Malchus

im Neuen Testament Diener des Hohepriesters Kaiphas, dem Petrus bei der Gefangennahme Jesu ein Ohr abhieb
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Malchus (wahrscheinlich latinisiert aus hebr. Melech) ist ein im Neuen Testament namentlich erwähnter Mann.

Verrat des Judas. Malchus mit verbundenem Kopf

Biblisches Ereignis

Malchus arbeitete als Diener bei Kajaphas, dem Hohenpriester Israels.

Laut dem Evangelium nach Johannes befand er sich unter der Gruppe des Sanhedrin, die mit Judas Ischariot entsandt wurden, Jesus im Garten Getsemani zu verhaften. Vor der Festnahme Jesu habe der Jünger Simon Petrus mit seinem Schwert das rechte Ohr des Malchus abgehauen. Johannes überliefert nichts über das weitere Schicksal des Malchus.

Allerdings erwähnt Johannes Malchus indirekt in Bezug auf einen "Verwandten dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte", der Petrus mit Jesus im Garten gesehen haben wollte (Joh 18,26 EU).

Die Überlieferung vom abgehauenen Ohr fand ohne Namensnennung des Knechtes des Oberpriesters Eingang in das Evangelium nach Lukas; er kann aber durch Vergleich mit der Johannesüberlieferung eindeutig als Malchus identifiziert werden. Hinzugefügt wird die Schilderung eines Heilungswunders: "Da sprach Jesus: Laßt ab! Nicht weiter! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn." (Lk 22,51 EU)

Siehe auch

In Mel Gibsons Spielfilm "Die Passion Christi" stellt Roberto Bestazzoni den Malchus dar. Es wird im Film gezeigt, wie Jesus den Malchus heilt.

Malchus ist ebenfalls der Name einer hochmittelalterlichen, einschneidigen Schwertform (siehe Falchion).

Gustav Regler veröffentlichte 1956 seine Autobiografie unter dem Titel Das Ohr des Malchus.