 4:0 Bresonik (33./FE), Bajramaj (90., 90.), Mittag (90.)
27. August 2009 Tampere (Finnland) Frankreich  Frankreich Europameisterschaft – Gruppenspiel 5:1 Grings (9.), Krahn (17.), Behringer (45.), Bresonik (47./HE), Laudehr (90.); Thiney (51.)
30. August 2009 Tampere (Finnland) Island  Island Europameisterschaft – Gruppenspiel 1:0 Grings (50.)
4. September 2009 Lahti (Finnland) Italien  Italien Europameisterschaft – Viertelfinale 2:1 Grings (4., 47.); Panico (63.)
7. September 2009 Helsinki (Finnland) Norwegen  Norwegen Europameisterschaft – Halbfinale 3:1 Laudehr (59.), Mbabi (61.), Bajramaj (90.); Herlovsen (10.)
10. September 2009 Helsinki (Finnland) England  England Europameisterschaft – Finale 6:2 Prinz (20., 76.), Behringer (22.), Kulig (50.), Grings (62., 73.); Carney (24.), Smith (55.)
29. Oktober 2009 Augsburg Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Freundschaftsspiel 0:1 Wambach (34.)

Länderspielbilanzen

Bis auf zwei Ausnahmen (Australien und die USA) hat die Nationalmannschaft gegen alle anderen Länder eine positive Bilanz.

Land Spiele S U N Tore Wichtige Spiele
Argentinien  Argentinien 2 2 0 0 17:1 WM-Vorrunde 2003, WM-Vorrunde 2007
Australien  Australien 2 1 0 1 3:1 Olympia-Vorrunde 2000
Belgien  Belgien 6 3 2 1 12:5
Brasilien  Brasilien 9 4 4 1 18:11 WM-Finale 2007, WM-Vorrunde 1995, 1999; Olympia-Spiel um Platz drei 2000, Olympia 2008 (Vorrunde und Halbfinale)
Bulgarien  Bulgarien 3 3 0 0 11:2
China Volksrepublik  Volksrepublik China 26 12 6 8 50:30 WM-Halbfinale 1995
Danemark  Dänemark 20 12 3 5 44:17 WM-Viertelfinale 1991; EM-Spiel um Platz drei 1993
England  England 19 17 2 0 55:12 WM-Viertelfinale 1995, WM-Vorrunde 2007; EM-Halbfinale 1995, EM-Viertelfinale 1991, EM-Finale 2009
Finnland  Finnland 10 9 0 1 33:2 EM-Halbfinale 2005
Frankreich  Frankreich 9 7 0 2 26:4 EM-Vorrunde 2005, 2009
Irland  Irland 2 2 0 0 4:0
Island  Island 11 11 0 0 47:3 EM-Relegation 1997, EM-Vorrunde 2009
Italien  Italien 24 12 8 4 40:18 EM-Finale 1997; EM-Halbfinale 1989 und 1991, EM-Viertelfinale 2009
Japan  Japan 8 7 1 0 18:5 WM-Vorrunde 1995, 2003 und 2007; Olympia-Vorrunde 1996, Olympia 2008 - Spiel um Platz 3
  Jugoslawien 1 1 0 0 3:0
Kanada  Kanada 9 9 0 0 34:10 WM-Vorrunde 2003
Kroatien  Kroatien 2 2 0 0 15:0
Mexiko  Mexiko 2 2 0 0 8:0 WM-Vorrunde 1999; Olympia-Vorrunde 2004
Neuseeland  Neuseeland 2 2 0 0 12:1
Niederlande  Niederlande 16 10 4 2 38:11
Nigeria  Nigeria 5 5 0 0 13:2 Olympia-Viertelfinale 2004, Olympia-Vorrunde 2008; WM-Vorrunde 1991
Korea Nord  Nordkorea 3 3 0 0 7:0 WM-Viertelfinale 2007; Olympia-Vorrunde 2008
Norwegen  Norwegen 33 15 5 13 57:47 WM-Finale 1995, WM-Halbfinale 2007; EM-Finale 1989, 1991 und 2005; EM 2009 (Vorrunde und Halbfinale)
Polen  Polen 4 4 0 0 21:1
Portugal  Portugal 4 4 0 0 41:0 Höchster Sieg der dt. Mannschaft
Russland  Russland 14 12 2 0 45:7 EM-Viertelfinale 1995
Schottland  Schottland 4 4 0 0 17:1
Schweden  Schweden 18 12 0 6 32:24 WM-Finale 2003; EM-Finale 1995 und 2001, Olympia-Viertelfinale 2008
Schweiz  Schweiz 14 13 1 0 67:2 Erstes Länderspiel
Slowakei  Slowakei 2 2 0 0 5:0
  Sowjetunion 1 1 0 0 3:0
Spanien  Spanien 1 1 0 0 6:0
Chinesisch Taipeh  Chinesisch Taipeh 1 1 0 0 3:0 WM-Vorrunde 1991
Tschechien  Tschechien 3 3 0 0 14:0
  Tschechoslowakei 4 3 1 0 9:1 EM-Viertelfinale 1989
Turkei  Türkei 1 1 0 0 12:1
Ukraine  Ukraine 6 5 1 0 24:3
Ungarn  Ungarn 7 5 1 1 13:2
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 28 5 4 19 27:59 WM-Halbfinale 1991 und 2003; Olympia-Halbfinale 2004
Wales  Wales 4 4 0 0 34:0
Total[26] 340 231 45 64 938:283

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. dfb.de: Laureus: DFB-Frauen müssen Brawn GP den Vortritt lassen
  2. bpb.de: Mannschaftsporträt Deutschland
  3. bpb.de: Geschichte des Frauenfußballs
  4. Eduard Hoffmann und Jürgen Nendza: Verlacht, verboten und gefeiert – Zur Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland, Seite 48
  5. Hoffmann und Nendza, Seite 56
  6. FF Magazin Nr. 20, Seite 8
  7. dfb.de: Tore, Titel, Träume – 25 Jahre Frauen-Länderspiele, Seite 6
  8. dfb.de: Spielbericht
  9. fifa.com: Frauen im Schiedsrichteramt: der DFB macht Fortschritte
  10. dfb.de: Spielbericht
  11. dfb.de: Spielbericht
  12. a b Birgit und Heiko Klasen: Elf Freundinnen – Die Turbinen aus Potsdam, Seite 171
  13. spiegel.de: [Ich habe Hass verspürt. In: Der Spiegel. (online). Interview mit Martina Voss in "Der Spiegel" 29/2003 vom 14. Juli 2003, Seite 160]
  14. taz.de: Artikel Die Fintenweiber
  15. FF-Magazin Nr. 20, Seite 11
  16. dfb.de: Katjes erster Hauptsponsor der Frauen-Nationalmannschaft
  17. kicker.de: Prinz und Garefrekes überragend
  18. womensoccer.de: DFB verlängert Vertrag mit Neid bis 2013
  19. dfb.de: Neues Trikot für die Weltmeisterinnen
  20. dfb.de: Rekordspielerinnen
  21. dfb.de: Rekordtorschützinnen
  22. dfb.de: Spielbericht
  23. dfb.de: Spielbericht
  24. dfb.de: Rekordtorschützinnen
  25. Algarve Cup 2010: Deutschland - USA
  26. dfb.de: Spielbilanz

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