Schönaich ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Böblingen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 39′ N, 9° 4′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Böblingen | |
Höhe: | 435 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,15 km2 | |
Einwohner: | 10.469 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 740 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 71101 | |
Vorwahl: | 07031 | |
Kfz-Kennzeichen: | BB, LEO | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 15 044 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bühlstraße 10 71101 Schönaich | |
Website: | www.schoenaich.de | |
Bürgermeister: | Tobias Heizmann | |
Lage der Gemeinde Schönaich im Landkreis Böblingen | ||
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Geographie
Schönaich liegt auf der Schönbuchlichtung, rund drei Kilometer südöstlich von Böblingen. Schönaich bietet einiges an Grünfläche, so werden rund 42 % landwirtschaftlich genutzt (Äcker und Obstwiesen) und 38 % sind Wald.
Gliederung
Zu Schönaich gehören das Dorf Schönaich, das Gehöft Roter Berg und die Häuser Happach, Kirchklinge, Pfefferburg, Rauhmühle, Speidelsmühle, Sulzbach und Wolfenmühle sowie die abgegangene Ortschaft Weihdorf.[2]
Geschichte
Schönaich wird erstmals 1274 urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert kommt der ursprünglich den Pfalzgrafen von Tübingen gehörende Ort an die Herren von Urslingen. Diese verkaufen Schönaich 1363 an Graf Eberhard II. von Württemberg. Im dreißigjährigen Krieg wird es weitestgehend entvölkert. Die Leibeigenschaft wird 1817 aufgehoben.
1850 hatte Schönaich 2100 evangelische und 15 katholische Einwohner, die in 309 Haupt- und 60 Nebengebäuden lebten und arbeiteten.[3]
Die 1922 eingeweihte Bahnlinie nach Böblingen-Zimmerschlag mit Anschluss an die Schönbuchbahn wird bereits 1954 wieder stillgelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg nimmt der Ort gut 1500 Heimatvertriebene auf.
Religionen
1534 wird in Schönaich die Reformation eingeführt. Seither war der Ort evangelisch geprägt. Der Zuzug von Heimatvertriebenen aus dem deutschen Osten führte nach dem zweiten Weltkrieg zur Gründung einer römisch-katholischen Gemeinde.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (*) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze). Alle Zahlen seit 1871 vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg. [4]
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Politik
Gemeinderat
Nach der letzten Kommunalwahl am 7. Juni 2009 hat der Gemeinderat 18 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,17%. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
CDU/FWG | 41,3 % | -4,1 | 8 Sitze | ±0 |
SPD | 21,9 % | -4,0 | 4 Sitze | -1 |
Die Grünen | 19,4 % | +1,0 | 4 Sitze | +1 |
FDP/UWG | 13,9 % | +3,6 | 2 Sitze | ±0 |
BLS | 3,5 % | +3,5 | 0 Sitze | -- |
Wappen
Brauner Eichenbaum mit grünen Blättern und gelben Eicheln auf gelbem Grund mit grünem Wappensockel.
Partnerschaften
Die Partnergemeinden sind
- seit 1990 Hartmannsdorf in Sachsen und
- seit 2000 Rocquencourt bei Paris (Frankreich).
Wirtschaft
Ansässige Unternehmen
- Faulhaber stellt kleinste Elektromotoren, Getriebe und Steuerungen her. Das Unternehmen wurde 1947 gegründet, hat seinen Hauptsitz in Schönaich und beschäftigt dort rund 700 Mitarbeiter.
Bildungseinrichtungen
Mit der Haupt- und Realschule und der Grund- und Förderschule, beide nach Johann Bruecker benannt, verfügt Schönaich über zwei Schulen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Im „Alten Rathaus“ ist heute das Heimatmuseum untergebracht.
Bauwerke
Luftschutzstollen
Aufgrund der Fliegerangriffe während des Zweiten Weltkrieges in und um Schönaich erwog man den Bau von Luftschutzstollen. So wurden einige Monate vor Kriegsende unterhalb der heutigen Bühläckersiedlung Luftschutzstollen im Stubensandsteinfels für die Zivilbevölkerung angelegt.
Das geschah vorwiegend in Privatinitiative. Holz gab es dazu offiziell nicht, denn laut dem Kreisbaumeister vom Landratsamt Böblingen hieß es: ,,Bei der außerordentlich starken Materialknappheit können Luftschutz-Stollenbauten nur noch in ganz besonders stark bedrohten Gemeinden durchgeführt werden. Die Gemeinde Schönaich kann nicht darunter gezählt werden. Sollte aber der Stollen ganz in massiven Fels erstellt werden, sodass weder Holz noch Zement zum Ausbau des Stollens benötigt wird, dann hätte ich nach den vorgelegten Plänen gegen den Bau des Stollens nichts einzuwenden."
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Johann Bruecker – Fabrikant, stellte elektrische Rasierapparate in den USA her und stiftete mehrere Häuser für sozial schwache Familien
- Wilhelm Griasch – evangelischer Pfarrer
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Heidi-Elke Gaugel (* 11. Juli 1959): Leichtathletin, Bronzemedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles mit der 4x400-Meter-Staffel.
- Dorothee Meister (* 1960), Erziehungswissenschaftlerin, Professorin für Medienpädagogik und empirische Medienforschung an der Universität Paderborn
Siehe auch
Quellen
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 120–121
- ↑ a b Beschreibung des Oberamts Böblingen – Tabelle I.
- ↑ Statistisches Landesamt B-W.