Der Opel Omega A ist ein Pkw der gehobenen Mittelklasse von Opel, der als Nachfolger des Opel Rekord E ab 1986 gebaut wurde. In der Tradition des bereits Mitte 1982 eingestellten Modells Opel Commodore wurde der Omega auch mit Sechszylinder-Reihenmotoren angeboten. Ein höherweriges Parallelmodell wurde auch hier (ähnlich wie bei der KAD-Reihe und auch beim Rekord E die Modelle Commodore C und Senator/Monza A) angeboten, der Senator B.
Opel | |
---|---|
![]() Opel Omega A (1986–1990)
| |
Omega A | |
Produktionszeitraum: | 1986–1993 |
Klasse: | Obere Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, viertürig Kombi, fünftürig |
Motoren: | Ottomotoren: 1,8–3,0 Liter (60–150 kW) Dieselmotoren: 2,3 Liter (54–74 kW) |
Länge: | 4738 mm |
Breite: | 1760 mm |
Höhe: | 1445 mm |
Radstand: | 2730 mm |
Leergewicht: | 1150–1370 kg
|
Vorgängermodell | Opel Rekord E |
Nachfolgemodell | Opel Omega B |

(1990–1993)

Das nur viertürig erhältliche „Auto des Jahres 1987“ hatte ein völlig neu konstruiertes Fahrwerk mit hinterer Schräglenkerachse und Scheibenbremsen an allen vier Rädern. Wie sein Vorgänger Rekord war der Omega auch als Kombinationskraftwagen (bei Opel „Caravan" genannt) erhältlich. Die Karosserie hat einen niedrigen cw-Wert von 0,28, was zusammen mit dem relativ geringen Gewicht sehr gute Fahrleistungen bei gleichzeitig niedrigem Verbrauch ergibt. Anfang 1994 wurde das Modell durch den Opel Omega B abgelöst.
Modellgeschichte
Anfänglich gab es Motoren mit 1,8 l Hubraum und 60 kW (82, 90 und 115 PS) ohne Katalysator sowie den schon aus dem Kadett GSi bekannten 2,0 l mit 85 kW (115 PS, mit Katalysator) oder 90 kW (122 PS, ohne Katalysator). Hinzu kamen die noch vom Rekord stammenden 2,3 l 1986 Diesel- bzw. Turbodieselmotoren mit 74 bzw. 100 PS. Von September 1988 bis Oktober 1992 gab es einen 2,4-l-Einspritzmotor mit 92 kW (125 PS), der ein weiterentwickelter Rekord-Motor war. Ab Oktober 1990 gab es Limousine und Caravan auch mit dem 2,6 l-Sechszylinder C26NE. Der 1,8 l-Motor wurde jedoch später vom deutschen Markt genommen. Zum gleichen Zeitpunkt wurde dem Omega ein Facelift zuteil, mit wuchtigeren und mit mehr Chrom verzierten Stoßfängern und Schutzleisten, sowie getönten Rückleuchten.
Parallel wurde der Omega ab September 1986 in einer sportlichen Variante als „Omega 3000“ mit Sechszylindermotor angeboten. Zunächst waren die aus dem Senator A bekannten 3,0 l mit 115 kW (156 PS mit Katalysator) oder 130 kW (177 PS ohne Katalysator) lieferbar. Ab Frühjahr 1987 stand dann ein modernisierter Dreiliter mit 130 kW (177 PS mit Katalysator) zur Verfügung. Ab diesem Zeitpunkt wurde der 3,0 l mit 156 PS im Omega nicht mehr angeboten.
Im Oktober 1990 wurde der Omega A überarbeitet. Hinzu kam der 3,0 l 24V-Motor mit 147 kW (200 PS). Dieser Motor hat zwei obenliegende Nockenwellen und ein Schaltsaugrohr (DUAL-RAM) und bot sehr gute Fahrleistungen bei relativ niedrigem Verbrauch. In der Caravan-Version hieß die stärkste Variante anfangs ´simpel` 3,0 l. Mit dem Facelift wurde auch dem Caravan der starke 3,0-24V Motor eingebaut, fortan hieß die stärkste Kombi-Variante „Omega Caravan 24V“. Im letzten Produktionsjahr des Omega A hieß auch die stärkste Variante des Stufenheck nur noch Omega 24V. Es wichen sämtliche ´3000`-Anbauteile, man setzte bei diesem Modell auf Understatement.
Omega Evolution und Lotus Omega
Ein noch stärkerer Omega wurde 1990/91 vorgestellt: Der Omega Evolution 500 3,0 24V war eine Rennmaschine, die zu Homologationszwecken eine Straßenzulassung erhielt. Der Motor (230 PS) wurde vom Tuner Irmscher durch Modifikation des 3,0 l 24V kreiert. Parallel zum Omega wurde von 1987 bis 1993 das damalige Top-Modell „Senator B“ angeboten. Der Senator wurde auf dem deutschen Markt zunächst nur mit den vom Omega A bekannten Sechszylinder-Reihenmotoren angeboten, für einige Auslandsmärkte gab es noch den 2,3-Liter-Turbodiesel. Die technische Verwandtschaft mit dem Omega A war sehr hoch.
Den bisher stärksten Omega gab es von 1989 bis 1992. Dieser Lotus Omega 3,6 l 24V Bi-Turbo hatte 277 kW (377 PS) und kostete zuletzt ca. 125.000 DM. Gebaut wurde der Lotus Omega in England auf Basis des Omega 3000 in sehr geringen Stückzahlen von der Sportwagenschmiede Lotus, die seinerzeit zum GM-Konzern gehörte. In England wurde der Lotus Omega als Lotus Carlton verkauft. Das Fahrzeug galt nach dem Alpina B10 Biturbo (291 km/h) als schnellste Serienlimousine der Welt. Der Alpina B10 Biturbo übertraf den Lotus Omega jedoch nur in der Höchstgeschwindigkeit. Sowohl bei den Beschleunigungs-, als auch bei den Elastizitätswerten war der Lotus Omega das schnellste Fahrzeug. In Deutschland wurde der Lotus Omega vom Opel-Händlernetz vertrieben.
Motoren
Benziner
- 4-Zylinder
- 1.8 (18NV) OHC-Reihenmotor mit 2E3-Vergaser; 60 kW/82 PS; mit U-Kat; von 9/86 bis 8/87
- 1.8 (18SV) OHC-Reihenmotor mit 2E3-Vergaser; 66 kW/90 PS; ohne Kat; von 9/86 bis 8/87
- 1.8S (E18NVR) OHC-Reihenmotor mit 2EE-Vergaser; 65 kW/88 PS; ohne Kat; von 8/87 bis 4/90
- 1.8i (18SEH) OHC-Reihenmotor mit L3-Jetronic; 85 kW/115 PS; ohne Kat; von 8/86 bis 7/92
- 2.0i (C20NEJ) OHC-Reihenmotor mit Motronic 1.5; 73 kW/99 PS; mit G-Kat; von 4/90 bis 12/93
- 2.0i (C20NEF) OHC-Reihenmotor mit Motronic 1.5; 74 kW/100 PS; mit G-Kat; [nur Behördenfahrzeuge]
- 2.0i (C20NE) OHC-Reihenmotor mit Motronic 4.1/1.5; 85 kW/115 PS; mit G-Kat; von 9/86 bis 12/93
- 2.0i (20SE) OHC-Reihenmotor mit Motronic 4.1; 90 kW/122 PS; ohne Kat; von 9/86 bis 8/87
- 2.4i (C24NE) CIH-Reihenmotor mit Motronic 1.5; 92 kW/125 PS; mit G-Kat; von 8/88 bis 12/93
6-Zylinder
- 2.6i (C26NE) CIH-Reihenmotor mit Motronic 1.5; 110 kW/150 PS; mit G-Kat; von 9/90 bis 12/93
- 3.0i (C30LE) CIH-Reihenmotor mit Motronic 4.1; 115 kW/156 PS; mit G-Kat; von 9/86 bis 1/88
- 3.0i (30NE) CIH-Reihenmotor mit L2-Jetronic, 130 kW/177 PS; ohne Kat; von 9/86 bis 8/90
- 3.0Si (C30NE) CIH-Reihenmotor mit Motronic 4.1/1.5; 130 kW/177 PS; mit G-Kat; von 8/88 bis 12/93
- 3.0i 24V (C30SEJ) DOHC-Reihenmotor mit Motronic 1.5; 147 kW/200 PS; mit G-Kat; von 9/90 bis 12/93
- 3000 24V (C30SE) DOHC-Reihenmotor mit Motronic 1.5; 150 kW/204 PS; mit G-Kat; von 9/89 bis 12/93
- Irmscher
- 3.0i Evo 500 (C30XEI) 6-Zylinder-DOHC-Reihenmotor; 169 kW/230 PS; mit G-Kat;
- 3.6i (C36NEI) 6-Zylinder-CIH-Reihenmotor mit Motronic 4.1; 153 kW/208 PS; mit G-Kat;
- 3.6i (C36NE) 6-Zylinder-CIH-Reihenmotor mit Motronic 4.1; 145 kW/197 PS; mit G-Kat
- 4.0i-24V (C40SE) 6-Zylinder-DOHC-Reihenmotor; 200 kW/272 PS; mit G-Kat;
- Lotus
- Lotus Omega (C36GET) 6-Zylinder-DOHC-Reihenmotor; 277 kW/377 PS; mit Doppel-G-Kat
Diesel
- 2.3 D (23YD) 4-Zylinder-OHC-Reihenmotor mit Verteilereinspritzpumpe; 54 kW/73 PS; ab 9/89 mit U-Kat (vorher ohne); von 9/86 bis 12/93
- 2.3 TD (23YDT) 4-Zylinder-OHC-Reihenmotor mit Verteilereinspritzpumpe und Abgasturbolader; 66 kW/90 PS; ohne Kat; von 9/86 bis 8/88
- 2.3 TD (23DTR) 4-Zylinder-OHC-Reihenmotor mit Verteilereinspritzpumpe, Abgasturbolader und Ladeluftkühlung; 74 kW/100 PS; ohne Kat; ab 8/88
Ausstattungsvarianten
- LS
- GL
- GLS
- GLT (ab Modelljahr 1993)
- CD
- 3000 (1986-1990)
- 3000-24V (1990-1992)
- 24V (Caravan Modelljahr 1991 bis Produktionsende; Limousine nur Modelljahr 1993)
Sondermodelle
- GL Diamant (?/88 bis 6/92)
- GLS Diamant (ab ?/88 bis 9/90)
- CD Diamant (?/88 bis ?/93)
- Club (nur Caravan)
- Travel (nur Caravan)
- GL Sportive
- CD Sportive
- Sport
Limousine mit 6 Türen
1988 baute die US-amerikanische Karosseriebaufirma Armbruster & Stageway aus Arkansas eine verlängerte Version des Omega mit 6 Türen. Der Vertrieb erfolgte durch Earnhart & Johansen. Ab 1989 bot Opel regulär über das Händlernetz einen ebenfalls 6-türigen Omega an. Er hatte 8 Sitzplätze und eine Außenlänge von 5,58 Metern bei einem Leergewicht ab 1555 kg je nach Ausstattung sowie optional eine feste Mittelsitzbank sowie Fernbedienung für die Mitteltürentriegelung.
Technische Daten Serienmodelle
Opel Omega A 1986–1993 | ||||||||||
Opel Omega: | 1,8 N | 1,8 S | 1,8 i | 2,0 i | 2,4 i | 2,3 Diesel | 2,3 Turbodiesel | 2,6 i | Omega 3000 | Omega 3000 24V |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Motor: | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) | 6–Zylinder–Reihenmotor (Viertakt) | ||||||||
Hubraum: | 1796 cm³ | 1998 cm³ | 2410 cm³ | 2260 cm³ | 2594 cm³ | 2969 cm³ | ||||
Bohrung x Hub: | 84,8 x 79,5 mm | 86 x 86 mm | 95 x 85 mm | 92 x 85 mm | 88,8 x 69,8 mm | 95 x 69,8 mm | ||||
Leistung bei 1/min: | 60 kW (82 PS) bei 5400 |
66 kW (90 PS) bei 5200 |
85 kW (115 PS) bei 5600 |
85–90 kW (115–122 PS) bei 5400 |
92 kW (125 PS) bei 4800 |
54 kW (73 PS) bei 4400 |
66–74 kW (90–100 PS) bei 4200 |
110 kW (150 PS) bei 5600 |
115–130 kW (156–177 PS) bei 5600 |
150 kW (204 PS) bei 6000 |
Max. Drehmoment bei 1/min: | 132 Nm bei 3000 | 145 Nm bei 3400 | 157 Nm bei 4000 | 167–172 Nm bei 2600 | 191 Nm bei 2500 | 135 Nm bei 2400 | 186–214 Nm bei 2100–2200 | 216 Nm bei 3600 | 225–235 Nm bei 4100–4400 | 265 Nm bei 3600 |
Gemischaufbereitung: | 1 Register-Fallstromvergaser | elektr. Einspritzung | elektronische Einspritzung (Bosch Motronic) | Bosch–Diesel–Einspritzpumpe | elektronische Einspritzung (Bosch Motronic) | |||||
Ventilsteuerung: | Hängende Ventile, Hydrostößel (obenliegende Nockenwelle, Zahnriemen) | Hängende Ventile, Hydrostößel (obenliegende Nockenwelle, Duplexkette) | Hängende Ventile, (obenliegende Nockenwelle, Zahnriemen) | Hängende Ventile, Hydrostößel (seitliche Nockenwelle, Duplexkette) | 24 Ventile, Hydrostößel (2 obenliegende Nockenwellen, Ketten) | |||||
Kühlung: | Wasserkühlung | |||||||||
Getriebe: | 5–Gang–Getriebe, Mittelschaltung (a. W. (außer 2,3 TD) Viergangautomatik (Opel)) | |||||||||
Radaufhängung vorn: | McPherson-Federbeinachse, Schraubenfedern | |||||||||
Radaufhängung hinten: | Schräglenkerachse, Schraubenfedern | |||||||||
Bremsen: | Vierrad–Scheibenbremsen, Ø vorn 258 mm, hinten 270 mm | Ø vorne und hinten 296 mm | ||||||||
Karosserie: | Stahlblech, selbsttragend | |||||||||
Spurweite vorn/hinten: | 1447–1462/1468–1494 mm | |||||||||
Radstand: | 2730 mm | |||||||||
Länge: | 4687–4742 mm | |||||||||
Leergewicht: | 1200–1535 kg | |||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 175–180 km/h | 178–183 km/h | 190–195 km/h | 193–200 km/h | 198–200 km/h | 163 km/h | 170–180 km/h | 215 km/h | 213–227 km/h | 242 km/h |
0-100 km/h: | 15–16,5 s | 14–15,5 s | 12–13,5 s | 10,5–13 s | 11–12 s | 21–23,5 s | 14–17 s | 10 s | 9–10 s | 8,5 s |
Verbrauch (Liter/100 Kilometer): | 10,5 N | 9,5 S | 10,0 S | 10,0–10,5 S | 11,5 S | 10,0 D | 11,0–11,5 D | 12,5 S | 12,5–13,0 S | 12,5 S |
Technische Daten Omega Evolution/Lotus Omega
Opel Omega A Evo/Lotus Omega 1990–1991/92 | ||
Opel Omega: | Evolution 500 (1990/91) | Lotus Omega (1990/92) |
---|---|---|
Motor: | 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) | |
Hubraum: | 2969 cm³ | 3636 cm³ |
Bohrung x Hub: | 95 x 69,8 mm | 95,3 x 85 mm |
Leistung bei 1/min: | 169 kW (230 PS) bei 6700 |
277 kW (377 PS) bei 5500 |
Max. Drehmoment bei 1/min: | 280 Nm bei 3500 | 568 Nm bei 3500 |
Gemischaufbereitung: | elektronische Einspritzung (Bosch Motronic) | elektronische Einspritzung (GM Delco), 2 Garrett-Turbolader, Ladedruck 0,7 bar |
Ventilsteuerung: | Hängende Ventile, (2 obenliegende Nockenwellen, Kette) | |
Kühlung: | Wasserkühlung | |
Getriebe: | 5-Gang-Getriebe | 6-Gang-Getriebe |
Radaufhängung vorn: | McPherson-Federbeinachse, Schraubenfedern | |
Radaufhängung hinten: | Schräglenkerachse, Schraubenfedern | |
Bremsen: | Vierrad-Scheibenbremsen, Ø vorne und hinten 296 mm, ABS | Vierrad-Scheibenbremsen, Ø vorne und hinten 330 mm, ABS |
Karosserie: | Stahlblech, selbsttragend | |
Spurweite vorn/hinten: | 1462/1484 mm | 1447-1462/1468-1478 mm |
Radstand: | 2730 mm | |
Länge: | 4742 mm | 4770 mm |
Leergewicht: | 1465 kg | 1700 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 250 km/h | 272-282 km/h |
0-100 km/h: | 7,2 s | 5,4-6,0 s |
Verbrauch (Liter/100 Kilometer): | 10,6 S | 11,5 S |
Preis (DM): | 89.400 | 125.000 |
In Brasilien: Chevrolet Omega (1992–1998)
Ein zweites Leben erhielt der Opel Omega in Brasilien. Dort löste er den völlig veralteten Chevrolet Opala ab, welcher noch auf dem Opel Rekord C basierte, und wurde von 1992 bis 1998 als Chevrolet Omega produziert. Varianten: GL, GLS und CD. Der Caravan hieß dort Suprema. Als Motoren wurden der 2.0i und 3.0i verwendet, später ein veralteter, 4,1 Liter großer Sechszylinder-Reihenmotor. Die zweite brasilianische Omega-Generation wurde nicht mehr in Brasilien produziert, sondern ab 2001 von Holden importiert (Holden Commodore).