Der Sprengstoff Dynamit wurde 1867 in Krümmel, bei Hamburg von dem schwedischen Chemiker Alfred Nobel erfunden und im Oktober 1867 patentiert.
Dynamit besteht aus drei Teilen Glycerintrinitrat (Nitroglycerin) als explosive Komponente, einem Teil Kieselgur als Trägermaterial und kleinen Beimengungen von Natriumcarbonat (Soda) als chemischer Stabilisator. Da Nitroglycerin extrem brisant ist und bereits bei leichteren Schlägen und Erschütterungen explodiert, kam es regelmäßig zu verheerenden Unglücken. Durch einen Zufall fand Alfred Nobel heraus, dass Nitroglycerin in das mikroporöse Kieselgur gemischt unempfindlicher gegen Schläge und Erschütterungen wird. Es kann jedoch durch eine Initialzündung zur Explosion gebracht werden.
Damit hatte Alfred Nobel den ersten technisch handhabbaren Sprengstoff erfunden, der deutlich stärker als das Schwarzpulver war. In der Zeit der Industrialisierung bestand im Bergbau, Steinbrüchen und für den Trassen- und Tunnelbau von Verkehrswegen ein sehr großer Bedarf für solche potenten Sprengstoffe. Entgegen vielfacher Behauptung wurde das klassische (Gur-)Dynamit Alfred Nobels nie im Krieg verwendet, da es zu diesem Zweck noch viel zu empfindlich war. Dynamit wird schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr gewerblich verwendet. Es wurde abgelöst von den gelatinösen Ammoniumnitrat-Sprengstoffen, die deutlich billiger und sicherer zu handhaben sind bei gleicher Brisanz und höherer Arbeitsleistung.