Sternschaltung

Schaltung von Widerständen in einer sternenähnlichen Konstellation.
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In der Sternschaltung werden die drei Phasenstränge eines Drehstromsystems an jeweils einem Ende zusammengeschaltet. Der so entstandene Zusammenschluss bildet den Mittelpunkt, der auch Sternpunkt genannt wird. Dieser ist mit dem Neutralleiter (N) verbunden. Die freien Enden werden dann mit den Außenleitern (L1, L2 und L3) verbunden.

Diese Schaltung hat den Vorteil, dass man bei symmetrischer Belastung (d. h. die drei Stränge U, V, W haben die gleiche Impedanz) zwei unterschiedliche Spannungen abgreifen kann. Ausgehend von einer in Deutschland üblichen Phasenspannung sind dies zwischen einem der Außenleiter (L1, L2 oder L3) und dem Nullleiter (N) 230 V. Greift man jedoch die Spannung zwischen zwei Außenleitern ab, z.B. L1 und L2, erhält man 400 V.
Der Verkettungsfaktor gibt das Verhältnis von Außenleiterspannung/verkettete Spannung (400 V) zu Phasenspannung/Sternspannung (230 V) an. Er beträgt die Wurzel aus 3 entsprechend 1,732. Daraus folgt zum Beispiel, dass 230 V * = 398,37 V beträgt.

Durch geeignete Transformatoren ist es möglich ein Vier-Leiter-Sternschaltungssystem in ein Drei-Leiter-Dreieckssystem zu überführen – und umkehrt.


Sternschaltung

Einzelne Phasenstränge dieser Schaltung finden in Haushalten als bekannter 230 V-Anschluss (Stromsteckdose) für sogenannte Teilverbraucher ihre Verwendung.
Der gemeinsame Einsatz der drei Phasenstränge erfolgt unter anderem bei Elektromotoren (Drehstrommotor) und elektrischen Heizsystemen. Hier werden die Enden der drei Phasenstränge dann wie folgt bezeichnet:

  • u1 - u2
  • v1 - v2
  • w1 - w2

Um z. B. einen Elektromotor in Sternschaltung zu betreiben, werden die Außenleiter L1, L2 und L3 mit den Strangenden u1, v1, und w1 folgendermaßen verbunden:

  • L1 - u1
  • L2 - v1
  • L3 - w1

Die übrigen Enden der Phasenstränge u2, v2 und w2 werden gebrückt (miteinander verbunden) und ergeben den eingangs erwähnten Sternpunkt.

Die Energieversorgungsunternehmen streben eine gleichmäßige Belastung der drei Phasenstränge an. Da die drei Phasenstränge in der Praxis ungleichmäßig belastet sind, fließt im Neutralleiter deshalb ein geringer Ausgleichstrom, weshalb dieser meistens geerdet wird.

Siehe auch