Benutzer:Bauer Karl/Spielwiese

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Erziehung der Rebe

Die Rebe ist eine rankende Pflanze und benötigt eine ständige Unterstützung. Unter der Erziehung verstehen wir den Aufbau und die Formgebung eines Rebstockes. Dabei gibt der Weinhauer (Winzer) dem Rebstock je nach Erziehungsart ein charakteristisches Stockgerüst (altes Holz). Aufgabe der Erziehung ist die Sicherung von Qualität und Quantität und die Schaffung von arbeitswirtschaftlichen Vorteilen (Maschineneinsatz).[1]


Seite für Rebenerziehung - Gestaltung d. Beitrages aus Weinbau Kopie


Entwicklung der Rebenerziehung - Geschichte. Stockerziehung Holzrahmenerziehung Drahtrahmenerziehungsysteme


siehe Robinson Seite 574


Geschichte - Rebenerziehung

Weingärten in Ägypten

 
Weinbau im alten Ägypten.
 
In Italien wurden Reben teilweise noch im 18. Jahrhundert in archaischer Baumerziehung kultiviert. Gemälde von Jacob Philipp Hackert, 1784. um 1784 - Der Herbst: Weinlese und Blick auf Sorrent, den Golf und die Inseln.

Auf bildlichen Darstellungen ist erkenntlich, dass die Ägypter Reben bewußt gezogen um mit den Trauben Wein zu erzeugen. Der erste Beleg eines privaten Weinguts in Ägypten stammt aus den biographischen Inschriften aus dem Grab des Metjen in Sakkara. Metjen war ein hoher Beamter in der 4. Dynastie, der im Nildelta eine große Hausanlage mit einem Umfang von 11.000 Quadratmetern besaß.[2] Der Wein wurde wahrscheinlich hauptsächlich für den Hausgebrauch hergestellt, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass er einen Teil davon dem Königshof beisteuern musste. In dieser Anlage blieb reichlich Platz für einen Teich, viele Bäume, Gartenland und Wirtschaftsgebäude. Über den Weingarten heißt es in der Inschrift:

Ein Anwesen von 200 Ellen in der Länge und 200 Ellen in der Breite wurde angelegt und ausgestattet, bepflanzt mit guten Bäumen; ein sehr grosser Teich wurde darin angelegt; Feigen und Trauben wurden gepflanzt [...] Bäume und Trauben wurden in grossen Mengen gepflanzt und es wurde sehr viel Wein daraus gemacht.[3]


Reberziehung ohne Unterstützungsgrüst - Kriechende Erziehung

Mit Unterstützungsgerüst.

Alternative erziehungssysteme (Müller): umkehrerziehung, Trierer Rad, vertikoerziehung, Moselpfahlerziehung, Minimalschnitterziehung.
Scott_Henry System Robinson Seite 648

Erziehungssysteme


(siehe: Gobelet)


http://de.wikipedia.org/wiki/Jules_Guyot

Einteilung

Die Rebenerziehungssysteme kann man nach vrschiedenen Gesichtspunkten einteilen. Bei jeder ergeben sich gewisse Ungereimtheiten. Zum Beispiel kann die Stammhöhe variieren wie bei der Dachlaubenerziehung am Hang. Natürlich ergeben sich am Hang keine so hohen Stämme wie in der Tabelle angegeben. Ein weiteres Problem ist das die Bezeichnung der Erziehung in den Weinbaugebieten unterschiedlich sein kann. Diese lokal entstanden sind und mit Personen (Lenz Moser, Jules_Guyot), Gebieten namentlich verbunden werden, aber im Aufbausystem gleichen sich viele Systeme. Meist ergibt sich der Unterschied durch die Eigenheiten einer Sorte, dem Mechanisierungsgrad der Traubenerzeugung u. a. wirtschaftliche Gegebenheiten. Drahtrahemunterstützung war früher aus Nihtvorhandensein von Draht nicht möglich. So war früher nur ein Pfahl (Pfahlerziehung|Stockkultur) oder ein Holzgerüst (Pergelerziehung) als Unterstützung möglich. Man kann die Erziehungen in intensive (z.B. Spaliererziehung) und extensive Erziehungssysteme (Z. B. Minimalschnitt) einteilen.

Stammhöhe, Unterstützung Bezeichnung
Reberziehung ohne Unterstützungsgrüst

Kriechende Erziehung

Reberziehung mit Unterstützungsgrüst
Niedere Erziehungssysteme (Stamm bis 50 cm)

Stockkultur (auch Pfahlkultur)

Niedere Erziehungssysteme (Stamm bis 50 cm)

Stockkultur (auch Pfahlkultur)

Niedere Erziehungssysteme (Stamm bis 50 cm)

Stockkultur (auch Pfahlkultur)

Niedere Erziehungssysteme (Stamm bis 50 cm)

Stockkultur (Pfahlkultur)

Mittelhohe Erziehungssysteme (Stamm von 50 bis ca. 100 cm), Stämmchenerziehung

Spaliererziehung (Spalier) Lyra-Erziehung

Hohe Erziehungssysteme (Stamm > 100 cm), Weitraumerziehungssysteme

Hochkultur (Weinbau)

Lenz Moser Erziehung

Dachlaubenerziehung/Pergelerziehung

Umkehrerziehung

Vertikoerziehung

Minimalschnitterziehung



Rebschnitt

Unter Rebschnitt versteht man den jährlichen Rückschnitt des einjährigen und teilweise des mehrjährigen Holzes, um den Rebstock im System der gewählten Erziehung zu erhalten.
Robinson Seite 582 Geschichte Zeitpunkt Grundregeln ertragsregulierung, Mechanisierung ausbauen.
→siehe

Unterstützung

Unterstützungsmaterialien sollen

  • lange Lebensdauer besitzen
  • gute Standfestigkeit und Elastizität (insbesondere, wenn eine maschinelle Traubenernte vorgesehen ist)
  • geringes Gewicht
  • preisgünstig
  • geringe Instandhaltungsarbeiten verursachen
  • sollen keine Boden- oder Grundwasserbelastung herbeiführen
  • problemlose Entsorgung nach der Rodung ermöglichen

Für eine Unterstützung werden benötigt:

  • Stecken (Pflanzpfähle, Stickel) aus Holz, Metall oder Kunststoff als Stütze für den jungen Rebstock und den späteren Stamm.
  • Steher (Säulen, Bagstall) aus Holz, Metall, Beton als Träger des Drahtrahmens.
  • Draht aus Metall, Kunststoff als Rank- und Einschlaufhilfe für die grünen Triebe. Drahtrahmenerziehung, Drahthaken
  • Befestigungsmaterial für das ein- und mehrjährige Holz nach dem Rebschnitt
  • Anker, zur Verankerung der Endpfähle. Stabanker

Ende aus Weinbau


Als Reberziehung wird im Weinbau die Art des Ausrichtens und der Befestigung der Reben bezeichnet. Sie ist von wesentlicher Bedeutung für die Qualität des Weins und weist je nach Anbaugebiet und zum Teil auch abhängig von der jeweiligen Rebsorte landestypische Besonderheiten auf.

Erziehungssysteme

Es gab und gibt folgende Haupt-Erziehungsformen:

Kriechende Reben

 
Rebstock bei Châteauneuf-du-Pape nach dem Gobelet-Rebschnitt.

Die Reben werden in ihrem Wuchs nicht oder nur gering beeinflusst. Sie kriechen freiwachsend am Boden. Auf diese Weise wird beispielsweise auf Santorin noch heute Wein angebaut: die Reben werden dicht am Boden erzogen und zu zylinderartigen Körben gebunden[4]. Dadurch trotzen die Reben den starken Winden und die Trauben werden geschützt. Auch die Wasserarmut der Insel schadet den Reben nicht, die auf dem durchlässigen Vulkanboden tief wurzeln und durch die Erziehungsform besonders gut Feuchtigkeit speichern können.

Heckenerziehung

Bei dieser Erziehungsform werden die wachsenden Triebe nach oben gebunden (siehe: Gobelet). Auch hier erhält die Rebe kein Unterstützungsmaterial. Die Rebe erinnert stark an Johannisbeerbüsche[5].

Baumerziehung

Die Rebe ist eine Schlingpflanze, die Wildreben wachsen an Bäumen und breiten ihre Blätter über den Baumkronen aus. Diese natürliche Wuchsart machten sich die Völker zu eigen, die mit der Kultivierung von Wein begannen. Dabei ließen sie jedoch die Reben nicht über die Baumkrone hinauswachsen, weil die Trauben in dieser Höhe nur noch schwer geerntet werden konnten, sondern spannten die wachsenden Triebe in Überkopfhöhe von Baum zu Baum, so dass diese Girlanden bildeten.[6]

Pfahlerziehung

 
Reben mit Pfahlerziehung im Steillagenbau an der Mosel

Jeder Rebstock wird mit einem einzelnen Pfahl gestützt. Diese Erziehungsform wird hauptsächlich in steilen Lagen angewendet. [7]

Kammertbau

History

 
Vine trellising according to the Pfälzer Kammerbau system traditional to the Palatinate, where it was widely used until the 18th century. In an all-wooden version (without the steel wires), this system is supposed to date back to Roman times.

Bei dieser schon von dem Römern verwendeten Erziehungsform werden auf vier senkrecht angeordnete Pfähle Balken gelegt, so dass eine Art Kammer entsteht. [8] Diese historische Erziehungsart mit den Abwandlungen als geschlossener [9] oder offener [10] Kammertbau war noch Anfang des 20. Jahrhunderts im deutschen Weinbau, zum Beispiel in der Rheinpfalz, verbreitet[11].

Eine Verbesserung des Kammertbaus stellen die Niedere Pfälzer Erziehung[12] sowie die Verbesserte niedere Pfälzer Erziehung [13] dar, bei denen nicht mehr mit Holz, sondern mit Sandstein, Draht und Eisen gearbeitet wird. Letztere stellt die Urform der heutigen Spalierdrahtrahmenerziehung dar.

Pergola

Die Pergola ist eine Form der Laubenerziehung, jedoch eher als Laubengang[14]. Die Basis einer Pergola kann ein einziger Weinstock sein, der sich über die Konstruktion aus Holz, heutzutage aber auch aus Metall oder Draht, rankt.

Spalierdrahtrahmenerziehung

Datei:2005-6-4-10-1-45-b.jpg
Reben mit Spalierdrahtrahmenerziehung in der Pfalz

Die Spalierdrahtrahmenerziehung ist das heutzutage in Deutschland dominierende Erziehungssystem. Es basiert auf den Arbeiten von Jules Guyot und kennt verschiedene Unterarten, die wiederum in der Anzahl, Anbringungshöhe und Anbringungsart der Drähte diverse Unterschiede aufweisen:

    • Halbbogenerziehung: Dabei ist der Weinberg in Zeilen eingeteilt und das unterstützende Drahtgerüst entweder unbeweglich oder beweglich angebracht[15].
    • Flachbogen- oder Pendelbogenerziehung[16]
    • Zapfenschnitt[17]
    • Hochkultur

Quellen

  1. Karl Bauer und Mitarbeiter: Weinbau. 8. Aufl. 2008, Österr. Agrarverlag, ISBN 978-3-7040-2284-4, Seite 161.
  2. vgl. Godeckin, K.B., Eine Betrachtung der Inschriften des Meten, S. 364.
  3. James, T.G.H., The Earliest History of Wine and Its Importance in Ancient Egypt, in: Origins and Ancient History of Wine, S. 204.
  4. Weinstock auf Santorin, Abbildung
  5. Heckenschnitt, Abbildung
  6. Veranschaulichung circa in der Mitte der Seite mit der Bildunterschrift: „Potsdam/Brandenburg: Girlanden mit Wildreben“
  7. Abb. Pfahlerziehung
  8. Die Bezeichnung „Kammert/Kammer“ leitet sich ab von lat: vinea camerata, was „gewölbtes Rebendach“ bedeutet.
  9. geschlossener Kammertbau, Abbildung
  10. Offener Kammertbau, Abbildung
  11. Kammert-Erziehung, Abbildung
  12. Niedere Pfälzer Erziehung, Abbildung
  13. Verbesserte niedere Pfälzer Erziehung, Abbildung
  14. Pergola, Abbildung
  15. Halbbogenerziehung, Abbildung
  16. Flachbogenerziehung, Abbildung
  17. Zapfenschnitt, Abbildung