Die Weiden-Gelbeule oder Violett-Gelbeule (Xanthia togata) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae).
Weiden-Gelbeule | ||||||||||||
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![]() Weiden-Gelbeule (Xanthia togata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Xanthia togata | ||||||||||||
(Esper, 1788) |
Merkmale
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 27 bis 30 Millimetern. Die Vorderflügel sind 13 bis 16 Millimeter lang. Auf gelber Grundfarbe tragen sie braunviolette Flecken. Die Hinterflügel sind weißlich gefärbt. Auch im Übergangsbereich vom Kopf zum Nacken gibt es ein violettes Band.
Die Weiden-Gelbeule ähnelt der Bleich-Gelbeule (Xanthia icteritia) und der Gold-Gelbeule (Xanthia aurata).
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Weiden-Gelbeule ist Europa. Die Art ist auf Standorten, die mit Weiden bewachsen sind, zu finden. Dazu zählen Auen, die Raine von Feucht- und Magerwiesen sowie Moore, aber auch trocken-warme (xerotherme) Standorte, z. B. die Steinbrüche auf der Schwäbischen Alb, in denen die Salweide gedeiht.
Lebesweise
Entwicklung
Die Weibchen dieser spät im Jahr nachtaktiven Art legen ihre Eier meist in kurzen Reihen auf Weidenzweigen ab. Die bräunlichen Raupen schlüpfen im zeitigen Frühjahr. Sie bohren sich in Weidenkätzchen und fallen nach der Blütenzeit mit diesem zu Boden. Die Raupen sind polyphag und können sich auch von anderen Futterpflanzen ernähren, meist wechseln sie zu krautigen Pflanzen über, darunter der Stumpfblättrige Ampfer.
Die Verpuppung erfolgt wie bei den meisten Nachtfaltern in der Erde. Verbunden ist damit ein relativ langes Ruhestadium von Ende Mai bis Ende August. Erst nach einem wochenlangen Präpupa-Stadium erfolgt die endgültige Verpuppung. Von Ende August bis Ende Oktober, manchmal auch noch bis Anfang November, fliegen die Schmetterlinge.
Feinde
Die Raupen der Weiden-Gelbeule werden von vielen Schlupfwespenarten und einigen Arten der Raupenfliegen parasitiert.
Gefährdung
Die Weiden-Gelbeule ist in Deutschland nicht gefährdet. Sie verliert aber nach wie vor viele Brutmöglichkeiten durch die Entwässerung von Feuchtbiotopen, Flussregulierungen und den Rückschnitt und die Entfernung von kommerziell nicht verwertbaren Weichhölzern durch die Forstwirtschaft.
Taxonomie und Systematik
Von den sieben in Europa vorkommenden Xanthia-Arten gehört nur Xanthia togata zur Untergattung Xanthia (Xanthia). Frühere, aber nach den Regeln des ICZN nicht gültige Namen sind Xanthia lutea Ström, 1783 und Noctua flavago Fabricius, 1787.
Literatur
- Heiko Bellmann: Schmetterlinge. Naturbuch Verlag, Augsburg 2010 ISBN 978-3-8001-4653-6
Weblinks
- Commons: Weiden-Gelbeule – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Xanthia togata bei Fauna Europaea. Archiviert vom Original im Internet Archive.