Leopardgeckos (Eublepharis macularius) sind eine Art innerhalb der Unterfamilie der Lidgeckos. Sie sind Bewohner trockener und halbtrockener Steppenlandschaften. Reine Sandlandschaften werden nicht bewohnt. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst das südöstliche Afghanistan, das zentrale Pakistan und den Nordwesten Indiens.
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Leopardgeckos sind nachtaktive Bodenbewohnern und verbringen den Tag in Hohlräumen und Erdhöhlen, die sie mit ihren kräftigen Krallen erweitern. Sie bevorzugen Orte mit gewisser Umgebungsfeuchtigkeit und kommen oft in größeren Kolonien vor.
Sie sind die typischen Vertreter der Lidgeckos (Eublepharinae) und besitzen im Gegensatz zu den meisten anderen Reptilien die Fähigkeit, ihre Augen zu schließen. Die wissenschaftliche Einordnung der Lidgeckos ist noch nicht vollständig geklärt. Einige Taxonomen führen die Lidgeckos als eigene Familie innerhalb der Überfamilie der Geckoartigen (Gekkota).
Körperbau und Färbung
Ihren Namen verdanken die Leopardgeckos ihrer auffälligen Färbung, die sich aus braunen Punkten oder Flecken auf einem gelben bis ockerfarbenen Grund zusammensetzt. Die Bauchseite ist cremeweiß.
Jungtiere weisen eine vollkommen andere Färbung auf. Sie sind braun, gelb bis ockerfarben und cremeweiß gebändert, erst mit einem Alter von drei bis sechs Monaten nehmen sie die Färbung der adulten Tiere an.
Leopardgeckos werden durchschnittlich 22 cm lang, wobei manche nicht länger als 15 cm und manche länger als 30 cm werden.
Haltung im Terrarium
Leopardgeckos sind die am meisten gehaltenen Terrarientiere und können bei guter Haltung bis zu 24 Jahre alt werden. Sie brauchen auch nicht so viel Nahrung wie andere Reptilien, da sie Fett in ihrem Schwanz speichern. Dies ist vor allem für die Winterruhe und schlechte Zeiten sehr nützlich. Die Terrariengröße sollte bei 1.2 (1 Männchen. 2 Weibchen) mindestens LxBxH 120x60x60 cm betragen. Größer ist aber immer besser.
Leopardgeckos sind einfach zu halten, da sie von Natur aus sehr robust sind. Bei der Auswahl sollte man auf die Augen achten, dort sollten keine Schwellungen oder Verkrustungen sein. Auch sollte man darauf achten, dass der Gecko keine Rückstände vom letzten Häuten an den Zehen und Krallen hat. Nach dem Kauf sollten die Tiere vorerst in einem spärlich eingerichteten Quarantäneterrarium untergebracht werden, für ca. 6-8 Wochen. Weiterhin ist es empfehlenswert eine Kotprobe auf Endoparasiten(Innenparasiten) untersuchen zu lassen.Hierzu gibt man eine Kotprobe in eine Filmdose o.ä. und schickt sie zu einem Labor wie z.B. GeVooder Exomed, oder man bringt sie direkt zu einem reptilienkundigen Tierarzt. Dies alles dient dazu seinen evtl. schon vorhanden Tierbestand vor eventuellen Krankheiten zu schützen und Krankheiten bei neu gekauften Tieren auszuschliessen.
Da Leopardgeckos in der Natur in lockeren Kolonien leben, sollte man von einer Einzelhaltung absehen. Auch die paarweise Haltung ist nicht empehlenswert, da das einzelne Weibchen zu stark vom Männchen bedrängt wird und somit unter Dauerstress steht. Eine Haltung mit einem Männchen und mindestens 2 Weibchen (besser mehr) ist zu bevorzugen. Auch dies sollte man in seine Überlegungen vor der Anschaffung einbeziehen.
Die Temperatur sollte tagsüber bei ca. 28-30°C liegen und nachts nicht unter 21°C fallen.Die Luftfeuchte sollte bei ca. 40-50% liegen.
Leopardgeckos sind auch sehr saubere Tiere, denn sie legen ihren Kot immer an der selben Stelle im Terrarium ab, und nach dem Häuten fressen sie ihre abgestreifte Haut auf.
Als Hauptnahrung für Leoardgeckos dienen Steppengrillen (Gryllus assimilis), Heimchen (Acheta domesticus), Zweifleckgrillen (Gryllus bimaculatus), Heuschrecken (z.B. Locusta migratoria) und Schaben (z.B. Blaptica dubia) aber sie fressen auch Mehlwürmer, Schwarzkäferlarven (Zophobas), Wachsmaden, und Pinkies (junge Mäuse). Mehlwürmer, Wachsmaden, Zophobas und Pinkies sollten aufgrund ihres hohen Fettgehalts nur sehr selten verfüttert werden. Manche Leopardgeckos verschmähen auch ein Blatt Salat oder Obst nicht. Adulte Leopardgeckos sollten ca. 2x/Woche gefüttert werden. Das ist ausreichend, denn in Gefangenschaft gehaltene Reptilien neigen sehr zu Verfettung. Der Ernährungszustand eines Leopardgeckos lässt sich leicht am Schwanz erkennen. Er sollte prall sein und eine leicht rübenartige Form besitzen. Ausserdem ist es sehr wichtig die Tiere mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Als ideal hat sich Korvimin ZVT+Reptil erwiesen. Damit werden 2x/Woche die Futtertiere eingestäubt. Ausserdem sollte man zerriebene Sepiaschale (erhältlich in der Vogelabteilung)in einer kleinen Schale anbieten. Hier bedienen sich die Leopardgeckos selbständig um ihren Calciumbedarf zu decken.
Als Bodengrund eignet sich am besten eine Mischung aus Lehm und Sand,welche nach dem anfeuchten sehr fest wird. Dies ist nötig da Leopardgeckos gerne eigene Gänge und Höhlen graben, ausserdem meiden sie in der freien Wildbahn strikt reine Sandflächen. Sand ist daher ungeeignet als Bodengrund.Die Höhe des Bodengrundes sollte mindestens 10cm betragen,damit die Tiere ausgiebig graben können.
Wie fast alle Geckos sind Leopardgeckos zur Autotomie befähigt: Sie können ihren Schwanz abwerfen.Im Laufe von einigen Monaten wächst der Schwanz wieder nach. Das Regenerat unterscheidet sich jedoch deutlich vom Original, es ist meist kürzer und sieht teils rüben- oder sackartig aus oder nimmt eine kugelige Form an. Deshalb sollte man einen Leopardgecko nicht am Schwanz hochheben.
Zuchtformen
Vor allem in den Vereinigten Staaten werden häuftig Farbvarianten von Leopardgeckos gezüchtet. Diese Tiere werden zum Teil zu exorbitanten Preisen gehandelt. Beispiele für Farbvarianten sind „High Yellow“, eine Form mit besonders kräftig ausgeprägtem Gelb, „Black & White“, eine Form ohne Gelb, „Striped“, eine Form mit braunen Längsstreifen oder „Blizzard“, eine rein gelblich weiße Form. Alle Zuchtformen aufzuzählen ist schon deshalb unmöglich, weil Züchter dieser Farbvarianten ständig bemüht sind, neue Farbformen auf den Markt zu bringen.
Die meisten in Gefangenschaft gehaltenen Tiere stammen von großen Zuchtpopulationen ab, deren eigentlicher Ursprung nicht mehr festzustellen ist. Die Zuordnung von in Gefangenschaft gehaltenen Leopardgeckos zu einzelnen Unterordnungen ist meist unmöglich, da bei der Zusammenstellung dieser Zuchtpopulationen Unterarten häufig gekreuzt wurden.
Literatur
- Friedrich-Wilhelm Henkel: Leopardgeckos / von Friedrich Wilhelm Henkel, Michael Knöthig & Wolfgang Schmidt. Münster: Natur-und-Tier-Verlag, 2000. ISBN 3-931587-38-X
- Thomas Ulber: Leopardgeckos/im Terrarium. Ruhmannsfelden: bede-Verlag, 1995. ISBN 3-927997-81-1