Neckartenzlingen ist eine Gemeinde im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 35′ N, 9° 15′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Esslingen | |
Höhe: | 292 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,03 km2 | |
Einwohner: | 6221 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 689 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72654 | |
Vorwahl: | 07127 | |
Kfz-Kennzeichen: | ES, NT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 16 042 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Planstraße 2 72654 Neckartenzlingen | |
Website: | www.neckartenzlingen.de | |
Bürgermeister: | Herbert Krüger (SPD) | |
Lage der Gemeinde Neckartenzlingen im Landkreis Esslingen | ||
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Geographie
Geographische Lage
Neckartenzlingen liegt im Neckartal an der Mündung der Erms in den Neckar, rund 25 Kilometer südlich von Stuttgart und 10 Kilometer nördlich von Reutlingen zwischen 288 und 415 Meter Höhe.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Neckartenzlingen gehören das Dorf Neckartenzlingen und der Weiler Hammetweil.[2]
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an Neckartenzlingen. Sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordosten, genannt: Neckartailfingen, Altdorf, Bempflingen, Stadt Reutlingen (Stadtteil Mittelstadt), Pliezhausen, Altenriet und Schlaitdorf.
Geschichte
Auf der Gemarkung von Neckartenzlingen sind Siedlungsreste aus der Jungsteinzeit (2.300 v. Chr.) gefunden worden, südlich des Orts Grabhügel aus der Hallstattzeit. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde ein gepflastertes Stück Römerstraße (von Rottenburg nach Cannstatt) ausgegraben.
Vermutlich um 500 n. Chr. gründeten die Alemannen den Ort, Reihengräber wurden im Ostteil des Orts gefunden.
Die erste urkundliche Erwähnung Neckartenzlingens stammt aus einem Schenkungsbuch des Klosters Hirsau (Codex Hirsaugiensis),das die Stiftungen und Erwerbungen des Klosters aufzählt. In dieser Urkunde erscheint der Name Tuntzlingen erstmals um das Jahr 1080.
Seit 1938 gehörte Neckartenzlingen zum Landkreis Nürtingen, mit dem es 1973 im Landkreis Esslingen aufging.
Hammetweil
1266 wird die Burg Hammetweil erstmals urkundlich erwähnt als Nohmuotwiler. Sie wechselte in den ersten Jahrhunderten häufig den Besitzer; 1543–1805 gehörte sie den württembergischen Erbmarschällen Freiherren Thumb von Neuburg, 1805–1866 den Thumb als württembergisches Mannlehen und ist seither bis heute Eigentum der Familie Thumb.
Religionen
Obwohl Neckartenzlingen seit der Reformation evangelisch geprägt ist, gibt es heute auch eine römisch-katholische und eine neuapostolische Gemeinde.
Einwohnerentwicklung
- 1824: 863
- 1834: 983
- 1861: 1060
- 1900: 1468
- 1939: 1739
- 1946: 2240
- 1961: 3162
- 1970: 4944
- 1980: 5304
- 1990: 5804
- 2000: 6241
- 2005: 6331
- 2009: 6118
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Neckartenzlingen hat 18 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 lag bei 59,92 % und ergab folgende Sitzverteilung:
Freie Bürger Liste | 30,2 % | 6 Sitze | ± 0 |
SPD | 20,1 % | 4 Sitze | ± 0 |
Unabhängige Wählervereinigung | 14,1 % | 3 Sitze | – 1 |
Alternative für Neckartenzlingen | 10,4 % | 2 Sitze | ± 0 |
Neckartenzlinger Bürger | 9,0 % | 1 Sitz | + 1 |
CDU | 8,3 % | 1 Sitz | ± 0 |
Junge Liste Neckartenzlingen | 7,3 % | 1 Sitz | ± 0 |
Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Bürgermeister
Herbert Krüger wurde bei der Bürgermeisterwahl am 9. November 2008 in seinem Amt bestätigt.
Wappen
Blasonierung: In blauem Schild ein liegender goldener Doppelhaken (Wolfsangel).
Das Wappen geht auf ein altes Fleckenzeichen zurück, das sich in Verbindung mit einem „D“ (für Denzlingen) schon an der 1742 erbauten Neckarbrücke in Stein gehauen findet.
Gemeindepartnerschaft
Neckartenzlingen unterhält eine Partnerschaft mit dem ungarischen Komló.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Neckartenzlingen verlaufen die B 297 von Nürtingen nach Tübingen und die B 312 von Stuttgart nach Reutlingen.
Der öffentliche Personennahverkehr wird durch die VVS-Buslinien 188 (nach Nürtingen), 190 (nach Aich), 196 (nach Nürtingen) und 197 (nach Metzingen) bedient.
Bildung
Das Schulzentrum Auwiesen bietet einem Gymnasium, einer Realschule, einer Grund- und Hauptschule sowie der Außenstelle Neckartenzlingen der Theodor-Eisenlohr-Förderschule Platz.
Die SMV des Gymnasiums Neckartenzlingen hat im Jahr 2006 den Ehrenamtspreis des Landes-Baden Württemberg „Echt gut!“ (dotiert mit 5.000 Euro) in zwei Kategorien („Junge Macher“ und Publikumspreis) für ihr in Eigenregie konzipiertes „Projekt Schulgestaltung“ gewonnen. Zudem wurde das Projekt „Die 1. Neckartenzlinger Filmfestspiele“, ein ebenfalls von der SMV organisiertes Pilotprojekt, mit der „Goldenen Göre“ (dotiert mit 10.000 Euro) ausgezeichnet. Das Projekt Schulgestaltung sowie die Filmfestspiele werden mittlerweile als Vorbildprojekt für andere Schulen in Baden-Württemberg genutzt.
Ver- und Entsorgung
Die Gemeinde ist Mitglied im Zweckverband Filderwasserversorgung. Zur Reinigung des Abwassers wird eine eigene Kläranlage betrieben.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sport
Die Richard Hirschmann-Rundsporthalle verfügt über drei Hallenabteile und einen Gymnastikboden. Sie wird von Vereinen und zum Schulsport genutzt. Im Heiligen Bronn befinden sich zwei Fußballfelder mit Sportheim sowie eine Tennisanlage mit fünf Plätzen und Vereinsheim. Des weiteren gibt es auf dem Schulgelände ein Schulsport-Stadion mit Weitsprung- und Beachvolleyballanlage
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Gottlob Bauknecht (1892–1976), Gründer der Bauknecht Hausgeräte GmbH (weltweit tätiger deutscher Hersteller von Hausgeräten)
- Ursula Haußmann (* 1953), deutsche Politikerin (SPD), MdL (Baden-Württemberg)
Literatur
- Hans Schwenkel: Heimatbuch des Kreises Nürtingen. Band 2. Würzburg 1953, S. 636–667.
- Der Landkreis Esslingen - Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg i.V. mit dem Landkreis Esslingen, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0842-1, Band 2, Seite 197
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 206–207