Kultur und Sehenswürdigkeiten
St. Peter und Paul - Bardowicks Dom
Sehenswert ist der so genannte „Dom“ (1389 bis 1485 erbaut), eine gotische Hallenkirche mit gedrungenen Türmen. Die Ursprünge der Kirche werden auf eine Stiftskirche zurückgeführt, die zu einer Missionszelle des Klosters Armorbach gehörte und ab 1146 urkundlich belegt ist. Die ursprünglich aus Holz errichte Kirche wies 1194 erhebliche Schäden auf, dies ist durch eine Papsturkunde belegt. Überlieferte Ablassbriefe von 1236 und um 1300 weisen auf die Mittelbeschaffung für den Neubau einer Kirche an alter Stelle hin. Die Finanzierung wird dann ab 1381 durch einen Kapitelbeschluss und weitere Ablassbriefe sichergestellt. Der Dachstuhl ist dendrologisch auf 1405 bzw. 1428 datierbar.
Die ehemalige Stiftskirche Bardowick, die den Heiligen Peter und Paul geweiht ist, trägt den Namen Dom, weil sie für einen Bischof gebaut wurde, der sich allerdings für eine andere Kirche entschied. Somit wird das Bauwerk Dom genannt, ohne dass es je Bischofssitz gewesen wäre. Als charakteristisches Bauwerk war die Kirche auf einer Dauerbriefmarkenserie der Deutschen Bundespost abgebildet. Der Dom ist täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet, im Sommerhalbjahr (April bis September) bis 17 Uhr.
sonstige Bauwerke
Am Ortsrand steht in Richtung der B4 eine Holländermühle. Die Mühle ist noch voll funktionsfähig und kann besichtigt werden.
- Kogge| 12. -14. Jh.| 20-30 m | 5 - 8m | ? | 80 -200 t
- Holk| 11.- 15. Jh. | ? |? | flach | 100 - 300 t|
- Kraweel | | | | | andere Beplankung, daher schneller
- Karacke |14.- 16 jh. | -40 m|?| |500 t| Dreimaster/ später auch Viermaster
- Pinaßschiff 16. -17.jh.|35-45 m| ostindienfahrer
- Brigg (zweimaster)
- Schnau zweimaster
- Bark Drei- /Viermaster
- Logger Küstenfrachtschiff, dreimaaster|18.- 19. Jh. | bis 20m | 6 m|2,5 m|
- Vollschiff/Windjammer Vier- /Fünfmaster| 19.jh| 110m |||4000t| Stahlmasten/ seile/ winden
- Klipper sehr schnell | 18. Jh.| | | | | 1000 - 1800 BRT
letzter gebauter Frachtsegler: Padua 1926
Christina Deggim: Hafenleben in Mittelalter und Früher Neuzeit - Seehandel und Arbeitsregelungen in Hamburg und Kopenhagen vom 13. bis zum 17. Jahrhundert, Conventverlag Hamburg 2005, isbn 3-934613-76-4 (zitiert mit cd)
Einbeziehung von Neumühlen
Schiffe erreichen ab 15. Jh riesige Dimensionen - Partenreedereie kommen auf , bis zu 24. Parten beteiligen sich an Risiko und Erfolg (S.10)
13. jh - 2 Parten 14. jh. 4 15. jh. 8 bis zu 64 parten Kapitän viertel oder achtel, kein Angestellter im Mittelalter
1497 Kran in Stadtminitaur (CD,S.11)
Alsterstau spült bei Mühlbetrieb den Hafen sauber. cd 19
Trostbrüke vereint die Lage des Krans (1291 belegt), der Waage(1269), Zollhaus , gräflich (1266)
Cremon und die Insel Grimm werden zwischen 1240-1280 in die Befestigungen aufgenommen, Später der Brook, zunächst als Viehweide genutzt
Zweite Hafenanlage an der Mündung des Nikolaifleetes, Hohe Brücke; hier "neuer Kran (1352)" 1351 Kämmereirechnungen für den Niederbaum, 1326 Winserbaum, ab 1385 Oberbaum genannt (CD S. 20)
Westerweiterung des Hafens 1339 (Ab 1465 Kajen genannt)
Befestigungserweiterung 1547, Pfahlreihen an der Alster und am Oberbaum, Brook wird in die Befestigung einbezogen. (CD 20)
Instruktionen für den Hafenmeister (1636) regeln das Anlegen der Schiffe an Holz- und Reimersbrücke.
Anlegen an den Pfählen den Vorsetzen nur zum Löschen oder Laden.
Kajen zum Kaufhandel 1653, Forderung mit vollen Schiffen bis Hamburg zu Fahren und hier den Zoll zu entrichten. Verbot in Neumühlen oder anderen Städten an Nebenflüsssen zu löschen (CD 22) Streit mit Stade 1259 dass seinen Hafenausgebaut und einen Stapelzwang einführen wollte und das sich des bremischen Erzbischofs bediente (führte zum Barbarossa-Brief)
Turm Neuwerk 1310 (Herzögen von Sachsen-Lauenburg, 1299 genehmigt)
1309 städtischer Werkzoll zur Abgeltung der Kosten für Tonnen und Seezeichen (und Finanzierung Neuwerk) (CD 22), zunächst ein Wertzoll im unübersichtlichen Zollsystem separates Tonnengeld ab 1586
Durch Rechtsausübung auf der Elbe (Karl IV, Neuwerk) Erwerb der Elbhoheit, Ausübung der Gerichtsbarkeit, Strand- und Grundruhrrecht.
Erhebung eines Pfundzolls ab 1362 für den Hansetag als Rechenschaftspfänger zur Finanzierung der Militäraktivitäten im Krieg gegen Dänemark; ursprünglich Spezialzoll mit Rechenshaftspflicht ggü den Hansetag, später allgem. Wertzoll; 1623 Grd. Admiralität mit Admiralitätszoll, 1662 Konvoigeld.
Reinigung der Fleete auf Anweisung, Verbot Unrat, Abfall und Ballast im Fluss zu entsorgen
Fremde Kaufleute unterlagen Beschränkungen, so durften Gäste nicht mit Gästen handeln. Entgegen der hansischen Interessen nahm Hamburg die Merchant Adventurers auf. (cd 321)
Nach Kaerunge Hamburger Schiffen in spanischen Gewässern entstand 1624 eine Sklavenkasse für Lösegelder, und zwei Konvoischiffe als Begleitschutz gebaut (hälftig von der Kämmerein und den Kauflauten bezahlt)
Hamburger Seerecht enthält seit 1301 Bestimmungen über den gemeinsamen Schiffsbesitz (cd 326)
Schiffstatistiken
Es sind keine angaben zur Zahl und zum Ladungsvolumen für den Zeitraum vor Ende des 16. Jh. vor
1620: 1.556 Schiffe 1629: 2.610 ausgelaufene Schiffe; 1971 eingelaufene Schiffe (cd 185)
1665: 220 Hamburger Schiffe 1672: 277 Hamburger Schiffe (Gesamtlast 21.258 Last)
CD ermittelt für das einige Jahre im 17. Jahrhundert eine Abfertigung von zehn Schiffen pro Tag (unterschiedliche Grösse bei 360 Tagen p.a., S. 192)
Schiffsmasse in Lasten entspricht etwa 2 Tonnen
Innerhalb des eigentlichen Hafens (zwischen den Bäumen) war der Gebrauch von Feuer auf den Schiffen untersagt, um die Brandgefahr einzudämmen.
Berufsdifferenzierungen (belegt 1359)
Zusammenschluss der Seeleute in meits religiösen Bruderschaften, die meist Klöstern angeschlossen waren , seit 1522 Schiffergesellschaft, die die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sicherstellten; Auflösung der Bruderschaften während der Reformation. 1523 zwei Älterleute in den gemeinen Kaufmann
- Träger, (korn- Salz-, Kohle-, Kranträger, Kneveler(?Biertransport?)
- Messer
- Bruderschaft der Kranträger (evangelisch, mildtätige Hilfe bei Not; 1594) (cd s. 29)
Kranpächter, Waagenpächter
Barsenmeister - für die Betonnung der Elbe, insbesondere auch das Tonnenauslegen nach dem Winter (Kämmerei)
städtische Dienste wurde öffentlich meistbietend verkauft (1684, cd 309)
Böter hatten eigene Schiff oder Schuten für den Transport zur Reede ; jeweils ein Schiff, Keine Parten kahner und Ewerführer waren für den Transport zwischen den Schiffen zuständig , die Ewerführerordnung hatte eine feste Route zwischen Hamburg und Harburg geschaffen. Sie hatten das Monopol für den Transport zu benachbarten Orten, Böter bedienten offenbar längere Strecken(cd 311)
im 17. Jh. verteilt ein Bestätter zentral die am Kran verzollten Güter auf Fährleute (auch auswärtig)
Wasserschout Registrierung, einstellung und Strafverfolgung der Seeleute 1691. Die Admiralität begründet 1749 ein Navigationsschule (cd 315)
bis ins 19. Jh. war die Schiffsmannschaft für die Lade- und die Löscharbeiten zuständig. (hierfür hat Hamburg keine Vorschriften erlassen)
Reiseziele
Islandfahrt, kurzzeitiges Verbot 1483, Knevelerfrachtungsrecht der Hamburger, Verbot, von anderen Orten als Hamburg und Lübeck nach Island zu fahren, Unterstützung durch Dänemark (bis 1602) (cd 318 f)
Spanienfahrt - bevorzugung
siehe auch
Bilder
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Der Segelschiffhafen des Hamburger Hafens um 1900.