Georg IV. (Vereinigtes Königreich)
Georg IV. August Friedrich (* 12. August 1762, † 24. Juni 1830 in Windsor), geboren als Agust Friedrich, war von 1820 bis 1830 König von Großbritannien, Irland und Hannover.
Leben
Er war der älteste Sohn und Nachfolger von Georg III. und dessen Gemahlin Charlotte von Mecklenburg und zeigte schon früh einen Hang zu zügellosen Ausschweifungen. 1785 schloss er eine heimliche Ehe mit Maria Fitzherbert, einer katholischen Witwe. Schon bald bedurfte er der Hilfe des Parlaments, um seine ungeheure Schuldenlast abzutragen. Seine ganze Lebensführung war beständig ein öffentlicher Skandal und das zerrüttete Vater-Sohn-Verhältnis kein Geheimnis.
Am 7. April 1795 heiratete er seine Cousine, die Prinzessin Karoline von Braunschweig. Diese Ehe war jedoch so unglücklich, dass sich die beiden schon 1796, nach der Geburt der Prinzessin Charlotte Auguste (* 7. Januar 1796 - † 6. November 1817), wieder trennten. Während seine Brüder hohe Militärstellen bekleideten, war Georg Oberst geblieben, und als er 1805, bei der beabsichtigten Landung Napoleons, eine seinem Rang angemessene Stellung in der Armee forderte, erhielt er vom König und den Ministern öffentlich eine abschlägige Antwort. Zwar musste man ihm als dem Thronfolger im Januar 1811, als sich die Krankheit seines Vaters als unheilbar erwies, die Regentschaft übertragen. Jedoch fand sich das Parlament veranlasst, seine Macht bedeutend zu beschränken. Da es ihm hauptsächlich um die Mittel zu seinem extravaganten, ausschweifenden Lebensgenuss ging, ließ er sich von parlamentarischen Zahlungszusagen zufriedenstellen und mischte sich nicht in Tagespolitik ein, wodurch das englische konstitutionelle Königtum nachhaltig geschwächt wurde.
Nach dem Tod seines Vaters wurde er am 29. Januar 1820 zum König ausgerufen und am 19. Juli 1821 mit großer Pracht gekrönt. Seine Prunksucht zog aber bereits Spottverse auf sich, so war er bekannt als Dandy of sixty. In seiner Jugend war er befreundet gewesen mit George Bryan Beau Brummell, dem Urvater aller Dandys.
Sein erster Schritt als König war die Einleitung eines Scheidungsprozesses gegen seine Gattin, der ihn jeglichen öffentlichen Kredit verspielen ließ. In den folgenden Jahren lebte Georg allein seinen Vergnügungen, die meist mit neuen Schulden zusammenhingen. Georg verstand sich äußerlich gefällig zu geben, war aber extrem eitel und ließ sich nur allzugern den ersten Gentleman Europas nennen. Er soll einer der liederlichsten Männer seiner Zeit gewesen sein - ein Trinker, Spieler, Wüstling und Frauenheld ohne jedes Schamgefühl. Er galt vielen Zeitgenossen nur als "Trunkenbold und Thronschänder". Seine Regierung führte in England zum absoluten Tiefpunkt des Ansehens der Monarchie, die erst unter seiner Nichte Victoria wieder stärkeren Rückhalt fand. Bei seinem Tod schrieb die Times "...nie ist ein Mann weniger von seinen Mitmenschen betrauert worden...". Nach seinem Tode 1830 folgte ihm sein zweiter Bruder als Wilhelm IV. auf dem Thron.
Der Kunststil während Georgs Herrschaftszeit hat heute den Namen Regency.
Georgs einzige Tochter, Charlotte Auguste, Kronprinzessin von England, vermählte sich am 2. Mai 1816 mit dem Prinzen Leopold von Sachsen-Coburg, nachmaligem König der Belgier, starb aber schon am 6. November 1817 im Kindbett.
Vorlage:Navigationsleiste Englands Könige
Vorlage:Vorgänger-Nachfolger
Personendaten | |
---|---|
NAME | Georg IV. |
ALTERNATIVNAMEN | August Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | von 1820 bis 1830 König von Großbritannien, Irland und Hannover |
GEBURTSDATUM | 12. August 1762 |
STERBEDATUM | 24. Juni 1830 |
STERBEORT | Windsor |