Extensive Landwirtschaft

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Als extensive Landwirtschaft bezeichnet man die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen bei einem geringen Verhältnis (siehe Extensität) der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital in Bezug zum Boden.

Extensive Weidewirtschaft

Extensive Weidewirtschaft ist durch die Nutzung großer bis sehr großer Flächen gekennzeichnet und stellt weltweit eine der verbreitetsten Formen der Viehhaltung dar; nicht zuletzt deshalb, da auch niederschlagsarme, für den Anbau von Kulturpflanzen nicht geeignete Gegenden so genutzt werden können. Typische Beispiele für extensive Viehhaltung finden sich in vielen Nomadenkulturen wie z.B. die Pferdehaltung der Mongolen oder die Rentierzucht der Saami. Aber auch moderne Industriegesellschaften betreiben extensive Weidewirtschaft, wenn die dafür benötigten Flächen zur Verfügung stehen. Beispiele wären die Schafzucht in Neuseeland, Ranching in den semiariden Gegenden der westlichen USA oder die Rinderhaltung in der südamerikanischen Pampa.

Extensiver Ackerbau

Extensiver Ackerbau zeichnet sich durch eine geringe Einbringung von Düngemitteln, Pestiziden und Herbiziden aus. Er ist die älteste Form des Ackerbaus. Felder werden bewirtschaftet, so lange sie ertragreich sind. Danach werden sie entweder komplett aufgegeben (Wanderfeldbau) oder als Brache regeneriert. In Mitteleuropa war der extensive Ackerbau bis zur Entwicklung synthetischer Dünger in der Mitte des 19. Jahrhunderts vorherrschend. Der rasante Fortschritt in der Chemie ermöglichte seitdem zunehmend den Anbau von Monokulturen und eine intensive Bodenbearbeitung. Neben einer erheblichen Steigerung der Produktivität führte diese Form der Landwirtschaft jedoch auch zu zahlreichen Problemen (Bodenauslaugung, Anfälligkeit für Krankheiten, Bodenbelastung durch Pestizide, Überdüngung etc.). Um diese Probleme zu lösen und dennoch eine hinreichende Produktivität zu gewährleisten, interessieren sich seit den 1980er Jahren sowohl Landwirte als auch staatliche Stellen wieder zunehmend für extensive Ackerbaumethoden.


Siehe auch: Überweidung