Antonius der Große, auch Antonius Abbas oder Antonius Eremita, (* um 251?; † 356) war ein ägyptischer Mönch und Einsiedler. Er zählt nicht nur zu den Wüstenvätern, sondern wird auch als Vater der Mönche bezeichnet; sein Gedenktag ist der 17. Januar.
Leben
Das Leben des heiligen Antonius, dem Einsiedler, wird uns überliefert vom alexandrinischen Bischof Athanasius (um 300 - 373) in dessen Vita Antonii, die er um 360 verfasste. Demnach wurde Antonius um 251 in Koma in Mittelägypten (Fayum) als Sohn wohlhabender christlicher Bauern geboren. Als Antonius ca. 20 Jahre alt war, starben seine Eltern, ihm die Verantwortung für den Hof und für die jüngere Schwester zurücklassend. Er folgte dem Bibelwort „Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe was du hast, und gib’s den den Armen. So wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!” (Matthäus 19,21). Nachdem er das ausgeführt hatte und seine Schwester in die Obhut einer christlichen Jungfrauengemeinschaft übergeben hatte, zog er sich in die Einsamkeit zurück, zuerst in eine Hütte in der Nähe seines Dorfes, später in alte Gräber und Kastelle am Rand der Wüste, bis er zum Schluß seine Einsiedelei in der Wüste am Berg Kolzim in Sichtweite des Roten Meeres einrichtete, wo er schließlich nach einem langen asketischen Leben starb. Er scharte eine kleine Schar von Schülern um sich, der bekannteste ist wohl Hilarion von Gaza. Obwohl Antonius den beiden Brüdern, die ihn zulezt betreuten, den Auftrag erteilte, seinen Leichnam im Geheimen zu beerdigen, wurden seine sterblichen Überreste im 6. Jahrhundert entdeckt und dem christlichen Reliquienkult ausgeliefert. Das hohe Alter des heiligen Antonius ist sicher legendarisch, ein Geburtsdatum um 251 kann nicht bewiesen werden. Ebenso in den Bereich der Legende ist der von Hieronymus (um 347 - 419/20) in dessen Vita Pauli erwähnte Besuch des 90-jährigen Antonius bei dem angeblich ersten Einsiedler in der ägyptischen Wüste, dem damals 113 (!) Jahre alten Paulus von Theben, einzuordnen.
Die Versuchungen des heiligen Antonius
Das Wesen der Versuchungen im Leben des heiligen Antonius besteht im Versuch Satans, den Heiligen vom rechten Weg abzubringen und ihn der Sünde auszuliefern. Die Versuchungen des heiligen Antonius werden in der Vita Antonii und in anderen Quellen geschildert. So erscheint ihm in seinen asketischen Visionen Satan in menschlicher Gestalt, als schwarzer Knabe oder verführerische Frau, um ihn zur Sünde der Unzucht zu verführen; Satan gaukelt Antonius Haufen von Gold, silberne Teller, reich gedeckte Tische und andere Verführungen vor. Er erscheint aber auch in Gestalt von tierischen Bestien, um Antonius zu peinigen und zu quälen, weil er nicht von seinem Glauben abzubringen ist. Das Thema der Versuchungen und Peinigungen des heiligen Antonius wird immer wieder in den Nacherzählungen der Heiligenlegenden ausgebreitet und ist Auslöser für die zahlreichen Darstellungen des Themas in der bildenden Kunst Europas.
Die Darstellung der Versuchungen und Peinigungen des heiligen Antonius in der bildenden Kunst
Nach ersten Freskodarstellungen im 10. Jahrhundert kommt es in der Buchmalerei und später im Buchdruck des Spätmittelalters zu einer ersten Häufung der Darstellung des Themas. Kurz nach 1500 entstehen die großen bekannten Antoniusversuchungen, allen voran die von Hieronymus Bosch (um 1450 - 1516) in Lissabon (Museu Nacional de Arte Antiga) und Matthias Grünewald (um 1475 - 1528) in Colmar (Museé d’Unterlinden). Seither ist das Thema fester Bestandteil in der Arbeit der bildenden Künstler. In der neueren Kunst sind die Darstellungen von Max Ernst (1891 - 1976) und Salvador Dalí (1904 - 1989), beide 1946 im Rahmen eines Wettbewerbs entstanden, hervorzuheben.
Datei:Hieronymus bosch die versuchung des heiligen antonius jpg.art
Bedeutung und Wirkung
momentan in Arbeit und noch nicht vollständig - bitte noch etwas Geduld! 1. Antonius und Pachomius als Gründerväter des christlichen Mönchtums 2. Antonius als Wundertäter und das Antoniusfeuer 3. Der Antoniterorden - Gründung, Aufstieg und Niedergang Antonius der Große ist im süddeutsch-österreichischen Raum auch bekannt als der Sautoni oder Fackentoni, in Westdeutschland als Swinetünnes. Das führt uns zum heiligen Antonius als Schutzheiligen der Bauern und ihrer Nutztiere, aber auch zum Antoniterorden und ihrem Recht, das Antoniusschwein zur Mast im Dorf auf Kosten der Allgemeinheit frei herumlaufen zu lassen.
siehe auch: Antonius von Padua