Makkaronische Dichtung

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Makkaronische Dichtung ist scherzhafte, spielerische Dichtform und schon sehr alt. Die komische Wirkung wird bei der makkaronischen Dichtung durch Verschmelzung zweier Sprachen innerhalb eines Gedichtes erreicht.

Im Mittelalter tauchte sie zunächst als poesia maccaronica als Verschmelzung von Latein und Italienisch auf, wurde später aber auf andere Sprachen erweitert, zum Beispiel Deutsch und Latein.

Dabei werden oft neben den Vokabeln die grammatischen Regeln der einen Sprachen (auch komikverstärkend falsch) in der zweiten Sprache eingesetzt.

Ein Beispiel von Johann Fischart

Caseus vnd Schnecken die machen optime trinkus
Vinum saurum klingelitum facit in aure.
(Beispiel zitiert nach: Gerhard Grümmer, "Spielformen der Poesie")

Auch das bekannte Weihnachtslied In dulci jubilo nutzt dieses Stilmittel, indem es deutsche und lateinische Phrasen verschmilzt.

In der neueren Literatur nutzen hauptsächlich italienische Autoren das makkaronische Latein, unter ihnen Carlo Emilio Gadda, Umberto Eco und Dario Fo.

Ursprünglich aus der Kombination mit Latein entstanden, gibt es jetzt auch andere Kombinationen, wie Deutsch-Tschechisch bei einem bayrischen Schülerwettbewerb von 2004/05 "Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn" oder Deutsch-Estnisch (Kalda, Maie. Deutsch-estnische makkaronische Dichtung.)