Friedhelm Ehrlich (* 11. Juli 1950 in Nägelstedt; † 2. August 1970 in Berlin) war ein Todesopfer an der Berliner Mauer. Ein Angehöriger der Grenztruppen der DDR erschoss ihn nach dem er betrunken im Grenzgebiet festgenommen wurde.
Leben
Friedhelm Ehrlich wuchs als einziges Kind seiner Eltern im thüringischen Gräfentonna auf. Er absolvierte eine Lehre zum Maschinenschlosser bevor er im Mai 1969 zum Dienst bei der Nationalen Volksarmee (NVA) eingezogen wurde. Die NVA setzte ihn bei der Grenzkompanie in Glienicke/Nordbahn ein.
Am 2. August 1970 wurde ihm der Ausgang nach Schildow wegen eines geringfügigen Vergehens untersagt und er stattdessen zum Reinigungsdienst beordert. Anschließend ging er eine Gaststätte vor Ort in der auf andere Angehörige seiner Einheit traf. Nachdem sie durch verschiedene Gaststätten zogen machten sie sich auf den Rückweg zur Kaserne. Der angetrunkene Friedhelm Ehrlich lief vor seinen Kameraden voran und setzte sich schließlich ab. Gegen 22.15 Uhr begab er sich von den anderen unbemerkt in das Grenzgebiet zu West-Berlin. Er zerbrach Latten des Hinterlandzauns und lief pfeifend bis zum Kolonnenweg. Ein Grenzposten entdeckte ihn und forderte ihn auf stehen zu bleiben. Nach dem zweiten Anruf lies er sich festnehmen und wurde ins Hinterland abgeführt. Im Hinterland kam ein weiterer Grenzposten hinzu. Friedhelm Ehrlich musste sich mit dem Gesicht zum Boden hinlegen. Plötzlich sprang er auf und schrie die beiden Posten an. Dabei griff er sich in die Tasche. Einer der Grenzsoldaten nahm an, dass Ehrlich eine Waffe mitführe und gab aus etwa fünf Metern Abstand einen Schuss ab, der Ehrlich in den Oberschenkel traf und dessen Hauptschlagader zerstörte. Etwa zwanzig Minuten später wurde der Verletze ohne Erste-Hilfe zum Krankenhaus der Volkspolizei nach Berlin-Mitte gebracht, wo er verblutete.