Claudio Pizarro

peruanischer Fußballspieler
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Claudio Miguel Pizarro Bosio (* 3. Oktober 1978 in Callao) ist ein peruanischer Fußballspieler, der beim deutschen Bundesligisten Werder Bremen unter Vertrag steht. Er besitzt auch die italienische Staatsangehörigkeit.[1]

Claudio Pizarro
Claudio Pizarro in
Vereinskleidung von Werder Bremen (2010)
Personalia
Voller Name Claudio Miguel Pizarro Bosio
Geburtstag 3. Oktober 1978
Geburtsort CallaoPeru
Größe 184 cm
Position Stürmer

Kindheit und Jugend

Seine Kindheit verbrachte Pizarro zusammen mit seiner Mutter Patricia Bosio, seinem Vater Claudio Pizarro Dávila, einem Marine-Offizier, seiner drei Jahre jüngeren Schwester Patricia und seinem 12 Jahre jüngeren Bruder Diego, der zwischenzeitlich in der Jugendabteilung des FC Bayern München spielte, in Santiago de Surco, einem Bezirk der Provinz Lima. Pizarro galt als ein typischer Straßenfußballer, welcher sich aber auch für andere Sportarten, wie Basketball, Golf und Tennis, interessierte. Er wurde für die U-17-Nationalmannschaft Perus nominiert und spielte als 17-Jähriger zum ersten Mal bei Deportivo Pesquero, ehe er zwei Jahre lang für Alianza Lima auflief.

Karriere

Verein

Seine Karriere in Deutschland begann 1999, als ihn Werder Bremen für eine Ablösesumme von umgerechnet 1,5 Millionen Euro verpflichtete. In seiner ersten Saison in Deutschland schoss Pizarro in 25 Spielen zehn Tore. Im folgenden Jahr wurde er Stammspieler und erzielte in 31 Partien 19 Treffer. Daraufhin wurde Bayern München auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn im Sommer 2001 für 8,2 Millionen Euro.

Mit dem FC Bayern München gewann er neben drei Meisterschaften (2003, 2005, 2006) auch dreimal den DFB-Pokal (2003, 2005, 2006), sowie den Weltpokal (2001) und einmal den DFB-Ligapokal (2004). Der zum 30. Juni 2007 auslaufende Vertrag wurde nicht verlängert; Pizarro lehnte ein Angebot des FC Bayern ab.

Pizarro trug beim FC Bayern die Rückennummer 14.

Zur Saison 2007/08 wechselte Pizarro ablösefrei zum englischen Erstligisten FC Chelsea, bei dem er einen Vier-Jahres-Vertrag unterzeichnete. Am 24. Juli 2007 wurde er offiziell vorgestellt. Pizarro erhielt die Rückennummer 14 vom abgewanderten Geremi. Gleich in seinem ersten Premier-League-Spiel gelang ihm am 12. August 2007 gegen Birmingham City sein erster Treffer. Dennoch konnte er sich bei Chelsea nicht durchsetzen. Deshalb wechselte Pizarro zur Saison 2008/09 für ein Jahr auf Leihbasis zurück zu Werder Bremen.[2] Er erzielte 17 Treffer und war der beste Torschütze der Werderaner. In dieser Saison gewann er mit Werder den DFB-Pokal und beendete die Saison mit dem zehnten Platz. Danach kehrte er wieder zum FC Chelsea zurück und absolvierte in London die Saisonvorbereitung. Am 18. August 2009 unterzeichnete er einen Dreijahresvertrag bei Werder Bremen mit Option auf ein weiteres Jahr.

Nationalmannschaft

Pizarro war Kapitän der Nationalmannschaft seines Landes, die die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland verpasste. In 11 Qualifikationsspielen, in denen er eingesetzt wurde, erzielte er lediglich ein Tor.

Zuvor nahm Pizarro mit Peru schon an der Copa America 2004 teil, bei der das Team im Viertelfinale an Argentinien scheiterte. In einem Spiel erlitt er einen Schädeldeckenanriss und fiel mehrere Monate lang aus.

Im Oktober 2006 handelte er sich Ärger mit dem Nationaltrainer Franco Navarro ein, da er nur eines von zwei Länderspielen gegen den Erzrivalen Chile bestritt, um wieder rechtzeitig zum FC Bayern München zurückkehren zu können. Für den Fall einer Bestrafung durch die FIFA oder den peruanischen Fußballverband drohte er mit seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft.

Am 18. Oktober 2006 wurde bekannt, dass Pizarro den peruanischen Fußballverband in einem Brief gebeten hat, nicht mehr für Länderspiele nominiert zu werden, so lange das Amt des Coaches der peruanischen Fußballnationalmannschaft von Franco Navarro besetzt wird.

Der peruanische Fußballverband gab am 9. Dezember 2007 bekannt, dass Pizarro mit drei weiteren peruanischen Fußballnationalspielern (u.a. Jefferson Farfán) bis auf Weiteres aus der Nationalmannschaft suspendiert wurde. Hintergrund dieser Entscheidung ist der erhärtete Verdacht, dass sich diese Spieler nach dem WM-Qualifikationsspiel gegen Brasilien nicht an verbandsinterne Vereinbarungen gehalten und unerlaubt Alkohol zu sich genommen haben. Zudem soll sich Pizarro mit einer Prostituierten in einem Swimmingpool und Parkhaus sexuell vergnügt haben, was angeblich von Überwachungskameras festgehalten wurde.[3]

Im Juli 2008 wurden alle beteiligten Spieler begnadigt. Trotzdem wurde Pizarro nicht mehr berücksichtigt.

Erfolge

Auszeichnungen

Sonstiges

  • Pizarro heiratete 1999 seine Schulfreundin und Jugendliebe Karla Salcedo, die im selben Jahr, am 17. Oktober, das erste Kind, einen Sohn, zur Welt brachte. Mittlerweile ist er Vater von drei Kindern.
  • Sein Bruder Diego ist ebenfalls Fußballer, der gegenwärtig beim peruanischen Zweitligisten Coronel Bolognesi unter Vertrag steht. Zuvor war er zwischen 2005 und 2009 im Nachwuchsbereich des FC Bayern München aktiv.
  • Claudio Pizarro ist mit aktuell 133 Toren (in 282 Spielen, Stand 8. Mai 2010) zusammen mit Giovane Elber der erfolgreichste Torjäger aller bisherigen ausländischen Bundesligaspieler. Er stellte den Rekord von Giovane Elber am letzten Spieltag der Saison 2009/10 ein, den Elber seit 2003 alleine innehatte.
Commons: Claudio Pizarro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Claudio Pizarro: Der Lässige taz.de
  2. Pizarro ist wieder da! Kicker.de
  3. Sex-Skandal in Peru Rheinische Post
  4. Torschütze des Monats Februar 2001
  5. Torschütze des Monats September 2008