Madrider Zuganschläge

Bombenanschlag in Madrid am 11. März 2004
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Die Zuganschläge in Madrid bezeichnen eine Serie von 10, durch bislang unbekannte Personen oder Gruppen ausgelöste, Bombenexplosionen, die am 11. März 2004 für eine Zahl an Toten sorgte, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden kann. 3 Sprengsätze konnten entschärft werden. Nach letzten Meldungen starben 186 Menschen, über 890 wurden verletzt. Nach dem Anschlag auf die Pan-Am über dem schottischen Lockerbie stellt dieses Ereignis den schwersten Anschläge in der Europäischen Union (EU) dar.

Die Anschläge ereigneten sich drei Tage vor den Parlamentswahlen. In Spanien wurden daher die Sicherheitsmaßnahmen erhöht.

Die Suche nach den Urhebern

Kurze Zeit nach den ersten Meldungen über die Explosionen wurden Spekulationen über die Urheber laut. Es ist unklar, ob der Anschlag der baskischen Gruppe ETA zugeschrieben werden kann. Die spanische Regierung benannte die ETA als erste Verdächtige. Es wurden daraufhin Zweifel geäußert. So habe ETA bislang mit einer anderen Handschrift gearbeitet. Ein Sprecher der verbotenen ETA-nahen Partei Herri Batasuna beschuldigte islamistische Gruppen als Verursacher. Der Innenminister schloss einen Anschlag von islamischen Extremisten so gut wie sicher aus.

Orte der Explosionen

Estacion de Atocha

Der Bahnhof Antocha ist der zentrale Bahnhof der spanischen Hauptstadt für die Fernzüge und Nahverkehrszüge aus den Vororten. Er wurde 1992 umgebaut.

Santa Eugenia

Pozo del tio Raimundo

Politische Reaktionen und Folgen

Spanien

Am Mittag des 11. März wurde durch die spanische Regierung eine Trauerzeit von drei Tagen ausgerufen. Zerst wurde Wahlkampf nur an diesem Tag ausgesetzt, in einem Interview erklärte Mariano Rajoy (der Spitzenkandidat der konservativen Voklspartei Partido Popular) mit dem Radiosender Onda Cero den Wahkampf seiner Partei für beendet. Alle anderen Parteien haben mitlerweile sich genauso den weiteren Wahlkampf abgesagt. Für den Freitag sind Demonstrationen angekündigt.

Europa

Nach dem Bekanntwerden der Meldungen unterbrach das Europäische Parlament seine Plenarsitzung zu einer Schweigeminute. Präsident Pat Cox rief die spanische Bevölkerung dazu auf, die Wahlen am Sonntag zu einer Antwort gegen den Terrorismus zu nutzen.

Deutschland

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse drückte im Namen des Bundestages sein Entsetzen über die Anschläge aus. Bundesaußenminister Joschka Fischer drückte sein Entsetzen und seine Solidarität aus.

Großbritannien

Außenminister Jack Straw verurteilte die Anschläge.

siehe auch: Geschichte Spaniens