Als Wiederspielwert oder Wiederspielbarkeit bezeichnet man die Eigenschaft von Spielen, besonders Computerspielen, nach erstmaligem Durchspielen auch in erneuten Anläufen Spaß zu bereiten.
Highscores
Highscore-Tabellen erhöhen die Wiederspielbarkeit von Spielen, da sie einer Art indirektem Mehrspielermodus entsprechen. Gerade ältere Spiele, darunter Pac-Man, haben häufig kein unmittelbares natürliches Spielende, das heißt, das Spielziel ist hier lediglich, möglichst lange durchzuhalten. Dem Spieler fehlt in diesen Spielen damit die Möglichkeit, die Bestätigung seines Spielkönnens durch das Erreichen des Endziels überprüfen zu können. Hier bieten Highscore-Tabellen einen einfachen variablen und lokalen Mechanismus, um ein klareres Spielziel zu gewähren. Highscores fordern in den Spielhallen die Spieler dazu heraus, ihre Spielleistung immer weiter zu verbessern, um ihren Platz in der Highscoreliste behaupten zu können. Highscores haben dadurch einen wettbewerbsmäßigen Charakter, so dass man sie zu ersten Vorläufern des E-Sport zählen kann.
Nichtlinearer Handlungsverlauf
Spiele, in denen Entscheidungen des Spielers Einfluss auf den Verlauf der Handlung haben, haben ebenfalls einen höheren Wiederspielwert. Das gilt vor allem dann, wenn nicht alle Entscheidungsmöglichkeiten in einem Spieldurchlauf abgearbeitet werden können.
Dies betrifft zum Beispiel echte Computer-Rollenspiele, bei denen der Spieler früh etwa die Wahl zwischen verschiedenen Gilden hat.
Versteckte Geheimnisse
Ein beliebtes Element sind Geheimlevels, versteckte Schätze und sogenannte Easter Eggs. Versteckte Schätze oder Bonusgegenstände verleiten in manchen Spielen dazu, sogar nach Besiegen des Endgegners weiter die Spielwelt zu durchsuchen.
Variables Spielfeld
Spiele, die in ihren Anforderungen an den Spieler wenig Abwechslung bieten, leben in ihrer Wiederspielbarkeit oft von variablen Spielfeldern, auf denen die Aktionen zum Tragen kommen.
Hierzu zählen Hack-and-Slay-Spiele wie Diablo. Die Welt in Diablo wird bei Start einer neuen Partie größtenteils zufällig generiert, das heißt, die Katakomben und Gänge, in denen die Monster hausen, sehen praktisch bei jedem Spiel anders aus.
Ebenso wie die Strategie-Spiele von Sid Meier (Civilization, Master of Orion 2, Colonization oder Alpha Centauri), bei denen die Möglichkeit besteht, bei jedem neuen Spiel eine, an die Wünsche des Spielers angepasste, Spielfläche generieren zu lassen.
Verschiedene Spielfiguren
Computer-Rollenspiele oder Hack-and-Slay-Spiele bieten sehr oft den Zugriff auf unterschiedliche Spielfiguren, die zum Teil sehr unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzen. Das Spielen mit den unterschiedlichen Figuren erfordert jeweils verschiedene Herangehensweisen an die Probleme/Gegner des Spiels.
Bei Strategiespielen stehen oft unterschiedliche Rassen/Völker zur Auswahl, die ebenso über jeweils unterschiedliche Fähigkeiten, manchmal auch nur über spezielle Einheiten, verfügen, die zur Lösung der jeweiligen Mission verschiedene Ansätze erlauben.
Verbesserung der Spielfigur
In diversen Rollenspielen besteht die Möglichkeit den Hauptcharacter zu exportieren und mit diesem erneut im Spiel anzutreten (Diablo 2, BG2), dadurch wird es dem Spieler ermöglicht die Ausrüstung seines Avatares zu verbessern, neue Fertigkeiten zu erlernen und/oder höhere Stufen der Characterentwicklung zu erreichen.